Hohlraumkonservierung bzw. Versieglung für einen rostfreien W210
Guten Abend,
ich würde gerne meinen 100% rostfreien 210er E55 gegen den bösen Rost schützen.
Daten des Fahrzeugs:
W210 E55 Vormopf 1998 - 61.000 km mit Original Lack Obsidianschwarz 197
Unfallfrei und natürlich nichts nachlackiert.
Ich habe schon einiges zur Konservierung gelesen aber da ich keinen bestehenden Rost beseitigen muss, weiß ich nicht bei welcher Firma (Ruhrgerbiet NRW) ich den Wagen abgebe, da jeder etwas anderes erzählt.
Wachs oder Fett?
Hohlräume mit Mike Sanders Fett und der Rest (Radläufe, Motorhaube , Türkanten etc.) mit einem geeigneten Konservierungswachs ?
Vielen Dank im Voraus !
Beste Antwort im Thema
Nach dem Abbau der Stossfänger und einer gründlichen Begutachtung des ganzen Wagens sind die "100% rostfrei" sowieso vom Tisch....es sei denn er wurde als Neuwagen schon gründlichst nachversiegelt
53 Antworten
@ austriabenz
wie dünnflüssig / viskos ist das Seilfett eigentlich ?
so wie Honig ,oder wie Motoröl ?
könnte man es auch ohne Druckbecherpistole verarbeiten ?
oder geht es dann nur mit dem Pinsel aufzutragen ?
wollte mir eine 1L Dose besorgen ! ( Test 😁 )
VG,
Michael
Nun, meiner tropft schon ab im Sommer. Aber das ist ja gerade der Witz beim Fett - es verschliesst immer wieder aufs neue den Rost und wandert in jede Ritze. Die Optik ist mir da weniger wichtig, Ausserdem läßt das richtig derbe Abtropfen schnell nach, wenn der Überschuß erstmal weg ist.
Grüß Dirk
Stimmt, und das auch nur, wenn man zuviel des Guten verwendet bzw. keine Erfahrung mit der Anwendung und Verarbeitung hat...bei mir ist nur etwas an heissen Tagen aus der Motorhaube geronnen, weil es dort wegen der Neigung, Sonneneinstrahlung und generellen Motorwärme leicht ins Fliessen kommt....ich habe übrigens damals vor 5 Jahren € 650 gezahlt, inkl rd. 10 Kg Fett, und 10 Stunden Arbeit des freundlichen Herren aus Polen unter der Hebebühne, wobei da aber schon mal 2 Std aufgehen mit Abdecken und Abnehmen der diversen Verkleidungen, und nochmals 2 Std. mit groben Entrostungsarbeiten....die Verarbeitung und das Auftragen erfolgte bei ca. 90 Grad mit einer Druckbecherpistole....bin noch immer zufrieden...
Zitat:
@Kuro8 schrieb am 3. Dezember 2014 um 09:40:30 Uhr:
@ austriabenz... könnte man es auch ohne Druckbecherpistole verarbeiten ?
oder geht es dann nur mit dem Pinsel aufzutragen ?
Sowohl als auch. Geht auch mit Druckbecherpistole.
Ich habe es überall dort, wo man mit dem Pinsel leicht hinkommt, aufgepinselt und an den schwer zugänglichen Stellen mit der Spraydose (gibts in versch. Größen bis 500gr) aufgesprüht. Wenn man mit der Sprühpistole arbeitet, muss man aus Gründen der unvermeidlichen Vernebelung, die relevanten Teile die kein Fett abbekommen sollen, abdecken.
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Wenn du dich jetzt, als Vorsorge für den "salzigen" Winter, an die Arbeit machst, kannst du immer nach ein bis zwei Tagen Abbindezeit, das Ganze 1-2x wiederholen. Dann hat das Fett noch einige Tage Zeit um abzulüften und es entsteht eine stabile Schutzschicht, die dem salzigen Spritzwasser standhält. Im Frühjahr dann einige Male bei Regen fahren. So wird das Salz von unten abgeschwemmt und du kannst dann bei Bedarf ausbessern und/oder nochmals drübergehen.
@ austriabenz
ich werde es erst im Frühjahr machen , da ich ja schon vor zwei Jahren ,alle erreichbaren Flächen mit MS verwöhnt habe !
wollte es als Ergänzung zu dem aufgebrauchten Fluid Film einsetzen!
FluidFilm ist mir zu dünn und wird schnell abgewaschen.
daher möchte ich das nicht mehr nachkaufen.
VG,
Michael
Jetzt muss ich auch mal etwas dazu schreiben ...
1. Vor dem Konservieren (egal welches Verfahren) müssen Salzreste abgewaschen werden. Das geht nur mit viel Wasser und etwas Zeit. Salz dringt an die unmöglichsten Stellen vor! Als Aerosol (also in Nebeltröpfen gelöst), in Feuchtigkeitsfilmen (Kondensation in der Nacht) durch den Konzentrationsausgleich welcher zur Ionenwanderung führt, durch Sprühnebel und Ventilation oder schlicht durch das zwangsweise vorhanden Entwässerungswasser in den Türen. Das muss raus, spülen, spülen, spülen, Türen, Rückwandtür, Schweller, alles. Dann tagelang in einer geheizten Garage im Winter trocknen lassen, dann erst konservieren!
2. Fett ist super, hat aber zwei Nachteile: Einerseits macht es Reparaturen eklig und dadurch, dass es Schmutz bindet, behindert es auch die Sicht auf Problemstellen. Auch fließt es auf glatten Blechflächen eher ab als an rostigen, aufgerauten Oberflächen. Bei Hitze kann es an glatten Flächen nicht unbegrenzt hochkriechen. Daher ist bei absolut befundreien und nicht offensichtlich gefährdeten Blechen ein dauerelastisches Wachs die klügere Wahl, bei rostigem Metall ganz klar das Fett.
Auch wichtig: Wachs, Seilfett und Vaseline sind "gummikompatibel", Mike Sander's Heißfett führt zu einem Quellen und "Ausleiern" von Gummiteilen. Man muss hier im Zweifel vorsichtig arbeiten. Bei Durchführungsabdichtungen im Unterbodenbereich wurde noch kein Problem berichtet, aber die weicheren Türdichtungen reagieren heikel auf Fett, die werden dann schlapp!
Es ist essentiell, auch alle Hohlkörper von innen zu behandeln! Türen, Rückwandtür, Schweller, den Hohlraum zwischen vorderen Kotflügeln und Radhaus und die hochgefährdeten Kotflügelspitzen und Radlaufenden von innen zu behandeln. Sogar der Tank kann am umlaufenden Falz und der Schweißnaht zum Tankrohr wunderbar rosten! Auch der Vorderachsträger, der Hinterachsträger und die Querlenker müssen von innen behandelt werden! Alles, was man abbauen kann, gehört abgeschraubt: Stoßstangen, Unterbodenschutz, (Rückwand-)Türinnenverkleidungen! Stark rostige Teile müssen ersetzt oder entrostet werden, bei kräftigem Rost auch mit Owatrol (Kriechöl mir Rostlöser-Wirkung) zwei Tage vorher vorbehandeln! Beim T-Modell das Batteriefach nicht vergessen! Motorraum sowieso. Vorsicht mit Fett im Motorraum im Bereich oberhalb des Krümmers und Turboladers, abtropfendes Fett kann übel stinken, im Extremfall ist alles bis zur Brandgefahr möglich.
Bei allen Konservierungsarten muss man nach ein paar Jahren nacharbeiten. Fette werden im Fahrwerks- und Unterbodenbereich erodiert ("abgewaschen"😉, Wachse verhärten irgendwann mal und verlieren zunehmend ihr Schutzvermögen. Auf Wachs kann man wieder Wachs und/oder Fett auftragen, auf Fett nur Fett.
Wie man es dreht und wendet, es gibt beim 210er auch eine ganze Menge häufiger Roststellen, die mit Fett und Wachs aus optischen Gründen nicht geschützt werden können. Wenn Blech und Lackierung nachweislich von guter Qualität sind, dann kann sich so ein aufwändiges Unterfangen durchaus lohnen!
Der Unterschied zwischen Husch und Pfusch ist im Preis übrigens ein marginaler, der Effekt jedoch potenziell ein phänomenaler! Ich hab zB bei der Mike-Sander's-Heißfett-Behandlung meines 210ers anfangs gespart und wurde prompt bestraft: Wie bei Dirk E. rosteten alle nicht behandelten und ursprünglich "befundfreie" Stellen innerhalb weniger Jahre so fürchterlich, dass Teile ersetzt (Tank!) oder Schweißarbeiten (Vorderachsträger, Kofferraumtaschen im Heck und rund um die Entlüftungsöffnung) nötig wurden -- hätte ich diese Stellen gleich mitkonservieren lassen und hätte ich also auf den Meister gehört, es wäre unter dem Strich deutlich billiger und stressfreier gewesen. Das nenne ich Lernkurve ...
Mit Mike Sander's Heißfett hab ich in einer üblen Hinterhofwerkstätte (ohne Rechnungsbeleg) zuerst mal 500 und dann drei Jahre später mit den Schweißarbeiten nochmal 600 Euro investiert -- plus Tank, plus Ersatzblech, plus Inflation von inzwischen 8 Jahren.
Alternativ kann es auch durchaus sinnvoll sein, gar nichts zu machen: Wenn der Wagen bis jetzt nicht rostet und sich am Nutzungs- und Aufbewahrungsprofil nichts ändert, dann wird das wahrscheinlich noch eine ganze Weile so gutgehen. Neuer Besitzer, andere Garage, Winternutzung, das sind die Gefahrenmomente.
Und bedenke: Wenn dir jemand den Wagen an der nächsten Ecke "verräumt", dann ist das investierte Geld verloren. Ein Totalschaden ist beim 210er schnell erreicht.
Meine beiden 211er hab ich bei MB um 500 Euro (war ein wenig "subventioniert", weil Kundenbindungsmaßnahme) wie beschrieben mit Wachs schützen lassen. War angeblich 8 Stunden Arbeit pro Fahrzeug + einige Dosen Wachs. Find ich einen sehr fairen Tarif.
Viel Erfolg!
Zitat:
Wenn du dich jetzt, als Vorsorge für den "salzigen" Winter, an die Arbeit machst, kannst du immer nach ein bis zwei Tagen Abbindezeit, das Ganze 1-2x wiederholen. Dann hat das Fett noch einige Tage Zeit um abzulüften und es entsteht eine stabile Schutzschicht, die dem salzigen Spritzwasser standhält. Im Frühjahr dann einige Male bei Regen fahren. So wird das Salz von unten abgeschwemmt und du kannst dann bei Bedarf ausbessern und/oder nochmals drübergehen.
Hört sich absolut klaro an. Ich habe diesen Sommer alles, wo ich hingekommen bin, mit MS und Seilfett konserviert. Allerdings nur 1 x, nicht mit Wiederholungen.
Werde sehen, wie es dann im Frühjahr / Sommer bei der Kontrolle aussieht und hoffe, dass meine einmalige Aktion nicht vom Salz aufgefressen ist. Ich dachte, dass hier " viel hilft viel " nicht das Motto ist, was nach deiner - austriabenz - Ausführung anscheinend falsch war. Habe dafür aber nicht mit dem Auftragen gespart.
Greets
da 290er
Zitat vom A - D
Alternativ kann es auch durchaus sinnvoll sein, gar nichts zu machen: Wenn der Wagen bis jetzt nicht rostet und sich am Nutzungs- und Aufbewahrungsprofil nichts ändert, dann wird das wahrscheinlich noch eine ganze Weile so gutgehen. Neuer Besitzer, andere Garage, Winternutzung, das sind die Gefahrenmomente.
Genau DAS habe ich oben geschrieben. Wenn der 12 Jahre oder mehr überhaupt nix rostet,
warum soll er dann jetzt anfangen, wenn man alles gleich macht wie bisher...
Mein auto hat auch nicht so verrostet ausgesehen. Und dann ein durchgerosteter querlenker. Bei mir ist die frage nun. Ob ich durch den TÜV komme. Im Oktober. Wenn ja. Dann lasse ich aich das ganze auto einfetten
Zitat:
@bonscott1 schrieb am 3. Dezember 2014 um 20:27:09 Uhr:
Zitat vom A - DAlternativ kann es auch durchaus sinnvoll sein, gar nichts zu machen: Wenn der Wagen bis jetzt nicht rostet und sich am Nutzungs- und Aufbewahrungsprofil nichts ändert, dann wird das wahrscheinlich noch eine ganze Weile so gutgehen. Neuer Besitzer, andere Garage, Winternutzung, das sind die Gefahrenmomente.
Genau DAS habe ich oben geschrieben. Wenn der 12 Jahre oder mehr überhaupt nix rostet,
warum soll er dann jetzt anfangen, wenn man alles gleich macht wie bisher...
Mein Wagen wurde 1998 gebaut und anschließend direkt nach Japan exportiert und 2013 kam er wieder zurück nach Deutschland. In Japan scheinen die Autos eher nicht zu rosten 🙂
Deswegen wollte ich lieber Geld in die professionelle Konservierung stecken, als es später zu bereuen.
Warum sollten sie in Japan weniger rosten ? Dort ist ein ähnliches Klima wie bei uns....
...nur sind sie zusätzlich atomar verseucht....
Japan -Fahrzeuge sind meist sehr gepflegt und weisen wenig Rost auf.
die Japaner hegen ihre teuren Import-Luxusautos eben !!
VG,
Michael
DAS stimmt. Wie schweizer Autos.
Aber ohne Pflege rosten sie in Japan genauso, was in Sizilien oder Texas eher nicht der Fall wäre...