Katalysator ausbrennen?
Hallo,
nachdem ich auf drei zylinder gefahren bin, vermutet man dass der katalysator hinüber ist. Bringt es was, wenn man den Innenraum auf xxx Grad erhitzt, damit das ganze Benzin bzw. die rückstände verbrannt werden?
Vielen Dank
Beste Antwort im Thema
Ein Kat kann eigentlich gut was ab. Wenn du nicht gerade zigtausend Kilometer auf drei Pölten unterwegs warst, passiert so schnell nix. Ich würde ich mal 100km über die Bahn scheuchen mit steigender Belastung bis zur Grenze.
Was heißt eigentlich "vermutet man"?
Warst du in einer Werkstatt oder beim örtlichen Wahrsager? 😁
Und ja, natürlich kannst du den Innenraum deines Autos anzünden, dann hat sich das Kat-Problem zumindest erledigt. 😁
mfg
52 Antworten
Zitat:
Es bedeutet, dass drei Zylinder mit Kraftstoffüberschuss arbeiten. Der überschüssige (unverbrannte) Kraftstoff gelangt in den Kat und trifft dort auf? Rischtisch! Die Luft vom abgeschalteten Zylinder. Um dann fröhlich miteinander zu reagieren. Sprich zu oxidieren. Oder auch zu verbrennen. Das setzt Wärmeenergie frei -> Kat auch wieder defekt!
Da stimmt ich zumindest teilweise zu aber unverbrannt ist der Kraftstoff ja nicht, oder? Er ist unvollständig verbrannt, wahrscheinlich auch mit einigem an Ruß dabei, ich würde eher davon ausgehen dass dann der Kat eher verstopft als direkt kaputtgeht.
Wie haben damals bloß die ganzen ungeregelten Kats überlebt, ohne kaputtzugehen? Die haben vom Vergaser fressen müssen, was auf den Tisch kam, Lambada gabs nicht.
Gut die gingen häufiger kaputt und haben im Endstadium nach faulen Eiern gerochen wie doof, aber dass sie gleich Schrott waren, kann ich nicht behaupten.
Kann es sein, dass hier gerade Theorie und Praxis aufeinandertreffen?
Es mag ja alles ganz ungesund sein und die Argumente der Ingenieure hier sind bestimmt absolut richtig und es gibt auch Zustände, wo er sehr schnell in den ewigen Jagdgründen ist, aber meine Erfahrung als chemisch Unbewanderter zeigt halt auch, dass sie halt doch nicht ganz so schnell den Geist aufgeben. 😉
mfg
Ist Sauerstoffüberschuss eigentlich auch ein Problem für den Kat?
Also, wenn ein Zylinder nicht mehr Zündet, aber auch kein Sprit mehr eingespritzt wird und die restlichen Zylinder ohne Lambda Regelung im Notlauf laufen?
Nein der Sauerstoff ist kein Problem solange du nicht zuviel HC hast.
D.h. Sonde und Einspritzventil abklemmen und lastarm nach Hause fahren.
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So schnell geht ein Kat im Normalfall nicht kaputt, allerdings Tausend Kilometer sind schon ne Hausnummer. ..gibt aber Ausreißer in beide Richtungen deshalb erst einmal gucken was hinten raus kommt alles andere wird sich von hier nicht klären lassen. ..lg Michael
Zitat:
@Rael_Imperial schrieb am 2. März 2016 um 12:41:39 Uhr:
Es bedeutet, dass drei Zylinder mit Kraftstoffüberschuss arbeiten. Der überschüssige (unverbrannte) Kraftstoff gelangt in den Kat und trifft dort auf? Rischtisch! Die Luft vom abgeschalteten Zylinder. Um dann fröhlich miteinander zu reagieren. Sprich zu oxidieren. Oder auch zu verbrennen. Das setzt Wärmeenergie frei -> Kat auch wieder defekt!
Kliingt plausibel. Ich nehme aber mal an, dass es immer noch besser ist, als die volle Ladung völlig unverbrannten Kraftstoffes in den Katalysator zu schicken, andernfalls hätte man es ja nicht vorgesehen, einzelne Einspritzdüsen deaktivierbar zu machen.
Zitat:
@Spezialwidde schrieb am 2. März 2016 um 12:46:46 Uhr:
Da stimmt ich zumindest teilweise zu aber unverbrannt ist der Kraftstoff ja nicht, oder? Er ist unvollständig verbrannt, wahrscheinlich auch mit einigem an Ruß dabei, ich würde eher davon ausgehen dass dann der Kat eher verstopft als direkt kaputtgeht.
Unter Sauerstoffmangel verbrannter Sprit enthält viele freie H und C - Moleküle, die reagieren recht harsch auf Sauerstoff. Angesichts dessen, dass selbst beim Zweitaktmotor, welcher ja Sprit, - und Öldämpfe in rauhen Mengen entlässt, ein Kat ziemlich lange durchhält (siehe 30.000 km - Volllast - Dauertest eines Trabant mit "Trabi-Kat":
http://www.trabant-kat.de/der_trabikat.htm), scheint so ein Kat doch mehr auszuhalten, als man allgemein annimmt.
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 2. März 2016 um 13:08:53 Uhr:
Gut die gingen häufiger kaputt und haben im Endstadium nach faulen Eiern gerochen wie doof...
Das haben die damaligen Katalysatoren teilweise schon im Neuzustand gemacht - der damals hohe Schwefelanteil wurde in Schwefeldioxid umgewandelt.
Zitat:
Das haben die damaligen Katalysatoren teilweise schon im Neuzustand gemacht - der damals hohe Schwefelanteil wurde in Schwefeldioxid umgewandelt.
Wohl eher Schwefelwasserstoff, Schwefeldioxyd sticht zwar in der Nase, stinkt aber nicht
Wieso willst du auf Vermutung den Kat tauschen? Was bringt dir das? Erst wenn er nachweislich kaputt ist (AU, stinken oder zumachen/Leistungsverlust) würde ich den tauschen, keinesfalls vorher. Zumal ein neuer Kat teuer und ein gebrauchter ein ebensolches Risiko ist.
Wie schon mehrfach angemerkt: Einige dutzend km mit einem Zylinder weniger bringen nicht automatisch einen Kat um. Es gibt so viele Fahrzeuge, wo das schon vorgekommen ist und die hinterher noch problemlos die nächste AU bestanden haben ...
so schnell geht ein kat nicht kaputt😁😁😁😁😁
Von dem Wagen mit zwei ausgefallenen Zündspulen hatte ich ja bereits berichtet. Nur wenige Kilometer (< 10) reichten, um den Unterboden(!!!)kat gelb leuchten zu lassen. Überlebt hat der das nicht.
Ich habe noch ein (zugegeben extremes) Beispiel:
Vor rund zwanzig Jahren hatte ich das Vergnügen, im Auftrag von Rolls Royce an einem Prototypen des Silver Seraph mit BMW V12 die Reaktion des Motorsteuergerätes auf elektrische Fehler zu prüfen. Dazu wurde auch eine Zündspule lahmgelegt. Der Motor hatte damals noch eine Spule plus Verteiler pro Zylinderbank.
Das bedeutet, dass sechs Zylinder den Motor angetrieben haben, die anderen sechs jedoch den unverbrannten Sprit in den Kat (ebenfalls Unterboden) befördert haben. Das Ganze wurde nur im Standgas durchgeführt!
Während ich auf einen Fehlereintrag wartete (vielleicht eine, höchstens zwei Minuten) fing es unter dem Wagen (Versicherungswert 1.000.000 DM) an zu qualmen. Ei,ei, dachte ich, besser mal schnell abschalten und nach einem Feuerlöcher Ausschau halten. Den brauchte ich zum Glück nicht, aber von weiteren Versuchen habe ich abgesehen.
Lange Rede, kurzer Sinn: So ein Kat ist durch Beaufschlagung mit unverbrannten Kraftstoff sehr schnell hin.
Übrigens: Bitte mal über die Funktion einer Sekundärlufteinblasung nachdenken!
...wenige Kilometer auf 3 Töpfen reicht vollkommen aus... ich hab das unfreiwillig vor ein paar Jahren mal ausprobiert. Opel Frontera A mit nem 2,2 16 V (X22XE)... beim 4. Zylinder stand die Kerze im Zündkerzenschacht gut im Wasser, so dass der "Zündfunke" außerhalb des Brennraumes zwischen Stecker und Zylinderkopf stattgefunden hat.
Das Hosenrohr und auch der Kat haben nach knapp 5 km rot geglüht. So (klick) sah der Kat -(KEMIRA 80601, PART NO 91144829) ein Metallkat- danach aus... wobei der vorher schon nicht mehr ganz astrein war, wie die vorherige AU gezeigt hatte... kam gerade noch so mit Biegen und Brechen mit den Werten hin.
Anschließend hab ich den Kat rausgeschnitten und so einen Billig-Ersatz-Kat (120,- EUR, Papiere (PDF)) eingeschweißt... alles andere wäre bei dem Auto ein wirtschaftlicher Totalschaden gewesen.
Hier (klick) zum Vergleich vor dem Austausch... der Neue von Innen (klick), diesmal ein Keramik-Kat.
Und hier (klick) im Fahrzeug, erstmal geheftet zum Probesitzen, obs so paßt...
Die nächste AU war lt. meiner Werkstatt, die diese durchgeführt hat kein Problem.
PS: Sekundärlufteinblasung -auch so ein System zum Hintricksen der Abgasnormen... könnt fast von VW sein, dieser Schmarrn 😁
Ach ja zum Thema Zylinderkopfdichtung... den Zylinderkopfdichtungsschaden gibt es nicht, ein Schaden and er ZKD kann unterschiedlich aussehen.
Und zwar...
1. Kopfdichtung ist zwischen 2 Zylindern oder mehreren durchgebrannt... es findet lediglich ein (ungewollter) Gasaustausch zwischen den Zylindern statt wodurch z.B. Abgase des einen ins Kraftstoff-Luft-Gemisch des anderen, der gerade als nächstes zur Zündung dran ist gelangen oder auch umgekehrt. Hier (klick) ein Bild von jenem X22XE... ZKD zwischen 1. und 2. Zyl. durch... den hab ich nach einem Lagerschaden gegen einen gebrauchten Ersatzmotor aus nem mit 118.000km abgerackten Opel Sintra ausgetauscht und interessehalber zerlegt. Der Schaden hat den Lauf des Motor nicht merklich beeinflußt...
2. Kopfdichtung ist zwischen einem oder mehren Zylindern hin zum Kühlwassersystem durch... Kühlwasser gelangt in den Brennraum. Sickert über längere Standzeit zu viel Wasser in einen Zylinder kann es zum Wassrschlag kommen, ansonsten wird das Wasser einfach verbrannt - weiße Abgase (Wasserdampf im Abgas). Bzw. es finden sich Abgase im Kühlwasser.
3. Kopfdichtung zischen einem oder mehreren Zylindern hin zum Ölkreislauf durch... es sickert Öl in den Brennraum und wird mit verbrannt... bläuliche Abgase vom mitverbrannten Motoröl.
4. Kopfdichtung ist zwischen Kühlwasserkreislauf und Ölkreislauf durch... ergo, Öl im Kühlwasser bzw. auch umgekehrt Kühlwasser im Öl
...außerdem kann einen defekte Kopfdichtung eine beliebige Kombination aus all diesen Varianten sein.
Zitat:
@gast356 schrieb am 2. März 2016 um 21:22:07 Uhr:
...wenige Kilometer auf 3 Töpfen reicht vollkommen aus... ich hab das unfreiwillig vor ein paar Jahren mal ausprobiert.
Meine Rede.
Zitat:
PS: Sekundärlufteinblasung -auch so ein System zum Hintricksen der Abgasnormen... könnt fast von VW sein, dieser Schmarrn 😁
Wieso Schmarrn?
Zitat:
@Rael_Imperial schrieb am 2. März 2016 um 23:15:42 Uhr:
Wieso Schmarrn?
Vermutlich, weil er - wie so viele andere - meint, dass ein SLS das Abgas nur verdünnt. Das stimmt(e) evtl. bei manchen Motorrädern, früher hatten die teilweise nur ein SLS, aber keinen Kat. Heutzutage zählt ein SLS bei Zweirädern fast zum Standard, während es bei Pkw´s wieder fast verschwunden ist.
...den Kat mit Frischluft zu befeuern, damit er ein paar Sekunden früher auf Betriebstemperatur kommt ist Irrsinn.
Wobei der "Erfolg" der Maßnahme marginal und vernachlässigbar sein muß -wahrscheinlich nur in der Theorie und im Laborversuch wirklich nachweisbar-, weil es sonst z.B. bei jenem genannten Opel Frontera A mit X22XE-Motor nicht sein könnte, dass es vom Produktionsdatum abhängt, ob ein SLS verbaut wurde oder nicht.
Komischerweise wurde die SLS ab einem bestimmten Produktionsdatum -bei gleicher Abgaseinstufung- weggelassen...
Nur wieder ein Quatsch, der im Motorraum Platz wegnimmt und die Kosten in die Höhe treibt.
Als ich bei meinem damals nach nem Motorschaden einen Ersatzmotor von einem mit nicht ganz 120.000km abgewrackten Sintra eingebaut hab, der bereits einen Krümmer ohne Bohrungen für die SLS verbaut hatte hab ich den Mist gar nicht mehr angeschlossen... und nur als Hinweis, bei der AU gabs deswegen keinerlei Beanstandungen, wobei das System bei einer normalen AU mit bereits betriebswarmen Motor keinerlei Auswirkungen hat, da es sowieso abeschaltet ist.
PS:...Motorräder sind sowieso ein ganz anderes Kapitel - bei meiner 1100er hat bereits der Vorbesitzer den Kat rausgeschmissen und gegen ein Y-Rohr ersetzt. Daher hat schon so mancher Prüfer gestaunt, dass die Maschine zwar eine Lambda-Regelung hat aber keinen Kat (Sonde ist im Y-Rohr eingeschraubt).
Wenn man jetzt wüsste, dass in der ersten Minute eines MVEG-Tests rund 90 % der gesamten Abgase entstehen, dann erscheint die Sekundärluftpumpe plötzlich in einem völlig anderen Licht.
Ob sinnvoll oder nicht: Der Hersteller muss für die Zulassung die gesetzlich vorgeschriebene Messprozedur bestehen.