Hackige Lenkung
Hallo,
ich habe momentan ein Problem mit der Vorderachse/Lenkung von meinem '66 Käfer.
Angefangen hat das Problem damit, dass die Nadellager von den unteren Holmen kaputt waren und somit die Tragarme Spiel hatten. Dazu war noch ein Traggelenk leicht ausgeschlagen. Daher war klar das muss neu gemacht werden.
Ich habe also alle 4 Nadellager erneuert, alle 4 Tragarme, alle 4 Traggelenke neu einpressen lassen und beide Spurstangen komplett erneuert. Am Lenkgetriebe, etc. wurde nichts gemacht, auch nicht abgeschraubt... Dannach ging es noch zum Spureinstellen.
Die Ersatzteile habe von pps-shop.at - bis auf die Tragarme. Die habe ich von einem Bekannten.
Nun nachdem alles gemacht ist bin ich mit der Lenkung sehr unzufrieden. Ich habe bei leichten Lenkbewegungen immer einen gut spürbaren Widerstand. Der mit leichten Kraftaufwand überwunden werden muss. Das macht das Kurvenfahren sehr unpräzise, man muss ständig korrigieren. Der Widerstand ist auch nicht immer an der selben Stelle. Mal beim Rechtslenken mal beim Zurücklenken mal beim Linkslenken, ich erkenne da kein genaues Muster.
Die Werte nach dem Spureinstellen VA:
Spur:
Li: -0°37'
Re: -0°47'
Sturz:
Li: +1°16'
Re: -0°31'
Nachlauf:
Li: +0°33'
Re: -0°23'
Radeinschlag In.:
Li: +30°37'
Re: +32°38'
Radeinschlag Aus.:
Li: +21°56'
Re: +25°13'
Zum Sturz:
Links komme ich einfach nicht hin. Der Exzenter ist 90° nach innen gedreht um den geringst möglichen positiven Wert zu bekommen, mehr geht leider nicht. Mir ist bewusst, dass ich mit dem Wert außerhalb der Toleranz bin. Dennoch glaube ich nicht, dass der Sturz so einen Einfluss auf das Lenkverhalten haben kann.
Woher es jedoch kommt, dass der Sturz nicht passt weiß ich nicht. Die Tragarme sind ja in den Drehstäben zentriert, die haben ja ihre fixe Position. Die Drehstäbe sind auch in der mitte zentriert. Dass die Tragarme verbogen sind oder ähnliches glaube ich nicht.
Zum Achskörper selbst: Der wurde von einem Vorbesitzer modifiziert. Zum Tieferlegen wurde das Mittelteil der Holme bei den beiden verbindenen Stegen geschnitten, gedreht und wieder geschweißt. Für einen nicht Kenner ist dies kaum zu erkennen, ist gut meiner Meinung nach gemacht. Klar durch diese Modifikation stimmt sicherlich der Nachlaufwinkel nicht mehr, aber auch hier denke ich, dass dies nicht die Ursache sein kann. Vorallem da mit diesem Achskörper ja schonmal alles reibungslos funktioniert hat.
Der Lenkungsdämpfer ist auch noch der alte drin. Der geht aber schön gleichmäßig und leicht.
Kann das einfach daran liegen, dass die Traggelenke, etc. neu sind und die erst gängig werden müssen?
Ich bin inzwischen ca. 200km gefahren und das Problem wird meiner Meinung nach nicht besser.
Hatte jemand schonmal ein ähnliches Problem und kennt die Ursache?
vielen Dank für eure Hilfe.
lg,
Simon
16 Antworten
Was damals mit den Traggelenken war, weiß ich nicht mehr. Seit ich 'ne Presse habe, fliegen die öfters mal raus. Ich weiß aber, dass ich auch mal schockiert war, wie schwer die Lenkung anfangs geht.
Die letzten waren irgendwelche guten Markendinger, die ich mal als Restposten bei einem der nicht-käferspezifischen Versender gekauft hatte. Da merkte man hinterher nichts Negatives.
Der Versatz im Sturz würde mich auch nervös machen, jedenfalls solange, wie ich nicht sicher wüßte, wo er herkommt.
Grüße,
Michael
Hi,
Zur auflösung:
Hackiges lenken ist nun verschwunden. Die lösung war abwarten. Offenbar waren die neuen traggelenke wirklich nur zu hart am anfang. Das hat sich nun wohl gesetzt und es ist komplett verschwunden.
Das sturtzproblem habe ich mir auch nochmal näher angesehen. Da gibs für mich nur die erklärung von einem einseitig verbogenen/verkürzten federpaket (holm unten). Optisch sieht man ganz klar, dass der untere traghebel die gummidichtung zum holm mehr quetscht (näher am holm) als auf der anderen seite. Die madenschrauben sind aber alle schön in der zentrierung. Deshalb komme ich zu obigen schluss...
Danke für eure tipps.
Lg