In guten wie in schlechten Zeiten

Mercedes E-Klasse W210

Hallo liebe Leute,

habe mich in letzter Zeit etwas rar gemacht, weil ich mit vielen Dingen beschäftigt war (bin). Jetzt möchte ich aber mal eine Geschichte erzählen..

W210 zu fahren ist ja manchmal ein emotionales Auf-und-Ab. Manchmal ist es auf-auf-auf-auf-ab, manchmal auf-ab-auf-ab-auf. Das Auto fasziniert irgendwie. Wer als 210er-Liebhaber in einen 212er einsteigt (so wie ich heute mal wieder), mag sich kopfschütteln abwenden (so wie ich heute mal wieder) und sich fragen, wieso man so viel Geld für diesen halben Schritt nach vorn bezahlen sollte. Andererseits locken neue Autos auch mit einer relativen Problemlosigkeit, die für eine entsprechende Sorglosigkeit beim Halter führt. Jedenfalls, so lange das Auto neu ist oder eh nach 36 Monaten wieder abgegeben wird. Abnutzungserscheinungen gibt es bei neuen Autos nun mal nicht. Das verlockt schon.

Bei mir stand jetzt mal wieder allerhand auf dem Plan. Letztes Jahr und im ersten Teil dieses Jahres bin ich recht viel gefahren, etwas über 40.000 km. Anfang letzten Jahres war die Batterie schlapp, sonst gab es zwei oder drei Birnchen, ein Wischerblatt, einen Schlüssel so wie zwei Sätze Reifen (Winter + Sommer). Dazu gab's ne Assyst A und ne Assyst B direkt bei MB, einen Ölwechsel bei McOil. Eigentlich eine sehr gute Bilanz, wie ich finde. Das Auto hat mich ja auch sonst sehr zuverlässig überall hingebracht.

Letztes Jahr bin ich mit dem Auto nach Deutschland gezogen, wofür eine Vollabnahme beim TÜV notwendig war. Nachdem der norwegische TÜV bereits im Frühjahr drübergeschaut hat und der deutsche TÜV dann mit der Vollabnahme noch ein bisschen tiefer eingestiegen ist und ich zudem bei Daimler war zur Assyst B, fühlte ich mich ganz gut kontrolliert. Da beim Fahren nichts aufgefallen ist, bin ich stets von einem technisch einwandfreien Fahrzeug ausgegangen. Da die Korrosion sich bei mir einigermaßen im Zaum hält, habe ich auch von der Seite wenig befürchtet.

Ich bin also sehr glücklich mit meinem Auto!

Jetzt war es mal wieder so weit: Assyst B war an der Reihe. Dafür bin ich direkt zu MB gegangen, weil ich zum Aufsuchen meiner Lieblingswerkstatt, die etwas weit entfernt ist, keine Zeit hatte und mir die Laune nicht nach Experimenten stand. Zudem sind die Herren recht flott und ich hab einen kostenlosen Leihwagen (wahlweise W212 oder W205 - habe ersteren gewählt) bekommen.

Außer der Assyst B waren zuletzt noch ein paar Dinge angefallen, die ich alle in einem Abwasch erledigen wollte. Irgendein Arschloch, möge ihm oder ihr das Auto zerkratzt werden, hat mir eine Delle in den Kofferraum gefahren und dabei ist ein Vormopf-Osterei gebrochen. Außerdem, das schrieb ich bereits einmal, war meine Klimaanlage dieses Jahr nun funktionslos. Seit einigen Wochen habe zudem ich ein leichtes, aber sehr nervenden Jaulen/Zwitschern beim Fahren in bestimmten Geschwindigkeitsbereichen, insbesondere zwischen 30 und 60 km/h, dessen Ursache ich gerne geklärt hätte. Dann ist mir noch ein H7-Lämpchen durchgeknallt und zu guter Letzt wollte ich langsam gern mal wieder auf Sommerreifen fahren 😉. Also Einiges zu tun, aber vermeintlich nix Wildes.

Und dann der Anruf vom Meister: "Herr X, wo soll ich anfangen?" Er hat heute sogar zwei Mal angerufen und wählte für beide Anrufe die gleiche Einleitung. Es folgte dann eine Mischung aus Fragen und Bekenntnissen zum Zustand des Fahrzeugs. Heute Abend habe ich das Auto geholt und wir haben uns unterhalten über die Punkte, die er mir zuvor schon am Telefon nannte.

* Ursache für Funktionslosigkeit der A/C ist ein defekter Klimakompressor; der ist fest. Der kann einfach getauscht werden (ca. 500€, er schaut aber nochmal nach und ruft mich an), wenn er nicht schon Späne geworfen hat. (Ich Depp hätt ja auch mal die Klimaanlage ausmachen können, als ich gemerkt habe, dass sie nicht geht. Aber darauf bin ich nicht gekommen..). Gut, damit hatte ich gerechnet, stand auch so im Fehlerspeicher. Nur die möglichen Späne hatte ich nicht auf dem Radar.

* Servoölverlust Lenkgetriebe

* Ölverlust Motor

* Ölverlust Getriebe

* Wischergetriebe ausgeschlagen (wörtlich: "das wäre der nächste Tausender"😉

* beide Auspuffschellen gerissen

* Feststellbremse einseitig

* hintere Scheibenbremsen waren auch einseitig, hat sich beim zweiten Test aber wohl gelegt..

Der Meister hat sich sehr viel Mühe gegeben, mich nicht zu beleidigen, während er mir erklärt hat, dass sich das alles wohl nicht lohnt. Er zitierte den ökonomischen Restwert; ich zitierte ihm Götz von Berlichingen, wenn auch nicht wörtlich.

Achja, das Highlight war natürlich: Das jaulende Geräusch komme vom Getriebe. Wenn er Gas gibt/hält in dem genannten Geschwindigkeitsbereich, sei das Jaulen da, wenn er den Fuß herunternimmt, sei es weg. Daher eindeutig Antriebsstrang. Und es komme von vorne, nicht von hinten.

Nun ja.. die Spülung des Getriebes ist seit ein paar Tausend KM überfällig; hatte keine Zeit und die KM sind nur so verflogen. Ob das die Strafe ist? Allerdings schaltet das Getriebe, das sagte auch der Meister, tadellos, und so ein Geräusch kenne er vom Getriebe auch nicht. Allerdings ist es nicht so, dass das Geräusch sofort verstummt, wenn ich vom Gas gehe, definitiv nicht. Ich werde aber morgen nochmal probieren. (Ich rede mir Hoffnung ein).

Mal ganz abgesehen davon, dass ich mich freue, wenn ihr mir auch ein bisschen Hoffnung macht - nicht zuletzt wurde das Auto bereits einmal für tot erklärt und ist, seit ein heiliger Meister seines Faches den Motor entkokt hat, noch sehr gut gefahren - frage ich mich doch: Wie kann das alles sein? Wie kann innerhalb von acht oder neun Monaten von einer TÜV-Vollabnahme und großem Kundenservice bei MB (allerdings eine andere Werkstatt) das Fahrzeug von "einwandfrei" auf "ich würd's nicht machen" abgestuft werden? Ich bin ja kein Drag Race gefahren in der Zwischenzeit. Dass ein altes Auto ein paar Wehwehchen hat - einverstanden.

Ein Jahr vor allem auf-auf-auf - und nun aaab. (War im vorherigen Jahr genau so: völlige Problemfreiheit, bis mir der Motor fast abgeraucht ist mit ein paar Händen voll Ölkohle).

Ich fragte den Meister zum Schluss, ob er der Meinung sei, dass ich das Auto noch zwei Jahre fahren kann. (Die Klimaanlage mach ich, die brauch ich, aber der ganze andere Kram?...) Darauf meinte er, die Mechanik sei eigentlich nicht klein zu kriegen. (Immerhin!).

Wenn dieser W212 E220 CDI, den ich als Leihwagen hatte, nicht total die Gurke gewesen wäre, hätte ich heute ja ins Grübeln kommen können. Aber mit der Baureihe komm ich echt nicht klar. Ich sehe keine Alternative. Ich hoffe, ich kann jetzt noch zwei, drei Jahre meinen Glubschi fahren. Dann bekomm ich bestimmt eh nen Skoda Superb als Firmenwagen (schönen Gruß ins 212er-Forum 🙂) und kann mir einen C126 zum Kompensieren in die Garage stellen.

Viele Grüße
ES

Beste Antwort im Thema

Hallo liebe Leute,

habe mich in letzter Zeit etwas rar gemacht, weil ich mit vielen Dingen beschäftigt war (bin). Jetzt möchte ich aber mal eine Geschichte erzählen..

W210 zu fahren ist ja manchmal ein emotionales Auf-und-Ab. Manchmal ist es auf-auf-auf-auf-ab, manchmal auf-ab-auf-ab-auf. Das Auto fasziniert irgendwie. Wer als 210er-Liebhaber in einen 212er einsteigt (so wie ich heute mal wieder), mag sich kopfschütteln abwenden (so wie ich heute mal wieder) und sich fragen, wieso man so viel Geld für diesen halben Schritt nach vorn bezahlen sollte. Andererseits locken neue Autos auch mit einer relativen Problemlosigkeit, die für eine entsprechende Sorglosigkeit beim Halter führt. Jedenfalls, so lange das Auto neu ist oder eh nach 36 Monaten wieder abgegeben wird. Abnutzungserscheinungen gibt es bei neuen Autos nun mal nicht. Das verlockt schon.

Bei mir stand jetzt mal wieder allerhand auf dem Plan. Letztes Jahr und im ersten Teil dieses Jahres bin ich recht viel gefahren, etwas über 40.000 km. Anfang letzten Jahres war die Batterie schlapp, sonst gab es zwei oder drei Birnchen, ein Wischerblatt, einen Schlüssel so wie zwei Sätze Reifen (Winter + Sommer). Dazu gab's ne Assyst A und ne Assyst B direkt bei MB, einen Ölwechsel bei McOil. Eigentlich eine sehr gute Bilanz, wie ich finde. Das Auto hat mich ja auch sonst sehr zuverlässig überall hingebracht.

Letztes Jahr bin ich mit dem Auto nach Deutschland gezogen, wofür eine Vollabnahme beim TÜV notwendig war. Nachdem der norwegische TÜV bereits im Frühjahr drübergeschaut hat und der deutsche TÜV dann mit der Vollabnahme noch ein bisschen tiefer eingestiegen ist und ich zudem bei Daimler war zur Assyst B, fühlte ich mich ganz gut kontrolliert. Da beim Fahren nichts aufgefallen ist, bin ich stets von einem technisch einwandfreien Fahrzeug ausgegangen. Da die Korrosion sich bei mir einigermaßen im Zaum hält, habe ich auch von der Seite wenig befürchtet.

Ich bin also sehr glücklich mit meinem Auto!

Jetzt war es mal wieder so weit: Assyst B war an der Reihe. Dafür bin ich direkt zu MB gegangen, weil ich zum Aufsuchen meiner Lieblingswerkstatt, die etwas weit entfernt ist, keine Zeit hatte und mir die Laune nicht nach Experimenten stand. Zudem sind die Herren recht flott und ich hab einen kostenlosen Leihwagen (wahlweise W212 oder W205 - habe ersteren gewählt) bekommen.

Außer der Assyst B waren zuletzt noch ein paar Dinge angefallen, die ich alle in einem Abwasch erledigen wollte. Irgendein Arschloch, möge ihm oder ihr das Auto zerkratzt werden, hat mir eine Delle in den Kofferraum gefahren und dabei ist ein Vormopf-Osterei gebrochen. Außerdem, das schrieb ich bereits einmal, war meine Klimaanlage dieses Jahr nun funktionslos. Seit einigen Wochen habe zudem ich ein leichtes, aber sehr nervenden Jaulen/Zwitschern beim Fahren in bestimmten Geschwindigkeitsbereichen, insbesondere zwischen 30 und 60 km/h, dessen Ursache ich gerne geklärt hätte. Dann ist mir noch ein H7-Lämpchen durchgeknallt und zu guter Letzt wollte ich langsam gern mal wieder auf Sommerreifen fahren 😉. Also Einiges zu tun, aber vermeintlich nix Wildes.

Und dann der Anruf vom Meister: "Herr X, wo soll ich anfangen?" Er hat heute sogar zwei Mal angerufen und wählte für beide Anrufe die gleiche Einleitung. Es folgte dann eine Mischung aus Fragen und Bekenntnissen zum Zustand des Fahrzeugs. Heute Abend habe ich das Auto geholt und wir haben uns unterhalten über die Punkte, die er mir zuvor schon am Telefon nannte.

* Ursache für Funktionslosigkeit der A/C ist ein defekter Klimakompressor; der ist fest. Der kann einfach getauscht werden (ca. 500€, er schaut aber nochmal nach und ruft mich an), wenn er nicht schon Späne geworfen hat. (Ich Depp hätt ja auch mal die Klimaanlage ausmachen können, als ich gemerkt habe, dass sie nicht geht. Aber darauf bin ich nicht gekommen..). Gut, damit hatte ich gerechnet, stand auch so im Fehlerspeicher. Nur die möglichen Späne hatte ich nicht auf dem Radar.

* Servoölverlust Lenkgetriebe

* Ölverlust Motor

* Ölverlust Getriebe

* Wischergetriebe ausgeschlagen (wörtlich: "das wäre der nächste Tausender"😉

* beide Auspuffschellen gerissen

* Feststellbremse einseitig

* hintere Scheibenbremsen waren auch einseitig, hat sich beim zweiten Test aber wohl gelegt..

Der Meister hat sich sehr viel Mühe gegeben, mich nicht zu beleidigen, während er mir erklärt hat, dass sich das alles wohl nicht lohnt. Er zitierte den ökonomischen Restwert; ich zitierte ihm Götz von Berlichingen, wenn auch nicht wörtlich.

Achja, das Highlight war natürlich: Das jaulende Geräusch komme vom Getriebe. Wenn er Gas gibt/hält in dem genannten Geschwindigkeitsbereich, sei das Jaulen da, wenn er den Fuß herunternimmt, sei es weg. Daher eindeutig Antriebsstrang. Und es komme von vorne, nicht von hinten.

Nun ja.. die Spülung des Getriebes ist seit ein paar Tausend KM überfällig; hatte keine Zeit und die KM sind nur so verflogen. Ob das die Strafe ist? Allerdings schaltet das Getriebe, das sagte auch der Meister, tadellos, und so ein Geräusch kenne er vom Getriebe auch nicht. Allerdings ist es nicht so, dass das Geräusch sofort verstummt, wenn ich vom Gas gehe, definitiv nicht. Ich werde aber morgen nochmal probieren. (Ich rede mir Hoffnung ein).

Mal ganz abgesehen davon, dass ich mich freue, wenn ihr mir auch ein bisschen Hoffnung macht - nicht zuletzt wurde das Auto bereits einmal für tot erklärt und ist, seit ein heiliger Meister seines Faches den Motor entkokt hat, noch sehr gut gefahren - frage ich mich doch: Wie kann das alles sein? Wie kann innerhalb von acht oder neun Monaten von einer TÜV-Vollabnahme und großem Kundenservice bei MB (allerdings eine andere Werkstatt) das Fahrzeug von "einwandfrei" auf "ich würd's nicht machen" abgestuft werden? Ich bin ja kein Drag Race gefahren in der Zwischenzeit. Dass ein altes Auto ein paar Wehwehchen hat - einverstanden.

Ein Jahr vor allem auf-auf-auf - und nun aaab. (War im vorherigen Jahr genau so: völlige Problemfreiheit, bis mir der Motor fast abgeraucht ist mit ein paar Händen voll Ölkohle).

Ich fragte den Meister zum Schluss, ob er der Meinung sei, dass ich das Auto noch zwei Jahre fahren kann. (Die Klimaanlage mach ich, die brauch ich, aber der ganze andere Kram?...) Darauf meinte er, die Mechanik sei eigentlich nicht klein zu kriegen. (Immerhin!).

Wenn dieser W212 E220 CDI, den ich als Leihwagen hatte, nicht total die Gurke gewesen wäre, hätte ich heute ja ins Grübeln kommen können. Aber mit der Baureihe komm ich echt nicht klar. Ich sehe keine Alternative. Ich hoffe, ich kann jetzt noch zwei, drei Jahre meinen Glubschi fahren. Dann bekomm ich bestimmt eh nen Skoda Superb als Firmenwagen (schönen Gruß ins 212er-Forum 🙂) und kann mir einen C126 zum Kompensieren in die Garage stellen.

Viele Grüße
ES

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Zitat:

@Ruech schrieb am 17. Januar 2016 um 15:57:58 Uhr:


Ich glaube bei dieser Antriebsgeschichte sollte man alles mit einmal erneuern von Motor-/Getriebelager bis zur Diff.-Lagerung.

Wenn man da mal beginnt ist das sehr zielführend.

Zitat:

@Ruech schrieb am 17. Januar 2016 um 15:57:58 Uhr:



Hätte ich nur die Finger von der miserablen Welle gelassen...

Genau das hab ich mir auch gedacht. Die lief bei mir nämlich völlig problemlos..

Gute Nachrichten Leute,
Nachdem ich ca. 1200km in zwei Tagen mit der nervigen, pfeifenden, vibrierenden Welle unterwegs war, kam gestern die Erlösung...
Hab eine gebrauchte Welle aus der Bucht eingebaut und zusätzlich die Motor/Getriebe Lager gewechselt.
Ich hab ein neues Auto... Keine unschönen Geräusche, kaum spürbare Vibrationen... Der Motor ruhiger... Fantastisch.
Die Welle hatte ähnliche Laufleistung runter wie meine, war aber definitiv weniger eingelaufen am Kreuzgelenk und hatte das originale Mittellager noch drauf welches auch nicht mehr das beste war. Passte aber viel besser als das minderwertige Teil von febi. Hab in dem Arbeitsgang, wie gesagt noch Motor und Getriebe Lager gewechselt. Beides ca. 15mm Unterschied in der Höhe zu den Neuteilen. Woran es nun genau gelegen hat ist nicht genau zu sagen. Eine Kombination aus originaler Ausrichtung des Antriebssystems und weniger verschlissener Welle sowie der Wegfall des minderwertigen Febi-lagers, denk ich mir.
Falls es jemand interessiert wie man die Motorlager beim M112 wechselt kann gerne gefragt werden.
So einfach wie in den FAQ beschrieben ist es definitiv nicht.
Der Spaß hat übrigens nicht die Welt gekostet... Sodass ein überholen meiner Welle noch ansteht... Es geht eben immer noch etwas besser.
Fazit: ich hab wieder ein ganz ein feines Fahrzeug... :-)

Glückwunsch, Ruech! Ich wünsche dir sehr , dass dein Vabanquespiel einige Zeit erfolgreich bleibt, denn was du über deine Neuerwerbung berichtet hast , klingt auch nicht besonders vielversprechend. Mit der Febi-Qualitat kann es durchaus so eine Sache sein - liest man auch in anderen Foren, ich selbst habe keine Erfahrung damit. Mein Vorgehen wäre übrigens ganz einfach: Ich würde in meine Werkstatt fahren, den Dicken von meinem Meister probefahren lassen und dann den ganzen Klumpatsch auf einmal mit Mercedes-Teilen erneuern lassen - je nach Empfehlung. Da Ich das Auto noch lange fahren will und es auch schon 400 000 km gelaufen ist, kommt etwas anderes sowieso nicht infrage - jedenfalls nicht bei mechanisch hoch beanspruchten Teilen - nur neu! Etwas anderes sind guterhaltene Türen o.ä. im Unfallfall - da bin ich Gebrauchtteilen gegenüber auch nicht abgeneigt.

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Ja du hast ja recht, da ich aber selbst und auch gerne schraube komm ich so ganz gut zurecht. Und ne neue Welle für 1200 Euronen kommt nicht in frage... Meine originale wird überholt und mit nem original Lager wieder eingebaut, aber jetzt ist erstmal Ruhe und ich werde mich der Hinterachse widmen.

Hallo liebe Leute,

habe mich länger nicht zurückgemeldet. Lebe zur Zeit für meinen Arbeitgeber, da bleibt mir wenig Zeit für mein Rostmäulchen.

Im Juli steht der TÜV an und ich frage mich mehr denn je, ob es sich lohnt, noch einen Euro in mein geliebtes Fahrzeug zu investieren. Glubschi trägt mich jeden Tag komfortabel zur Arbeit und nach Hause. Bei langen Ausflügen am Wochenende verrichtet er stets treu seinen Dienst. Allerdings hat sein Auftreten etwas an Charme verloren. Seit 4 Jahren und 100.000 km sind wir nun ein Paar (bzw.: ich führe eine Dreiecksbeziehung mit Glubschi und meiner Freundin, wobei letztere mir ja ersteren eingebrockt hat 😉).

Ich habe ja in meinem Eingangsbeitrag von einigen Problemen berichtet, die vor nicht ganz einem Jahr eine Mercedes-Werkstatt identifiziert hat. In der Zwischenzeit habe ich, wie in diesem Thread ausführlich geschildert, einige Scheine und Nerven investiert; nicht jede Investition hat sich gerechnet.

Heute Abend habe ich mich hingesetzt und eine Liste der bestehenden Mängel zusammengeschrieben. Mit dieser Liste möchte ich mich an die Werkstatt meines Vertrauens wenden, um festzustellen, ob es sich lohnt, noch einen Finger krumm zu machen. Diese Liste - mit Beschreibung - poste ich hier. Wer mir sagen kann, welche Position der Liste mit welchem Geldbetrag zu beheben ist, ist herzlichen willkommen, dies hier zu tun. Es würde mir helfen zu beurteilen, ob die Situation eindeutig ist und welche Maßnahmen ich noch veranlassen werde. Dabei geht es mir nicht nur ums hier ausgiebig thematisierte Jaulen, sondern die Frage, ob ich das Fahrzeug in Betrieb halten werde oder nicht.

Aktueller Kilometerstand: 252.300 km

Hier die Liste:

Ölverlust am Motor

Der Motor verliert Öl. Alle paar tausend Kilometer muss ein Liter nachgefüllt werden; zwischen den letzten Ölwechseln (18.000 km; ca. 10 Monate) geschah dies drei Mal. Das Ausmaß des Ölverlusts – er ist an der vorderen Motorseite gut sichtbar – ist vermutlich TÜV-relevant. Davon abgesehen soll kein Motoröl in die Umwelt gelangen und der muss Motor zuverlässig sein, ohne dass ich stets Öl mit mir mitführe. Die Ursache für den Ölverlust muss daher festgestellt und – wenn wirtschaftlich vernünftig – behoben werden.

Scheibenwischer schlägt links und rechts

Das Scheibenwischergelenk (?) ist vermutlich ausgeschlagen, sodass der Scheibenwischer stets mit großem Schwung rechts und (vor allem) links aufschlägt. Wenn eine günstige Reparatur möglich ist, möchte ich diese durchführen lassen. Wie sind die Kosten für einen Austausch gegen ein Neuteil? Ggf. würde ich, wenn das Austauschteil neu zu teuer ist, ein gebrauchtes besorgen.

Jaul-Geräusche aus dem Antriebsstrang

Beim Versuch, Kratzgeräusche im Antriebsstrang zu beseitigen (diese wurden vom Differential verursacht, wie später festgestellt wurde), wurde zunächst das Mittellager der Kardanwelle getauscht (bei Bosch; angeblich originales Austauschteil, jedoch scheinbar von FEBI). Dies führte zu keiner Verbesserung.

Im nächsten Schritt wurde die Welle von der Bosch-Werkstatt ausgebaut und zur Überholung zu Elbe Gelenkwellen geschickt. Dort wurde die Welle komplett überholt, das Kreuzgelenk auf Klemmverschraubung umgebaut, und die Welle gewuchtet. Die Welle wurde dann zurück zu Bosch geschickt und dort wieder eingebaut. Dies führte zu keiner Verbesserung; im Gegenteil kam nun einerseits ein Wummern bei bestimmten Geschwindigkeiten hinzu, andererseits trat ein Jaulen im Bereich um die 50 km/h sowie in einigen anderen Geschwindigkeitsbereichen (z.B. 160 km/h) auf. Das Jaulen bei 50 km/h verschwand in der Regel nach 15 Minuten Fahrt. Auch waren deutliche Vibrationen spürbar.

Das Jaulen wurde zunächst noch nicht in Zusammenhang mit der Überholung der Welle gebracht, sondern auf die gleiche Ursache wie das Kratzgeräusch, das ja weiterhin bestand, zurückgeführt.
Im nächsten Schritt wurde dann das Differential überholt. Damit wurde das ursprüngliche Problem, das Kratzgeräusch, beseitigt. Das hohe Jaulen bestand aber weiterhin. Die Werkstatt, welche das Differential instandgesetzt hat, ordnete das Jaulen mittels Stethoskop dem Mittellager der Kardanwelle zu. Nach Reklamation bei Bosch, die das Mittellager ja ausgetauscht hatten, sollte dieses nochmals getauscht werden. Beim Lösen der Schrauben stelle man fest, dass das Lager verspannt eingebaut wurde und sich nun anders ausrichtete. Bei einer kurzen Probefahrt war das Geräusch laut Bosch nicht mehr zu hören. Am nächsten Morgen trat das Geräusch jedoch wieder auf.

Nach erneuter Reklamation bei Bosch wurde das Mittellager also ein zweites Mal getauscht. Laut Bosch war das Problem dann gelöst. Bei Abholung des Fahrzeugs trat das Geräusch jedoch sofort wieder auf. Der Tausch führte also zu keiner Besserung des Jaulens. Das Wummern der Welle hat hingegen weiter zugenommen.

Der Instandsetzer des Differentials schaute auf meinen Wunsch erneut in das Differential, um ausschließen zu können, dass das Problem hier verursacht wurde. Hier konnte jedoch kein Problem festgestellt werden.

Bosch wurde von mir gebeten, sicherzustellen, dass die Welle auch korrekt eingebaut wurde. Dazu sollten sie sich mit dem Instandsetzer der Welle, Elbe Gelenkwellen in Köln, in Verbindung setzen. Dabei wurde die Klemmverschraubung nach Anweisung von Elbe fester angezogen. Dies würde zu etwas ruhigerem Lauf, jedoch nicht zu einem Ausbleiben des Jaulens.
Ich fuhr nach Köln, um die Welle bei Elbe nochmal auf Garantie nachwuchten zu lassen. Beim Ausbau durch eine von Elbe empfohlene KFZ-Werkstatt wurde festgestellt, dass die Welle verdreht zusammengebaut wurde, also gar nicht richtig laufen konnte. Auf den Bildern (angehängt) ist zu sehen, dass die Pfeilmarkierung an den beiden Teilen der Welle nicht aufeinander zeigt.

Die Welle wurde also bei Elbe korrekt zusammengesetzt und feingewuchtet. Weiterhin wurde das im Mittellager verbaute Kugellager von Febi, das scheinbar einen Höhenschlag hatte und beim Wuchten wummerte, gegen ein neues Kugellager von SKF getauscht.

Die Welle wurde wieder im Fahrzeug eingebaut und lief nun merklich ruhiger, das Wummern war verschwunden, das Jaulen jedoch nicht! Im Gegenteil, das Jaulen war nun besonders stark zu hören und trat im Bereich ab ca. 35 km/h bis ca. 55 km/ nach folgendem Muster bei zunehmender Geschwindigkeit auf: anschwellendes Jaulen, abrupter Abbruch des Geräuschs, Wiedereinsetzen des Jaulens mit anderer Frequenz, wiederum abrupter Abbruch. Im Bereich um 100 km/h ist das Jaulen wieder leicht zu hören, jedoch viel leiser als bei 50 km/h.

Das Jaulen ist
• ausschließlich geschwindigkeitsabhängig
• unabhängig von Zug- oder Schubbetrieb
• sowohl bei zunehmender als auch bei abnehmender Geschwindigkeit (und auch beim Halten der Geschwindigkeit) zu hören
• unabhängig von der Drehzahl
• unabhängig vom eingelegten Gang
• auch zu hören, bei ausgeschaltetem Motor (Bergabrollen)
• zu hören sowohl in Stufe N als auch in D

Es ist zu erwähnen, dass bei jedem Ein- und Ausbau der Welle es zu einer leichten Veränderung des Jaulgeräusches kam. Nach dem zweiten Austausch des Mittellagers z.B. trat das Jaulen in der wie oben beschriebenen Weise in verschiedenen Stufen auf und hörte abrupt wieder auf. Später für eine Weile – nach dem Festziehen der Klemmverschraubung – trat das Jaulen erst nach einigen Kilometern Fahrbetrieb auf und hörte dann auch wieder einige Kilometer später wieder auf. Seit dem letzten Eingriff, dem korrekten Montieren der Welle, dem Austausch des Kugellagers und dem Feinwuchten, tritt das Geräusch wieder abschnittsweise (wie oben beschrieben) auf.

Dieses Jaulgeräusch ist schwer erträglich und muss unbedingt beseitigt werden, wenn das Fahrzeug in Betrieb bleiben soll. Ich habe bereits sehr viel Geld investiert und möchte nicht noch mehr Geld hinterherwerfen, ohne das Aussicht auf Besserung besteht.

Motorlager defekt

Mindestens ein Motorlager scheint ausgelaufen zu sein. Möglicherweise kann ein Tausch von Motor- und Getriebelagern auch dazu beitragen, das Problem des Jaulens zu lösen. Motor- und Getriebelager sollten auf jeden Fall getauscht werden, wenn beschlossen wird, das Fahrzeug in Betrieb zu halten.

Loch im Auspuff

Bei Demontage der Welle in Köln zur Vorbereitung des Feinwuchtens wurden die Auspuffhalterungen (die aufgegossenen Ringe) abgebrochen.

Eine neue Halterung wurde montiert und die entstandene Öffnung im Auspuff wurde versucht, mit Auspuffdichtmasse abzudichten. Dies schlug fehl; ein lautes Brummen war nun im Fahrbetrieb und selbst im Stand zu vernehmen.

Daraufhin wurde die Dichtmasse wieder abgekratzt und die Problemzone geschweißt. Das Geräusch war nun geringer zu hören, aber es ist weiterhin hörbar und störend, selbst im Standgas.

Kann man die Stelle kostengünstig reparieren? Ein Austausch der gesamten Auspuffanlage inkl. der Katalysatoren wäre sehr kostspielig.

Ölverlust am Lenkgetriebe

Es wurden rote Öltropfen in der Nähe des Lenkgetriebes festgestellt, die auf einen Ölverlust hindeuten. Ein starker Verlust konnte bisher nicht festgesellt werden, das Problem sollte aber nach Möglichkeit beseitigt werden, damit das Lenkgetriebe keinen weiteren Schaden nimmt.

Stoßdämpfer vorne – vermutlich defekt

Seit einiger Zeit rumpelte das vordere Fahrwerk. Mein Verdacht waren die Koppelstangen. Eine Werkstatt identifizierte jedoch den rechten vorderen Stoßdämpfer als vollständig defekt. Die vorderen Stoßdämpfer wurden erst 2013 direkt bei Mercedes-Benz gegen Neuteile getauscht. Soll das Fahrzeug gehalten werden, müssten auch die vorderen Stoßdämpfer getauscht werden.

Vordere Querlenker korrodiert und Gummis weich

Die Gummis der vorderen Querlenker scheinen inzwischen recht weich zu sein. Gleichzeitig zeigen die Querlenker bereits starke Korrosion. Ein Austausch der Querlenker erscheint daher ratsam, um ein Brechen während der Fahrt ausschließen zu können.

Knarzen aus allen Türen bei Verwindung des Fahrzeugs

Beim Überfahren von Unebenheiten, teilweise selbst beim Beschleunigen, kommt es zu Knarzgeräuschen, die aus allen vier Fahrzeugtüren zu kommen scheinen. Müssten diese ggf. eingestellt werden?

Untere Motorabdeckung

Diese ist beschädigt und muss ausgetauscht werden, wenn das Fahrzeug in Betrieb gehalten werden soll.

Auch die Plastikabdeckungen der beiden Schweller sind beschädigt (stark gewellt) und sollten ausgetauscht werden, um Windgeräuche zu vermindern und den Schweller besser zu schützen.

Korrosionsschäden an beiden Schwellern und im Einstiegsbereich Fahrertür

Beide Schweller zeigen Korrosion, teilweise in bereits fortgeschrittenem Status. Unter anderem rostet auch der Bereich um die vordere linke Wagenheberaufnahme, die mit Hilfe eines Reparaturblechs im Jahr 2012 instandgesetzt worden ist. Auch der Einstiegsbereich an der Fahrerseite rostet.

Ob eine Reparatur der Schweller wirtschaftlich und/oder notwendig ist, ist unklar. Möglicherweise ist es günstiger und vernünftiger, die Schweller in einigen Jahren vollständig auszutauschen. Gleiches gilt für die (bisher leichten) Roststellen an Kotflügeln und der Fahrertür.

Motor – Steuerkette überprüfen

Um sicherzustellen, dass bei Entscheidung zur Reparatur nicht möglicherweise in Kürze der Motor aufgibt, möchte ich die Steuerkette auf mögliche Längung überprüfen lassen. Manchmal scheppert/rappelt es beim Starten des Motors im kalten Zustand – dieses Problem besteht bereits seit kurz nach Kauf. Das Geräusch verschwindet sofort nach dem Startvorgang. Das Geräusch tritt nur manchmal auf und lässt sich nicht reproduzieren. Ich möchte ausschließen, dass es von der Kette kommt und auf einen möglicherweise bevorstehenden Motorschaden hindeutet – obwohl es nun bereits seit 90.000 km ohne weitere Folgen aufgetreten ist.

Neuer Fahrzeugschlüssel: Startvorgang bricht gelegentlich ab

Bei Nutzung eines neu von MB gekauften Fahrzeugschlüssels bricht das Fahrzeug manchmal den Startvorgang ab. Manchmal geschieht dies mehrfach hintereinander, dann wieder wochenlang gar nicht. Der Vorgang bricht an zufälliger Stelle ab; manchmal läuft das Fahrzeug schon fast und bricht dann noch ab, manchmal bricht es bei den ersten Umdrehungen bereits ab. Es wurde bereits ein neuer Schlüssel auf Garantie bestellt, wodurch sich das Problem aber nicht verändert hat. Mit dem alten Schlüssel gab es zu keinem Zeitpunkt jemals ein Problem.

-----

Für konstruktive Rückmeldung bin ich dankbar, bitte nicht nur Sprüche im Facebook Style. 😉

Letztes Jahr um die Zeit war ich der Meinung, ein technisch absolut einwandfreies Fahrzeug zu besitzen. So schnell kann's gehen!

Nachdenkliche Grüße
ES

Bosch Mezger Würzburg: unfähig
Bosch Mezger Würzburg: unfähig

....

Hallo ES, das liest sich sehr traurig! Wirtschaftlich ist hier eigentlich nichts mehr zu machen, aber Liebe hat mit Geld ja auch wenig zu tun - und "käufliche Liebe" ist eben keine! Deine Mängelliste ist zudem unvollständig, vieles offenbart sich erst beim Reparaturvorgang selbst - eigenes Beispiel: Beim Austausch der Querlenker bei mir zeigte sich, dass die Koppelstangen und der Stabilisator auch gleich erneuert werden mussten. Wer weiss , was bei dir erst noch alles auffällt, hat man erst mal angefangen! Deine Kotflügel führst du schon gar nicht mehr an und was sonst noch bei diesem KM-Stand repariert werden sollte, wissen wir beide auch nicht so genau - Glubschi hat es uns nur noch nicht verraten, aber wer weiß, was er im Verborgenen noch alles ausbrütet! Lass' halt Heinrich noch einmal draufgucken - aber wirtschaftlich ist das alles nicht mehr.
Vielleicht hilft dir das , er hat Glubschi ja schon mehr als einmal gerettet - es kommt halt darauf an, was dir dieses individuelle Auto wert ist.
Mein persönlicher Rat wäre eher , nach der Stecknadel im Heuhaufen zu suchen und dir einen neuen 210er zuzulegen - du kennst ja meine Meinung! Natürlich würde ich dir dabei helfen, wenn irgend möglich - überleg's dir! Du hast ihn halt teuer in N gekauft und auch schon vieles hineingesteckt - macht die Sache auch nicht leichter!

Guten Morgen, ES!

Wenn der Rost net wär könnte man ja darüber nachdenken, aber so ... wird ja doch nur eine dauernde seelische wie finanzielle Belastung. Irgendwann ist's dann genug ... klug, wenn man seine Entscheidungen -- so wie du es hier diskutierst -- vernünftig plant, solange die Gefühle noch keine u.U. teuren Irrationalitäten provozieren.

Es ist dein Auto, dein Geld, deine Nerven ... meine Meinung dazu kennst du zur Genüge. Die steuerliche Situation und die finanziellen Möglichkeiten kennst nur du.

Für mich war der Verlust des 210ers anfangs schwer, aber richtig und wichtig. Im nachhinein betrachtet -- gestern erst saß ich mit austriabenz zusammen und wir haben das diskutiert -- fragt man sich dann, warum man diesen Schritt nicht schon früher getan hat: Auch ein anderes Auto kann viel Freude machen und nicht jedes ist so "undankbar" wie ein chronisch rostiger 210er. Und modernere Fahrzeuge machen nicht nur alles schlechter, sondern einiges auch deutlich besser.

Dieses ganze "Liebhaberei"- und "Zuneigungs"-Blabla ist zwar lieb, aber auch hinderlich dabei, das Richtige zu tun. Und im Endeffekt ist es nur ein Auto, sogar ein eher gewöhnliches, Geld geht hier klar vor.

Alles richtig.
Nur bei dem Auto was hast, weißt du was du hast. Kaufst ein neues weißt du es nicht, eine neue Büchse der Pandora. Dann das Geld lieber für Reparaturen ausgeben als ein neues altes Auto.

Hallo zusammen,
hallo ES,

ich möchte den Beitrag von AD dick unterstreichen: Du solltest deine emotionale Bindung zu deinem Auto aufgeben und einen rationalen Nagel für deine weiteren Entscheidungen einschlagen:

Ölverlust am Motor
Scheibenwischer
Antriebsstrang
Motorlager
Auspuff
Lenkgetriebe
Stoßdämpfer
Vordere Querlenker
Knarzen aus allen Türen bei Verwindung des Fahrzeugs
Untere Motorabdeckung
Korrosionsschäden an beiden Schwellern und im Einstiegsbereich Fahrertür
Motor – Steuerkette überprüfen
Neuer Fahrzeugschlüssel: Startvorgang bricht gelegentlich ab

Ein Blick zurück hilft dir nicht weiter, die bisherigen Investitionen wirst du bei einem Verkauf nicht erlösen können. Der Aufwand für eine Instandsetzung der aufgelisteten Mängel würde mit Sicherheit die Anschaffung eines dieser Fahrzeuge:

http://suchen.mobile.de/.../details.html?...

http://suchen.mobile.de/.../details.html?...

http://suchen.mobile.de/.../details.html?...

übersteigen.

Fahre dein Auto einfach weiter, ohne weiteres Geld zu versenken, lasse es jaulen und quietschen. Vor dem nächsten TÜV-Termin sollte der Motorölverlust mittels Trockeneis weggewaschen werden. Du wirst dich wundern, wie lange sich die Räder noch drehen werden. Auf diesem Wege hast du genügend Zeit, dir einen neuen Glubschi auszusuchen.

LG, Walter

Wobei beim Motor könnte man auch überlegen wenn eine Reparatur zu aufwendig/teuer ist, ob man einen guten gebrauchten Motor der eben dicht ist einbaut.
Ich habe ja gestern auch wieder unterm Auto gelegen und gedacht, boah hat der viel Rost. Batterifach durch, Seitentaschen durch. Da machst du gar nichts mehr, TÜV auffahren, neues Auto. Auf der anschließenden Probefahrt fand ich das Auto aber schon ziemlich super. Und nach einer Nacht darüber schlafen war ich der Auffassung das kriegt man hin, paßt halt alles, Motor, Ausstattung, etc.
Ich glaube man muß diese Autos als ein Stück weit Hobby betrachten, rational ist da nix zu machen.
Gruß

Hallo ES.

Diese Entwicklung war leider absehbar und die Liste abzuarbeiten wird dir ein großes finanzielles Loch reißen, die Hoffnung auf ein längerfristiges Erfolgserlebnis steht aber unter keinem guten Stern. Man könnte meinen, dass es eh nur Kleinigkeiten sind die anliegen, die Reparaturen werden aber den Gesamtzustand von Glubschi nicht gravierend verändern.

Ein Punkt deiner Liste lässt mich besonders hellhörig werden. Nämlich das "Knarzen der 4 Türen".
Das ist doch m.E. ein eindeutiger Hinweis, dass tragende Elemente der Karosserie weich sind und bei Belastung arbeiten. Fehlt nur noch, dass irgendwann deine WS reisst. Dann ist Feuer am Dach, denn die WS ist als tragendes Teil konzipiert.
Ich selbst hatte in den 80ern einen am Dach eingeknickten Audi gesehen. Der Fahrer meinte, er wäre ja bloß nur einige Km mit durchgehend gerissener Scheibe gefahren.😰 (Totalschaden war das Ergebnis).

Ohne jetzt auf die Gesamtkosten einzugehen bin ich der Meinung, dass es sich nicht lohnt, weiteres Geld in diese Kiste zu stecken. Du läufst Gefahr eine Sisyphosarbeit zu schultern, mit dem Erfolg des Misserfolges.

Würdest du auch nur einen Gedanken an so eine umfängliche Instandsetzung verschwenden, wenn es sich um einen, - sagen wir mal, 18jährigen Ford-Scorpio, handeln würde? Ich glaube, wohl eher nicht.
Der war aber auch mal ein Fz der oberen Mittelklasse😉
Warum dann bei einem 18 Jahre alten, rundum verschlissenen, Mercedes??

Zitat:

@Anderas schrieb am 28. Februar 2016 um 09:59:10 Uhr:


... Ich glaube man muß diese Autos als ein Stück weit Hobby betrachten, rational ist da nix zu machen.

Die Pfuscharbeit am Antriebsstrang in Verbindung mit dem eingetretenen Verschleiß an den damit verbundenen Teilen (Antrieb/Abtrieb) lässt sich nicht mit einem wirtschaftlich zu vertretenen Aufwand richten.

Hallo ES,
Deine Liste ist, wenn auch mit einigen Fragezeichen versehen, echt lang. Jeder Punkt für sich betrachtet scheint nicht so wild zu sein. Allerdings ist ein verrosteter Schweller, der schon mal geschweißt wurde, sowie der Ölverlust am Motor unkalkulierbar - vom Jaulen ganz zu schweigen...
Einen neuen Auspuffstrang ab Kat habe ich für meinen 320er für knapp 600€ mit ordentlich Rabatt bei MB bekommen. Einbau in Eigenleistung. Auch Stoßdämpfer kann man relativ leicht selbst austauschen.

Die Frage zu all Deinen Punkten ist aber eine ganz andere! Kannst und willst Du noch Zeit, Geld und Kraft in Dein Auto investieren? Kannst und willst Du noch in vielen Stunden selbst am Wagen basteln?
Wenn nur eine Werkstatt alles beheben muss, dann hat sich die Sache m. E. erledigt! Klar ist auch, Du wirst keinen einzigen Euro den Du jetzt investierst jemals zurück erhalten.
Gehen wir mal davon aus, Du reparierst alles. Wir alle kennen die Rostanfälligkeit. Dein Wagen ist schon stark vorgeschädigt, gehört also offenbar zu den stärkeren "Rostern"...
Meine Meinung also zu dem Thema: Mach dem ein Ende! Schone Deine Nerven und perspektivisch Deinen Geldbeutel! Zwischen Deinen Zeilen lese ich raus, dass Du eigentlich unbewusst schon diese Entscheidung getroffen hast! Denn, machen wir uns nichts vor, Dein Wagen hat nicht die Grundsubstanz jemals ein erhaltenswerter Oldtimer zu werden.

Mein Wagen hat weit weniger Probleme. Trotzdem nervt mich der hervorbrechende Rost und ich suche jetzt so langsam einen Nachfolger. Das wird sicher kein 210er mehr sein!

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