Kann man mit Drehmoment „zu oft“ nachziehen?

Hallo zusammen,

fragt nicht wieso, aber ich bin übermüdet und habe heute neue Reifen bekommen, ca. 41 km gefahren und die Räder nachgezogen, mit 120Nm.

Nachdem ich dann fertig war bin ich noch mal in die Garage und habe die Räder noch mal alle nachgezogen, teilweise doppelt. Natürlich nur bis zum „klingggg“ 😁

Ist das schlimm oder kann da mit den Felgen nichts passieren?

29 Antworten

Oft sind lose Radschrauben die Ursache von vergammelten Mittelzentrierungen und gammligen Auflageflächen.

Gammel wäre auf jeden Fall zu beseitigen, vor allem an den Schrauben und Gewinden. Ich habe schon ein Fahrzeug bekommen, an dem die Schrauben so schwergängig waren, dass der Drehmomentschlüssel ausgelöst hat, bevor sie ihren Sitz erreicht hatten. Auch deshalb reicht Nachziehen nicht aus. Man muss auch sicherstellen, dass die Schrauben leichtgängig genug sind, was nicht jede Werkstatt zu interessieren scheint.

Ooch kommt ….. nicht schon wieder die uralte Diskussion beginnen.

Ich denke das die Gewinde, An und Auflageflächen sauber und rostfrei sein sollten ist ne uralte Mechaniker Weisheit und gehört natürlich als Basis generell beachtet. Korrigierte Gewinde und Naben sind zu reinigen.
Das die Konen nicht geölt oder gefettet gehören, ist wohl mittlerweile auch allgemein akzeptiert.

Wenn dann mit LEICHT geöllt/gefetteten Gewinden angezogen werden soll, schreiben die Hersteller dann ggf. in der BA vor.
Die angegeben Drehmomente sind dann darauf abgestimmt und berechnet und gerade dann penibel einzuhalten.

Wird nichts dazu angegeben ist, wird wohl allgemein von sauberen und trockenen Gewinden ausgegangen und auch die dazu vorgegebenen Drehmomente sind dann darauf abgestimmt.

Das es natürlich immer jemanden gibt der es aus welchen Gründen und Erfahrungen „schon jahrelang“ anders macht gehört ebenso zum Leben und ändert m.M. nach nichts an den oben angeführten Grundsätzen.

Zitat:

@kasemattenede schrieb am 22. Juli 2023 um 18:34:04 Uhr:


Die angegeben Drehmomente sind dann darauf abgestimmt und berechnet und gerade dann penibel einzuhalten.

Damit macht man natürlich nichts falsch.

(Aber so penibel ist da nichts abgestimmt von den Herstellern, was man schon an den üblichen Eckwerten von 120, 140 oder 180 Nm sieht. Krumme Zwischenwerte, wie sie bei penibler Berechnung entstehen und man sie aus Drehmomenttabellen kennt, kommen bei den Herstellerangaben für Räder nicht vor. Das sind vor allem leicht zu merkende und werkstatttaugliche Werte, die in etwa in der Nähe eines Tabellenwerts liegen. Z.B. für M14 laut Tabelle 141 Nm trocken und 132 Nm geölt, wird bei Rädern meist 120 Nm verwendet. Manche Hersteller haben anscheinend auch einfach den Mittelwert der Tabellenangaben genommen, z.B. M12 laut Tabelle 89 bzw. 83 Nm, Knott: 86 Nm.)

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Zitat:

@GBMueller schrieb am 22. Juli 2023 um 11:52:57 Uhr:


Um es nicht damit bewenden zu lassen, solltest Du jetzt noch überprüfen, wie groß die Abweichung Deines Drehomentschlüssels eigentlich ist. Möglicherweise löst dieser ja auf der Einstellung "120" schon bei 118,4 Nm aus - und das kann ja nun wirklich niemand wollen...!

@GBMueller

Und damit innerhalb der Toleranz der Hersteller mit Prüfprotokoll bei 3 Prozent Toleranz.
Dann kann man auch 125 Nm nehmen, tut den Schrauben nicht weh.

Zitat:

@mecco schrieb am 22. Juli 2023 um 20:11:45 Uhr:



Zitat:

@kasemattenede schrieb am 22. Juli 2023 um 18:34:04 Uhr:


Die angegeben Drehmomente sind dann darauf abgestimmt und berechnet und gerade dann penibel einzuhalten.

Damit macht man natürlich nichts falsch.

(Aber so penibel ist da nichts abgestimmt von den Herstellern, was man schon an den üblichen Eckwerten von 120, 140 oder 180 Nm sieht…….

Da gebe ich dir Recht, und meinte nicht Werte auf den Nm oder gar eine Kommastelle mit dem Begriff „penibel“.
Aber eben auch nicht den langen Hebel, mit dem Drehmomentwert aus dem Arm.

Da wird schon ne Menge Sicherheit inkludiert worden sein, eben aus dem Wissen um die Praxisanwendung.
+/- 10Nm spielen da wohl kaum eine Rolle.
Aber……gerade bei geölten Gewinden (in denen im Vergleich zum Trockenen Gewinde weniger Reibungsverluste auftreten) dürften die Sicherheiten schnell aufgebraucht sein, was dann in der Folge schnell zu unbemerkten, gefährlichen Beschädigungen am/im Material führen kann.

Zitat:

@hwd63 schrieb am 22. Juli 2023 um 20:14:33 Uhr:


@GBMueller

Und damit innerhalb der Toleranz der Hersteller mit Prüfprotokoll bei 3 Prozent Toleranz.
Dann kann man auch 125 Nm nehmen, tut den Schrauben nicht weh.

Mir ging es nicht um die Toleranzen der Hersteller, sondern um die Sorgen des Fragestellers... 😉

Zitat:

@kasemattenede schrieb am 22. Juli 2023 um 23:16:13 Uhr:


gerade bei geölten Gewinden (in denen im Vergleich zum Trockenen Gewinde weniger Reibungsverluste auftreten) dürften die Sicherheiten schnell aufgebraucht sein, was dann in der Folge schnell zu unbemerkten, gefährlichen Beschädigungen am/im Material führen kann.

Wenn Du M14 mit 120 Nm anziehst, hast Du weder trocken noch geölt den Tabellenwert überschritten.

Ich würde mir eher um rostige Gewinde Sorgen machen als um geölte. Für Rostgewinde gibt es zwar keinen Tabellenwert, aber wenn es einen gäbe, dann dürfte der je nach Stadium des Gammels sehr weit über den 140 Nm für trockene neue Gewinde liegen und bei solchen Schrauben bekommt man mit den üblicherweise empfohlenen 120 Nm die Felgen nicht mehr vernünftig fest.

schön daß Mecco vernünftig Denkt. Das muß auch ein Praktiker sein und keiner, der Gewindereparaturen bevorzugt.

Muss meine Sonderräder laut ABE mit 140Nm anziehen. Serienräder mit 120 Nm. Immer M14. Muss ich mir Gedanken machen?

Nein.

Worüber?

Hier war doch mit der allerersten Antwort alles geklärt.

Ist mir echt unbegreiflich, wie diese Threads immer zuverlässig nach demselben Schema in sinnlose Diskussionen abdiften.

Mir auch, aber zwischenzeitlich geht es ja um das Problem von „schlambambomil“ (Beitrag von gestern).

Zitat:

@Yoshi89 schrieb am 24. Juli 2023 um 09:42:13 Uhr:


Ist mir echt unbegreiflich, wie diese Threads immer zuverlässig nach demselben Schema ...

Einer bringt eine themenfremde Behauptung ein, ein anderer bezeichnet sie als gefährlich. Daraus entsteht die Kontroverse.

Zitat:

... in sinnlose Diskussionen abdiften.

Ist es sinnvoller, falsche Darstellungen umkommentiert zu lassen, nur weil sie themenfremd sind?

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