Hyundai Kona, Kia Stonic SUV (2018): Preisvergleich, Motoren, Ausstattung

Kia Stonic YB
  • Ähnlich große Mini-SUV aus dem Hyundai-Kia-Konzern
  • Kia mit günstigen Basismotoren
  • Hyundai mit starkem Benziner, Allrad und E-Antrieb
  • Hyundai quer durchs Sortiment günstiger

Berlin - Zwei kleine Koreaner im stark wachsenden Mini-SUV-Segment: Die Schwestermarken Hyundai und Kia marschieren bei der Fahrzeugentwicklung üblicherweise Hand in Hand, nutzen identische Plattformen und Motoren. Bei diesen zwei SUV ausnahmsweise nicht: Unter dem Blech haben Kia Stonic und Hyundai Kona erstaunlich wenig gemeinsam.
Der Kia Stonic ist das technisch simplere Auto, basiert auf der Kleinwagen-Plattform des Kia Rio. Der Hyundai Kona dagegen steht auf einer neuen, deutlich flexibleren Plattform. Die hatte Hyundai entwickelt, um zum Beispiel Allradantrieb oder reinen Elektroantrieb anbieten zu können.
Beides ist für den Kia Stonic nicht vorgesehen. Der Stonic soll preissensible Zielgruppen ansprechen, die weder Allrad noch Elektro benötigen. Kia vermarktet den Stonic deshalb mit technisch simplen, günstigen Einstiegsmotoren: Zwei Saugbenziner sorgen für niedrige Einstiegspreise. Es handelt sich um einen 1,2-Liter-Motor mit 84 PS ab 15.990 Euro und einen 1,4-Liter-Motor mit 99 PS ab 17.650 Euro. Letzterer wird für 1.200 Euro Aufpreis auch mit Wandler-Automatik (6 Gänge) angeboten.

Stonic und Kona: Gemeinsam mit 120 PS


Diese Motorengeneration wird nach und nach aussortiert. Im Hyundai Kona ist sie nicht im Angebot. Die erste auch im Hyundai Kona angebotene Stonic-Motorisierung ist ein 1,0-Liter-Turbo-Direkteinspritzer mit 120 PS. Sie ist serienmäßig an ein manuelles Sechsgang-Getriebe gekoppelt. Optional gibt es ein Doppelkupplungsgetriebe in beiden Modellen.
Diesen Motor bietet Hyundai überraschenderweise günstiger an als Kia: Der Einstiegspreis für den Kona beträgt 17.500 Euro, im Stonic kostet der identische Antrieb mindestens 18.850 Euro.
Was gibt es für das Geld? Beim Hyundai Kona wirkt die Basis durchaus nicht nackt. Serienmäßig sind ein aktiver Spurhalteassistent und ein Bremsassistent an Bord. Ebenso ein Lichtsensor, Start-Stopp, ein Radio mit sechs Lautsprechern und eine schlichte Klimaanlage. Verzichten muss man im Basis-Kona beispielsweise auf Konnektivität, Klimaautomatik und die Option auf kostenpflichtige Extras wie Schiebedach, LED-Scheinwerfer und zusätzliche Fahrassistenten. Ein Notbrems-Assistent ist das einzige zubuchbare Extra.
Gleicht der Kia Stonic seinen Mehrpreis mit mehr Ausstattung aus? Nicht wirklich. Den Spurhalteassistenten gibt es hier nur gegen Aufpreis im Paket, die Seitenspiegel kommen ohne Zusatzblinker, das Handschuhfach ohne Beleuchtung. Hinten heben sich die Scheiben nicht elektrisch. All das kann der Hyundai in Serie.

Mehr Konnektivität im Kia


Was der Kia dem Hyundai voraus hat: Auch das einfachste Audiosystem beherrscht Apple Carplay und Android Auto (bei Hyundai in der Basis nicht lieferbar). Auf den Achsen stecken hier wie dort 15-Zoll-Räder, bei Kia sind sie aus Leichtmetall statt aus Stahl. Und: Bereits für die Basisversion „Edition 7“ bietet Kia ein optionales Assistentenpaket (1.190 Euro) an. Es beinhaltet unter anderem eine autonome Notbremse, einen aktiven Spurhalteassistenten, einen Tempomat, Fernlichtassistent und eine Müdigkeitserkennung. Außerdem: Jeder Kia kommt mit sieben Jahren Garantie. Bei Hyundai sind es fünf Jahre.
Für den Preisvergleich am Konfigurator wählen wir, mangels Alternative, erneut den 120-PS-Benziner. Gesucht wird ein Mini-SUV mit 17-Zoll-Felgen, zeitgemäßer Sicherheit, Navi, umfassender Konnektivität und etwas Individualisierung. Mindestens wünschen wir uns ein andersfarbiges Dach. LED-Scheinwerfer hätten wir ebenfalls gern gekauft. Sie sind aber nur bei Hyundai erhältlich (900 Euro) und müssen daher im Vergleich draußen bleiben.

Konfigurator-Vergleich: Hyundai günstiger


Beim Hyundai Kona starten wir in der Trend-Ausstattung für 20.600 Euro. In den Warenkorb wandern zusätzlich die Metalliclackierung (590 Euro), 17-Zoll-Räder (400 Euro), und das Navi-Paket (850 Euro). Das Sicherheits-Paket ist bereits in der Ausstattung enthalten. Unser Wunsch-SUV kostet mit dieser Ausstattung 22.440 Euro.
Beim Kia erscheint die zweitniedrigste Ausstattung „Vision“ als sinnvoller Ausgangspunkt. Sie kostet 20.850 Euro. Zweifarb-Lackierung kostet 850 Euro Aufpreis, 17-Zoll-Alus sind bereits im Preis enthalten. Auf das Assistenz-Paket (1.190 Euro) wollen wir ob der enthaltenen Sicherheits-Ausstattung nicht verzichten, das Navi (990 Euro) stand auf unserer Wunschliste. Unter dem Strich stehen 24.209 Euro, also 1.769 Euro mehr, als wir bei Hyundai ausgegeben hätten.

Keine Kona und kaum Stonic mit Diesel


Beim einzigen Benziner, der in beiden Modellen angeboten wird, liegt Hyundai im Preisvergleich also vorn. Das übrige Motorenangebot gerät differenziert: Ist Leistung nicht wichtig, sticht Kia mit günstigen Basismotoren. Ist Leistung ein Thema, steht im Hyundai Kona ab 23.600 Euro ein 177-PS-Turbomotor mit 1,6 Litern Hubraum und Doppelkupplungs-Automatikgetriebe zur Wahl. Für 1.700 Aufpreis kommt dann auch Allrad ins Mini-SUV. Weder den kräftigen Benziner noch den Allradantrieb bietet Kia im Stonic an.
Beim Thema Diesel fahren Hyundai und Kia im Gleichschritt – allerdings bisher nur theoretisch. In beiden Modellen ist laut Preisliste jeweils ein 1,6-Liter-Diesel mit 115 oder 136 PS lieferbar. Er kostet im Hyundai Kona ab 21.350 Euro, bei Kia ab 22.690 Euro.
Kia verkaufte von Januar bis September 2018 insgesamt 6.004 Stonic. Der Dieselanteil lag bei weniger als drei Prozent. Hyundai verkaufte im gleichen Zeitraum fast 9.000 Kona - darunter kein einziger mit Diesel. Nach Auskunft des Herstellers liegt das nicht an mangelnder Nachfrage. Vielmehr habe das Werk die Produktion dieser Modelle, die seit Mai 2018 bestellbar sind, zurückgestellt. Immerhin melden die Koreaner bereits 104 zugelassene Kona Elektro.

Hyundai mit mehr Auto, Kia mit mehr Stadtauto


Das Fazit überrascht: Hyundai bietet im Kona mehr Auto an, sowohl bei den Ausstattungen als auch bei den Motoren. Trotz der flexibleren Basis kostet der Kona außerdem weniger als der Kia Stonic. Der richtet sich mit mehr Farboptionen, günstigerer Konnektivität und kleineren Motoren konsequenter an die Zielgruppe der Städter. Bunt, kompakt und leidlich praktisch sind dennoch beide Modelle.

Hyundai Kona, Kia Stonic: Technische Daten

Modell Hyundai Kona 1.0 T-GDI Kia Stonic 1.0 T-GDI
Länge; Breite; Höhe 4,165 m; 1,80 m; 1.55 m 4,140 m; 1,76 m; 1.505 m
Radstand 2,60 m 2,58 m
Leergewicht 1.298 kg 1.195 kg
Kofferraum 361-1.143 l 352-1.155 l
Leistung; Drehmoment 120 PS (88 kW); 172 Nm 120 PS (88 kW); 172 Nm
Abgasnorm Euro 6d-Temp Euro 6d-Temp
Vmax; 0-100 km/h 181 km/h; 12,0 s 184 km/h; 10,3 s
Verbrauch 5,7 l/100 km 5,5 l/100 km
Basispreis 17.500 Euro 18.850 Euro

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124 Antworten

Es spricht aus meiner Sicht wenig für den Hyundai, wenn mir der Kia schlicht erheblich besser gefällt...
Wie spricht man den Kia eigentlich aus? "Stonik" oder "Stonitsch"?

Allein die Heckansicht vom KIA gefällt mir besser.

Zitat:

Kia verkaufte von Januar bis September 2018 insgesamt 6.004 Stonic. Der Dieselanteil lag bei weniger als drei Prozent. Hyundai verkaufte im gleichen Zeitraum fast 9.000 Kona - darunter kein einziger mit Diesel. Nach Auskunft des Herstellers liegt das nicht an mangelnder Nachfrage.

Interessant sind nicht nur die Gesamtzahlen, sondern auch die Entwicklung. Während sie beim Stonic leider seit Mai rückläufig ist, legt der Kona konstant zu. Zulassungszahlen (DE) für:

Allein aus den technischen Daten ist der Kia das weit bessere Fahrzeug: schmaler, sparsamer, schneller und das bei gleichem Platzangebot und identischem Motor.

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Der berühmte Äpfel mit Birnen vergleich, klar beide stammen vom Baum und haben Kerne, aber ansonsten haben die nicht viel miteinander zu tun...

@Massow:

Stonik...

Bei uns waren beide Autos in der engeren Auswahl und am Ende ist es der Stonic geworden, der uns auch besser gefallen hat. Das Hauptproblem war, dass der Kona, der es vermutlich dann geworden wäre, zu dem Zeitpunkt eine zu lange Lieferzeit hatte. Für den Kona hätten ein paar Sachen gesprochen, die im Kia nicht zu bekommen waren. Im Gegensatz zum Artikel oben, war der Preis vom Kona aber höher. Vielleicht hätte man mit ein wenig Verhandlungsgeschick die Preise angleichen können, aber wegen der langen Lieferzeit hat sich das dann erübrigt.

Zitat:

@Massow schrieb am 3. November 2018 um 08:37:02 Uhr:


Es spricht aus meiner Sicht wenig für den Hyundai, wenn mir der Kia schlicht erheblich besser gefällt...
Wie spricht man den Kia eigentlich aus? "Stonik" oder "Stonitsch"?

Ich glaub eher englisch, also Stonik mit kurzem o.

Ich finde den Stonic auch rundum gelungener. Der Kona hat, warum auch immer, das seltsame Design, dass schon diverse Citroen verunstaltet. Jeep ist beim Cherokee wieder davon weg.

Ich frag mich nur, wo der Hyundai die 2 Sekunden beim Standardsprint liegen lässt? Gewicht etc sind doch identisch.

Zitat:

@Killed_in_Action schrieb am 3. November 2018 um 09:22:14 Uhr:


Der berühmte Äpfel mit Birnen vergleich,

Meinst du den Vergleichstest hier? Das sind doch weitgehend identische Fahrzeuge. Also wenn man diese nicht vergleichen darf, dann ist jeder andere Vergleichstest verboten.

Zitat:

@tino27 schrieb am 3. November 2018 um 09:47:14 Uhr:


Ich frag mich nur, wo der Hyundai die 2 Sekunden beim Standardsprint liegen lässt? Gewicht etc sind doch identisch.

Der Kona wiegt fast 10 % mehr, also braucht er auch 10 % länger auf Tempo 100.

Würde das Kona Fahrwerk mich nicht so ins Koma schütteln, fände ich den ganz cool!
So bisschen der bunte Pontiac Aztek der Neuzeit, i like.. :D

Zitat:

Ich frag mich nur, wo der Hyundai die 2 Sekunden beim Standardsprint liegen lässt? Gewicht etc sind doch identisch.

100kg mehr sind wie ne fette mutter nebendran, das spürt so ein winzmotörchen schon deutlich!;)

Stimmt. Ich hab das Mehrgewicht nicht in Relation zur Leistung gesehen. ;)

Zitat:

@tino27 schrieb am 3. November 2018 um 09:47:14 Uhr:


warum auch immer, das seltsame Design, dass schon diverse Citroen verunstaltet. Jeep ist beim Cherokee wieder davon weg.

Wobei Citroen das 'runder' verpackt.

Der Kona ist mir zu unruhig im Design, hat was von Kasperlesauto.

Wie zuverlässig sind denn die angebotenen Motoren?

Leider finde ich die Aufpreis/Paketpolitik mal wieder ziemlich abturnend. (beim Stonic nachgesehen)

Ich finde den Stonic schon in der Basis für mich sehr brauchbar ausgestattet, jedoch zahle ich doch keine 2700€ Aufpreis, nur um DAB+ hören zu können.

Zitat:

@Goify schrieb am 3. November 2018 um 09:58:37 Uhr:



Zitat:

@Killed_in_Action schrieb am 3. November 2018 um 09:22:14 Uhr:


Der berühmte Äpfel mit Birnen vergleich,

Meinst du den Vergleichstest hier? Das sind doch weitgehend identische Fahrzeuge. Also wenn man diese nicht vergleichen darf, dann ist jeder andere Vergleichstest verboten.

Du müsstest mich schon komplett zitieren, sonst macht es keinen Sinn.

In diesem Vergleich geht es ja darum, dass die Auto ja theoretisch vom gleichen Konzern stammen und daher ja gleich sein müssten. Sie sind es aber keineswegs.

Sie haben im Grunde nichts gemeinsam, bis auf ein paar Details, selbst bei ihrer Produktion trennt sie die halbe Erdkugel.

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