Haftet der TÜV für Motorschaden während der Prüfung?
Hallo zusammen,
wir haben ein fettes Problem. Letztes Jahr haben wir einen vollschrotten T4 gekauft und mit viel Herzblut alles wieder hergerichtet, inklusive ZK, Kolben & Co.
Natürlich einiges an Geld reingesteckt.
Die letzten drei Tage lief der Bulli einwandfrei, wir sind ca. 100km gefahren, dabei maximal 80kmh und natürlich im sanften Stil, um den Motor einzufahren.
Nun hatten wir etwas Zeitdruck, weil das Auto eigentlich bis zum 13.08. hätte angemeldet sein müssen, ich bin also heute zu GTÜ, ansonsten hätten wir ihn auch noch weiter eingefahren.
Ich hab den Prüfer vorher gebeten, sanft mit dem Motor umzugehen, weil er eben noch nagelneu ist und dass er auch in der AU nicht härter ist als unbedingt sein muss.
Er ist dann auf die Bühne gefahren, ich hab draußen gewartet und er prüfte bei laufendem Motor per Hand die Wärme des Fahrzeugs, da die Temperaturanzeige defekt ist. Anschließend stieg er ein und gab Vollgas bestimmt 30sek, dabei ging der Motor dann laut quietschend aus. Er hat ihn wieder angestellt und im Leerlauf nach kurzer Zeit dasselbe.
Ich habe leider nicht so viel Ahnung (derjenige mit Ahnung musste arbeiten), sodass ich nicht schreiend dazwischen bin wegen V.a. Kolbenfresser sondern mir nur bei den nächsten Startversuchen die Hände überm Kopf zusammengeschlagen hab. Ende vom Lied, Kolbenfresser, Motor tut nix mehr.
Die eigentliche Frage: Weiß jemand, inwiefern es in diesem Fall als Verschulden des Prüfers einzuschätzen/nachzuweisen ist, wenn er den neuen Motor unsanft mit Vollgas belastet (nicht sanft ansteigend, einfach gib ihm) und dann noch diverse Male wieder startet?
Das alles war NICHT im Rahmen der AU, zu der Zeit war kein Gerät o.Ä. angeschlossen.
Wir möchten ihm nichts reinwürgen, es geht einfach nur drum, dass wir ein paar tausend Euro und etliche Stunden Zeit investiert haben für - nichts.
Danke schonmal…
78 Antworten
Okay, Nachtrag:
- dass wir Pech haben, ist uns doch tatsächlich bewusst, mal ganz unabhängig davon, ob diese Kosten von irgendwem getragen werden
- @nogel wenn es so genau sein muss: ich war gestern dort, wir haben seit gestern Abend den sehr dringenden Verdacht auf einen Kolbenfresser, so wie sich uns alles darstellt wovon ich zwar wenig, der andere jedoch durchaus Ahnung hat.
Und ja, ich habe mir gestern schon überlegt, ob wir was anderes tun können, als den Karren nach all dem Ärger quasi verschenken zu können.
- @situ schon klar. Tüv nur geschrieben weil mir „HU-Prüfstelle“ nicht als Wort eingefallen ist. Ich meine natürlich dass wenn dann GTÜ dafür aufkommt.
Mag sein, dass eh nicht was in Ordnung war mit dem Motor. Aber er lief so wunderbar und wurde dann eben so gequält, was nichts mit der AU zu tun hatte und wo eben auch Zahnriemen, Ölstand & Co. vorher nicht geprüft wurden, sondern erst nachträglich, als schon alles im Eimer war. Ich kann nicht nachweisen, dass es Schuld des Prüfers war, dass der Motor in die Knie gegangen ist und dass es nicht 100km später eh passiert wäre, aber nun ist es eben auf dem Prüfstand passiert wo bei uns alles vorher gut war (und wir haben auch mal deutlich hochgedreht im Leerlauf, halt nur vorsichtiger und keine halbe Minute, da ist nix passiert).
Ich kenne mich wiegesagt nicht allzu sehr mit der Materie aus und bin eher Helferlein. Hätte aber gedacht, dass wenigstens GTÜ in der Pflicht wäre, nachzuweisen, dass es nicht Schuld des Prüfers war, wenn wir eben diesen Weg gehen würden.
Ich denke hier wird der TE keine Chance haben. Ein intakter Motor muss so etwas locker aushalten.
Vllt. sollte man es positiv sehen, der Motor hat nicht auf der Straße seinen Geist aufgegeben, da wäre mehr Stress aufgekommen .
Anders gefragt: war's wirklich Vollgas? Also hat der Motor im Begrenzer abgeregelt? Wenn man Mal so rumliest scheint für manche Leute ja schon alles oberhalb 3000 Umdrehungen Vollgas und eine Quälerei zu sein. 😁
Vielleicht hat der lediglich mit erhöhter Drehzahl den Motor erwärmen wollen? Warum er ihn natürlich nochmal startet, nachdem der einmal aus war, ist ne andere Geschichte.
Zitat:
Mag sein, dass eh nicht was in Ordnung war mit dem Motor. Aber er lief so wunderbar und wurde dann eben so gequält, was nichts mit der AU zu tun hatte und wo eben auch Zahnriemen, Ölstand & Co. vorher nicht geprüft wurden, sondern erst nachträglich, als schon alles im Eimer war.
Ist es wirklich Aufgabe des Prüfers, Zahnriemen und Ölstand vor der AU zu kontrollieren?
Ähnliche Themen
War das Fahrzeug nicht warm und wollte er es auf Temperatur bringen (wenn das Hochdrehen nichts mit der AU zu tun hat)?
Grundsätzlich ist sowas Pillepalle, die Belastung im Stand bei Abregeldrehzahl ist im Vergleich zu Vollgasfahrten auf der Autobahn recht gering. Ein Motor ohne deutliche Vorschäden kann das ab.
Was war das denn überhaupt für ein Motor? Am Ende vielleicht ein „überholter“ Austauschmotor aus dubioser Quelle? Da wird in viel Schindluder getrieben…
Eben. Wenn der Motor die TÜV-/GTÜ-/... Untersuchung nicht überlebt, ist der Motor das Problem und nicht TÜV/GTÜ/...
Zitat:
@windelexpress schrieb am 26. Juli 2021 um 21:00:55 Uhr:
Mir blutet auch immer das Herz, wenn ich bei der AU daneben stehe.
Beim letzten mal nicht ganz, so da meiner schon bei 2500 Touren abregelt im Leerlauf. 😁
Was wurde denn an dem Motor gemacht? Wenn dann ist der Motoreninstandsetzer der Ansprechpartner.
Natürlich sollte man einen neuen Motor nicht geißeln, aber der verreckt nicht wegen ein paar Minuten. Schon gar nicht im Leerlauf, da hat was ganz und gar nicht gestimmt.
Gruß Metalhead
Zitat:
@t4-projekt schrieb am 26. Juli 2021 um 19:44:38 Uhr:
dabei ging der Motor dann laut quietschend aus.
...wenn's quietscht, lag es nicht am Öl... weil keins dabei war!
Vllt. Ölpumpe???
Gruß jaro
Zitat:
@Harig58 schrieb am 27. Juli 2021 um 07:54:00 Uhr:
Ist es wirklich Aufgabe des Prüfers, Zahnriemen und Ölstand vor der AU zu kontrollieren?
Ja.
Hab noch bei keinem Prüfer gesehen daß er die Abdeckung vom Zahnriemen entfernt hat.
Dem siehst das sowiso nicht an (der kann gut aussehen und trotzdem reißen).
Allenfalls das Wechselintervall kannst anhand eventuell vorhandener Aufkleber im Motrraum "prüfen".
Gruß Metalhead
Zitat:
@metalhead79 schrieb am 27. Juli 2021 um 10:07:00 Uhr:
Hab noch bei keinem Prüfer gesehen daß er die Abdeckung vom Zahnriemen entfernt hat.
Dem siehst das sowiso nicht an (der kann gut aussehen und trotzdem reißen).
Allenfalls das Wechselintervall kannst anhand eventuell vorhandener Aufkleber im Motrraum "prüfen".Gruß Metalhead
Wenn jemand kommt und darum bittet, vorsichtig mit dem neuen Motor zu sein, muss der Prüfer doch davon ausgehen können, dass der Zahnriemen und Ölstand etc. in Ordnung sind.
Zitat:
@v8.lover schrieb am 27. Juli 2021 um 10:03:34 Uhr:
Zitat:
@Harig58 schrieb am 27. Juli 2021 um 07:54:00 Uhr:
Ist es wirklich Aufgabe des Prüfers, Zahnriemen und Ölstand vor der AU zu kontrollieren?
Ja.
steht wo???
Zitat:
@audijazzer schrieb am 27. Juli 2021 um 10:17:02 Uhr:
Zitat:
@v8.lover schrieb am 27. Juli 2021 um 10:03:34 Uhr:
Ja.steht wo???
-> Richtlinie für die Durchführung der Untersuchung der Abgase
von Kraftfahrzeugen nach Nummer 6.8.2 der Anlage VIIIa Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO)
-> 2. Vorbereitung der AU
bzw.
-> RICHTLINIE 2014/45/EU
-> Anhang I
Dort steht:
Zitat:
[...]sollte der Motor aber betriebswarm und in ordnungsgemäßem mechanischem Zustand sein
-> also ist das von den aaSoP und/oder PI's zu prüfen! Wie geht das?! U.a. durch Check des Zahnriemen(wechsels). Ob das dann gemacht wird oder so... ist ja bekanntlich das Glück jedes einzelnen aaSoP / PI (und des Halters)...