Ist noch mehr Sicherheit möglich?

Beinahe gebetsmühlenartig wird hier im Forum auf die zurückgehenden Unfallzahlen auf Autobahnen hingewiesen. Daraus folgern vor allem die sogenannten „sportlichen Fahrer“, dass alles in Ordnung und eine Verhaltensänderung ihrerseits nicht notwendig sei. Manche (so behaupte ich mal) führen den Rückgang auf ihre „Fähigkeiten“ zurück, angemessen reagieren zu können, andere fordern die Möglichkeit, Sicherheitssysteme wie z.B. ESP abschaltbar zu machen, da sonst der sog. “Fahrspaß“ leidet, manche (wenige) Fernsehbeiträge unterstützen solche Einstellungen.
Nun gibt es von Mercedes eine Untersuchung, die in Verbindung mit der amtlichen Unfallstatistik nachweist, dass der Bremsassistent samt ESP Unfälle drastisch reduziert. Über die Zahlen war ich sehr erstaunt und habe kein Problem damit, dass Mercedes hiermit wirbt, da mir solche Verbesserungen allemal sinnvoller erscheinen als Spoiler und tiefergelegte Fahrwerke.
Zitat aus: http://www.zdnet.de/enterprise/tech/auto/0,39026506,39147630,00.htm

„Jetzt liegt erstmals auch eine Auswertung der amtlichen Unfallstatistik vor, die das große Sicherheitspotenzial des Systems bestätigt: Auf Basis einer repräsentativen Stichprobenanalyse der Unfallzahlen des Statistischen Bundesamtes ermittelte Mercedes-Benz die Unfallquote für Auffahrkollisionen je 10.000 neu zugelassener Fahrzeuge. Sie sank bei den Mercedes-Personenwagen nach dem serienmäßigen Einsatz des Bremsassistenten um acht Prozent auf 9,7. Dagegen blieb die Unfallquote bei Fahrzeugen anderer Marken im gleichen Zeitraum nahezu konstant.“

Und:
„Durch ESP verringerte sich der Anteil folgenschwerer Fahrunfälle an allen Unfalltypen neu zugelassener Mercedes-Modelle um mehr als 42 Prozent.“

Weitere Informationen über weniger Fußgängerunfälle kann jeder selbst nachlesen.

Nun greifen diese elektronischen Helfer natürlich nicht nur auf der Autobahn, aber meiner Meinung nach ist sinnvoller Einsatz von Technik in Verbindung mit stärkeren Kontrollen, Geschwindigkeitsbegrenzungen und angedrohten höheren Strafen ein Grund für den Zurückgang der Unfallzahlen dort. Nur „schmücken“ sich meiner Meinung nach nicht immer die „richtigen“ Fahrer mit diesen Zahlen.
Wie könnte man eurer Meinung nach die Autobahnen/Strassen noch sicherer machen?
Noch mehr Technik oder eher mehr „Arbeit“ am Fahrer? Wo sind die Schwerpunkte zu setzen?
Sitzt das Problem etwa hinter dem Steuer? 🙂
Grüße Harry

107 Antworten

Noch zu Spiegel-Online.

Und wir Deppen überlegen uns, wie man die Sicherheit auf den Strassen erhöhen könnte.

Zitat:

Original geschrieben von harryman1946


Spiegel-Online:
"Nur 4,6 Sekunden vergehen, dann stehen 100 Sachen auf dem Tacho. Das freiwillige Limit von 250 km/h ist bei AMG nur noch Formsache: Wer einen Tempozuschlag zahlt und ein Fahrertraining besucht, darf auch mit 300 km/h über die Überholspur jagen."

Komisch, bei Porsche beschwert sich auch keiner.

Mit 300 noch drängeln können... was eine Vorstellung. 300 sind nur bei freier Bahn möglich und ein klassiches Drängeln schon garnicht möglich, außer der Vordermann blockiert mit 290 die linke Spur. Was du dir vielleicht ausmalst, ist die Ausnutzung des Sicherheitsabstandes dank des rücksichtlosen Spurwechslers für die nötige Vollbremsung. Dann war da "gaaanz plötzlich jemand im Rückspiegel". Scheuklappen sind was tolles..

Aber ist schon klar: Wenn es heißt, man soll bei steigenden Tempo für die anderen unaufmerksamen Verkehrsteilnehmer mitdenken, so ist man trotz dieser Tatsache immer noch ein Egoist, der auf der Straße nichts verloren hat... *kopfschüttel*

Wenn Geschwindigkeiten von 300km/h angestrebt werden, braucht man sich um Tempo 130 wirklich keine Gedanken mehr zu machen, vernünftig mit Energie umzugehen, CO2 - wozu?
Auch "Kopfschüttel" 🙂 Und das auf unseren Strassen?
Lies den Artikel mal ganz, soviele Plattitüden, ist schon fast wieder "genial". Das mit dem "Egoist" stammt von Dir.

Was heißt denn hier "angestrebt"? Ich glaube jedem ist klar, dass Tempo über 250 nicht mit einem normalen Verkehrsfluss zu vereinbaren ist, also nur auf freier Strecke und unter optimalen Bedingungen gefahren werden.

Sei doch froh, dass AMG so vernünftig (ja, du hast richtig gelesen) ist und die freiwillige (!!!) Selbstbeschränkung nur "umgeht", wenn sie es dem Fahrer zutrauen und er noch eine gewissen Schutzgebühr drauflegt. Ich kann mich auch nicht damit anfreunden, dass jeder Jungspund in Papas E-Klasse mehr als 250 fahren kann, wenn das 250-Limit auch im Limousinensegment aufgehoben würde - aber zwingen kannst du keinen Autohersteller.

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Zitat:

Original geschrieben von Zahn


IN D gibt es auf Autobahnen weniger Unfälle pro PKWkm als in anderen Ländern.
Wäre es da nicht logischer in anderen Ländern die Limits abzuschaffen?

Zahn

Gibts da einen Beleg für?

Zitat:

Original geschrieben von oink


Gibts da einen Beleg für?

hm ... warum schafft nicht ein einziges anderes Land auf der Welt "sein bestehendes Tempolimit ab? ... es wäre sicher interessant die Autofahrer anderer Länder hier in unserem Thread dazu zu hören ...

Um die Ausgangsfrage zu beantworten:
Noch jede Zukunft hat mehr Sicherheit gebracht und das wird Heute nicht anders sein.

Die große ungenutzte Sicherheitsreserve ist das vollautomatische elektronisch und extern rechnergesteuerte Individualmobil.
Ressourcen und Verkehrsdichten werden irgendwann zu solchen Systemen führen.

Ich kann mir durchaus vorstellen in 30 Jahren mein Fahrtziel einzugeben und dann entspannt Platz zu nehmen.

Freie Fahrt für freie Bürger ist eine Utopie.

Mehr als 50 Prozent unserer Autobahn ist mit Geschwindigkeitsbeschränkungen bepflastert.

Die Masse der PKWs fährt bei freier Fahrt (kein Limit, kein Stau) im Bereich 140 bis 180 km/h.
Ein paar fahren zwischen 100 und 140,
ein paar zwischen 180 und 220.
Kaum jemand weniger als 100
und kaum einer mehr als 220 km/h.

Autozeitungen sind wie Modejournale:
Weit weg von dem was Durchschnittsfrau anziehen kann,
weit weg von dem was Durchschnittsmann fahren kann.

Und so kommen mir hier auch ein paar Beiträge vor:
Weit weg vom tatsächlichen Alltag.

Wer sich über Tempo 300 km/h mit dem Argument CO2 aufregt,
müsste zunächst vehement gegen den Diesel und dessen komplette Schadstoffpalette protestieren.
20 Mio Diesel PKW mit einer Jahresfahrleistung von ~ 500.000.000.000 km sorgen jährlich für tausende Lungenkarzynome,
die x.000 in D zugelassenen Supersportwagen mit einer vmax von über 300 km/h stehen hauptsächlich in der Garage.

Kein Thema:
Es wäre aus heutiger Sicht optimal,
das Tempo auf 100 zu limitieren,
Diesel und insbesondere Biosprit zu verbieten,
und idealer Weise nur noch mit CNG und LPG zu fahren.
Aber wer will das schon?

Und so wird weiterhin jeder seine kleine Welt für optimal halten ...

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Und so wird weiterhin jeder seine kleine Welt für optimal halten ...

...und alle anderen Welten für bescheuert/rücksichtslos erklären

...und jeden Angriff auf seine Welt mit "AABER erstmal die anderen" abwehren

Irgendwie funktioniert eine Gesellschaft nur über das Miteinander, oder?

MfG, HeRo

P.S: Ich schere auch aus, wenn ich "nur" 500m frei nach hinten gucken kann (ja, auch auf Autobahnen gibt es Kurven). Wenn da jemand mit 300+km/h ankommt (den ich dabei nicht sehe), muss der heftig bremsen. Ist sein Risiko, denn er fährt deutlich über der Richtgeschwindigkeit, und schneller als dass er innerhalb der überschaubaren Strecke halten könnte. Und passiert ist mir das noch nie...

Zitat:

Original geschrieben von HeRo11k3


P.S: Ich schere auch aus, wenn ich "nur" 500m frei nach hinten gucken kann (ja, auch auf Autobahnen gibt es Kurven). Wenn da jemand mit 300+km/h ankommt (den ich dabei nicht sehe), muss der heftig bremsen. Ist sein Risiko, denn er fährt deutlich über der Richtgeschwindigkeit, und schneller als dass er innerhalb der überschaubaren Strecke halten könnte. Und passiert ist mir das noch nie...

Dann kann man dir auch keinen Vorwurf machen. Halten können wird er innerhalb von 500m, aber verantwortungslos ist es trotzdem.

Aber wie so immer, geht es mehr um die gewöhnlichen 105-Überholer, die einem gewöhnlichen 200-Fahrer mit dem wie gewöhnlich vergessenen Blick in den Spiegel die Bremsen heiß laufen lassen. Der Durchschnittsfahrer macht den Straßenverkehr in der Summe gefährlicher, als die wenigen Extrem-Raser, -Drängler, -Schleicher und -Spurwechsler. Vielleicht auch gerade, weil er seine eigenen Fehler immer auf die soeben genannten Gruppen schiebt.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Freie Fahrt für freie Bürger ist eine Utopie.

Mehr als 50 Prozent unserer Autobahn ist mit Geschwindigkeitsbeschränkungen bepflastert.

Es sind sogar über 90%.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Die Masse der PKWs fährt bei freier Fahrt (kein Limit, kein Stau) im Bereich 140 bis 180 km/h.
Ein paar fahren zwischen 100 und 140,
ein paar zwischen 180 und 220.
Kaum jemand weniger als 100
und kaum einer mehr als 220 km/h.

Da mache ich andere, langsamere Beobachtungen. Wenn ich mit dem Mazda 121 auf der Autobahn Vollgas fahre (Vmax lt Schein 155km/h), dann gehöre ich im Normalfall schon zu den Schnellsten, mit den anderen werde ich in der Regel nur in limitierten Bereichen überholt.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


[...]Wer sich über Tempo 300 km/h mit dem Argument CO2 aufregt,
müsste zunächst vehement gegen den Diesel und dessen komplette Schadstoffpalette protestieren.
20 Mio Diesel PKW mit einer Jahresfahrleistung von ~ 500.000.000.000 km sorgen jährlich für tausende Lungenkarzynome,
die x.000 in D zugelassenen Supersportwagen mit einer vmax von über 300 km/h stehen hauptsächlich in der Garage.

Meinst wirklich, daß die Anzahl vier- und nicht dreistellig ist?

Mit dem Argument CO2 kann man da auf jeden Fall nicht ernsthaft protestieren, wenn man bedenkt, daß nur etwa 1% des CO2-Ausstoßes aus Autoauspuffen kommt, etwa genausoviel kommt aus den Heizungen der Häuser, knappe 2% aus der Industrie und der Rest aus der Natur. Jeder Einzelne von uns atmet jedes Jahr etwa 300m³ CO2 aus.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser


Kein Thema:
Es wäre aus heutiger Sicht optimal,
das Tempo auf 100 zu limitieren,
Diesel und insbesondere Biosprit zu verbieten,
und idealer Weise nur noch mit CNG und LPG zu fahren.
Aber wer will das schon?

Und so wird weiterhin jeder seine kleine Welt für optimal halten ...

Zitat:

Original geschrieben von talla


Der Horizont vieler Menschen ist ein Kreis mit dem Radius Null - und das nennen sie ihren Standpunkt .

Talla hat sowas von Recht! Auch wenn er das im Rollerforum bei MT gesagt hat, hier paßt es auch wunderbar.

MfG Meehster

Zitat:

Original geschrieben von meehster


Mit dem Argument CO2 kann man da auf jeden Fall nicht ernsthaft protestieren, wenn man bedenkt, daß nur etwa 1% des CO2-Ausstoßes aus Autoauspuffen kommt, etwa genausoviel kommt aus den Heizungen der Häuser, knappe 2% aus der Industrie und der Rest aus der Natur. Jeder Einzelne von uns atmet jedes Jahr etwa 300m³ CO2 aus.

Auch wenn man aufpassen sollte, worauf man welche Argumente anwendet:

Für die 300m^2 CO2 pro Jahr, die wir ausatmen, haben die Pflanzen, die wir gefuttert haben, genauso viel CO2 gebunden.

Für die 0.1m^2 CO2 PRO KILOMETER, also 2000m^2 CO2 pro Jahr, die unsere Autos ausstoßen (grob überschlagen) haben Pflanzen vor Millionen von Jahren CO2 gebunden.

Wenn wir dieses CO2 jetzt nach und nach wieder in die Atmosphäre blasen, wird sich die CO2-Konzentration dort nennenswert erhöhen. Wird mittlerweile als gesichert angesehen.

MfG, HeRo

Ok, und was heisst das dann für uns?

Leute, pflanzt mehr Bäume!!! 😁

Gruß Meik

AHHHHHHH.....

Madcruiser will mir meinen Diesel verbieten.

ICH WUSSTE DOCH GAR NICHT DAS LPG ALS ALTERNATIVE ZU HOHEN VERBRÄUCHEN EXISTIERT:

Ich habe mir meinen 307 mit dem stärksten Diesel geholt weil ich viel fahre (ca 23000km seit dem 09.12.2006)

Ich wollte weniger Verbrauchen und weniger dafür ausgeben. Wichtig war der FAP (egal ob der gefördert wird oder nicht).
Wenn ich die Reserven des Motors nicht ausnutze (ich tu es aber meistens) bin ich sogar sehr sparsam unterwegs. Naja, bald werd ich mal schauen ob ich nen Tempomaten rein bekomme. 180 auf Dauer reichen auch aus und man kann bei Bedarf doch nochmal beschleunigen.
Aber ganz ehrlich. Ein Gefilterter Diesel stößt bis auf die Stickoxide weniger Schadstoffe aus als ein Benziner.

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er


Ok, und was heisst das dann für uns?

Leute, pflanzt mehr Bäume!!! 😁

Gruß Meik

Dann bauen wir noch mehr Häuser für die frisch gezeugten Kinder und schon können wir wieder behaupten:

It's a mens world.

Zu HeRo:

Ich futter e nicht nur Pflanzen. Ich esse auch Tiere und gerade die Rinder erzeugen viel Methan. Auch Methan ist ein Treibhausgas und angeblich sind gerade die Mengen die Rinder erzeugen beachtlich.

Die ganze Kohlenstoff basierende Chemie bekomme ich auch nicht mehr aus meinem Essen.

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