Kaufberatung All-in-One Familienauto (6 köpfige Familie)

Guten Tag,

ich bräuchte eine Kaufberatung hinsichtlich unseres neuen Familienautos und hoffe, dass ich hier diesbezüglich ein paar wertvolle Informationen von Euch bekommen kann. Vielen Dank im Voraus!

Folgende Ausgangssituation liegt vor:

  • 6-köpfige Familie (4 Kleinkinder/Kinder)
  • Fahrleistung pro Jahr ca. 12.000km – 15.000km
  • ca. 7.500km Arbeitsweg im Flachland (in der Woche 2-3 Fahrten 33km Pendelstrecke bzw. 2x33km Autobahn/Landstraße) – Öffis nicht möglich
  • ca. 3.500km Alltagsfahrten im Flachland - meistens mit Kindern (überwiegend Stadtfahrten)
  • Rest Urlaubsreisen
  • Es ist aus Nutzungsgründen nur 1 Auto in der Familie notwendig
  • Derzeit 5-Sitzer Auto aus 2014 mit 150.000km runter (Unterhaltskosten inkl. Abschreibung + Tanken ca. 300€ pro Monat) --> muss m.E. so oder so bald ersetzt werden

Anforderungen an das neue Auto

  • Budget bis zu ca. 40.000€ (Gebraucht; Erstzulassung ab 2022, max. 40.000km runter)
  • Lebensleistung ab Kauf bei regelmäßiger Wartung min. 15 Jahre
  • Min. 7 Sitze
  • 4 Kindersitze sicher montierbar
  • Komfortables Sitzen auch in der dritten Sitzreihe
  • Ausreichend Platz für Gepäck für einen 6-köpfigen Familienurlaub
  • Kein Elektroauto (Laden nicht möglich Zuhause)
  • Keine „gehobene“ Ausstattung im Innenraum notwendig

Ich habe etwas den Markt sondiert und bin auf einige Hochdachkombis mit 7 Sitzen gestoßen, welche jedoch oft folgende Einschränkungen hatten:

  • Kofferraum würde bei 3 aufgestellten Sitzreihen meist nur für minimal Gepäck reichen
  • Dritte Sitzreihe meist eher enger und daher unbequem
  • Kindersitze in der dritten Sitzreihe teilweise nicht sicher (z.B. Citroen Berlingo)

Wegen der genannten Einschränkungen habe ich mich letztlich auf Kleinbusse mit Dieselmotoren fokussiert, da diese die genannten Probleme lösen. Allerdings ist es nur für sich betrachtet wahrscheinlich nicht besonders effizient, allein mit einem Diesel Kleinbus zur Arbeit zu fahren. Der Nutzungsanteil dafür macht schließlich mindestens 50% aus. Was die Verfügbarkeit des Familienautos im Alltag betrifft, gibt es hingegen keine Probleme: Ich arbeite zu 50% im Home Office und bin an Bürotagen ab 14:30 Uhr zuhause. Aufgrund der Tatsachen, dass die Verfügbarkeit als Familienauto deshalb für uns gegeben wäre, zwei Autos grundsätzlich teurer wären und wir ein komfortables Familienauto hätten, sehe ich diese Option als den sinnvollsten Kompromiss an.

Frage:

Wie würdet ihr die Situation bewerten? Gibt es eventuell doch noch andere Alternativen als den Kleinbus ohne größere Kompromisse bei den Anforderungen eingehen zu müssen?

Folgende Kleinbusse sind bei mir in die engere Auswahl gekommen

  • Toyota Proace Verso L1 Shuttle 144ps; berechnete Unterhaltskosten inkl. Abschreibung über 15 Jahre sowie Tanken ca. 450€ pro Monat
  • Mercedes Vito 114 CDI Tourer PRO lang (von der Länge für ausreichend Kofferraumvolumen m.E. das Optimum, Verso L2 ist mir zu lang); berechnete Unterhaltskosten inkl. Abschreibung über 15 Jahre sowie Tanken ca. 500€ pro Monat

Fragen:

  • Wie würdet ihr die obigen zwei Kleinbusse hinsichtlich Praktikabilität als "All-in-One Familienauto", Verbrauch und Zuverlässigkeit bewerten?
  • Seht ihr die von mir berechneten Kosten als realistisch an? Sofern notwendig, kann ich gerne mehr Details geben
  • Welche Alternativen könnt ihr unter den gegebenen Anforderungen eventuell noch empfehlen?
  • Wie schätzt ihr die Zukunft des Diesels ein?

VG

VaterFragezeichen

16 Antworten

@VaterFragezeichen - Ich habe selbst 4x Kinder, mittlerweile alle erwachsen, aktuell 3x Enkelkinder. Meine Fahrzeughistorie ist daher von Familienkutschen geprägt, bei Interesse in meinem Profil einsehbar, also hier https://www.motor-talk.de/nutzer/hhh1961/fzprofile (am besten am Desktop zu betrachten, in der App nur suboptimale Ansicht).

Aktuell fahre ich einen W447 Vito Tourer 114 CDI von 07.2019 (Modellpflege I) mit dem OM654 und 9-Gang-Automatikgetriebe. Gekauft als Jungen Stern in 03.2021 mit knapp 20.000 km, mittlerweile 170.000 km auf der Uhr. Bin sehr zufrieden.

Hinsichtlich Fahrzeugkonzept finde ich den W447 mit 4x Kinder ideal.

Die Diesel-Motorisierung angesichts Deines Nutzungsprofils allerdings nicht. Im Kurzstreckenbetrieb mit vielfach abgebrochenen Regenerationen des Dieselpartikelfilters neigt der OM654 wegen Dieseleintrag ins Öl zur Motorölverdünnung, was naturgemäss schlecht für die Schmierung ist, teilweise muss bei steigendem Ölstand sogar abgelassen werden. Für mich nicht relevant, da ich bei 30-40.000 km p.a. viel Langstrecken fahre, das Problem also nicht auftritt, ich nutze daher auch das Wartungsintervall von 40.000 km voll aus. Im Kurzstreckenbetrieb, und darunter fällt auch Dein Nutzungsprofil, täte ich mich das nicht trauen, da würde ich das Motoröl häufiger wechseln und penibel darauf achten, dass die Regenerationen abgeschlossen werden. Im W447-Forum gibt es Tipps zur Nachrüstung einer LED, die eine laufende Regenerationen anzeigt. Zudem würde ich die Verwendung eines Dieseladditivs anraten, auch im W447-Forum nachzulesen. Links dazu kann ich nachreichen.

Eine für Dein Nutzungsprofil bessere Benziner-Motorisierung gibt es seit 2024 im V300, fällt wegen Budget aber raus, zudem selten zu finden.

Die monatlichen Kosten sind nach meiner Erfahrung eher höher anzusetzen. Eine Übersicht aller bis dato angefallenen Kosten für Wartungen etc bei meinem W447 findest Du in meinem Profil bei den Fotos zum Fahrzeug, also hier https://www.motor-talk.de/fahrzeuge/1433509/mercedes-vito-w447 (erneut am besten am Desktop zu betrachten). Zu berücksichtigen ist dabei natürlich meine höhere jährliche Fahrleistung.

Toyota bzw. Schwestermodelle hatte ich mir mal angesehen, aber verworfen, wegen Raumgefühl und vergleichsweise geringerer Zuladung.

Hyundai Staria fand ich auch mal interessant, nachzulesen hier https://www.motor-talk.de/forum/alternative-zu-vito-v-klasse-staria-t7344320.html#post64337936 . Könnte für Dich als Benziner bzw. Vollhybrid interessant sein.

[unnötiges Vollzitat von MT entfernt]

Vielen Dank für Deine detaillierten Informationen. Ich schaue mich weiter um, aber muss wohl besser Abstand von einer Diesel-Motorisierung nehmen.

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