Zitat:
@GaryK schrieb am 20. November 2023 um 09:44:55 Uhr:
Nein, Freigaben kann nur der Hersteller geben.
Was ich aber sagen kann: HVO hat in keiner Messung (wissenschaftliche Literatur) eine Treibstoffersparnis verursacht, ganz im Gegenteil. Durch die geringe Dichte ist trotz der hohen Cetanzahl (kommt dem Wirkungsgrad entgegen) mit einem Mehrverbrauch von etwa 4% zu rechnen. Zudem sind die NOx Werte ab 30% HVO trotz SCR in etlichen Messungen deutlich angestiegen, siehe u.a. https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0016236118313929 (Open Access!)
Anspruch nach Werbung und messtechnische Wirklichkeit sind wie bei vielen "Premiumstoffen" nicht immer in Einklang zu bringen. Leider laufen auch in Foren viele "Influencer" rum, die das Zeugs als Diesel-Allheilmittel anpreisen. Nachweise kommen bestenfalls durch "Powerpoint" und "Behauptung", auf den Mehrverbrauch und oftmals höhere NOx Emissionen wird übrigens gar nicht eingegangen.
Daher vermute(!) ich auch, dass es keine Freigabe für die abgastechnisch problematischen Fahrzeuge bis hoch zu Euro-6c geben wird. Weil sich die Emissionen mehr als nur etwas verschlechtern. KO-Kriterium, egal was die Hochdruckpumpe oder Injektoren möglicherweise dazu sagen.
Für die Bioquote im Treibstoff ist es übrigens egal, ob ein Mineralölkonzern Biodiesel oder HVO in den Kraftstoffpool kippt. Wenn man aber das Zeugs als "Premiumsprit" vertickt, dann machste damit im Gegensatz zu reinem Biodiesel gut Gewinn. Bei etwa 3,5 Mrd Liter HVO Produktion in der ganzen EU und Verkauf als "Premiumdiesel" mit 20 Cent/l Aufpreis kannste raten, wieso eine solche Lobby pro "Klimadiesel, HVO100..." mit sehr selektiv ausgewählten "Messungen" unterwegs ist. Ich warte noch auf Thomas Koch (der Motorenentwickler von Mercedes Benz, mittlerweile Prof in Stuttgart und Mietmaul des VDA) sowie einen Auftritt bei den "Autodoktoren" bis "Bloch erklärt".
Wer glaubt der Umwelt "was Gutes" zu tun: Egal ob HVO oder Biodiesel, es landet bilanziell eh im Tank. Die Frage ist nur, wieviel dessen Hersteller bis zur Zapfsäule daran verdienen kann. Genau wie bei "100% Ökostrom." Der wird ebenfalls zu 100% ins Netz eingespeist - die Frage ist eben, wieviel der Anbieter nebst "Greenwashing" daran mehr verdienen kann.
Falsch von vorne bis hinten. Der ADAC hat bei einem bmw 320d in sämtlichen Emmissionswerten deutliche Einsparungen bei hvo100 ggü. Diesel gemessen. Auch beim NOx.