Kaltstarterfahrungen E85
Hallo zusammen,
ich stelle mich kurz vor, weil ich neu bin:
Ich heiße Alexander und fahre seit ca. 2 Jahren mit E85 durch die Gegend. Herhalten musste mein MB W124 E220T, der bislang keine Zicken macht mit dem "ach so gefährlichen" Teufelszeug....;-)
So, nun zu meiner Frage: Ich merke bei Temperaturen ab 5 Grad und drunter deutlich, dass Ethanol eben eine höhere Zündtemperatur braucht. Da muss ich leider schonmal etwas orgeln....Heute jedoch war es draußen 11,5 Grad und das gleiche Spiel. Wie sehen eure erfahrungen aus? Habt ihr Lösungen (Standheizung? welche?) Oder fahrt ihr im Winter halt normal?
Würde mich über Erfahrungen freuen...
Gruß
Alex
Beste Antwort im Thema
Absolut traumhaft, genau so ein Verhalten brauchen wir. Nachdem der Kraftstoff in der Politik und Presse zerrissen wurde, wird jetzt auch schon untereinander Krieg geführt.
Was ich wirklich nicht begreife: Warum kümmern sich die Herrn Steuergerätehersteller nicht mal um Ihr ach so tollen Klimperkisten und legen endlich mal TÜV-Gutachten und Abgasgutachten, die auch mit Ethanol durchgeführt worden sind vor?
Egal wo ich auch anrufe und ich habe schon viel telefoniert, außer dummer Ausreden und irgendwelche fadenscheinige Erklärungen kommt doch da nichts.
"Braucht man nicht eintragen"
"EU-Recht blablabla"
"Papiere verlegt"
"Tüv hat gesagt..."
Wieso habt Ihrs eigentlich nie schriftlich und keiner findet es im Moment der Nachfrage? Wenn wir so in unserem Unternehmen arbeiten würden, käme nach einer Woche die berechtigte Kündigung aufgrund von Inkompetenz!
Liebe Steuergeräte-Anbieter: Ich hätte gerne ein Steuergerät mit Gutachten und Funktion! Wer kann mir helfen?
Mit freundlichen Grüßen,
Lottermoser
32 Antworten
Nun, also heute nachmittag war der Block definitiv ausgekühlt auf etwa 10° Celsius, Startvorgang war völlig unproblematisch, Drehzahl sofort und gleichmäßig wie vom Betrieb mit Superbenzin gewohnt. Allerdings ging der zunächst angezeigte Durchschnittsverbrauch von 40 ltr/100 km doch um einiges langsamer in normale Bereiche als mit vorgewärmter Maschine, d.h. vorherigem Betrieb der Standheizung. Aber auch bei thermischer Entsorgung von Superbenzin im kalten Motor ist der anfängliche Durchschnittsverbrauch die ersten paar Kilometer beeindruckend.
Wenn ich das so recht überlege, ist für den Normalfahrer, der die Maschine eher wenig bis durchschnittlich belastet und auch auf längere Vollgasorgien verzichtet, das Nachrüsten einer Standheizung mit Kühlwassererwärmung die Lösung der Kaltstartprobleme. Nur ruckartiges "Ich muß jetzt los" ist dann im (kalten) Winter (vielleicht) nicht möglich.
Morgen früh wird es hier bei uns wohl wieder nur leicht über null grad haben, ich werde dann nochmal versuchen, wie es sich bei dieser Temperatur mit dem Kaltstart und E85 verhält.
G,
Tom
Zitat:
Original geschrieben von antilaerm
....na, mit E85 natürlich, aus dem Haupttank. Auch die funktioniert einwandfrei mit E85.
G,
Tom...ähem, S-XT, wofür ist das interessant?
Um das Gerücht aus der Welt zu schaffen das ne Standheizung mit E85 explo äähm nicht läuft! 🙂
Wieso zündet eigentlich die Standheizung mit E85 bei Minus 10°? Tut sie das überhaupt?
@antilaerm: Fährst du den E500 ohne Umbau? Vollgas von München nach Hamburg?
Wieso zündet eigentlich die Standheizung mit E85 bei Minus 10°? Tut sie das überhaupt?
Eine Standheizung hat ne Glühkerze die den Sprit verdampft und dann das Gemisch durch erhitzen über die Zündtemparatur entzündet (bei Benzin >82°C, wenn ichs recht in Erinnerung hab).
Könnte also auch mit E85 funzen, die Frage ist nur ob zuverlässig! Es sind schon ettliche Karren durch defekte/manipulierte SHs abgefackelt.
Grüsse
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Moin.
Also, ich bin ja auch noch so der "Draußentürer", d.h. viel mit Zelt und Kajak unterwegs, bei abnehmender Lufttemperatur ist die Wärmeabgabe meines Trangia-Spirituskochers zunächst auch sehr gering, bzw. empfiehlt man ab einer Temperatur von ca. 5°C und drunter eher den Gas- oder noch besser den Benzinkocher. Ich weiß gar nicht genau, ab welcher Temperatur man Spiritus mit einem simplen Streichholz oder Feuerzeug nicht bzw. schwer in Gang bekommt. Es ist hier also gut nachzuvollziehen, welche Probleme auch im Motor auftreten.
So auch heute morgen, ich war spät dran und habe die Standheizung doch vorgeschaltet, so dass ich umgehend losfahren kann. Außentemperatur ca. 5°C. Standheizung lief auch, allerdings war beim Einschalten der Zündung noch kein Balken der Kühlwassertemperaturanzeige zu sehen, Fahrzeuginnenraum allerdings temperiert.
Beim ersten Startversuch, der ja lediglich durch kurzes Drehen des Schlüssels dann automatisch vollendet wird, bis die Maschine läuft, brach die Elektronik nach etwa 5 Sekunden ab, ohne Fehlermeldung. Maschine machte keine bis geringe Anstalten zu zünden.
Beim zweiten Startversuch lief er sehr kurz, um dann wieder abzusterben.
Beim dritten Startversuch war´s dann erfolgreich, mit etwas geringerer Drehzahl, ab da war alles normal.
Ich werde heute mal beim Bosch-Dienst reinflitzen und die mal fragen, ob und wenn ja, was man der SH verändern kann. Insbesondere ist ja nicht förderlich, dass die SH heutzutage eher für den Innenraum konzipiert ist, zumindest die Software. Da hat man vielleicht Lufttemperatur von 3°C, aber die Sonne erwärmt den Innenraum auf 35°C und man schaltet die Standheizung ein und was ist? Es wird lediglich kühle Luft ins Fahrzeug geblasen, um die Temperatur herunterzubekommen - da wünsche ich mir sowas wie eine Zwangsschaltung, denn wenn ich eine Standheizung benutze, dann vornehmlich um keinen kompletten Kaltstart zu haben. Mal sehen.
Mozart, nee, nix mit Hamburg München Ziegelstein. 🙂 Bin eher entspannt unterwegs, d.h. so max 150 auf der Bahn, und auch sonst sieht der Drehzahlmesser vielleicht einmal in der Woche die Bereiche über 2.800 U/Min. Das ist auch ein Grund, weshalb ich so eine Maschine ohne Umbau oder Modifikationen fahre, denn wenn so ein Block mehr als genug Leistung bereitstellt, dann kommt man (zumindest ich) eigentlich kaum in die Bereiche, wo irgendwas zu mager oder zu heiss werden kann (sollte, dürfte... ich lasse mich da gern aufklären! 🙂 )
Na, mal sehen. Mein E39 lief zuvor auch 80.000 km mit RME (Rapsmethylester, Biodiesel) ohne geringste Probleme (Die Standheizung auch!), war allerdings auch werkseitig für den Betrieb mit RME freigegeben, war einer der letzten, die quasi "umweltfreundlich" vom Band liefen.
G,
Tom
Zitat:
Original geschrieben von antilaerm
Na, mal sehen. Mein E39 lief zuvor auch 80.000 km mit RME (Rapsmethylester, Biodiesel) ohne geringste Probleme (Die Standheizung auch!), war allerdings auch werkseitig für den Betrieb mit RME freigegeben, war einer der letzten, die quasi "umweltfreundlich" vom Band liefen.G,
Tom
...mir sind die prinzipiellen Unterschiede zwischen RME und E85 schon bekannt. 😁 😉 Dieser Satz zielte eher auf die vielen Hinweise, dass man sich mit dem ganzen alternativen Kraftstoffgelöt ja umgehend und sofort den Motor kaputtfährt. 😉
G,
Tom
@ antilaerm: 😁 Eigentlich schade! Ich dacht jetzt kämen son paar Erfahrungen von nem Linksdrängler! Man hat halt so seine Vorurteile!😉 Asche auf mein Haupt.
😁 Na ja, häufig ist an Vorurteilen ja auch etwas dran, irgendwo kommen die ja her. 😁
So, aber neben den Problemen mit der Kaltstarterei stört mich viel mehr, dass die Automatik (7G-Tronic) irgendwie mitbekommen hat, dass da anderer Kraftstoff für Vortrieb sorgt - das vorher seidenweichste Schalten ist nicht mehr da. Man könnte eigentlich sagen, dass das so nicht wirklich tolerabel ist. Bin ja - wie gesagt - eher der cruisende Zeitgenosse, das heisst Gas leicht antippen und dann losrollen. Mit Fossil: Schaltvorgänge jeweils so bei ca. 1.300 - 1.500 U/Min. Jetzt, mit Alk E85: Auch bei vollkommen betriebswarmen Aggregaten Schaltvorgänge teilweise erst bei 2.000 oder vereinzelt sogar noch höher, also ca. 2.500 U/Min. Auch teilweise nicht mehr so "unspürbar", trotz samtweichem Umgang meinerseits mit dem Pedal. Wenn man dann bei dieser "hohen" Drehzahl die Klappen schliesst, schaltet normalerweise das Getriebe in den nächsten Gang, hier jetzt allerdings nicht. Für eine genaue Beschreibung müsste man jetzt einige Fahrzustände explizit beschreiben, aber belassen wir es mal bei: Ich bin nicht zufrieden.
Dass man wegen weniger Energie/Liter bei E85 im Vergleich zu Superbenzin das Gaspedal bei normalen Fahrbedingungen halt "etwas mehr durchtreten" muss, ist ja eigentlich logisch, irgendwo muss ja bei gleicher Fahrweise der angestiegene Verbrauch von ca. 10,5 ltr/100 km ( <---jetzt wisst Ihr, wie ich fahre! 😁 😁 ) auf etwa 13 ltr/100 km herkommen. Höchstwahrscheinlich langt das aber dem Automatikgehirn schon - in Verbindung mit der registrierten - höheren Oktanzahl, dass ab jetzt nur noch Sport herrscht. 😁
Weiß jemand, woran das liegen könnte? "Lernt" das Automatikgetriebe jetzt noch? 😕
Grietz,
Tom
Ist eben nicht logisch! Ist ja kein Vergaser! Wenn dein STG mit E85 wirklich 100% klarkommt sollte sich an der Leistung und Vmax nichts ändern. Es kann aber E85 nicht wirklich und deshalb hast du Leistungsverluste die die Automatik vielleicht registriert. Die Oktanzahl solte ihn nicht wirklich interessieren.
Vmax hab ich nicht getestet, ich hab das nur mal weitergesponnen, was mir heut der Heinzel vom Stern erzählte, er meinte nämlich, dass er dem STG (<-- ich denke, Du meinst das Steuergerät?!?) "sagen" 🙂 könnte, dass es bzw. der Block jetzt mit ca. 110 Oktan betrieben wird. An der Stelle hat mich gewundert, dass der mich nicht mit der Schubkarre aus dem Laden gefahren hat, er erwähnte nur was von "Gewährleistung würde im Falle des Falles schwierig" werden, aber sonst war er relativ interessiert. Umgekehrt ginge das ja auch, dass die in der Werkstatt dem STG einprogrammieren, dass die Oktanzahl jetzt sehr niedrig ist, für Länder mit grottenschlechtem Fusel.
Ich mach da mal´n Termin und werde ordentlich zuhören.
Grietz,
Tom
Wenn er danach früher Zündet könnte es was helfen. Ansonsten müsste die Einspritzmenge erhöht werden. Vmax testest du auch besser nicht oder nur gaaaaanz kurz.
Leute lasst euch doch keinen quatsch erzählen!!!!
Ich fahre seid ca 25.000km (bin pendler fahre 120 km am tag!!) einen volvo 440 bj. 95 pur mit e85 OHNE irgendetwas umzubauen (bin kfz mech.) da passiert meines erachtens garnichts klar unter 5 Grad muss mann den anlasser extrem lange drehen lassen aber anspringen tut er immer und wenn euer fahrzeug leerlaufschwankungen hat oder auch mal aus geht im leerlauf dann kippt ihr blei ersatz mit in tank (ein viertel der vorgeschriebenen menge reicht )schon sollte die karre genauso gut laufen wie meine da er ca. eine um 15 kmh höhere endgeschwindigkeit hat fuelcat sind meines erachtens betrüger die elektronikschrott verkaufen denn das einzige problem ist der kaltstart und dafür haben die keine lösung....
mit einer tankfüllung benzin komm ich 800 km und mit einer tankfüllung ethanol 750 km also mein fazit besonders bei alten autos:veruch macht klug!!
Gruss
vllt. mal ein paar mehr Satzzeichen verwenden? Dann würde ich mir das sogar durchlesen...
@antilaerm
-->E85 hat keine 110 Oktan. Es sind nur 104. Ich würde meinen, dass es nur subjektiv bei dir ist. Das du etwas mehr das Pedal durchdrückst und damit die Schaltdrehzahl hochgeht... ---> Wenn dein Auto diagnosefähig ist, frag doch mal deinen interessierten Mechaniker, ob er mal sein Laptop auf einer Probefahrt anschliesst. Dann lässt du dir die Lastzustände deiner Einspritzventile ansagen. Interessant ist, ob er die Regelgrenze erreicht (und wo die ist!), bzw. wie weit du gehen kannst ohne diese zu erreichen... ->Wenn du Super+ Kennfelder drin haben solltest, dürfte das das max. deines Wagens sein, was du erreichen kannst (weniger Mehrverbrauch). evtl sogar Leistungsgewinn ->glaube ich nicht, da du ja schon mehr "durchtreten" musst. Hättest du bei erhöhter Einspritzmenge.
Die Oktanzahl von E 85 unterliegt Schwankungen bei der Mischung von Ethanol mit Benzin, da die Hersteller des E85 hier nicht in jedem Fall
die exakte Mischung von 15% zu 85% garantieren können. Somit gibt es auch Oktanzahlschwankungen zwisch 104-110.
Eben nicht. ReinEthanol hat 110 Oktan... Ergo wird E85 keine 110 Oktan haben können... Egal wieviel Schwankung du da reinrechnen willst...