Junge Leute und Oldtimerclubs
Hallo zusammen,
mich beschäftigt derzeit die Frage, wie man junge Leute (unter 40 Jahre) für Oldtimerclubs begeistern kann. Warum sind so wenige im Club aktiv? Wie müsste das Clubleben aussehen oder was sollte ein Club bieten, damit sich junge Leute angesprochen fühlen?
Ich freue mich auf Euren Input.
Viele Sternengrüße
Beste Antwort im Thema
moin aus Hamburg
Ich für meinen teil fahre mit Claus (mein Mercedes) im alltag und Claus bekommt nicht nur von älteren Mitbürgern ein lächeln geschenkt, oft sind es auch jüngere Leute die Claus anerkennend grüßen. Zum Thema Ersatzteilversorgung: da denke Ich kann man heute zweigleisig fahren, zum einen über die Clubs und zum anderen auch über das Internet, so mache Ich es zumindest.
Was richtig schönes ist mir letzte Woche pasiert als Ich an einem Zebrastreifen anhiel um eine kurzen (las ihn 10 oder12 gewesen sein) über die Straße gehen zu lassen: sofort als er bemerkte das da ein altes Auto anhält um ihn rüberzulassen wurden seine Augen immer größer und Ich konnte mir ein lächeln nicht verkneifen. Im Rückspiegel sah Ich dann das er Claus noch eine Weile nachsah. So ein alter Wagen sieht ja ganz anders aus, hört sich auch anders an und richt auch ganz anders als die heutigen Autos. Er ist halt keine Playstation wo man nur Knöpfe drückt. . . . . .
davinchy
10 Antworten
Ich kenne die Geschichte so, dass junge Leute (zu denen ich altersmäßig nicht mehr so ganz gehörte) sich über das Hobby mit alten Autos gefunden haben.
Später kamen Partnerwechsel, Kinder, Häuserbau - die Autos blieben.
Allerdings waren damals die Gründe für diese Clubgründungen teilweise andere - die Teilebeschaffung war z.B. in der Vor-Internet-Zeit viel schwieriger und man war auf Kontakte angewiesen.
Ich zähle wohl zu der erwähnten Zielgruppe. Die Frage ist warum einem Club beitreten ? Das Vereinsrecht ist doch sehr verstaubt in Deutschland. Über Fahrzeugspezifische Foren (motortalk taugt der ehr wenig bei Oldies) und Email Verteiler kann man sich auch austauschen, zu Treffen gemeinsam fahren oder bei technischen Fragen Hilfe bekommen.
Ich bin zwar nicht unter 40, sondern unter 60, aber ich weiß auch nicht, was ich in einem Oldtimerclub tun soll. Obwohl ich selbst allmählich H-Kennzeichenfähig werde...das ist doch eher was für so ADAC-Schmerbäuche, oder.
Stammtisch ist nicht so meins, und es gibt die guten Internetforen, wo man "weltweit" Infos holen und geben kann.
moin aus Hamburg
Ich für meinen teil fahre mit Claus (mein Mercedes) im alltag und Claus bekommt nicht nur von älteren Mitbürgern ein lächeln geschenkt, oft sind es auch jüngere Leute die Claus anerkennend grüßen. Zum Thema Ersatzteilversorgung: da denke Ich kann man heute zweigleisig fahren, zum einen über die Clubs und zum anderen auch über das Internet, so mache Ich es zumindest.
Was richtig schönes ist mir letzte Woche pasiert als Ich an einem Zebrastreifen anhiel um eine kurzen (las ihn 10 oder12 gewesen sein) über die Straße gehen zu lassen: sofort als er bemerkte das da ein altes Auto anhält um ihn rüberzulassen wurden seine Augen immer größer und Ich konnte mir ein lächeln nicht verkneifen. Im Rückspiegel sah Ich dann das er Claus noch eine Weile nachsah. So ein alter Wagen sieht ja ganz anders aus, hört sich auch anders an und richt auch ganz anders als die heutigen Autos. Er ist halt keine Playstation wo man nur Knöpfe drückt. . . . . .
davinchy
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So geht meine Frau auch wenn sie mit unserem NSU Prinz 4 zum einkaufen oä. unterwegs ist. Sie wird oft angesprochen. Sowas läßt doch das Oldtimerherzhöher schlagen....
Ansonsten.....in unserer NSU-Prinz IG sind auch viele von den ´alten´ weg. Wie gesagt, Haus, Ehe, Kinder. Die Interessen verlagern sich. Die da jetzt sind, sind keine Schrauber mehr. Die gehen wegen jeder kleinigkeit in die Werkstatt. Man kann mit denen auch keine ´Benzingespräche´ mehr führen......
In den Oldtimerclubs waren immer schon nur ein kleiner Teil überzeugter Aktivisten, die sich rund um die Uhr eingesetzt haben, das Vereinsleben aufrecht gehalten haben usw. Und ein großer Teil eher passiver Mitglieder, die ihren Beitrag bezahlen, zu Treffen kommen, auch mal ein Bier mittrinken, denen es aber in erster Linie drum ging, Teile und Fachwissen auszutauschen. Heute läuft viel übers Internet, nicht nur die Garagenräumungen von Opas Altbeständen, die nicht mehr den Clubs angeboten werden, sondern meistbietend zu Ebay wandern. Die größte Aktivität findet in den Foren statt. Auch ein Teil des Clublebens. Man kennt sich nach einer gewissen Zeit, da gibt es dann auch schon mal Privatgespräche und manchmal entstehen sogar Freundschaften. Für die Teile- und Info-Beschaffung ist damit vieles einfacher und schneller geworden. Was ich trotzdem schade finde, ist, daß da auch wieder ein Stück Kultur verlorengegangen ist. Auch die Teilemärkte sind nicht mehr das, was sie mal waren. Aber ändern läßt sich das wohl nicht mehr.
Zitat:
Original geschrieben von Stern_fahrerin
... Warum sind so wenige im Club aktiv?
Ein aktives und funktionierendes Club-/Vereinsleben wird immer schwieriger - Nachwuchssorgen gibt´s genauso in anderen Freizeitbereichen.
Schnell- und Kurzlebigkeit greift immer mehr um sich, kurzfristige Zeitplanungen haben Vorrang (man will ja flexibel sein+bleiben), sodass es immer schwieriger wird, mehrere Leute gleichzeitig (z.B. Vorbereitung eines Treffens bzw. einer Clubveranstaltung) unter einen Hut zu bringen - keiner hat mehr Zeit übrig (auch beruflich haben inzwischen die meisten keine fest geregelten Arbeits-/Freizeiten, sondern sind oft kurzfristig "abrufbar"!).
Ausserdem will man sich nicht mehr binden, Verpflichtungen übernehmen u.ä.; denn dies wäre für ein aktives Clubleben erforderlich.
Parallel zu dieser Entwicklung in den letzten 20 Jahren hat - wie es schon einige Poster hier vor mir angesprochen haben - das Computerzeitalter voll durchgeschlagen: Info erhält man schnell+leicht per Tastendruck ... einfach+problemlos: Man braucht nicht einmal den wohligen Wohnzimmersessel verlassen - weder für die Teilesuche noch für deren Bezahlung, zudem wird die Ware noch bis zur Haustüre geliefert.
Wie kann man die heutigen Nachwuchssorgen bewältigen?
Mich beschäftigt nicht die Frage: "Was muss/kann ich den jungen Leuten bieten?"
Das hört sich wieder so nach Highlights an ... jeder bietet mehr als der andere ... genau der heutige Zeitgeist, der u.a. auch eine Bindung erschwert (wenn nicht gar be-/verhindert). Was will ich den Jungen noch mehr bieten als sie eh schon haben bzw. bekommen bzw. sich kaufen/besorgen können?!? Damit werde ich nicht weiter kommen...
Ich selbst bin auch erst dieses Jahr einem Oldtimerclub beigetreten - vorher war es beruflich unmöglich.
... und die Jugend? Sie sind auf dem Retro-"Trip" ... die 70er Jahre sind interessant ... ein paar meiner Neffen und Nichten (um die 30 Jahre und etwas jünger) schwärmen inzwischen auch für alte Autos bzw. sind auf der Suche; allerdings hat es bisher noch keiner geschafft, dass wir uns mal auf einer hiesigen Oldtimerveranstaltung treffen - immer wieder kommt ihnen etwas anderes dazwischen.
Also nicht aufgeben und jede Veranstaltung im Grossraum weiterhin anbieten ... irgendwann werden die schon "Infizierten" auf den Geschmack kommen und ihre Prioritäten etwas verlagern - Verständnis und zwei offene Ohren für die Probleme+Sorgen unserer Jüngeren vorausgesetzt: Dies ist für mich der Schlüssel! Eine Begeisterung fürs Altblech alleine genügt nicht.
Dass die Geschmäcker der verschiedenen Generationen unterschiedlich sind+bleiben, ist dabei unerheblich (eine gewisse Toleranz vorausgesetzt).
Grüsse, motorina.
Klasse auf den Punkt gebracht. Danke! Genau so läuft es bei uns auch.
Ich bin jetzt schon auf einigen Veranstaltungen gewesen, aber einen Verein, der aktiv nach Mitgliedern sucht, hab ich in der Umgebung noch nicht gefunden.
Ein Verein bietet ja noch mehr, als nur Teilesuche und Infos. Schraubermöglichkeiten in der Umgebung (denke ich zumindest) werden so eher gefunden, Ausfahrten macht man auch nicht so mit den weit verteilten Forenmitgliedern...
Auch persönliche Kontakte zählen einfach mehr, als nur eben so in Foren.
Es muss aber eben auch solche geben, die ein Vereinsleben kontinuierlich vorantreiben. Leider sind die meisten Menschen recht bequem und warten drauf, dass jemand anderes etwas organisiert, etc.
Daher denk ich, dass die meisten Oldibesitzer den einfachsten und somit bequemsten Weg gehen, solang alles nötige auch ohne aktives Vereinsleben ablaufen kann.
gruß woita
moin
dem was hier bisher gepostet wurde, kann Ich auch für meinen Bereich nachvollziehen bzw bestätigen. Als Heckflossen-Fahrer bin Ich im VDH, bei uns im Hamburger Stammtisch kenne Ich sowohl Clubkollegen die einen PC nur vom höhren-sagen kennen, bis zu Clubkollegen die ihr wissen aus den Internet hollen, dazwischen gibt es alles, die Mischung macht es.
Da ich mich im Moment nach einem ander Stück altem Blech umsehe werde Ich mich nach einem Markenübergreifenden Oltimerclub umsehen, dem gibt es glaube Ich auch hier in Hamburg.
davinchy