Jährliche HU für KFZ älter als 7 Jahre - Sicherheitsgewinn ?

Hi,
in verschiedenen Publikationen kann man seit einiger Zeit lesen, daß es bei TÜV und DEKRA Bestrebungen gibt, das Verkehrsministerium dafür zu erwärmen, für KFZ älter als 7 Jahre die jährliche HU gesetzlich vorzuschreiben, angeblich aus Gründen der Verkehrssicherheit.

Bringt das wirklich einen Sicherheitsgewinn oder muß die Masse der KFZ-Besitzer, die ihr Fahrzeug regelmäßig in Schuß halten, für die Versäumnisse einiger schwarzer Schafe zusätzlich in in den Geldbeutel greifen ?

Was ist eure Meinung dazu ?

Beste Antwort im Thema

Schwarze Schafe gibt es auch bei den Prüfern / Sachverständigen.

Ich kann mich aus meiner Zeit im Pannen- / Abschleppdienst noch an mehr als einen Fall erinnern, bei denen Fahrzeuge so mehlig waren, dass man bei tragenden Teilen mit den Fingern das "Blech" durchdrücken konnte, und die alle vor weniger als 2 Monaten eine erfolgreiche Vorführung zur HU absolviert hatten. Teilweise waren auch Brems-Totalausfalle anzutreffen.

An Nutzen von einer jährlichen HU, die auch die DEKRA früher schon den Kunden aufs Auge drücken wollte, ist zu maximal 5 % ein Gewinn an Sicherheit zu erwarten. Die restlichen 95 % sind zusätzliche Einnahmen für die Prüforganisationen.

Mit anderen Worten:
Noch mehr Abzocke zu Lasten der Autofahrer !

Die meisten Fahrer - gerade bei älteren Fahrzeugen - sind schon aus reinem Selbsterhaltungstrieb daran interessiert, dass die Dinge, die auch ausserhalb der BRD zu den Prüfkriterien gehören (Licht, Bremsen, Lenkung, Reifen, Aufhängung), auch in Ordnung sind. Ausnahmen sind natürlich auch hier möglich und wahrscheinlich.

In den USA würde sich kein "vehicle inspector" an Rost am Radlauf oder einem kleinen "Rostpopel" in Stecknadelkopfgrösse an einer Brems- oder Kraftstoffleitung aufgeilen. TÜV- und DEKRA-Prüfer schon.
Trotzdem passieren in den USA - nicht nur wegen der Tempolimits - prozentual auch nicht mehr Unfälle wegen technischer Defekte an Fahrzeugen.

In Europa gibt es kein Land, in dem die Autofahrer und -besitzer so von Auflagen und Vorschriften (und den damit zusammenhängenden Kosten) gewürgt werden, wie in Deutschland !

cU
Fred

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Zitat:

@Drahkke schrieb am 4. Mai 2020 um 19:39:12 Uhr:


Das liegt dann aber auch teilweise an den Besitzern der Fahrzeuge, die zu wenig in die Wartung und Instandhaltung investieren.

Ich denke mal das liegt dann mitunter auch an diversen Straßenverhältnissen, wo die Autos regelmäßig entlang bewegt werden. Und vor allem, wie dann auf diesen Straßen gefahren wird.

Also ich möchte nicht tagtäglich auf solchen Straßen unterwegs sein. Das arme Auto. 😉

Zitat:

@Rainer_EHST schrieb am 4. Mai 2020 um 20:02:04 Uhr:



Also ich möchte nicht tagtäglich auf solchen Straßen unterwegs sein. Das arme Auto. 😉

Geht ja noch. Vor 4 Jahren bin ich auf Rügen ein ca. 300 Meter langes Stück gefahren, da ging nicht mal Schrittgeschwindigkeit. Leider hab ich kein Bildmaterial. Aber das war schon sehr abenteuerlich.

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