Inserats Überprüfung

Mercedes C-Klasse W202

Guten Abend,

Ich bin auf der Suche nach einem zuverlässigen Auto, das mich noch ein paar Jahre begleitet.

Denkt ihr dieses Inserat entspricht meinen Vorstellungen?

https://suchen.mobile.de/.../details.html?...

7 Antworten

Ich würde der Kiste - ganz abgesehen von dem

ziemlich sportlichen

Preis - gründlichst auf den Zahn fühlen:

  • alle bekannten Schwachstellen absuchen
  • Besonders: Rost!!! Siehe Schwachstellen-Liste, zusätzlich noch die Hinterachsaufnahmen kontrollieren.
  • Automatikgetriebe auf Funktion prüfen - auch ob rechtzeitig das Öl gewechselt wurde (wurde bei meinem ob geringer Laufleistung geschlabbert, mußte ich erst nachholen)
  • Bevor ich das vergesse zu erwähnen: Rost!!! Wenn der Vorbesitzer nicht garantieren kann, daß unter den Innenkotflügeln nichts blüht, sollte das eigentlich auch für einen Preisnachlaß gut sein. Theoretisch können sich da fiese Fallen auftun. (Nachzusehen, wäre zeitaufwendig: die Innenkotflügel rauszunehmen, ist relativ friemelig. Mindestens Wagenheber oder besser Hebebühne, Räder runter und alles.)
  • Beim Vorbesitzer alles erfragen zur Werkstatt-Historie und notfalls nerven: Der soll Dir alles zeigen, was er an Werkstattrechnungen etc. hat. Wenn er das nicht kann oder sich Unklarheiten ergeben sollten, sollte sich das zumindest auf den Preis auswirken. (Ich hab es in solch einer Situation mal verpennt, da nachzubohren - und es hinterher bereut, die Karre war lausig gewartet worden.)
  • Ähm, hatte ich den Rost schon genannt? 😉
  • Vor dem Kauf würde ich unbedingt einen TÜV-Gebrauchtwagencheck oder etwas Vergleichbares machen lassen und dazu ebenso unbedingt jemanden mitnehmen, der den W202 als Schrauber gut kennt. Die TÜV-Jungs können bei diesen alten Kisten zwangsläufig nicht mehr alle Fallen kennen (so meine leidige Erfahrung bei einem S210).
  • Zu generellen Schwachstellen kann dir auch noch die Kaufberatung zur Baureihe 210 hier im Forum weiterhelfen: speziell was Rost angeht, aber auch sonst gibt es die eine oder andere Parallele. Auch die FAQs hier im Forum zum 202 sind ergiebig.
  • Vermeide am besten meinen Fehler 😉 : Nimm dir alle Zeit der Welt, die Karre anzugucken und guck lieber x-mal doppelt hin. Ich wundere mich bis heute, warum mir bei hellstem Tageslicht auf der Straße die kleinen Roststellen unten an den Türen nicht aufgefallen sind, die wir dann hinterher auf der Bühne sofort fanden.
  • Fast vergessen: Wieviele Infrarot-Schlüssel sind vorhanden? Zwei sind Standard. Wenn nur einer da ist, sollte der Verkäufer im Preis weiter runtergehen. Denn neue Schlüssel bekommt man nur bei Mercedes, sie kosten meines Wissens jenseits von 240 Ocken, und mit nur einem Schlüssel würde ich längere Reisen nur sehr ungern unternehmen: die Technik zickt einfach zu gerne rum, und zwar auch mal aus heiterem Himmel. Wenn man dann mit dem einen Schlüssel abends irgendwo im tiefsten französischen Aveyron die Wegfahrsperre nicht mehr entriegelt bekommt, wird's richtig spaßig...😰
  • Und dann habe ich bestimmt noch Punkte vergessen in meiner Liste.

Ein 202 ist grundsätzlich eine prächtige Fahrspaß-Kiste fürs Geld (ok 🙄 es gibt Leute, denen ist der 1,8-Liter-Motor zu schwach, aber dafür ist der M111 bei guter Wartung, siehe oben, sehr langzeitstabil) - aber ich finde drei Riesen 😰 nur dann gerechtfertigt, wenn das Ding wirklich 1 a dasteht und das auch der oben erwähnte Schrauber und die TÜV-Beäuger bestätigen können.

Michael

Ja gut, was heißt denn zuverlässig? Wenn der Rost und Kabelbaum nicht zuschlagen, lebt der bestimmt noch ein paar Jahre. Aber der Wagen ist halt 25 Jahre alt, da ist immer irgendwas kaputt, irgendwas verschlissen und irgendwas rostet. Da bleibt man halt auch mal liegen, weil irgendwas verreckt ist.

Und weshalb sollte es wahrscheinlicher sein, mit einem 25Jahre alten Auto eher liegen zu bleiben, als mit einem jüngeren?
Das ist wohl eher immer eine Frage der Pflege und Sorgfalt im Umgang. Wer sich um seine Karre kümmert und Mängel zeitnah beseitigt, senkt die Wahrscheinlichkeit liegen zu bleiben in den unteren einstelligen Prozentbereich bei einem 25 Jahre alten Auto. Die Wahrscheinlichkeit, dass da ein aktuelles Auto ähnlich zuverlässig ist wage ich zu bezweifeln. An den Kisten ist viel zu viel Spielkram dran, der Ärger machen kann..

Gruß

Jürgen

Was soll man da sagen... ich sehe da verschiedene Teile in etwas anderem Lack als den Rest, also wird der schon 'ne große Rostkur gehabt haben, oder auch 'nen Unfall. Der Verkäufer ist ein wenig sehr einsilbig.
Davon ab, ist der Preis für einen derart (zumindest auf den Bildern) rostarmen 202er mittlerweile tatsächlich "gut"...

Zitat:

@Locke1971 schrieb am 6. Februar 2022 um 00:59:34 Uhr:


Und weshalb sollte es wahrscheinlicher sein, mit einem 25Jahre alten Auto eher liegen zu bleiben, als mit einem jüngeren?
Das ist wohl eher immer eine Frage der Pflege und Sorgfalt im Umgang. Wer sich um seine Karre kümmert und Mängel zeitnah beseitigt, senkt die Wahrscheinlichkeit liegen zu bleiben in den unteren einstelligen Prozentbereich bei einem 25 Jahre alten Auto. Die Wahrscheinlichkeit, dass da ein aktuelles Auto ähnlich zuverlässig ist wage ich zu bezweifeln. An den Kisten ist viel zu viel Spielkram dran, der Ärger machen kann..

Gruß

Jürgen

Nun, spezifisch im Falle des M111 kann ich da ja aus eigener Erfahrung mehrere Beispiele geben:
Spritpumpe ist verreckt, aus dem nix. Die repariert, 2 Wochen später steht der Karren wieder, KWS verreckt, aus dem nix.
Tough luck, egal, 2 Monate später ist mir beim 203 das Zündschloss verreckt, am 23.12... aus dem nix. Als mir dann nen Monat später das Wählhebelmodul verreckt ist, kannst du dir ja vorstellen, was ich für eine Laune hatte.
Ich schätze deine Beiträge ja, aber auch du wirst nicht einfach das Wählhebelmodul tauschen, weils alt ist. Der Kram geht halt im Alter spontan kaputt, da beißt die Maus keinen Faden ab.

Solche Ausfälle können Dich auch bei nem jüngeren Fahrzeug ereilen... Meist kündigen sich solche Defekte aber schon vorher an. Ein Zündschloss, oder Wählhebelmodul lässt sich vor dem Totalausfall meist schon schlecht bedienen.
Ich hatte bis dato nur einen außerplanmäßigen Defekt, und das war ein geplatztes hinteres Radlager... Mit dem ich aber trotzdem noch 20km nach Hause fahren konnte...

Gruß

Jürgen

Zitat:

@Locke1971 schrieb am 7. Februar 2022 um 13:18:39 Uhr:


Solche Ausfälle können Dich auch bei nem jüngeren Fahrzeug ereilen... Meist kündigen sich solche Defekte aber schon vorher an. Ein Zündschloss, oder Wählhebelmodul lässt sich vor dem Totalausfall meist schon schlecht bedienen.
Ich hatte bis dato nur einen außerplanmäßigen Defekt, und das war ein geplatztes hinteres Radlager... Mit dem ich aber trotzdem noch 20km nach Hause fahren konnte...

Bis heute hatte ich weder mit Neuwagen, jungen Gebrauchten als auch alten Autos ein Liegenbleiben per se. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass dir mal ne LiMa aussteigt, das Getriebesteuergerät langsam den Geist aufgibt

(Hatte ich beim W202 mal - Nach langem ankündigen Notlauf beim Brötchen holen)

, hast du viel unwahrscheinlicher bei einem Neuwagen oder sehr jungen Gebrauchten.

(Bei Neuwägen kann es natürlich auch Montagsautos geben, aber doch eher selten)

Der große Unterschied ist -> Wenn ich mit meinem Neuwagen liegen bleibe, rufe ich Mercedes an und habe Abschlepper und Leihwagen im Mobility Service. Wenn was kaputt geht erst einmal 5 Jahre Garantie inkl. Werkstattwagen (Erweiterte Garantie bei Kauf, danach ggf. JS).

Wenn ich an meinen grünen CDI W202 denke:
- Beide Hauptschlüssel nacheinander in kurzer Zeit tot (Deshalb speziell bei alten Autos immer 2 Schlüssel im Urlaub dabei)
- Wie erwähnt nach langem ankündigen EHS der Automatik komplett in Notlauf
- Auf dem Heimweg von der Arbeit Kühlerschlauch unten am Motor riss gekriegt (Heimgekommen mit bisschen Wasserverlust - 2-3 Tage musste ich aber warten, bis der Ersatz beim Freundlichen zur Abholung da war und eingebaut werden konnte)
- Mein ewiges rumgekämpfe mit Luft ziehen der Spritleitung -> CDI Problematik, da ja im Tank keine Pumpe. Auto fuhr schon, war aber nervig manchmal das Ding orgeln zu lassen bis dann ich passende Gummidichtungen hatte (Hinweis: Die original Dichtungen von MB für die Schläuche passen nicht)

Ansonsten so keine Probleme, bis auf altersbedingte Themen wie mal Duoventil kaputt, Lager des Innenraumfilters hin, Fensterheber (hinten) nen Plastikteil einfach zerbröselt, ... Aber nichts was einen am fahren hinderte. Rest war normaler Verschleiß am Fahrwerk, wo mal neue Gummiteile benötigt worden sind.

Ich mag alte Autos, weshalb der grüne CDI immer noch bei mir ist, obwohl sich das finanziell absolut nicht lohnt 2 Alltagsautos zu haben. Dennoch hatten immer die alten Autos irgendwelche Wehwehchen und nerven schon einmal. Wie @jbrunken auch erwähnt hat - Bei der W220 S-Klasse ist das Wählhebelmodul auch so eine Krankheit, weshalb ich das irgendwann mal bei meinem prophylaktisch gegen ein MB Neuteil getauscht habe. Wenn da aber mal was kaputt geht haste es einfach nicht vor Ort bzw. gibt es für 20+ Jahre alte Autos auch nicht mal eben alles beim Hersteller...

Muss man abwägen. Das aber ein normaler W202 C180 permanent liegen bleibt ist dennoch sehr unwahrscheinlich. Die Dinger sind mit Pflege (Nicht nur Ölwechsel, sondern auch mal Kerzen tauschen, LMM, ...) absolut robust. Und wenn die Lima aussteigt kommt er mit einer frischen Batterie noch Stunden weiter, da wenig Bildschirme/Elektronik... Hier und da kann mal was kleines sein, solange der TÜV wegen Rost nicht nein sagt, hat jeder W202 praktisch Luft für 500.000+ km kann man so sagen 😁

Deine Antwort