HVO 100 BMW Freigabe

HVO100 scheint für BMW erst ab Baujahr 03.2020 freigegeben zu sein.
Was ist mit E90 Modellen mit N57 Motor Baujahr 2012?
Oder bin ich falsch informiert?

180 Antworten

Zitat:

@GaryK schrieb am 20. November 2023 um 09:44:55 Uhr:


Nein, Freigaben kann nur der Hersteller geben.

Was ich aber sagen kann: HVO hat in keiner Messung (wissenschaftliche Literatur) eine Treibstoffersparnis verursacht, ganz im Gegenteil. Durch die geringe Dichte ist trotz der hohen Cetanzahl (kommt dem Wirkungsgrad entgegen) mit einem Mehrverbrauch von etwa 4% zu rechnen. Zudem sind die NOx Werte ab 30% HVO trotz SCR in etlichen Messungen deutlich angestiegen, siehe u.a. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0016236118313929 (Open Access!)

Anspruch nach Werbung und messtechnische Wirklichkeit sind wie bei vielen "Premiumstoffen" nicht immer in Einklang zu bringen. Leider laufen auch in Foren viele "Influencer" rum, die das Zeugs als Diesel-Allheilmittel anpreisen. Nachweise kommen bestenfalls durch "Powerpoint" und "Behauptung", auf den Mehrverbrauch und oftmals höhere NOx Emissionen wird übrigens gar nicht eingegangen.

Daher vermute(!) ich auch, dass es keine Freigabe für die abgastechnisch problematischen Fahrzeuge bis hoch zu Euro-6c geben wird. Weil sich die Emissionen mehr als nur etwas verschlechtern. KO-Kriterium, egal was die Hochdruckpumpe oder Injektoren möglicherweise dazu sagen.

Für die Bioquote im Treibstoff ist es übrigens egal, ob ein Mineralölkonzern Biodiesel oder HVO in den Kraftstoffpool kippt. Wenn man aber das Zeugs als "Premiumsprit" vertickt, dann machste damit im Gegensatz zu reinem Biodiesel gut Gewinn. Bei etwa 3,5 Mrd Liter HVO Produktion in der ganzen EU und Verkauf als "Premiumdiesel" mit 20 Cent/l Aufpreis kannste raten, wieso eine solche Lobby pro "Klimadiesel, HVO100..." mit sehr selektiv ausgewählten "Messungen" unterwegs ist. Ich warte noch auf Thomas Koch (der Motorenentwickler von Mercedes Benz, mittlerweile Prof in Stuttgart und Mietmaul des VDA) sowie einen Auftritt bei den "Autodoktoren" bis "Bloch erklärt".

Wer glaubt der Umwelt "was Gutes" zu tun: Egal ob HVO oder Biodiesel, es landet bilanziell eh im Tank. Die Frage ist nur, wieviel dessen Hersteller bis zur Zapfsäule daran verdienen kann. Genau wie bei "100% Ökostrom." Der wird ebenfalls zu 100% ins Netz eingespeist - die Frage ist eben, wieviel der Anbieter nebst "Greenwashing" daran mehr verdienen kann.

Falsch von vorne bis hinten. Der ADAC hat bei einem bmw 320d in sämtlichen Emmissionswerten deutliche Einsparungen bei hvo100 ggü. Diesel gemessen. Auch beim NOx.

wenn man schon so klar dagegen hält sollte man vllt. auch die Quelle verlinken die Du sicher kurz zuvor aufgerufen hattest.

https://assets.adac.de/.../eFuel-Test_ayoykj.pdf

BMW: NOx und PN-Zahl hoch (Literverbauch hoch, CO2 runter)

Touran: NOx, NH3 und PN-Zahl hoch (Literverbauch gleich, CO2 runter)

von "sämtlich" und "vorne bis hinten" ist da wohl keine Rede.

https://www.adac.de/.../#bmw-320-d-schadstoffbilanz-mit-hvo

Beim Touran gingen die NOx hoch.

Und was mich wirklich interessiert: Der ADAC hat nur Fahrzeuge gemessen mit Hersteller-Freigabe. Was wird wohl bei einem Euro-5 Betrugsdiesel ohne SCR und LNT Systeme rauskommen? Ich hätte da einen "Verdacht"...

Übrigens stößt mir das ADAC Statement im verlinkten Artikel sehr sauer auf: "Vielmehr sollte jetzt die Chance ergriffen werden, den fossilen Anteil durch Beimischung von eFuel kontinuierlich zu reduzieren und so einen wichtigen Beitrag für den Umweltschutz zu leisten. "

Bzw. einen "wichtigen Beitrag" zum Umsatz mit E-Fuels. Wenn man Abgaben auf fossiles CO2 stetig hochfährt und parallel "erneuerbare Fuels" nicht mit dieser Steuer belastet werden, dann regelt sich die Quote ganz von alleine. Ohne dass es Gigawatt an Elektrolyzern und eine Treibstzoffsynthese von Scratch auf braucht. Typische ADAC Inkompetenz, mögen die bitte weiter Treppenlifte bewerben.

Warum sollte der ADAC Fahrzeuge testen, für die es keine Freigabe gibt?

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... vllt. um, neben der technischen Verträglichkeit, aufzuzeigen ob es in irgendeienr Art und Weise etwas bringt HVO mit älteren Fahrzuegen zu "verfahren". Man muß ja nicht nur Argument *für* etwas suchen sondern auch *gegen*.

Das ist aber dann eine Frage der Haftung. Der Hersteller gibt es nicht frei und vielleicht empfiehlt es dann der ADAC. Und dann geht was schief....

... daraus muß man keine ADAC-eieene Empfehlungen über dem Hersteller hinweg ableiten. Im Interesse der Mitglieder (und darüber hinaus) kann eine vermeintlich positiver Effekt auch Druck auf die Hersteller ausüben. Ein nicht erteile Freigabe muß nicht bedeuten das technische Unverträglichkeit vorliegt. Das kann auch bedeuten das ein Hersteller einfach "aus Bequemlichkeit" nicht geprüft hat.

Evtl. müßte man eine Umkehr bewirken. D.h. ein Hersteller müsste explizit ein Verwendungsverbot aussprechen. Problematisch könnten, bei älteren Fahrzeugen, aber evtl. die Verwendung von Aftermarktteilen für Reparatur/Wartung mit anderen Materialeigenschaften sein.

Zitat:

@cbmobil schrieb am 24. Mai 2024 um 12:37:55 Uhr:


Warum sollte der ADAC Fahrzeuge testen, für die es keine Freigabe gibt?

Weil man das Zeugs in Euro-5 Diesel tanken kann, es technisch wahrscheinlichst sogar verträglich ist (also vom Material her) und die NOx Werte noch weiter ansteigen? Womit der ADAC übrigens Lobbyaussagen des Herstellers (NESTE) torpedieren würde.

Na hoffentlich macht der ADAC das nicht, man erinnere sich an den Test mit dem nicht für E10 Kraftstoff freigegebenen Vectra DI. Ob die das nochmal versuchen wollen mit einem Kraftstoff, den sie im Gegensatz zu damals stark bewerben?

Wenn die das mit einem "alten" Euro-4 oder Euro-5 Diesel messen würden, hätte es wenigstens einen Mehrwert. Weil ich hab einige Literaturstellen, wo 100% HVO zu massiven NOx Anstiegen geführt hat, aber KEINE, wo das Zeugs im hohen Prozentbereich getankt was an den Abgasen gemacht hätte.

Nur: Wo verdient man noch gleich das meiste Geld? Richtig, als Reinstoff verkauft, als Premium beworben und 100% "greenwashing".

Zitat:

@GaryK schrieb am 26. Mai 2024 um 15:09:59 Uhr:


Weil ich hab einige Literaturstellen, wo 100% HVO zu massiven NOx Anstiegen geführt hat

Definiere "massiv". Meine Zahlen zeigen das nicht. Auch nicht bei Euro5.

Die in der zitierten Studie* genannten Anstiege beschränken sich auf einzelne Konfigurationen. Dieselbe Studie zeigt auch deutliche Abweichungen nach unten.

* https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0016236118313929

Zitat:

@ley schrieb am 29. März 2024 um 22:18:22 Uhr:



Zitat:

@kabubasa schrieb am 21. März 2024 um 14:14:40 Uhr:


Ich denke es geht ihm darum Dinge generell schwarz zu sehen. Dass es nicht genug HVO geben wird, um alle Diesel entsprechend damit zu versorgen, dessen bin ich mir durchaus bewusst. In bin mir aber auch sicher, dass es mehr solcher Pessimisten geben wird, die erst gar keinen Gedanken an einen Wechsel hin zu HVO verschwenden.

Und verifizierbare Zahlen für Deutschland gibt es nicht, da die Zulassung ja gerade erst erteilt wurde. Man wird sehen, wie die Entwicklung aussehen wird, ob Dieselfahrer auf HVO umsteigen werden und der Bedarf dann gedeckt werden kann.
Dass man nicht allen Versprechen glauben schenken kann, dürfte klar sein. Aber über den Weg versucht man immer anfangs Kunden zu ködern. Das war/ist beim BEV nicht anders.
Ich könnte auch schreiben: was interessiert mich der Kram, wenn in 2 Jahren Putin anklopft?

Fakt ist: es muss sich was ändern und jeder gangbare Weg ist förderlich, in allen Bereichen.

Zustimmung,
ich fahre HVO100 bereits seit einigen Tankfüllungen in meinem 21er G31 40d.
Der Wagen läuft ruhiger; hängt top am Gas und verbraucht nicht mehr als vorher.
Das Zeug stinkt nicht nach Fett.
Die Standheizung müffelt morgends nicht mehr die Strasse voll.

Einfach mal nicht quatschen sondern machen.

Habe heute meinen G22 40d mal damit betankt, 58,31l bei einem 59Liter Tank und kann Deinen Eindruck bestätigen. Preis war 1,68€/Liter.

Gruß

Zitat:

@der_zieher schrieb am 26. Juni 2024 um 13:50:07 Uhr:



Zitat:

@GaryK schrieb am 26. Mai 2024 um 15:09:59 Uhr:


Weil ich hab einige Literaturstellen, wo 100% HVO zu massiven NOx Anstiegen geführt hat

Definiere "massiv". Meine Zahlen zeigen das nicht. Auch nicht bei Euro5.

Die in der zitierten Studie* genannten Anstiege beschränken sich auf einzelne Konfigurationen. Dieselbe Studie zeigt auch deutliche Abweichungen nach unten.

* https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0016236118313929

Die DUH hat bekanntlich einen Euro-5 TDI nachgemessen und ist auf etwa 20% Anstieg beim NOx gekommen. Als EU-5 Betrugsdiesel ohne SCR oder LNT System, was irgendwas kompensieren/wegregeln könnte. Komisch, kann angeblich gar nicht sein laut Werbeaussagen. Auch im verlinkten Artikel sind bei HVO30 und 100 beim SCR Fahrzeug die NOx Emissionen im WLTP Zyklus deutlich angestiegen mit zugleich Null Ammoniakschlupf.

Werbeaussagen wie https://knowledge.premaenergy.co.uk/.../...tailpipe-emissions-from-hvo sind jedenfalls kappes. Es kommt wie üblich drauf an. Wer glaubt, dass das Siedeverhalten keinen Einfluss auf den Abbrand und die Diffusionsflamme samt der Zone hat, in denen die Stickoxide erst entstehen (Rohabgase) - das ist ignoranter Dummpopulismus bis "alternative Faktenfindung".

Wenn ein Hersteller HVO 100 gemessen und freigegeben hat - OK. Aber ohne Freigabe zu behaupten "Motor läuft, wir versprechen einen pauschal saubereren Abbrand" --> unseriös.

@GaryK ich schätze dich und dein Fachwissen wirklich sehr, aber die DUH als seriöse Quelle anzugeben ist, mit Verlaub gesagt, ziemlicher Schmarrn wie wir hier im Süden sagen. Diesem Abmahnverein mit seinen paar Hanseln deren einziges Ziel es ist, den Individualverkehr gänzlich zu verbieten und grüne Lobbyarbeit zu betreiben nimmt doch niemand ernst der sich mit deren Gebaren auseinandergesetzt hat.

Wenn sich die Beobachtungen der DUH aber decken mit den Ergebnissen anderer Institute? Die DUH hat eine der größten Datenbanken zum Emissionsverhalten aktueller PKW, kann man ruhig auch nutzen.

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