Kann man 80W90 Getriebeöl anstelle von SAE90 Getriebeöl verwenden
Hallo Comunity
Ich habe heute ein Getriebeöl wechsel an meinem Kymco Roller gemacht und festgestellt dass ich nach dem heutigen Wechsel neues Getriebeöl nachkaufen muss.
Im Benutzerhndbuch meiner Kymco steht man solle ein SAE90 Öl dafür verwenden.
Ich kann mich daran erinnern das ich damals an der Tankstelle nur ein 80W90 Getriebeöl speziell für Zweiräder gefunden habe.
Jetzt wo ich mir ein neues nachkaufen möchte bin ich mir unsicher ob es überhaupt das richtige Öl ist.
In der Tankstelle meines vertrauens gibt es nur 80W90 Getriebeöl für Zweirräder/Motorräder.
Ich war der festen Meinung das SAE90 das "90" in 80W90 ist.
Hab ich damit recht? Oder habe ich die ganze Zeit falsches Öl benutzt?
Ich hoffe mich kann hier jemand darüber Aufklären. Im Netz konnte ich leider nichts darüber finden, ausser das manche Behaupten SAE90 ist eine Art alte Bezeichnung und heute werden die Öle mit 2 unterschiedlichen Nummern angegeben da die Öle weiter Entwickelt sind und tragen deshalb verschiedene Nummern in der Viskositäts bezeichnung.
Wenn dem so wäre dann müsste ich ja mit der annahme richtig gelegen haben und 80W90 entspricht SAE90
Vielen Dank vorab schonmal.
23 Antworten
Zitat:
@Dynamix schrieb am 25. Juni 2025 um 22:59:36 Uhr:
Das Zeug läuft unter anderem in so klapprigen GT3 Autos über 24H bei Vollgas durch ;)
Das der Rest das als Classic verkauft liegt daran das Einbereichsöle uralt sind. In den 50ern war sowas für Motoren durchaus noch üblich.
Nebenbei bemerkt verkaufen Ravenol und Motul das Zeug nicht unter dem Laben "Classic".
Ja, ich bekomme diese Marken leider nicht an der Tankstelle deswegen habe ich mir davon noch nichts gekauft.
Ich stelle mir jedoch die Frage ob die Bezeihnung SAE eine Vorgabe wie es zum Beispiel die Spezifikation API ist.
Oder ob das garkeine Vorgabe ist sondern ein Kürzel für die Eigenschaft der Viskosität
Warum googelst Du denn nicht einfach nach dem Begriff wenn Du ihn nicht kennst?
SAE bedeutet soviel wie „Gesellschaft oder Vereinigung der Automobil Entwickler“
Entstand in den USA , glaube schon in den 1920er oder 30er Jahren(?)
und steht für „Society of Automotive Engeneering“
(Frei aus meinem Gedächtnis) Den exakten Wortlaut: siehe Google
Man kann das mit z.B. mit dem bekannten VDE Begriff in der Elektiker Branche vergleichen.
( Verband Deutscher Elektrotechniker.)
Diese SAE Vereinigung bzw.den Begriff gibt es schon sehr lange und wurde u.a. deshalb begründet um die Viskositätsklassen der Öle einzuordnen und mit Nummern zu bezeichnen.
Damit es kein Durcheinander mit eventuellen anderen Ländern, oder Organisation geben, die die Motoröle anders einteilen oder bezeichnen würden, wurde das SAE vor der Zahl vorangestellt damit man weiß welche Einteilung zugrunde lag.
Vergleichbar mit 30 Grad Celsius oder 80 Grad Fahrenheit. Hier für die Temperatur Einheit…das ist fast die gleiche Temperatur aber sehr unterschiedliche Zahlenwerte.
SAE 20 wäre z.B. ein relativ dünnes, SAE 50 ein dickes Einbereichsöl.
Da sich aber die Einteilung der Viskosität nach SAE-Klassen weltweit durchgesetzt hat, braucht es diesen Zusatz „SAE“ vor der Zahl im Prinzip zwar nicht mehr, aber es steht halt oftmals noch dabei.
Was sogenannte „Billigöle“ anbelangt: Wenn diese Klassifizierungen draufstehen die verlangt werden, kannst Du davon ausgehen dass die genauso gut sind.
Ich würde niemals zur teuren Tanke gehen und die überteuerten Markenöle kaufen wenn es nicht gerade ein Notfall ist.
Und wie schon gesagt: Ravenol, Mannol, das sind ebenso „Marken“öle.
Bedenke auch mal welcher Einsatzzweck gefordert ist: Die Schmierung von zwei, sich im ständigen Eingriff befindlichen Zahnrädern. Nämlich denen des ACHSANTRIEBS im Hinterrad, das ist keine Raketenwissenschaft und da würde , provokant gesagt, notfalls auch ein 0815 Motoröl oder sogar Altöl eine ganze Zeitlang seinen Zweck verrichten.ohne Schaden anzurichten. (Meine Meinung.)
Also da brauchst Du Dir keine Sorgen machen. Kauf das Öl das Dir gefällt. Das passt dann schon.
Zitat:
@espana schrieb am 25. Juni 2025 um 23:05:30 Uhr:
Ja, ich bekomme diese Marken leider nicht an der Tankstelle deswegen habe ich mir davon noch nichts gekauft.
Ich stelle mir jedoch die Frage ob die Bezeichnung SAE eine Vorgabe wie es zum Beispiel die Spezifikation API ist.
Oder ob das gar keine Vorgabe ist sondern ein Kürzel für die Eigenschaft der Viskosität
SAE wurde ja schon ausführlich erklärt. API steht für American Petroleum Institute. API ist quasi das US-Pendant zur europäischen ACEA Norm.
Es gibt die API Norm einmal für Benziner und einmal für Diesel, so zumindest beim Motoröl. Die Normen für die Benziner fangen immer mit einem S an, der zweite Buchstabe definiert dabei welchem Normstand das Öl entspricht bzw. wie es additiviert ist. SF/SG wäre so ein Öl auf dem Stand der frühen 90er, die aktuellste müsste SP sein. Wenn du also einen Motor hast der mit SF klarkäme, musst du dir wegen SN dann keine Sorgen machen.
Für Getriebe und Differenziale gibt es jetzt noch die Spezifikation nach API-GL. Die gängigsten sind GL4 und GL5.
Ich nehme immer SAE 80/90
CASTROL. DAS BILLIGE MACHT ES ABER AUCH. DENN BEI CA 100ML IST DAS BRAUSE.
MFG FRITZ
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Zitat:
@Pauliese schrieb am 26. Juni 2025 um 06:46:54 Uhr:
Bedenke auch mal welcher Einsatzzweck gefordert ist: Die Schmierung von zwei, sich im ständigen Eingriff befindlichen Zahnrädern. Nämlich denen des ACHSANTRIEBS im Hinterrad, das ist keine Raketenwissenschaft und da würde , provokant gesagt, notfalls auch ein 0815 Motoröl oder sogar Altöl eine ganze Zeitlang seinen Zweck verrichten.ohne Schaden anzurichten. (Meine Meinung.)
Also da brauchst Du Dir keine Sorgen machen. Kauf das Öl das Dir gefällt. Das passt dann schon.
Erstmal vielen Dank für die Antwort und die ausführliche Erklärung über die Bedeutung der SAE Bezeichnung.
Damit hast du wirklich Klarheit geschaffen.
Allerdings finde ich, das die Verwendung von Ölen die speziell für bestimmte Fahrzeugtypen und Einsatzbereiche vorgesehen sind, wichtig ist.
Natürlich, in der Not frisst der Teufel Fliegen und ein Salatöl wäre besser als gar kein Öl. Aber wann sollte so eine Situation in der heutigen Zeit eintreten?
Es gibt zum Beispiel 5W30 Motoröle für Lkws und für Pkws.
Man sollte jedoch kein LKW Motoröl für einen PKW benutzen und umgekehrt, da die Abstimmung der Zusammensetzungen auf ganz andere Voraussetzungen ausgelegt sind.
Natürlich gibt es immer welche die behaupten dass das völlig egal ist, und natürlich haben die auch irgendwo recht den der Motor funktioniert deswegen trotzdem.
Aber ich denke nicht dass das bloß ein Marketing Gag der Mineralölindustrie ist sonder dass dies wirklich im Labor erprobt wurde.
Deshalb schaue ich speziell in meinem Fall mit dem Getriebeöl für meinen Scooter, das ich ein Getriebeöl speziell für 2Räder bekomme, da dieses direkt darauf spezialisiert ist, auch wenn es Salatöl aus dem Supermarkt genauso gut schmieren würde oder das Getriebeöl für Oldtimer, Traktoren usw.
Manche behaupten auch, ein Ölwechsel wäre auch nur eine unnötige Erfindung der Mineralölkonzerne, und halten dies generell für überflüssig.
In meinem Benutzerhandbuch des Rollers steht, dass das Getriebeöl alle 5000km oder alle 6 Monate gewechselt werden muss/soll. Und das mache ich auch so, obwohl ich hier sagen muss dass das meiner Meinung nach, von Kymco, extrem übertrieben ist, (alle 6 Monate), but how knows?
Zu Ölen von zweit und drittklassigen Herstellern/Marken, würde ich auch nicht greifen, da ich hier beim Ölkauf auf die Firmen zurückgreife die selbst das Öl aus dem Boden befördern, die Entwicklung, die hochwertigen Zusätze, Additive etc. verwenden, dessen Ruf und Know-how nicht von irgendwoher kommen und sich nicht das Zeug von irgendwoher zukaufen um ihr Produkt günstig verkaufen zu können nach dem Motto "Hauptsache es läuft "
In der Mineralölindustrie gibt es nur ungefähr 5 big Player, und zu denen greife ich.
Ist einfach nur meine persönliche Einstellung und Meinung dazu.
Zitat:
@Dynamix schrieb am 26. Juni 2025 um 07:45:06 Uhr:
SAE wurde ja schon ausführlich erklärt. API steht für American Petroleum Institute. API ist quasi das US-Pendant zur europäischen ACEA Norm.
Es gibt die API Norm einmal für Benziner und einmal für Diesel, so zumindest beim Motoröl. Die Normen für die Benziner fangen immer mit einem S an, der zweite Buchstabe definiert dabei welchem Normstand das Öl entspricht bzw. wie es additiviert ist. SF/SG wäre so ein Öl auf dem Stand der frühen 90er, die aktuellste müsste SP sein. Wenn du also einen Motor hast der mit SF klarkäme, musst du dir wegen SN dann keine Sorgen machen.
Für Getriebe und Differenziale gibt es jetzt noch die Spezifikation nach API-GL. Die gängigsten sind GL4 und GL5.
Vielen Dank für die Erklärung, diese Information ist auch sehr hilfreich wie die von @Pauliese
Die 5 Big Player (in und aus Europa) sind für mich übrigens
Eni
Total
Repsol
BP
Shell
Die Reihenfolge hat keine Bedeutung.
Siehst Du… Eni hätte jetzt ich überhaupt nicht gekannt. 😳 Hab ich tatsächlich noch nie gehört.
Da bräuchte es halt einen Insider aus der Branche um sagen zu können, was ist wirklich gutes Öl und was minderwertig. Wenn es so wäre wie beim Discounter…da verbergen sich auch oftmals erwiesenermaßen Markenprodukte hinter unscheinbaren Bezeichnungen
(a la Piff Paff Puff Schokolade aus der Schweiz)
Ich kann da jedenfalls kein seriöses Urteil dazu abgeben.
Vieles ist wahrscheinlich auch Psychologie, damit man einfach das „gute Gefühl“ hat.
@Pauliese Eni produziert sogar in Deutschland (Eni Schmiertechnik GmbH, in Würzburg) Eni hat die deutsche Ölproduzentfirma Autol aufgekauft, Autol hat das erste eingetragene Motorenöl der Welt padentieren lassen (die Autol Produktion war ebenso in Würzburg).
Eni ist sogar der führende Ölhersteller und Vertreiber für Industrieöle in Europa (also Öle für den Industrie Bereich nicht für den Automotiven Bereich)
In Deutschland werden die Tankstellen von Eni, und das macht nur Deustchland so, sehr häufig noch unter ihren alten Namen Agip geführt, zusätzlich ist Eni im Norden von Deutschland nicht so weit verbreitet.
In Österreich hingegen hat Eni das am weit verbreitetste Tankstellennetz, obwohl Österreich mit ÖMV (Österreichischer Mineralölvertrieb) sein landeseigenes Mieralölunternehemn hat.