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Ist Chiptuning große Abzocke der Unwissenden? Erklärt mir mal.

Themenstarteram 22. Oktober 2014 um 9:35

Ein schönes Chiptuning kann ja bis zu 1.000€ kosten. Nur frage ich mich, was wirklich dahinter steckt.

Die Webseiten einiger, offenbar größerer Chiptuner wie Wetterauer oder SKN Tuning bieten Softwareoptimierung für nahezu jedes Turbofahrzeug an. Die angegebene Leistungssteigerung scheint sich hierbei häufig durch einfache Mathematik zu ergeben - wir pappen einfach mal 15% bis 20% mehr auf die ursprünglichen Leistungsangaben.

Woraus aber besteht das eigentliche Chiptuning. Wird über die OBD-Schnittstelle eine modifizierte Datei ins Motormanagement gespielt, die dann lediglich leicht erhöhte Einspritzwerte, Ladedruck etc. enthält oder erzwingt? Gleichbedeutend mit 10 Minuten Arbeit kosten, überspitzt, 1.000 €?

Des Weiteren gibt es ja noch die Boxen. Die Gattung der eBay-Boxen ist verrufen, denn die gaukeln durch Widerstände ja nur niedrigere oder höhere Parameter vor, oder? Eine Powerbox von DTE o.ä. führt hingegen eine echte Kennfeldoptimierung (Gibt's hier in der Begrifflichkeit einen Unterschied zum Chiptuning?), mit dem Unterschied, dass sich die entspr. File in der Box befindet.

Aber auch hier: Man google einfach mal die CPU oder Controller, die so eine Box, egal welchen Preisniveaus, enthält. Ich bin über 3€ Verkaufspreis noch nicht gekommen, ein gesamtes Entwicklungsplattform kostet häufig nicht mehr als 15€.

Somit bleibt der einzig, vermeintlich zeitintesivere Arbeitsschritt die Erstellung einer entsprechenden Tuningfile. Nur vermute ich, dass es auch hierfür entsprechende Software gibt.

Danke schonmal für Antworten und Erläuterungen.

Gruß

Beste Antwort im Thema

Seriöse Tuner werden dir ein Abgasgutachten nach §19(2) STVZO mitgeben, damit kannst und musst du du die geänderte Leistung in die Fahrzeugpapiere eintragen lassen.

In §19 STVZO steht wörtlich

Zitat:

Die Betriebserlaubnis [...] erlischt, wenn Änderungen vorgenommen werden, durch die ... das Abgas- oder Geräuschverhalten verschlechtert wird.

Es wird dir schwerfallen, bei einem Chiptung KEIN potenziell(!) verschlechtertes Abgas- und Geräuschverhalten zwingend auszuschließen. Du änderst den Serienzustand, also bist du als Halter in der Beweispflicht dass ein Fahrzeug die jeweiligen Emissionsnormen einhält. Eine AU bzw. nicht brennende OBD Leuchte ist kein Nachweis.

Diese Abgasgutachten kosten ein Heidengeld, alleine ein einziger Lauf auf einem Prüfstand geht in die tausende. Ebay-Anbieter 'sparen' sich die Arbeit natürlich, verarschen im Sinne eines "10 cent Tunings" (Intake Air Temperature Sensor zum Beispiel) einfach das Steuergerät auf dass dieses nachfettet oder spielen einfach ein Kennfeld auf, das mehr Ladedruck/Leistung hat. Sieht keiner, merkt keiner, fertig. Gerade beim Diesel ist das simpel, die sind beim Drehmoment in der Mitte abgeregelt (es gibt technisch keinen horizontalen Drehmomentverlauf) und diese Regelung wird einfach nach oben gesetzt.

Weniger Verbrauch durch mehr Leistung bei gleichen Abgaswerten ist übrigens auch Bullshit. Man kann beim Diesel auf innermotorische NOx Reduktion durch Mehrfacheinspritzung verzichten. Kostet etwas Laufkultur, erhöht aber den Wirkungsgrad und senkt den Spritverbrauch. Und die Stickoxid-Emissionen nebst Rußbildung deutlich, womit wir wieder bei §19(2) STVZO sind. Wenns ganz dumm läuft brennt dir eine längere Einspritzdauer des Hockdruck-Injektors auch ein Loch in den Kolben. Oder das Drehmoment killt dir dein Getriebe, denn das reagiert auf Kräfte "allergisch", nicht auf Drehzahlen. Leistung ist nunmal Drehmoment mal Drehzahl.

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Zitat:

@Sachte schrieb am 22. Oktober 2014 um 20:51:08 Uhr:

Zitat:

@Marco1991 schrieb am 22. Oktober 2014 um 16:06:50 Uhr:

Achja und noch zum Thema:

Meiner Meinung nach ist das meiste Chiptuning Abzocke. Da wird an Stellschrauben gedreht ohne tatsächlich zu wissen, was das für Konsequenzen hat. Normalerweise müsste man die veränderte Motorsteuerung an einem Motorprüfstand erfahren und testen. Das machen vielleicht ein paar namenhafte Tuner, die meisten aber bestimmt nicht. Ich finde es da eher gefährlich, wenn jemand da an der Software etwas verändert, ohne eine genaue Ahnung davon zu haben, was in der Black-Box "Motor" eigentlich genau vorgeht und was die Veränderungen für Auswirkungen haben.

Ungefährliches Halbwissen.

Die Software für eine Motorfamilie basiert auf einem Standardchip. Der wird mal von XY, mal von YZ entwickelt. Manchmal gar mit Motorenprüfstand und nicht nur "Leistungsprüfstand".

Gefährliches Unwissen!

Software basiert nicht auf Chips. In denen wird sie lediglich gespeichert.

Standard-Software gibt es strengenommen auch nicht. Die wird für jedes Motorkonzept angepasst.

Es gibt eine Art Standard-Software, z.B. von BOSCH. Die nutzen jene Hersteller, die nicht in der Lage sind, selbst zu entwickeln (also eher im low cost Bereich). Aber auch diese wird an den Motor angepasst. Alle namhaften Fahrzeughersteller entwickeln die entscheidende Software selber. Das sieht dann so aus, dass die Basis-Software (z.B. Betriebssystem, Hardwaretreiber, OBD, ...) vom Zulieferer (z.B. BOSCH, Conti, Delphi, Denso, Marelli, ...) kommt, aber die gesamte Momentenstruktur, Regler, Füllungserfassung etc. im Haus entwickelt wird.

Die Entwicklung der Software wird weder am Motor- noch am Leistungsprüfstand (Rolle) durchgeführt, sondern an HiL-Prüfplätzen. Die Abstimmung der Software-Parameter (Applikation) erfolgt zunächst am Motorprüfstand (und niemals auf einer Rolle) und dann später im Fahrzeug.

Zitat:

Verbrauch. bleibt meist gleich, öfters weniger. Wenn man nicht engstirnig fachidiotisch denkt fällt es auch von alleine ein. Fährt man mit den Beschleunigungen und Geschwindigkeiten wie vor dem Chip, verbraucht man weniger.

Geht beim Diesel, wie von Gary beschrieben, unter Verlust der Abgaszulassung. Beim Otto mit Lambda = 1 nicht. Für eine bestimmte Leistung ist eine bestimmte Kraftstoffmasse erforderlich. Die Physik setzt kein Tuner außer Kraft.

Zitat:

Zu dem Rest der Abgasinhalte kann ich weniger sagen, da wir im Euro6 Thread gelernt haben, auch eine ohne zugekniffenem Auge bestandene Gegenprüfung (zu OBD des Fahrzeugs) mit einer Meßgerätsonde im Abgasstrom (kalt wie warm) bedeutet nicht, daß das Fahrzeug noch im Werksrahmen rauspustet.

Siehe Gary.

Zitat:

@Rael_Imperial schrieb am 22. Oktober 2014 um 22:33:28 Uhr:

Zitat:

@Sachte schrieb am 22. Oktober 2014 um 20:51:08 Uhr:

 

Ungefährliches Halbwissen.

Die Software für eine Motorfamilie basiert auf einem Standardchip. Der wird mal von XY, mal von YZ entwickelt. Manchmal gar mit Motorenprüfstand und nicht nur "Leistungsprüfstand".

Gefährliches Unwissen!

Software basiert nicht auf Chips. In denen wird sie lediglich gespeichert.

Danke! Darauf wollte ich hinaus. Die Software zu parametrieren, die Kennfelder zu entwickeln und den Motor so zu applizieren ist eben nicht so einfach. Und deswegen bezweifle ich, dass das die meisten Tuner sauber schaffen.

Zitat:

@GaryK schrieb am 22. Oktober 2014 um 21:10:33 Uhr:

Auch dieses "dann fahre ich im höheren Gang" ist eher im Bereich Ammenmärchen zu suchen. Bei einem Ottomotor kannste auch das nahezu vergessen, da sich der Wirkungsgrad in dem unteren Bereich kaum noch verändert und zudem Lambda=1 anliegt.

Nicht ganz. Stichwort "Lastpunktverschiebung". Im höheren Gang bei niedriger Drehzahl braucht der Motor mehr Drehmoment, folglich eine höhere Füllung. Beim "klassischen" Ottomotor mit einer Füllungsregelung über die Drosselklappe muss diese bei höherer Last weiter geöffnet werden. Diese Entdrosselung reduziert die Ladungswechselverluste. Der gleiche Effekt, den Valvetronic oder magere Schichtbrennverfahren nutzen.

Zitat:

@Marco1991 schrieb am 22. Oktober 2014 um 22:39:52 Uhr:

Zitat:

@Rael_Imperial schrieb am 22. Oktober 2014 um 22:33:28 Uhr:

 

Gefährliches Unwissen!

Software basiert nicht auf Chips. In denen wird sie lediglich gespeichert.

Danke! Darauf wollte ich hinaus. Die Software zu parametrieren, die Kennfelder zu entwickeln und den Motor so zu applizieren ist eben nicht so einfach. Und deswegen bezweifle ich, dass das die meisten Tuner sauber schaffen.

Ich auch :D

Zitat:

@hwd63 schrieb am 22. Oktober 2014 um 16:37:17 Uhr:

Das Chiptuning bei meinem wurde auf dem Leistungsprüfstand abgestimmt, Zeit über eine Stunde.

Und das der 1.8, 140 PS Motor Technische Leistungsreserven hat, weiß ich aus zuverlässiger Quelle und nicht von einem Tuner.

Die Behauptung, dass ein Sauger mit knapp 80 PS Literleistung noch Leistungsreserven hat (normal sind in dieser Hubraumklasse eher 60 bis 70), ist genauso falsch wie Deine Rechtschreibung.

Der 140PS Benziner ist noch anpassbar. Aber mehr als max. ~155PS sind nicht machbar.

Das ist aber auch immer Glückssache... jeder Motor hat da sein individuelles Leistungsmaximum.

Es kann z.B auch sein das der Motor ab Werk nur 125PS leistet und nicht die im Fahrzeug stehenden 140PS und erst durch das Tuning kommt er auf die 140PS.

Genau so gut kann es aber auch sein das der Motor bereits ab Werk 155PS Leistet und das Chip-Tuning +/- 0 bringt.

Sparsamer wird ein Motor nach dem Chip-Tuning insoweit das er effizienter wird. Das muss aber nicht zwingend einen niedrigeren Verbrauch nach sich ziehen - und wenn dann ist dieser meist gering.

Bei meinem Diesel würde ich von max 0,5 Liter weniger Verbrauch ausgehen.

Wenn ich das umrechne auf 1000€ Kosten für das Tuning dann würde sich die Sache erst in 6,5 Jahren lohnen.

Wer darauf abzielt mehr Leistung zu bekommen - Ok... aber zum sparen... eher Nein...zumal die Gefahr groß ist das man nach dem Tuning die Mehrleistung erst mal ne ganze Zeit lang immer wieder nutzt... nun hat man sie ja schließlich auch.

Das nächste Thema ist das sich Chip-Tuning meist nur bei Turbo-Motoren lohnt...

Hier wird aber oft der Ladedruck erhöht... das zieht jetzt zwar nicht unbedingt zwangsläufig sofort einen Defekt nach sich - aber der Verschleiß steigt in jedem Fall.

Wo wir wieder beim "Sparfaktor" wären...

Von billigen Chip-Boxen sollte man tunlichst die Finger lassen.

99% von diesen erhöhen einfach den Einspritzdruck. Daher werden die Teile in der Regen auch ans CR(CommonRail) Rohr gestöpselt.

Die Folge ist auf kurz oder lang ein Schaden an der Einspritzpumpe da diese dann meist in einem Bereich arbeitet der so nicht für sie vorgesehen ist.

Mal davon abgesehen das die Motoren dann zum Teil mehr Rußen und der DPF auch noch in Mitleidenschaft gezogen werden kann.

Die Teile bringen zwar im ersten Moment vielleicht ein paar PS und NM mehr - aber im Endeffekte wäre dann professionelles Tuning günstiger.

Eine Einspritzpumpe/Hochdruckpumpe liegt meist in einem 4-stelligen €-Bereich.

Worauf man auch achten sollte ist das Getriebe und die Kupplung.

Die sind oft schon ab Werk nur für die normale Leistung bestimmt und mehr kann auch hier teure Schäden nach sich ziehen.

Bei meinem Insignia ist es z.B so.

Der 130PS Diesel hat eine kleinere Kupplung und das M32 Getriebe welches nur auf 320NM ausgelegt hat. Die leistet er jetzt aber schon.

Mehr NM würde die Kupplung schneller runter rubbeln und u.U einen Getriebeschaden verursachen...

Aber wie gesagt... Chiptuning für Leistung - OK - wenn die Komponenten am Fahrzeug nicht sonderlich überlastet werden.

Chiptuning um Geld zu sparen - Nein...

am 23. Oktober 2014 um 6:56

Zitat:

@sukkubus schrieb am 22. Oktober 2014 um 22:21:29 Uhr:

 

es wird sicher hier und da einen motor geben, der werksmäßig gedrosselt wurde; aber welche sind das?

bei einem bis 93 gebauten weiß ich definitiv von der werksdrossel:D

bei der heutigen sparwut ist eher das risiko größer, dass der motor eh schon knirsch lief bezogen auf haltbarkeit, electronisch entdrosselt knirschts dann halt....

Obwohl bei den allermeisten mehr oder weniger nochw as geht, gibt es Motorbaureihen welche seriöse Leute weniger gerne machen als andere ;) Ich kenn gleich 2 die den Fragenden von 1.2tfsi Chips abraten.

@Rael_Imperial

Gefährliches Unwissen... Ich hab nach nun wiederholt festgestellten Defiziten bei dir wie auch der immer wieder völlig unnötigerweise auftauchenden polemischen Clownade, beschlossen, daß du von mir noch seltener gequotet wirst als bis jetzt.

So peilst du z.B. mal wieder einen ganzen Teil des Beitrags nicht. Mit Standardchip meinte ich das Standard-Tuning-Mapüping für eine Motorfamilie. Die ganze Zeit rede ich von "Chips", also auch deren Entwicklung, und du möchtest dich hier anschliessend mit Bosch entfalten...

Software basiert nicht auf Chips... Du bist auf Dauer irgendwie nervig. Daher sehe oben. Aber wenn der andere genau DARAUf hinaus wollte, dann ist es schnell geklärt worden.

@Marco

Wer sagte nochmal wo, daß die Applikation einfach ist und "die meisten" Tuner es immer sauber hinbekommen?

Und sonst so? :rolleyes:

@Sachte

Also ich will hier doch eh keinem sein Chiptuning madig machen. Wer das machen will, soll das tun. Ich hab mich auf das Thema bezogen, und meiner Meinung nach ist das Chiptuning meist Abzocke. Man bekommt zwar schon mehr Leistung, das stelle ich nicht zu Debatte. Aber ich behaupte ,dass von den Tunern in die Motorsteuerung eingegriffen wird ,ohne zu Wissen, was das genau für Auswirkungen hat, speziell bzgl. Abgas und Verschleiss.

Motorapplikation ist ein riesiges Thema mit dem sich viele Leute beim Hersteller beschäftigen. Man hat es da mit einer sehr grossen Zahl von Freiheitsgraden zu tun und Effekten, die stark untereinander gekoppelt sind. Deswegen finde ich es gewagt ,in die Elektronik einzugreifen ,ohne das ganze am Motorprüfstand mit entsprechender Messtechnik zu überprüfen bzw. Das Tuning so zu entwickeln. Motorproüfstand ,nicht Leistungsprüfstand.

Wenn der Tuner etwas ändert, hat er im Grunde keine Ahnung was mit den Zylinderdrücken, Temperaturen etc. Im Motor passiert und wie sich das auf die Motorteile auswirkt. Von Abgasen ganz abgesehen und dabei meine ich nicht das Bestehen der AU ,sondern zu wissen, was tatsächlich ausgestossen wird.

Über das Billigtuning (Einspritzdrücke oder Ladedruck erhöhen) brauchen wir ja gar nicht reden. Ich denke, da sind wir uns alle einig, dass das ungefähr das dümmste ist, was man machen kann.

Wie aufwändig ein professionelles Motortuning bei den grossen entsteht (Abt z.B.) weiss ich nicht. Wenn die das tatsächlich am Motorprüfstand entwickeln, lasse ich mich gerne davon überzeugen. Die meisten Tuner machen das aber bestimmt nicht.

Zitat:

@Sachte schrieb am 23. Oktober 2014 um 08:56:27 Uhr:

 

@Rael_Imperial

Gefährliches Unwissen... Ich hab nach nun wiederholt festgestellten Defiziten bei dir wie auch der immer wieder völlig unnötigerweise auftauchenden polemischen Clownade, beschlossen, daß du von mir noch seltener gequotet wirst als bis jetzt.

So peilst du z.B. mal wieder einen ganzen Teil des Beitrags nicht. Mit Standardchip meinte ich das Standard-Tuning-Mapüping für eine Motorfamilie. Die ganze Zeit rede ich von "Chips", also auch deren Entwicklung, und du möchtest dich hier anschliessend mit Bosch entfalten...

Software basiert nicht auf Chips... Du bist auf Dauer irgendwie nervig. Daher sehe oben. Aber wenn der andere genau DARAUf hinaus wollte, dann ist es schnell geklärt worden.

Hier sieht man genau, wo Dein Problem liegt: Du hälst Dich selbst für einen Fachmann und möchtest mit Fachleuten auf Augenhöhe diskutieren, schaffst es aber leider nicht, die Fachbegriffe sauber auseinander zu halten und zu verwenden.

Mit Standardchip meintest Du also die Steuergerätebedatung. Dann verwende doch bitte nicht einen Begriff, der ein Stück Hardware bezeichnet für etwas, was Daten sind. Kein Wunder, dass wir ständig aneinander vorbei reden. Es gibt nun einmal definierte Fachbegriffe. Werden sie aus Unwissenheit falsch verwendet, dann wird man eben falsch verstanden.

Und bevor Dein nächster Einwand kommt: Ein Tuner ändert an der Software nichts, nur an den Daten.

Zitat:

@Marco1991 schrieb am 23. Oktober 2014 um 10:58:58 Uhr:

@Sachte

Also ich will hier doch eh keinem sein Chiptuning madig machen.

Ich denke mit dem hintergrundwissen wird das auch schwierig. Daß man auf 101 Gefahren dabei nochmals verweist, ist ok. Die Form find ich diesmal aus der fachlichen Sicht kleinwenig primitiv-grob, sozuzsagen ;)

Zitat:

Aber ich behaupte ,dass von den Tunern in die Motorsteuerung eingegriffen wird ,ohne zu Wissen, was das genau für Auswirkungen hat, speziell bzgl. Abgas und Verschleiss.

Genau das ist aber falsch.

Zitat:

Motorapplikation ist ein riesiges Thema mit dem sich viele Leute beim Hersteller beschäftigen.

Und wenn ich jetzt eine tuner kenne der früher Applikateur beim großen B war, ist das dann ok? Oder hat er auch keine Ahnung? ;)

Zitat:

Man hat es da mit einer sehr grossen Zahl von Freiheitsgraden zu tun und Effekten, die stark untereinander gekoppelt sind.

Deswegen nennt sich das auch Kennfeld und nicht Kennlinie.

Zitat:

Wenn der Tuner etwas ändert, hat er im Grunde keine Ahnung was mit den Zylinderdrücken, Temperaturen etc. Im Motor passiert

Das ist falsch.

Zitat:

Wie aufwändig ein professionelles Motortuning bei den grossen entsteht (Abt z.B.) weiss ich nicht. Wenn die das tatsächlich am Motorprüfstand entwickeln, lasse ich mich gerne davon überzeugen. Die meisten Tuner machen das aber bestimmt nicht.

Die Szene sagt, Abt wären nicht so die besten ;) Und die anderen brauchen es nicht ständig. Man muß den Chip nicht für jedes Fahrzeug neu entwickeln.

@Rael_Imperial

Nein. Ich halte mich für einen Wissenden. Mehr nicht. Man kann z.B. wissen wie Kurbelwellen ausgewuchtet werden ohne es je selbst probiert zu haben. Soweit alles gewöhnlich.

Das Problem ist, daß du dich für einen Fachmann hälst. Mit denen möchte der Fachmann sich nur selten vertragen. Womit wir beim eigentlichen Problem wären. Und jetzt nerv nicht.

Steuergerätebedatung... roflmao :D (fast vom Stuhl gerutscht). Fachmann ist man nicht, weil man Fachidiotisch kann. Mit Fachidiotisch ist man erst nur Showmaster.

Zitat:

Aber ich behaupte ,dass von den Tunern in die Motorsteuerung eingegriffen wird ,ohne zu Wissen, was das genau für Auswirkungen hat, speziell bzgl. Abgas und Verschleiss.

Wie sieht das denn mit Herrn Dipl.-Ing. (FH) Roland Mayer von mtm aus.

War es doch auch Audi-Entwickler.

Zitat:

@Chino2211 schrieb am 23. Oktober 2014 um 12:42:51 Uhr:

Zitat:

Aber ich behaupte ,dass von den Tunern in die Motorsteuerung eingegriffen wird ,ohne zu Wissen, was das genau für Auswirkungen hat, speziell bzgl. Abgas und Verschleiss.

Wie sieht das denn mit Herrn Dipl.-Ing. (FH) Roland Mayer von mtm aus.

War es doch auch Audi-Entwickler.

Das ist doch genau das, was ich sage. Da gibt es ein paar namhafte Firmen (Abt, MTM usw.), bei denen bestimmt Fachleute am Werk sind und sich Gedanken machen. Die wissen dann auch, was sie machen.

Aber ich beziehe mich hauptsächlich auf die ganzen "Tuning-Werkstätten", die man so oft irgendwo am Strassenrand sieht. In jeder grösseren Ortschaft gibt es irgendeinen Laden, der Chiptuning anbietet. Und da fällt es mir halt schwer zu glauben ,dass die alle wissen, was sie machen.

Meine Meinung. Bei MTM oder Abt oder wie sie alle heissen ist dann auch bestimmt ein anderer Betrag fällig als beim Tuner um die Ecke.

Zitat:

@Sachte schrieb am 23. Oktober 2014 um 12:34:28 Uhr:

Zitat:

Aber ich behaupte ,dass von den Tunern in die Motorsteuerung eingegriffen wird ,ohne zu Wissen, was das genau für Auswirkungen hat, speziell bzgl. Abgas und Verschleiss.

Genau das ist aber falsch.

Die Dokumentationen der Steuergeräte-Software ist nicht frei verfügbar. Deshalb wird ein Tuner wahrscheinlich nicht alle Informationen haben, die er benötigt. Wenn doch, ist es illegal.

Zitat:

@Sachte schrieb am 23. Oktober 2014 um 12:34:28 Uhr:

Zitat:

Motorapplikation ist ein riesiges Thema mit dem sich viele Leute beim Hersteller beschäftigen.

Und wenn ich jetzt eine tuner kenne der früher Applikateur beim großen B war, ist das dann ok? Oder hat er auch keine Ahnung? ;)

Der hat zwar Ahnung, aber nur auf einem Teilgebiet der Applikation. Bei mittlerweile über 50.000 (!!!) Parametern im Steuergerät überblickt das einer alleine längst nicht mehr. Deshalb arbeiten bei den Herstellern oder Dienstleistern ganze Hundertschaften an den Themen.

Zitat:

@Sachte schrieb am 23. Oktober 2014 um 12:34:28 Uhr:

Zitat:

Man hat es da mit einer sehr grossen Zahl von Freiheitsgraden zu tun und Effekten, die stark untereinander gekoppelt sind.

Deswegen nennt sich das auch Kennfeld und nicht Kennlinie.

Völliger Schmarn. Das klingt mal wieder nach diesem dümmlicher Tuner-Gelaber von "dem Kennfeld". Davon gibt es Tausende im Steuergerät! So, wie Marco es beschrieben hat, trifft es zu.

Zitat:

@Sachte schrieb am 23. Oktober 2014 um 12:34:28 Uhr:

Zitat:

Wenn der Tuner etwas ändert, hat er im Grunde keine Ahnung was mit den Zylinderdrücken, Temperaturen etc. Im Motor passiert

Das ist falsch.

Wenn er über die nötige Messtechnik im Bereich von einigen 10-100 k€ verfügt, kann er es messen. Das dürften die wenigsten sein.

Zitat:

@Sachte schrieb am 23. Oktober 2014 um 12:34:28 Uhr:

@Rael_Imperial

Nein. Ich halte mich für einen Wissenden. Mehr nicht. Man kann z.B. wissen wie Kurbelwellen ausgewuchtet werden ohne es je selbst probiert zu haben. Soweit alles gewöhnlich.

Das Problem ist, daß du dich für einen Fachmann hälst. Mit denen möchte der Fachmann sich nur selten vertragen. Womit wir beim eigentlichen Problem wären. Und jetzt nerv nicht.

Wie würdest Du mich denn nach rund 20 Jahren in der Motorapplikation bezeichnen?

Dass Du kein Wissender bist, zeigen einige Deiner Aussagen weiter oben nur zu deutlich.

Zitat:

@Sachte schrieb am 23. Oktober 2014 um 12:34:28 Uhr:

 

Steuergerätebedatung... roflmao :D (fast vom Stuhl gerutscht). Fachmann ist man nicht, weil man Fachidiotisch kann. Mit Fachidiotisch ist man erst nur Showmaster.

Ja, so nennt man das. Sorry, ist nicht auf meinem Mist gewachsen.

Zitat:

@Rael_Imperial schrieb am 23. Oktober 2014 um 12:49:47 Uhr:

Die Dokumentationen der Steuergeräte-Software ist nicht frei verfügbar. Deshalb wird ein Tuner wahrscheinlich nicht alle Informationen haben, die er benötigt. Wenn doch, ist es illegal.

naja, theoretisch könnte er das ding auch dissambliert haben und anschliessend komplett neu geschrieben haben.....das wäre nicht illegal.

in der praxis wirds aber tatsächlich meist eher so aussehen, das bestenfalls kleine codeschnipsel verändert werden oder nur mit winOls in den 'kennfeldern' mehr oder weniger wissend herumgepfuscht wird.

Zitat:

@Rael_Imperial schrieb am 23. Oktober 2014 um 12:49:47 Uhr:

Völliger Schmarn. Das klingt mal wieder nach diesem dümmlicher Tuner-Gelaber von "dem Kennfeld". Davon gibt es Tausende im Steuergerät! So, wie Marco es beschrieben hat, trifft es zu.

und bei einem, der sich wirklich mit programmieren auskennt, sind das variablen bzw. (variablen)arrays

Zitat:

@Rael_Imperial schrieb am 23. Oktober 2014 um 12:49:47 Uhr:

Wenn er die nötige Messtechnik im Bereich von einigen 10-100 k€ verfügt, kann er es messen. Das dürften die wenigsten sein.

brauchst du nicht. für den heimgebrauch um an leistung zu kommen reicht

eine abgastemperaturmessung ~100€

breitband-lambdaanzeige ~200€

irgendwas um klopfen zu erkennen. ~?€ (ich habs für mich elegant so gelöst, dass bei der ecu-internen klopferkennung der ladedruck auf 0 gesetzt wurde. 3 byte code -das merkt man schon:D)

mitloggen/emulation ~200€

man kann dann die feineinstellung nochmal auf dem prüfstand testen, indem man im onlinemodus den lambdawert/zzp leicht verschiebt; das sieht man auf der rolle gut.

ok, abgaswerte wirst du jetzt richtig einwenden, sind nicht unbedingt euro 6 geprüft:D

für au langts, gut gemacht, immer.

auch hat RI recht, das der code umfangreicher geworden ist; wobei nicht alles der reinen motorsteuerung dient. der schon angesprochene nefz will erkannt und sorgsam behandelt werden; verschlüsselungs u. oben angesprochener wächtercode etc.

von meinem porsche lasse ich z.b. die finger, weil der noch in garantie läuft und mit sicherheit irgendwelche bosheiten im code sind, um 'eingriffe' zu dokumentieren. das kann bis hin zu absichtlich zerschossenen speicherstellen führen, bei einem illegalen zugriff. dann sieht man alt aus:D

 

aber für it-freaks ist es machbar, das zu entschlüsseln. dauert nur je nach skill und hardwareausrüstung mehr oder weniger lange;)

für eine alte digifant (1993) haben etliche lange, langweilige winterabende gereicht. hat aber spass gemacht:D das größte problem war für mich eher hardware-noob herauszufinden, an welchem pin welcher sensor hing.

 

bei neuen ecu's braucht man wohl noch den sommer, vielleicht nochn winter dranhängen:D

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