Highline gekauft, Comfortline bekommen?
Guten Abend zusammen,
ich habe ein Problem.
Ich habe mir vor einem Jahr einen gebrauchten Passat Variant 1.8 Highline gekauft.
Nun wollte ich ihn verkaufen, jetzt stellt sich heraus dass es sich dabei um einen Comfortline handelt.
Ich habe Ledersitze, silberne Dachrelinge.
Aber keine 5-Stufen Sitzheizung sondern 3-Stufen.
Warum ich das hier schreibe.
Ich fühle mich "verarscht" und über den Tisch gezogen. Ich weiß nicht was ich machen soll, ob ich überhaupt etwas machen kann.
Zuerst war bei 75000 Kilometer die Steuerkette fällig, VW weigert sich was zu zahlen und jetzt das.
Baujahr des Autos ist 2010, ich glaube es ist ein B7.
Über die Nummer des Autos kommt Comfortline raus, im Serviceheft steht Comfortline (was mir aber auch erst jetzt aufgefallen ist).
Aber im Kaufvertrag steht Highline.
Ich brauche dringend einen Rat, bitte!
Mit freundlichen Grüßen
Andi
Beste Antwort im Thema
Die Frage ist, was der Threadersteller erreichen möchte. Ich erlebe das oft in der Praxis, das meine Mandanten mit solchen Problemen kommen, es dabei aber eigentlich nur ums Prinzip geht. Aus menschlicher Sicht völlig verständlich, juristisch äußerst schwierig.
Für den Threadersteller. Juristisch Anfechtung des damaligen Kaufvertrages wegen Täuschung (Comfortline statt Highline) - Problem: Dann Rückübereignung des KFZ an den damaligen Verkäufer, gegen Rückzahlung des Kaufpreises abzüglich (!) Nutzung für das Fahrzeug. Das ist meistens soviel, dass es sich nicht wirklich lohnt den Aufwand zu betreiben. Zudem stellt sich die Frage, ob der Verkäufer hier Vorsatz hatte, was wohl kaum zu beweisen ist. Dann eventuell noch Anfechtung wegen Irrtums mit gleicher Problematik mit Wertersatz.
Kaufrechtlich wäre noch ein Rücktritt vom damaligen Kaufvertrag im Gespräch, hier allerdings wird dieser an der Erheblichkeit scheitern, zumal das Fahrzeug schon sehr lange im Eigentum des TE stand und die Unterschiede offensichtlich erst jetzt auffielen, also auch hier nichts zu gewinnen. Es gab vor einiger Zeit mal den berühmten "Aschenbecher-Fall", in dem zurückgetreten werden konnte, da ein Aschenbecher im Neuwagen nicht verbaut war und auch nicht nachgerüstet werden konnte. Es geht hier also um die Erheblichkeit des Mangels und das dürfte hier weitaus schwieriger werden, da der Mangel eben erst jetzt beim Verkauf auffällt und die Frage ist, was die Highline außer dem Namen gebracht hätte. Fehlen hingegen eine kaufvertraglich vereinbarte Klimaautomatik (das bemerkt man ja aber direkt), so wäre ein Rücktritt denkbarer. Das ist ja aber hier nicht der Fall, hier geht es "nur" um eine Ausstattungslinie. Der einzige der daran gutes Geld verdient ist der Kollege, der es bearbeitet, der rechnet nämlich aus dem Streitwert des Kaufpreises des Fahrzeuges ab, also aus dem damaligen Kaufpreis des KFZ. Daraus errechnen sich die Gebühren.
Kleiner Tipp: Zähneknirschend - auch wenn es schwer fällt - akzeptieren und beim nächsten Mal einfach besser aufpassen und noch wachsamer an den Kauf herangehen.!
Liebe Grüße, Adrian
16 Antworten
Hallo,
Ist bei meinen B6 auch so.Im Serviceheft steht Highline und beim Freundlichen,wenn ich was brauche,steht Comfortline.
Keine Ahnung warum.Mich stört es nicht.Ich hab ihn nach der Optik gekauft und wusste garnicht was der für eine Ausstattung hat.
Gruß
Also
zunächst mal erkennt man einen Highline nur zweifelsfrei als solchen, wenn man sich die B- und C-Säulenverkleidungen außen und das schwarze Plastik rund um die Nebelscheinwerfer ansieht. Beim Highline sind diese schwarz glänzend, beim Comfortline schwarz matt.
Ein weiterer Hinweis sind die Metallringe an den Türgriffen innen und die kleinen Chromleisten an den Spitzen der Fensterheberschalter innen in allen Türen ebenso wie die ganz schmalen Chromleisten über dem Türdekor und den Türgriffen.
Die Chromleiste außen zwischen den Nebelscheinwerfern ist zwar auch ein Highline-Merkmal, dieses lässt sich aber auch beim Comfortline sehr einfach nachrüsten (hab ich z.B für 10 EUR bei meinem Comfortline gemacht), ich würde mich daher im Zweifel nicht darauf verlassen.
Das angesprochene Holzdekor gabs sowohl für Highline als auch für Comfortline (gegen Aufpreis). Abgesehen von den angesprochenen kleinen Unterschieden in Säulenverkleidungen, Türgriffen und Fensterheberschaltern konnte man einen Comfortline aber mit Extras soweit hochrüsten, dass er sich in der Ausstattung nicht mehr von einem Highline unterscheidet. Das war insbesondere in den ersten Modelljahren sehr einfach möglich - da gabs zwar einige wenige Extras (18 Zoll Felgen und Dynaudio), das nur für die Highline verfügbar war aber die Serienausstattung der Highline war auch mit Comfortline-Extras sehr leicht vollständig im Konfigurator abzubilden.
Dass der Passat Leder und Holzdekore hat, deutet auf eine sehr umfangreiche Ausstattung hin, die mindestens gleichwertig, wenn nicht sogar besser ist als die Highline-Serienausstattung. Das mag zwar seltsam klingen, manche Firmen erlauben ihren Mitarbeitern aber keinen Highline, was diese dann zum Anlass nehmen, jede Menge Extras in einen Comfortline reinzupacken.
In Summe verstehe ich die Beschwerde des Threaderstellers überhaupt nicht. Wenn man einen Comfortline fährt, der besser ausgestattet ist als ein Highline, sollte man sich eher drüber freuen als sich drüber zu beschweren.