Hybridfahrzeuge, Wohnwagen, Rekuperation

Hallo Campinggemeinde,

Wir haben nach kurzer Zeit die Bremsen unseres Wohnwagens ziemlich schnell verschlissen > 7000 km.

Fakt ist:

Aufgrund der häufigen Fahrten im Alpenraum mit den einhergehenden Bergabfahrten und dem ständigen Auflaufen des Wohnwagens, da der Hybrid gern rekuperiert.

(Sobald ich vom Gas gehe, rekuperiert das Fahrzeug.)

Vor zwei Wochen im Erzgebirge wieder stinkende, heiße Bremsen am Wohnwagen.

!!!Problem ist erkannt!!!, „Fehler“ vom Kraftfahrer ist auch reflektiert!!! ;-)

Nein, ich möchte nicht mit einem 2-t-Wohnwagen die Pässe in den Bergen sportlich fahren und ruckartige Stoßbremsungen durchführen.

Nun zu meiner Frage an die ,,Alten Hasen,,
Habt ihr eventuell bauliche Veränderungen am Wohnwagen vorgenommen ( ,,Stichwort,, größere Auflaufkraft)?

Gibt es eine ,,Truppenlösung,, evtl. Feldversuche?

LG Mathias

47 Antworten

Sag ich doch! 🙂

Volker, vielen Dank für deine Ausführung. So macht eine normale Frage in einem Forum Freude.

Fährst du ein Hybrid-/E-Fahrzeug mit Wohnwagen?

Aufgrund deines Antwortstils vermute ich, dass du weder noch hast oder vielleicht ein Raketenwissenschaftler bist.

Ich bin zuvor reichlich mit meinem XC 60 5 Zylinder Diesel auf gleichen Strecken unterwegs gewesen und alles war bestens, bis der neue Wohnwagen kam.

Mich interessieren nicht irgendwelche Schwätzer oder irgendein Hobby-Physiker-Stammtisch-Klatsch.

SONDERN ALLEIN ERFAHRUNGEN
Von Leuten, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben oder konstruktive Vorschläge haben.
Damit WIR besser zu einer Lösung finden die ähnliches Problem haben.

Das stelle ich in deinen Beiträgen nicht fest, somit lass dich doch bitte woanders aus.

Zur zum Thema

Ich werde als nächstes die Auflaufeinrichtung überprüfen lassen, vielleicht ist ja da irgendwas schiefgelaufen.

LG Mathias

Achim,

Völlig richtig.

Schau bitte in meinen Eingangspost.

Vielleicht drücke ich mich falsch aus, entschuldige.

Es geht grundsätzlich darum, ob es technische, legale Möglichkeiten gibt, um die Bremse des Wohnwagens zu entlasten.

Oder Kniffe, die man anwenden kann.

Oder Tipps, ob eventuell ein Defekt am Wohnwagen vorliegt.

Ich vermute ja, wie erwähnt, die Einstellung/Auflaufeinrichtung.

Vielen Dank an alle

Also mein Wohnwagen läuft in die Bremse wenn ich:
- Bremse
- Runterschalte
- Vom Gas gehe & Rekuperiere

Er tut das nicht, wenn ich einen Berg runterrolle. Auch nicht wenn dieser steiler wird.

Gehe ich am Berg vom Gas und die Rekuperation setzt ein, läuft der Anhänger auf.
Also gibt es zwei Varianten, damit die Bremse nicht dauerhaft anliegt:
- Sanfter vom Gas gehen
- Aktiv etwas unter die gewünschte Geschwindigkeit bremsen und mit einem leichten Gasstoß den Hänger aus der Bremse ziehen

So funktioniert das bei mir mit Benziner, Diesel und Hybrid. Mit 1.700kg WoWa.
Ansonsten ist die Auflaufbremse nicht korrekt eingestellt. Hatte ich auch schon mal, allerdings andersherum. Da setzte sie später, dafür schlagartig ein.

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Korrekt, genau so war das von mir auch gemeint. Der Wohnwagen „weiß“ ja nicht ob du bremst oder einen Berg runter fährst. Wenn ich mit Anhänger den Berg runterfahre (ich habe einen Diesel und einen Hybrid (meine Frau hat den „alten“ GLC (Diesel) übernommen und ich den neuen GlC (Hybrid). Ich rekuperiere (heißt das so?) und bremse etwas unter „meine“ Geschwindigkeit, dann lasse ich wieder kurz laufen bis ich wieder etwas drüber bin und dann wieder wie vor… Für Fahrten mit dem Anhänger bevorzuge ich nach einigen Fahrten mit beiden Autos den Diesel, nur so am Rande. Ist aber meine persönliche Meinung.

Blöd ist halt dass man oft nicht wirklich weiß ob der Hänger schon leicht bremst oder nicht. Zumindest ich merke es bei mir nicht.

Das eine Bremse heiß läuft kann passieren.
Ist mir auch schon passiert, 7m Boottrailer (2t) Tandemachse, in den Kroatischen Bergen (Velebit).
Aufgrund einer Sperrung auf der Küstenstraße wurden wir umgeleitet. Erst Berg hoch und natürlich auch wieder runter.
Ich bin sehr bedacht gefahren aber die Bremse war heiß gelaufen.
Zugfahrzeug war ein 3.5t Wohnmobil.

Jetzt mal gefragt: wie hast du das gemerkt, dass die Bremse heiß lief?

Wo ich "unten" war sah ich wie die Bremse qualmt.

Ok danke

Wenn man wüsste wie stark die Ansprechschwelle ist könnte man ungefähr ausrechnen bei welchem Gefälle für ein bestimmtes Gewicht die Bremse einsetzt.

Das müsste man wohl über das Fahrgestell rausbekommen können da es hier genau Datenblätter gibt.

Zitat:

@Christian0815 schrieb am 2. Oktober 2024 um 13:02:33 Uhr:


Jetzt mal gefragt: wie hast du das gemerkt, dass die Bremse heiß lief?

Ich halte bei jeder Pause kurz (und vorsichtig) mal eben den Handrücken an jede Felge. Egal ob Wohnmobil, Wohnwagen oder Offroader. Übrigens nicht nur nach Bergpassagen, auch gelegentlich bei normalen Langstrecken.

Interessant. Diese Angewohnheit habe ich auch.

Ich mache das mit einer Wärmebildkamera 🙂

Asset.JPG
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Ich habe mal etwas nachgeforscht.

Für jede Auflaufeinrichtung gibt es eine Ansprechschwelle KA. Diese liegt bei Anhängern im Bereich von 2 - 4 % der zGM. Man findet die Werte für KA in der Bremsenberechnung für einen Anhänger.

Ein Beispiel für die Bremsenberechnung eines Anhängers mit 1.300 kg von Knott.

Bei der Angabe für KA findet man 300 N, was nicht viel scheint.

Beispiel mit einem Gefälle von 3 % und einem Rollreibungskoeffizient laut ChatCPT:

Zitat:

Hier ist die komplette Berechnung der Bremskraft unter Berücksichtigung der Hangabtriebskraft und der Rollreibungskraft auf einer schiefen Ebene:
Gegeben:

Masse des Anhängers m = 1.300 kg,
Erdbeschleunigung g = 9,81 m/s2,
Gefälle (Steigung) 3%, was einem Neigungswinkel von a = arctan(0,03) = 1,72° entspricht,
Rollreibungskoeffizient cr = 0,015 für Reifen auf Asphalt.

1. Hangabtriebskraft FH

Die Hangabtriebskraft FH wirkt parallel zur Straße und wird durch die Formel:
FH = m * g * sin(a)

berechnet. Zuerst bestimmen wir sin(1,72°):
sin(1,72°) = 0,030

Setzen wir die Werte in die Formel ein:
FH = 1.300kg * 9,81m/s2 * 0,030 = 382,6N

2. Rollreibungskraft FR

Die Rollreibungskraft FR wirkt der Bewegung entgegen und hängt von der Normalkraft FN ab, die auf einer schiefen Ebene durch cos(a) reduziert wird:
FR = m * g * cos(a) * cr

Berechnen wir cos(1,72°):
cos(1,72°) = 0,9995

Nun setzen wir die Werte in die Formel für die Rollreibungskraft ein:
FR = 1.300 kg * 9,81 m/s2 * 0,9995 * 0,015 = 191,1 N

3. Gesamte Bremskraft FB

Da die Rollreibungskraft FR bereits einen Teil der Hangabtriebskraft abbremst, muss die tatsächliche Bremskraft FB nur die Differenz zwischen der Hangabtriebskraft FH und der Rollreibungskraft FR sein:
FB = FH + FR

Setzen wir die Werte ein:
FB = 382,6 N - 191,1 N = 191,5 N

Ergebnis:

Die erforderliche Bremskraft beträgt etwa 191,5 N, um den Anhänger auf einem 3 % Gefälle unter Berücksichtigung der Rollreibungskraft zum Stillstand zu bringen.

Die 3 % Gefälle reichen also noch nicht aus um die 300 N zu überschreiten, vor allem auch weil auch der Luftwiderstand noch gar nicht berücksichtigt ist.

Die 300 N werden etwa ab einem Gefälle von 4,5 % überschritten:

Zitat:

Die Bremskraft von 300 N wird überschritten, wenn das Gefälle etwa 4,47 % beträgt, wobei die Rollreibungskraft berücksichtigt wurde.

Das heißt für mich, dass man durchaus den Anhänger zum Rekuperieren nutzen kann, vorausgesetzt man fährt einigermaßen gleichmäßig auf dem Gefälle.
Natürlich ist KA für jeden Anhänger anders. Bei 3 % Gefälle sollte meiner Meinung nach auf jeden Fall die Auflaufbremse noch nicht ansprechen, da die Ansprechschwelle KA typischerweise auch von der zGM abhängt.

Aber natürlich kann man wegen des Roll- und Luftwiderstands auch nur einen Teil der Energie wieder zurückgewinnen.

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