Halbzeit auf dem Weg zum Oldtimer
Hallo Gemeinde ,
Mein "Dicker" wird dieses Jahr 15 ! Angesichts der Qualitätsmisere der heutigen Neuwagen , ihrer Anfälligkeit durch überzüchtete Technik und ihres für meinen Geschmack unästhetischen Aussehens hatte ich mich im vorigen Herbst entschlossen , meinen "Dicken" zum Oldtimer reifen zu lassen und nach Abschluß der Wintersaison eine Bestandsaufnahme mitsamt der erforderlichen Sanierungs - und Erhaltungsmaßnahmen durchzuführen .
Ich hatte mein Auto damals neu gekauft und von vorneherein eine lange Nutzungsdauer geplant . Aus eben diesem Grunde hatte ich auch den 300 TD gewählt , da der Motor OM 606 für Robustheit , Langlebigkeit , Laufruhe und Durchzugskraft bekannt war und der Turbolader ebenfalls von der haltbaren Sorte zu sein schien .
Schon bei Auslieferung bekam er Original - Schonbezüge im Original - Dessin , sodaß auch heute noch die Polsterstoffe neuwertig sind .Leder wollte ich nicht .
Der Wagen wurde stets gut gepflegt und gewartet , im Bedarfsfall wurden Original - Ersatzteile verbaut . Der Motor lief stets mit vollsynthetischem Öl , meistens Mobil 1 , in erster Linie wegen des Turboladers . Der Wagen wurde bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit eingesetzt , stand jedoch nachts immer in einer belüfteten Garage . Er wurde stets ruhig und vorausschauend gefahren - auch Turboladergemäß schonend warm - und kaltgefahren .
Über den werksseitig erfolgten ROSTSCHUTZ hinaus waren keinerlei erweiterte Rostschutzmaßnahmen erfolgt , da ich damals von der Rostproblematik keine Ahnung hatte und gar nicht auf die Idee gekommen war , dass solche Zusatzmaßnahmen sinnvoll sein könnten . Hätte ich damals meinen heutigen Kenntnisstand gehabt , wäre ich am Abholungstag
von Sindelfingen aus nicht nach Hause , sondern sofort zu Carblast in der Nähe von Stuttgart gefahren , um das Auto umfassend konservieren zu lassen .
Nun , mein Kalkül ist im wesentlichen voll aufgegangen . Das Fahrzeug hat sich als Ausbund an Zuverlässigkeit und Haltbarkeit erwiesen , nachdem ich
es jetzt seit fast 15 Jahren mehr als 322 000 km bewegt habe . Neben den
typischen Verschleißteilen wie Keilrippenriemen und Glühkerzen wurden am
Motor bisher lediglich eine Wasserpumpe , die Dieselleitungen ,der Auspuffendtopf sowie der Keilriemenstoßdämpfer erneuert - LMM , Kühler ,Turbo , Kat , Lima sowie sämtliche Steuergeräte sind noch im Auslieferungszustand.
Der Motor musste zwangsweise teilüberholt werden , da anläßlich eines Glühkerzenwechsels bei 289 000 km 2 Kerzen abgebrochen waren und meine NdL nicht in der Lage war , die Reste ohne Ausbau des Zylinderkopfes zu entfernen . Bei dieser Gelegenheit habe ich dann den Kopf planschleifen lassen , die Ventile neu einschleifen lassen und die Ventilschaftabdichtungen erneuern lassen . Das wäre sonst alles nicht nötig gewesen - aber , wenn der Kopf eh schon runter war , lässt man das bei der Laufleistung halt gleich mitmachen...
Mit dem Getriebe hatte ich bisher keinerlei Probleme , es schaltet butterweich
wie am ersten Tag . Habe erstmal bei 289 000 km eine Getriebeölspülung
nach T.E. machen lassen (prophylaktisch aufgrund der Forumsempfehlungen , Probleme hatte ich keine ) . Heraus kam eine stinkende , schwarze Brühe ! Seither sind weitere problemlose 33 000 km
dazugekommen .
Zum gleichen Zetpunkt habeich auch erstmalig das Differerentialöl gewechselt -auch hier funktioniert alles im Auslieferungszustand, einschließlich der Hardyscheiben !
Federn und Stoßdämpfer hielten auch 322 000 km ohne Bruch , waren jedoch alle angerostet . Da er auch zunehmend härter wurde , ohne jedoch zu hoppeln , habe ich jetzt alles einschließlich der Niveauspeicher erneuern lassen .
2005 trat erstmals Rost auf (nach 7 1/2 Jahren ) - an allen 4 Türen , der Heckklappe und den Schwellerabdeckungen sowie dem Hinterachsträger .
Die hinteren Türen wurden blechmässig erneuert , die Vordertüren , Schwellerverkleidungen und die Heckklappe wurden entrostet und neu lackiert - alles vollständig auf Kulanz ! Nach 2 Jahren rostete es wiederum unter den reparierten Vordertüren - wurde erneut auf Kulanz repariert und hält bis heute . Vor 2 Jahren wurde der vordere Querträger auf Teilkulanz erneuert . Seit 1/2 Jahr findet sich Rost an den unteren Türgummis vorne - das wird jetzt gemacht , zusammen mit der Heckklappe (am unteren Scheibenrahmen ) und einem Kotfügel . An einem Radlauf trat vor
2 1/2 Jahren Rost auf - wurde beseitigt und hält bis heute . Alle anderen 2005 aufgefallenen Rostherde sind nicht wieder aufgetreten .
Vor 1 Wo habe ich den Wagen endoskopieren lassen ; Ergebnis : Alle Schweller und Hohlräume völlig rostfrei bis auf die Vordertüren (unten) . Sichtbar war die werksseitige Wachskonservierung .
Anschließend erfolgte die CO2 -Strahlung des gesamten Unterbodens . Der Unterboden war fast völlig rostfrei , der UBS intakt . Oberflächlicher Rost fand sich lediglich hofartig in Markstückgröße um 3 von 24 Schrauben der
Innenkotflügel herum . Selbst beliebte Feuchtbiotope wie z. B. zwischen
Schwellerspitze und Innenkotflügel waren zwar voll mit feuchter Erde , aber rostfrei und hervorragend konserviert . Die Federaufnahmen waren absolut jungfräulich , es tat mir leid , dass der UBS entfernt worden war ! Weiterhin fand sich oberfl. Rost am inneren re Radkasten sowie nach Abnahme der hinteren Stoßstange an Stoßstangenträgern und um die Lüftungsgitter herum . Wird alles entrostet und verzinkt .
Die Hohlräume wurden jetzt mit Mike Sanders - Heißfett behandelt . Alle Roststellen wurden geschliffen/gestrahlt , mit Fertan behandelt , mit Zinkfarbe eingestrichen und anschließend mit MS konserviert .
Weiterhin Korrosion an mehreren Hinterachsteilen und an den Hydraulikleitungen über der Hinterachse . Diese wird z. Zt . ausgebaut , gestrahlt , lackiert und konserviert , alle Lager , Gummis etc. erneuert , die Hydraulikleitungen werden ebenfalls erneuert .
Meinem Getriebe gebe ich 500 000 km ,meinem Motor 1 Mio km bis zur Überholung . Fahrwerk und Karosse sind jetzt rostfrei und besser konserviert denn je , Federung und Dämpfung sind bis auf die hinteren
Niveaudämpfer erneuert , die waren noch nicht einmal angerostet !
Wenn ich im Herbst meine Bremsen erneuert habe (Scheiben haben jetzt >
220 000 km Laufleistung !) werde ich wohl erstmal wieder viele Jahre Ruhe haben bei meinem Dicken - schätze ich mal !🙂
Beste Antwort im Thema
Hallo Gemeinde ,
Mein "Dicker" wird dieses Jahr 15 ! Angesichts der Qualitätsmisere der heutigen Neuwagen , ihrer Anfälligkeit durch überzüchtete Technik und ihres für meinen Geschmack unästhetischen Aussehens hatte ich mich im vorigen Herbst entschlossen , meinen "Dicken" zum Oldtimer reifen zu lassen und nach Abschluß der Wintersaison eine Bestandsaufnahme mitsamt der erforderlichen Sanierungs - und Erhaltungsmaßnahmen durchzuführen .
Ich hatte mein Auto damals neu gekauft und von vorneherein eine lange Nutzungsdauer geplant . Aus eben diesem Grunde hatte ich auch den 300 TD gewählt , da der Motor OM 606 für Robustheit , Langlebigkeit , Laufruhe und Durchzugskraft bekannt war und der Turbolader ebenfalls von der haltbaren Sorte zu sein schien .
Schon bei Auslieferung bekam er Original - Schonbezüge im Original - Dessin , sodaß auch heute noch die Polsterstoffe neuwertig sind .Leder wollte ich nicht .
Der Wagen wurde stets gut gepflegt und gewartet , im Bedarfsfall wurden Original - Ersatzteile verbaut . Der Motor lief stets mit vollsynthetischem Öl , meistens Mobil 1 , in erster Linie wegen des Turboladers . Der Wagen wurde bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit eingesetzt , stand jedoch nachts immer in einer belüfteten Garage . Er wurde stets ruhig und vorausschauend gefahren - auch Turboladergemäß schonend warm - und kaltgefahren .
Über den werksseitig erfolgten ROSTSCHUTZ hinaus waren keinerlei erweiterte Rostschutzmaßnahmen erfolgt , da ich damals von der Rostproblematik keine Ahnung hatte und gar nicht auf die Idee gekommen war , dass solche Zusatzmaßnahmen sinnvoll sein könnten . Hätte ich damals meinen heutigen Kenntnisstand gehabt , wäre ich am Abholungstag
von Sindelfingen aus nicht nach Hause , sondern sofort zu Carblast in der Nähe von Stuttgart gefahren , um das Auto umfassend konservieren zu lassen .
Nun , mein Kalkül ist im wesentlichen voll aufgegangen . Das Fahrzeug hat sich als Ausbund an Zuverlässigkeit und Haltbarkeit erwiesen , nachdem ich
es jetzt seit fast 15 Jahren mehr als 322 000 km bewegt habe . Neben den
typischen Verschleißteilen wie Keilrippenriemen und Glühkerzen wurden am
Motor bisher lediglich eine Wasserpumpe , die Dieselleitungen ,der Auspuffendtopf sowie der Keilriemenstoßdämpfer erneuert - LMM , Kühler ,Turbo , Kat , Lima sowie sämtliche Steuergeräte sind noch im Auslieferungszustand.
Der Motor musste zwangsweise teilüberholt werden , da anläßlich eines Glühkerzenwechsels bei 289 000 km 2 Kerzen abgebrochen waren und meine NdL nicht in der Lage war , die Reste ohne Ausbau des Zylinderkopfes zu entfernen . Bei dieser Gelegenheit habe ich dann den Kopf planschleifen lassen , die Ventile neu einschleifen lassen und die Ventilschaftabdichtungen erneuern lassen . Das wäre sonst alles nicht nötig gewesen - aber , wenn der Kopf eh schon runter war , lässt man das bei der Laufleistung halt gleich mitmachen...
Mit dem Getriebe hatte ich bisher keinerlei Probleme , es schaltet butterweich
wie am ersten Tag . Habe erstmal bei 289 000 km eine Getriebeölspülung
nach T.E. machen lassen (prophylaktisch aufgrund der Forumsempfehlungen , Probleme hatte ich keine ) . Heraus kam eine stinkende , schwarze Brühe ! Seither sind weitere problemlose 33 000 km
dazugekommen .
Zum gleichen Zetpunkt habeich auch erstmalig das Differerentialöl gewechselt -auch hier funktioniert alles im Auslieferungszustand, einschließlich der Hardyscheiben !
Federn und Stoßdämpfer hielten auch 322 000 km ohne Bruch , waren jedoch alle angerostet . Da er auch zunehmend härter wurde , ohne jedoch zu hoppeln , habe ich jetzt alles einschließlich der Niveauspeicher erneuern lassen .
2005 trat erstmals Rost auf (nach 7 1/2 Jahren ) - an allen 4 Türen , der Heckklappe und den Schwellerabdeckungen sowie dem Hinterachsträger .
Die hinteren Türen wurden blechmässig erneuert , die Vordertüren , Schwellerverkleidungen und die Heckklappe wurden entrostet und neu lackiert - alles vollständig auf Kulanz ! Nach 2 Jahren rostete es wiederum unter den reparierten Vordertüren - wurde erneut auf Kulanz repariert und hält bis heute . Vor 2 Jahren wurde der vordere Querträger auf Teilkulanz erneuert . Seit 1/2 Jahr findet sich Rost an den unteren Türgummis vorne - das wird jetzt gemacht , zusammen mit der Heckklappe (am unteren Scheibenrahmen ) und einem Kotfügel . An einem Radlauf trat vor
2 1/2 Jahren Rost auf - wurde beseitigt und hält bis heute . Alle anderen 2005 aufgefallenen Rostherde sind nicht wieder aufgetreten .
Vor 1 Wo habe ich den Wagen endoskopieren lassen ; Ergebnis : Alle Schweller und Hohlräume völlig rostfrei bis auf die Vordertüren (unten) . Sichtbar war die werksseitige Wachskonservierung .
Anschließend erfolgte die CO2 -Strahlung des gesamten Unterbodens . Der Unterboden war fast völlig rostfrei , der UBS intakt . Oberflächlicher Rost fand sich lediglich hofartig in Markstückgröße um 3 von 24 Schrauben der
Innenkotflügel herum . Selbst beliebte Feuchtbiotope wie z. B. zwischen
Schwellerspitze und Innenkotflügel waren zwar voll mit feuchter Erde , aber rostfrei und hervorragend konserviert . Die Federaufnahmen waren absolut jungfräulich , es tat mir leid , dass der UBS entfernt worden war ! Weiterhin fand sich oberfl. Rost am inneren re Radkasten sowie nach Abnahme der hinteren Stoßstange an Stoßstangenträgern und um die Lüftungsgitter herum . Wird alles entrostet und verzinkt .
Die Hohlräume wurden jetzt mit Mike Sanders - Heißfett behandelt . Alle Roststellen wurden geschliffen/gestrahlt , mit Fertan behandelt , mit Zinkfarbe eingestrichen und anschließend mit MS konserviert .
Weiterhin Korrosion an mehreren Hinterachsteilen und an den Hydraulikleitungen über der Hinterachse . Diese wird z. Zt . ausgebaut , gestrahlt , lackiert und konserviert , alle Lager , Gummis etc. erneuert , die Hydraulikleitungen werden ebenfalls erneuert .
Meinem Getriebe gebe ich 500 000 km ,meinem Motor 1 Mio km bis zur Überholung . Fahrwerk und Karosse sind jetzt rostfrei und besser konserviert denn je , Federung und Dämpfung sind bis auf die hinteren
Niveaudämpfer erneuert , die waren noch nicht einmal angerostet !
Wenn ich im Herbst meine Bremsen erneuert habe (Scheiben haben jetzt >
220 000 km Laufleistung !) werde ich wohl erstmal wieder viele Jahre Ruhe haben bei meinem Dicken - schätze ich mal !🙂
170 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Come2Leo
Ich dachte Durch den Zuheizer/Standheizung wird die Kaltlaufphase verkürzt und dadurch die Lebenserwartung des Motors verlängert!?
Das stimmt zwar , ist aber nicht das Problem , das den 210er davon abhalten könnte , zum Oldtimer zu werden . Das ist in erster Linie der Rost , in zweiter Linie ist es die künftige Verfügbarkeit von Elektronik - Komponenten .
Nach meiner Meinung muss das erste Problem spätestens jetzt angegangen werden , wenn nicht lediglich noch eine Vollrestaurierung übrig bleiben soll .
Das zweite Problem wird nicht so heiß gegessen werden , wie es zur Zeit noch hochgekocht wird - da werden sich schon ein paar Firmen finden - die benötigte Teile wieder aufarbeiten , da habe ich keine Befürchtungen !
Hi DSD,
das mit dem Rost ist klar. Aber in der Versorgung mit Ersatzteilen sehe ich jetzt erstmal keine konkrete Gefahr. Diese Autos fahren zu Tausenden, und deshalb gibt es jede Menge gebrauchte Teile. Da bleiben bestimmt auch ein paar für später.
Grüße Dirk
Das gilt sicher für die Masse der "Standardmotorisierungen". Bei einem E 430 4-Matic wird die Stückzahl an "schlachtreifen Exemplaren" schon bedeutend geringer sein, wenn es um Antriebsteile geht.
In meinem Heimatdorf fahren noch einige 190 E herum, echte Nutzfahrzeuge, trotzdem sieht man bei diesen verbliebenen Exemplaren kein Pünktchen Rost -- erstaunlich.
Und auch auffällig, dass es überhaupt keine Diesel sind. Gut, damals war der Diesel noch nicht so weit verbreitet, der Einstiegsdiesel war ja eine müde Motorisierung und der 2.5 D ein vermutlich teures Vergnügen.
Klar, für die selteneren Modelle gibt es auch weniger Teile, andererseits aber auch weniger Nachfrage. Das sollte in etwa passen, denke ich. Und in Zeiten des Internets dürften die dann auch zu finden und zu bekommen sein. Also ich mache mir da keine Sorgen.
Notfalls noch nen billigen Teilespender anschaffen und wegstellen. ;-)
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Für meinen W123 200D von 1982 bekomme ich auch noch sehr viele Ersatzteile. Aber da geht ja auch nicht viel kaputt. Hat auch noch nicht so viel Technik. Außerdem fahren von dem Wagen ja noch genug in Afrika als Taxi. Das wird beim W210 vielleicht nicht genau so laufen. Haben wir hier im Forum eigentlich Statistiken wie viele noch zugelassen sind von dem W210.
Ein 190d oder 190D 2.5 wurde schneller mal wegen der hohen KFZ-Steuer entsorgt. Ein 190E mit Euro 2 ist immer noch günstig. Außerdem hat so ein Diesel von 1990 mit 20.000km im Jahr inzwischen auch 440.000km auf der Uhr. Selbst wenn der Motor noch läuft, wird der dann schon mal schneller abgestoßen für den Export. Benziner sammeln normalerweise nicht so viele KM.
Zitat:
Original geschrieben von dickschiffsdiesel
Weiterhin Korrosion an mehreren Hinterachsteilen und an den Hydraulikleitungen über der Hinterachse . Diese wird z. Zt . ausgebaut , gestrahlt , lackiert und konserviert , alle Lager , Gummis etc. erneuert , die Hydraulikleitungen werden ebenfalls erneuert .
Hallo zusammen,
hallo DSD,
um noch einmal die Ursache der Korrosionsprobleme beim 210er und der weiteren damals produzierten Baureihen (ab 1992) in Erinnerung zu rufen:
http://www.motor-talk.de/.../...wachstellen-am-210er-t3294071.html?...
Wie sieht das Bodenblech deines Autos über der ausgebauten Hinterachse aus? Auch wenn hoffentlich keine Pickel oder gar Roststellen sichtbar sind, achte bitte mal auf (sprichwörtlich gemeinte) Spinnenbeine im KTL-Lack.
LG, Walter
Zitat:
Original geschrieben von Come2Leo
Für meinen W123 200D von 1982 bekomme ich auch noch sehr viele Ersatzteile. Aber da geht ja auch nicht viel kaputt. Hat auch noch nicht so viel Technik. Außerdem fahren von dem Wagen ja noch genug in Afrika als Taxi. Das wird beim W210 vielleicht nicht genau so laufen. Haben wir hier im Forum eigentlich Statistiken wie viele noch zugelassen sind von dem W210.
Moinsen,
mal ein kleiner Exkurs zur Ersatzteilversorgung bei verschiedenen Auto- und Motorradmarken (selbst erlebt, keine Urban Legend),
- 95er Golf 3: Kein Innenraum-Kabelbaum mehr für die Vordertüren von VW im Original erhältlich (verständlich, der Golf3 war ja auch ein Exot)
- 98er Vectra B V6 "Sport": Wasser/Öl-Kühler defekt (wie so ziemlich alles andere auch im Laufe der Jahre), in 2006 kein Originalteil über Opel mehr zu beziehen (ich vermute, die Bevorratung für den gesamten Produktzyklus ging für die Ersatzteilversorgung in den ersten Jahren weg...)
- Rover 75 V6 aus MJ 2000: manuelles Getriebe nach 110tkm platt, Rover repariert nicht, liefert aber auch kein neues, weil die Marke platt ist (auch eine Möglichkeit, sich aus der Affäre zu ziehen...)
- Toyota Corolla, MJ 1998: Anlasser defekt. Obwohl es zu Beginn der Modellreihe noch Anlassermotor, Ausrückwelle und Schalter einzeln als E-Teil gab, gab es in 2008 nur den kompletten Anlasser mit Motor, Gussteil, Magnetschalter und Ausrückmimik als Baugruppe - Kosten: 540€. Seitdem denke ich, dass Toyotas nach Gebrauch in den Gelben Sack gehören, reparieren lohnt sich nicht.
Aber:
- '65 Cadillac Sedan 7,0l: Zylinderkopf kpl. mit neuen Ventilen und -Federn, geplant und eingeschliffen für 280€ im Austausch über Nacht aus Hachenburg geliefert. Nahezu alle Teile (bis auf versch. Chromzierleisten) ohne Probleme für schmales Geld zu bekommen.
- '98 Yamaha Vmax: Alle Teile problemlos lieferbar, inkl. orig. Auspuff und Zierteilen (Sturzteile sind auch problemlos aus dem Lager zu bekommen, wovon ich mich letztes Jahr mal überzeugen konnte 🙁 )
- '82er Honda CBX: Das einzige, was bei meinen mittlerweile 3 CBXen mal kaputtging, war eine Kupplungsplatte. Platte und Korb und Beläge habe ich bei Honda in 2004 ohne dummes Gesicht und ohne singen oder sammeln zu müssen aus dem Laden ziehen können.
Die Ersatzteilversorgung der Benzen ist doch auch ein Beispiel dafür, dass es keine Herkulesaufgabe ist, für Fahrzeuge, die auch älter als 10 Jahre werden, E-Teile vorzuhalten - und das zu Preisen, die es auch wirtschaftlich unterstützen, einen alten Wagen am Leben zu erhalten. Das ist aus meiner Sicht auch ökologisch das Beste.
LGD
Dirk : Sehr bedenkenswerter Beitrag !🙂 Was in Mercedesfahrer - Kreisen stets als Beleg für (zumindest frühere ) qualitative Überlegenheit gegenüber anderen Marken gehandelt wird , kann sich bei näherer Betrachtung als profanes Ersatzteil - Problem entpuppen - es gab einfach nicht genug Teile , um die Fahrzeuge so alt werden zu lassen - darum gibt es weniger Opel ,Ford oder VW als vergleichbare Mercedes' - nix "überlegene Qualität" oder so -
schlicht ein Logistik - Problem !
Walter : Vielen Dank noch einmal für deinen Hinweis ! Die Achse kann erst in 2 Wo überholt werden , die Werkstatt schaffte das bis heute nicht und morgen fahre ich mit dem sonst fertig lackierten Fahrzeug erst mal ein paar Tage weg .
Nach meiner Rückkehr wird dann die Achsenrevision nachgeholt und ich werde dann etwas zum Unterbodenzustand über der Achse sagen können . Im eingebauten Zstd . der HA sieht das jedenfalls schon mal gut aus !
Aber nicht das Differential rot lackieren..........😁
Dafür bitte zitronengelbe Stoßdämpfer!
Bei der Ersatzteilproblematik bitte auch nicht vergessen, dass alte Traditionen heute oft nicht mehr viel gelten. Was MB und andere Markenhersteller im nahhinein berühmt gemacht hat muss leider heute oder morgen nicht mehr gelten.
Für die 5 Jahre alte Junghans-Uhr meiner Frau gibt es keine Ersatzzeiger, Miele hat für einen 12 Jahre alten Geschirrspüler keine Ersatzpumpe (sondern nur eine andere, ähnliche, mit Umrüstkit zum Wucherpreis) etc.
Ich fürchte, die Zeiten sind tatsächlich andere geworden.
Für richtige Oldtimer gibt es zum Teil auch wieder gefragte Neuteile nur stellt sich die Frage, ob der 210er jemals ein so begehrter Oldtimer sein wird, dass sich das für Produzenten lohnt, und ob die schiere Teilezahl und die Komplexität des Fahrzeuges nicht die Möglichkeiten überstrapaziert.
Hallo Dickschifffahrer,
ich habe mir die Diplomarbeit über die Probleme mit den Tauchbädern bei MB angesehen. Nach zwei Jahren(!) wissenschaftlicher Forschung bringt sie als Ergebnis tatsächlich nur Vermutungen und Empfehlungen, aber keine eindeutigen Ergebnisse. Mich wundert das allerdings nicht, hat man sich doch mit den "Wasserlacken" aus falsch verstandener Umweltpolitik auf völlig unbekanntes Terrain begeben.
Wasser und Mikroorganismen sind die fundamentalen Bausteine des Lebens. Ohne sie geht mal gar nichts. Doch leider hat man das Wasser von Anfang an bloß als praktisch empfunden und auf seine chem. Formel H2O reduziert, aber nie wirklich erforscht, warum es mit seinen (über 30) Anomalien so gar nicht ins chem./physikalische Schema passen will und was das überhaupt für Konsequenzen hat. Unser Wissen befindet sich diesbezüglich noch in der Steinzeit.
Von den Mikroorganismen nimmt man heute an, dass es etwa drei bis vier Milliarden Arten geben soll, von denen sind aber bis jetzt nur etwa 6000 einigermaßen erforscht, deren Wechselwirkung untereinander ist weitgehend unbekannt. Dieses hochkomplexe System wird sich der Menschheit wahrscheinlich noch lange entziehen und ist sicher nicht mit chemischen Kampfmethoden zu beherrschen, sondern nur mit einem Arrangement (natürliches Gleichgewicht).
Man hätte also bei den Lacken bis dahin besser bei chemischen Methoden bleiben sollen, weil deren Handhabung und Entsorgung vom Menschen zur Zeit noch wesentlich leichter zu steuern ist. Abgesehen davon ist es sowieso unverantwortlich weiteres Trink(Süß)wasser (2% des Gesamtwasservolumens der Erde) für derart profane Dinge zu vernichten.
Gruß Marko
Zitat:
Original geschrieben von Austro-Diesel
Bei der Ersatzteilproblematik bitte auch nicht vergessen, dass alte Traditionen heute oft nicht mehr viel gelten. Was MB und andere Markenhersteller im nahhinein berühmt gemacht hat muss leider heute oder morgen nicht mehr gelten.
Ich schraube viel an Oldtimern herum, 2- wie auch 4-rädrig. Mein alter Herr hat sich genetisch dahingehend in mir verewigt, sozusagen. Als kleiner Dreikäsehoch habe ich schon mit meinem alten Herrn Goggomobil, Lloyd Alexander und Co. kennenlernen dürfen. Mein "Erfahrungsschatz" reicht in dieser Hinsicht also etwa 35 Jahre zurück.
Was in den 70ern eben Goggo & Co. waren, sind heute Strich-8er, Granada/Consul und Diplomat (wenn man mal die gehobene Mittelklasse bemühen möchte). Zwischen diesen Generationen kann ich auch heute keinen Unterschied ausmachen, was die E-Teil-Versorgung angeht.
Ich gehe aber soweit und prophezeihe, dass in 15-20 Jahren, wenn unsere heutigen W210, Golf 3 und Astras den offiziellen Oldtimer-Status erreichen, kaum mehr Teile aufzufinden sein werden. Trotz der Tatsache, dass die Stückzahlen ungleich höher waren, als früher und trotz der Tatsache, dass moderne Logistik heute ein begleitendes Instrument der Teileversorgung ist. Aus die Maus. Da sind Abwrackprämie und der Wahn, immer das neueste Modell fahren zu müssen, auch eher Teil des Problems als Teil der Lösung.
Ich bin selber als Konstrukteur in der Entwicklung tätig, wenngleich auch auf ganz anderem Gebiet. Weiterentwicklung ist nichts Böses, sondern Teil des Spiels. Aber die ohnehin schon lächerlich kurzen Produktlaufzeiten von Fahrzeugen werden immer kürzer und die Überwachungslobby, die wir ja alle zwei Jahre beehren dürfen, schüttet kübelweise Öl ins Feuer und wird nicht müde, uns zu suggerieren, dass alle Autos, deren Garantiezeit abgelaufen ist, ein potentielles Sicherheitsrisiko darstellen.
Ja, das ist alles überspitzt und zynisch vorgetragen, aber mir kommt mein Feierabendbier gerade wieder hoch. Ich sitze hier mit ölverschmierten Pfoten (Frau-Golf muss zur HU) und freue mich daran, dass meine "alten Karren" schnurren und mit ein wenig Zuwendung und ein paar bezahlbaren Ersatzteilen am Leben bleiben.
Prost!
Zitat:
Original geschrieben von DeeVau
Gut geschrieben und wahr.Zitat:
Original geschrieben von Austro-Diesel
Ja, das ist alles überspitzt und zynisch vorgetragen, aber mir kommt mein Feierabendbier gerade wieder hoch. Ich sitze hier mit ölverschmierten Pfoten (Frau-Golf muss zur HU) und freue mich daran, dass meine "alten Karren" schnurren und mit ein wenig Zuwendung und ein paar bezahlbaren Ersatzteilen am Leben bleiben.
Prost!
Die Frage ist auch, ob es dann ein Original-Ersatzteil sein muss. Beim W123 kostet ein Türfangband inzwischen 130 Euro. In der Bucht bekommt man einen Nachbau für 20 Euro mit Versand. Da würde ich auf Kosten der Originalität wohl das aus der Bucht nehmen.
Oder einen Anlasser für den W210 habe ich in der Bucht schon für 60 Euro gesehen. Da lohnt es sich doch nicht den Bosch zu reparieren oder für 300-450 Euro einen neuen zu kaufen.
Wenn man die Nachbauten mit einbezieht ist die Ersatzteilversorgung bei alten Benz echt toll.
Die W210 könnten mal zum begehrten Oldtimer werden, weil so viele von denen weggegammelt sind durch Rost. ;-)
Zitat:
Die W210 könnten mal zum begehrten Oldtimer werden, weil so viele von denen weggegammelt sind durch Rost. ;-)
Sehe ich auch so. Es spricht rein gar nichts dagegen imo, daß der 210 ein begehrter und seltener Oldtimer wird. Die Autos sind klasse und geben einem heute schon ein Fahrgefühl, daß es in dieser Form in keinem neueren Auto der letzten 10 Jahre mehr gibt. Sie sind ja heute schon Liebhaber-Stücke. Die wenigen, die lange genug überleben, werden heiß begehrt sein, imo.
Grüße Dirk