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Habe sie nun alle durch: X1 x-drive 20d, Q3 TDI, RRE SD4

Land Rover
Themenstarteram 13. Januar 2012 um 20:52

Hallo,

bis Sommer 2012 möchte ich für meine Frau einen kleinen SUV kaufen und hab nun alle drei in Frage kommenden ausgiebig (teilweise mehrmals –x1-) gefahren – hier meine Eindrücke:

(Stelle den Bericht ins X1, Q3 und RRE – Forum)

Ausgangsbasis:

BMW X1 x-Drive 20d Automatik 177PS (MJ 2010), 19 Zollräder, ein wenig mehr als Standartausstattung (Werkstattersatzwagen für unseren X6)

Audi Q3 TDI (177PS), S-tronic (Doppelkupplungsgetriebe) einige Zutaten wie Navi, Hifi-Concert + Audi Sound System, Glasdach, Fein Nappasportledersitze, lackierte Plastikteile, Einparkautomatik, StartStop, usw usw…waren im Fahrzeug verbaut. Bereifung: 17 Zollfelgen mit Winterreifen.

Range Rover Evoque SD4 Dynamik (2,2 l Diesel 190PS), 6-Gangautomatik Rückfahrkameras, Navi, mittlere Hifianlage, 20 Zollräder, Glasdach, usw…

Als Vorbemerkung möchte ich nicht verschweigen, dass der X1 inzwischen eine deutliche Modellpflege erfahren hat - ein paar negative Punkte die ich ansprechen werde wurden inzwischen von BMW verbessert (z.B.Fahrwerk)

Optik außen (Geschmackssache):

Der BMW gefällt auch bei längerem hinsehen einfach nicht, sieht einfach aus wie ein mit viel Plastik verkleideter höhergelegter Kombi mit riesigen Glubschaugen.

Der Audi kommt so brav daher, dass er mit bei der Präsentation im Autohaus gar nicht aufgefallen ist, als ich auf dem Parkplatz an einem neuen Q3 vorbeigelaufen bin. Vor allem die Seitenansicht und das Heck sind einfach ein wenig plump und langweilig. Schade Audi, ihr könnt doch so schöne Autos bauen (A5, TT, A6…). S-Line Packet und große Räder sind Pflicht.

Range Rover Evoque (RRE). WOW! Bis auf das Heck kann ich kaum Kritikpunkte finden. Bei der Probefahrt drehten sich beinahe so viele Hälse um wie wenn ich mit meinem kleinen schwarzen aus Stuttgart-Zuffenhausen unterwegs bin. Vorsicht: Ein paar schöne Details fehlen bei der PURE-Ausstattung und sind im Konfigurator so nicht sichtbar (z.B. farblich abgesetzte Ziernähte im Innenraum, Zierleiste außen in Grau anstatt in Chrom….)

Optik Innen, Qualität und Materialanmutung/Auswahl (für mich ein sehr wichtiger Punkt)

BMW X1

Wir fahren seit vielen Jahren BMW in der Familie und mussten schon beim X6 feststellen dass er qualitativ kein Premiumniveau erreicht. Der Innenraum des X1 (MJ 2010) besteht eigentlich nur aus Plastik, nur wenige Kunststoffe sind unterschäumt. Die vielen Hartplastikteile wurden meist nur mit Softlack überzogen. Da wirken sogar ein paar Koreaner hochwertiger. Die Optik des Armaturenbrett erinnert an einen Kleinwagen. Die Sitze mit Stoffbezug waren schweißtreibend und zogen schon Fäden, außerdem gab es mehrere Stellen im X1 die knarrten und knaxten.

Audi Q3

Auf den ersten Blick tadellose Verarbeitung und Materialauswahl. Auf den zweiten Blick sieht man leider, dass viel, auch billiges, Plastik verbaut wurde. Wenn man jetzt noch die Finger über die Materialen gleiten lässt wird man feststellen, dass Audi im Q3 ab Mitte des Armaturenbretts ausschließlich Hartplastik verbaut (auch nur mit einem Lack überzogen). Ansonsten waren bei Audi auch mal die Teppiche höherflorig usw.. Schade Audi, das war in unserem A3 und Q7 viel viel hochwertiger. Das Testauto war auch nicht frei von Geräuschen. Z.B. knarrten beide Armauflagen in den hinteren Türen. Auch möchte ich nicht wissen wie nach Jahren das Hartplastik an den Kotflügelwangen neben den Rücksitzlehnen (die nicht bis an die Türen reichen) aussieht. Wie der Audi Q3 bei diversen Magazinen die vielen Punkte bei diesem Thema einheimsen kann bleibt das Geheimnis der Tester. Als Audifahrer (haben im Familienbetrieb aktuell einen A3 und einen neuen A6) war ich auf jeden Fall enttäuscht. Schön sehen die Aluverblendungen aus, jedoch sieht das Armaturenbrett vom Design her aus wie aus einem Kleinwagen (A1?).

RRE

Ich denke der Innenraum ist das Sahnestück des RRE. Tolle Materialen im Sichtbereich, weiches Leder, echte Hölzer, echtes Alu, schöne Gestaltung/Design. Aber auch im RRE gibt es ein paar Stellen die mir nicht so gefallen: Handschuhfachdeckel, diverse Verkleidungen aus Hartkunststoff – jedoch lange nicht in der Masse der Konkurrenz. Man fühlt sich im RRE um mindestens eine Fahrzeugklasse höher untergebracht

Platzangebot / Sitze / Kofferraum

Alle SUVs sind für die Außenlänge geräumig genug. Der RRE ist vorne eindeutig der Größte. Auf den Rücksitzen sind die Unterschiede nicht ganz so groß, wobei im RRE als einziger auch drei Erwachsene bequem mitfahren können. Auf der Rückbank fährt es sich im RRE eindeutig am bequemsten. Der X1 und Audi tun sich da nicht viel. Die Sicht nach außen ist beim RRE auf der Rückbank eingeschränkt (vor allem für Kinder - kleine Fensterflächen).

Die getesteten Vordersitze waren beim X1 mehr als minderwertig (Standartsitze), beim Q3 (aufpreispflichtige Sportsitze) waren sehr bequem, jedoch könnten sie als Sportsitze noch mehr Seitenhalt vertragen (bin 184cm groß und wiege 74kg). Leider saß ich im Q3 trotzdem nicht richtig bequem da ich meinen linken Arm nicht in die Armlehne der Türe legen konnte (erreichte dann das Lenkrad mit der Hand nicht – also entweder Arm ablegen ODER lenken).

Der RRE verfügt über die bequemsten Sitze mit dem besten Komfort – jedoch fehlt mir ein wenig der Seitenhalt. Schön ist die Lenkradheizung (meint meine Frau;)). Die Sitzposition lässt sehr sehr lange und entspannte Fahrten zu.

Der Kofferraum erscheint mir beim RRE am Größten – wobei ich das nicht so genau angeschaut habe (zum Verreisen habe ich andere Fahrzeuge zur Verfügung;)). Total bescheuert fand ich die Kofferraumabdeckung beim Audi Q3, die nicht mit der Heckklappe noch oben schwenkt.

Wer allein unterwegs ist kann beim RRE getrost auf das Glasdach verzichten da es sich nicht öffnen lässt und erst auf Höhe des Kopfes (Fahrer/Beifahrer) beginnt. Das ist im Q3 besser gelöst.

Infotainment/el. Schnicksschack

Nicht so mein Thema. Ich lege lediglich viel Wert auf eine gute Audioanlage. Und da konnten mich alle drei nicht so sehr überzeugen – am ehesten noch der Audi (Audio Concert+Audi Sound System). Der X1 hatte das Standartradio verbaut – spar mir jeglichen Kommentar.

Das Audiosystem vom RRE (Meridian 380 Watt)enttäuschte mich auch, wobei es ok ist, aber eben auch nicht mehr (bin wohl von den 5-Kanal-Volvoaudioanlagen zu sehr verwöhnt).

Telefonieren via Blauzahn funktionierte bei allen sehr gut. Ich stehe auf keine Spielereien deswegen muss ein NAVI mich lediglich zuverlässig von A nach B führen. Das schafften alle Navis, jedoch nervte das NAVI des RRE mit umständlicher Bedienung und Unübersichtlichkeit. Also da lieber ein Mobiles Navi verwenden und Geld sparen.

Dinge wie Einparkautomatik, el. Heckklappe, Rückfahrkamera funktionierten beim RRE sehr gut – brauche ich aber nicht.

 

Bedienung

Wie schon erwähnt ist die Bedienfreundlichkeit nicht die Stärke des RRE. BC, Navi, Radio…naja, das lässt Raum für Verbesserungen.

Besser zurecht kam ich mit dem X1 (klar da ich schon seit vielen Jahren oft mit BMWs unterwegs bin), sowie dem Q3 (noch besser) – auch klar, da wir schon mehrere Audi/VW besessen haben. Was mich beim Q3 gestört hat ist die Position der Schaltpaddeln: Habe anstatt der

Paddeln oft den Blinker oder den Scheibenwischerhebel erwischt. Weiter finde ich bei einem Auto feste Radiostationstasten für sehr wichtig.

 

Fahrwerk / Fahrdynamik-komfort

 

Beim X1 Modelljahr 2010 ist dieses Thema schnell abgehandelt. Erstaunlich wie der X1 sich um die Kurven scheuchen lässt – aber das war es auch schon. Nervig wie er auf der Straße umherhoppelt und sich weigert Schläge und Unebenheiten zu absorbieren. Erinnerte mich an GOLF GTI-Zeiten aus den 80ern.

Die Lenkung war mir eindeutig zu nervös – entspanntes Fahren ist nicht möglich. Außerdem ist er am Lautesten sowohl vom Motor her als auch von den Fahrgeräuschen (Windgeräusche, Fahrwerks-reifengeräusche).

Der Q3 war leider ein wenig unglücklich bereift und somit nicht objektiv bewertbar. Die verbauten 17-Zollwinterreifen (Breite 215mm) waren derart weich, dass der Q3 einen sehr schwammigen Eindruck machte. Ich schiebe das auf die Reifen, da der Q3 trotz allem spüren ließ, dass das Fahrwerk doch sehr dynamisch und knackig (vielleicht zu knackig für meinen Geschmack) abgestimmt wurde. Die Lenkung machte einen guten direkten aber nicht zu nervösen Eindruck. Windgeräusche und Fahrwerksgeräusche waren auf sehr gutem Niveau. Nervig war das knarren der hinteren Türen/Türverkleidungen.

Der beste Kompromiss bot mir bisher der RRE. Er flitzt zwar nicht so behände um die Kurven (Testfahrzeug hatte 1840kg, der Audi 1610kg), federt jedoch harmonischer als X1 und Q3. Mit dem verstellbaren Fahrwerk ist der RRE jedoch kaum langsamer in den Kurven als X1 und Q3. Ich war jedenfalls überrascht wie dynamisch sich der RRE (nach den gelesenen Testberichten) fahren lässt . Wind- und Fahrwerksgeräusche waren ebenfalls auf sehr niedrigem Niveau. Die Lenkung im RRE ist direkt genug, jedoch nicht so direkt („sportlich“) wie beim X1 und Q3.

Erfreulich, wenn auch nicht sonderlich wichtig: Der RRE wird unter den dreien auch mit Abstand der Geländegängigste sein.

 

Motor / Getriebe /Fahrleistungen

Der X1 20D Zieht schon knapp über Leerlauf sehr gut los und lässt auch bis 4000 u/min kaum nach. Er war insgesamt der Sparsamste der dreien, wobei die Unterschiede im Spritverbrauch weit weniger waren als gedacht (max. 10%). Leider ist der Motor eindeutig der lauteste und nicht frei von Vibrationen und klingt schon arg nach Kleinwagen. Bis 180 km/h geht es flott voran, danach wird es zäher, wobei er deutlich über 200km/h mit Anlauf rennt. Das Automatikgetriebe schaltet spontan und hat meist die passenden Gänge parat. Mir war es beinahe zu nervös – kleinste Gaspedalbewegungen wurden umgehend in Schaltvorgänge umgesetzt.

Der Q3 TDI begeistert vor allem mit dem 7-Gang Doppelkupplungsgetriebe. Es schält extrem schnell und ruckfrei die Gänge durch, lässt sich aber auch sehr komfortabel fahren. Audi (VW), sehr gut gemacht! Der TDI überzeugt mit seiner Drehwilligkeit. Wenn andere Diesel ab 3500 u/min müde werden dreht der TDI mühelos in den roten Bereich bei 4.500 u/min. Er kommt schon bei 1400 u/min aus den Puschen und dreht mühelos wie gesagt bis weit über 4000 u/min. Der Motor ist eher im unteren Drehzahlbereich ein wenig brummig. Was mir gar nicht gefallen hat war das bummeln/ rollen im Stadtverkehr bei 60 – 80km/h. Da schält das Getriebe in den 6.-oder 7. Gang. Die Drehzahl sinkt auf 1200 u/min und der Motor brummt und vibriert – spürbar bis ins Lenkrad. Verbrauch war bei 10,2 Liter im gemischten Betrieb – also etwas mehr als der X1, aber rund 0,5 Liter weniger als der RRE.

Der RRE mit seinem 2,2 Liter Diesel ist auffällig unauffällig. Er fühlt sich untenherum beinahe am „bulligsten“ an. Dreht sauber und kräftig schon bei 1500 u/min los und dreht willig bis 3.500 u/min. Danach lässt sein Elan nach und er verlangt nach dem nächsten Gang. Die Automatik ist für eine Wandlerautomatik sehr gut. Auch der manuelle Eingriff über die Schaltpaddeln funktioniert tadellos und Schaltbefehle werden umgehen umgesetzt. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 195km/h abgeregelt – für mich ein „no go“.

Bei hohen Geschwindigkeiten (über 170km/h) tut sich der RRE am Schwersten.

Der RRE-Motor ist nach meinem Empfinden der leiseste und laufruhigste. Der Verbrauch war am Höchsten, jedoch nicht so weit entfernt wie vermutet (knapp 11 Liter – also weniger als 10% mehr als X1) - in etwa habe ich alle Fahrzeuge gleich bewegt).

 

Fazit:

 

Der X1 scheidet allein schon aus optischen Gründen aus. Der Q3 ist optisch außen zu brav und innen zu kleinwagenhaft, zudem enttäuscht er für einen Audi bei der Materialauswahl.

Da der RRE vor allem im Innenraum mindestens eine Klasse höherwertiger ist, das Design innen wie außen einfach das gewisse Etwas hat, und er sich sonst keine eklatanten Schwächen leistet, wird es ab Sommer 2012 ein RRE sein.

Allerdings wird der RRE als Benziner bestellt – ich finde einfach den 4-Zylinderdieselklang unschön und unpassend für Fahrzeuge dieser Preisklasse.

 

Gruß

Daniel

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 13. Januar 2012 um 20:52

Hallo,

bis Sommer 2012 möchte ich für meine Frau einen kleinen SUV kaufen und hab nun alle drei in Frage kommenden ausgiebig (teilweise mehrmals –x1-) gefahren – hier meine Eindrücke:

(Stelle den Bericht ins X1, Q3 und RRE – Forum)

Ausgangsbasis:

BMW X1 x-Drive 20d Automatik 177PS (MJ 2010), 19 Zollräder, ein wenig mehr als Standartausstattung (Werkstattersatzwagen für unseren X6)

Audi Q3 TDI (177PS), S-tronic (Doppelkupplungsgetriebe) einige Zutaten wie Navi, Hifi-Concert + Audi Sound System, Glasdach, Fein Nappasportledersitze, lackierte Plastikteile, Einparkautomatik, StartStop, usw usw…waren im Fahrzeug verbaut. Bereifung: 17 Zollfelgen mit Winterreifen.

Range Rover Evoque SD4 Dynamik (2,2 l Diesel 190PS), 6-Gangautomatik Rückfahrkameras, Navi, mittlere Hifianlage, 20 Zollräder, Glasdach, usw…

Als Vorbemerkung möchte ich nicht verschweigen, dass der X1 inzwischen eine deutliche Modellpflege erfahren hat - ein paar negative Punkte die ich ansprechen werde wurden inzwischen von BMW verbessert (z.B.Fahrwerk)

Optik außen (Geschmackssache):

Der BMW gefällt auch bei längerem hinsehen einfach nicht, sieht einfach aus wie ein mit viel Plastik verkleideter höhergelegter Kombi mit riesigen Glubschaugen.

Der Audi kommt so brav daher, dass er mit bei der Präsentation im Autohaus gar nicht aufgefallen ist, als ich auf dem Parkplatz an einem neuen Q3 vorbeigelaufen bin. Vor allem die Seitenansicht und das Heck sind einfach ein wenig plump und langweilig. Schade Audi, ihr könnt doch so schöne Autos bauen (A5, TT, A6…). S-Line Packet und große Räder sind Pflicht.

Range Rover Evoque (RRE). WOW! Bis auf das Heck kann ich kaum Kritikpunkte finden. Bei der Probefahrt drehten sich beinahe so viele Hälse um wie wenn ich mit meinem kleinen schwarzen aus Stuttgart-Zuffenhausen unterwegs bin. Vorsicht: Ein paar schöne Details fehlen bei der PURE-Ausstattung und sind im Konfigurator so nicht sichtbar (z.B. farblich abgesetzte Ziernähte im Innenraum, Zierleiste außen in Grau anstatt in Chrom….)

Optik Innen, Qualität und Materialanmutung/Auswahl (für mich ein sehr wichtiger Punkt)

BMW X1

Wir fahren seit vielen Jahren BMW in der Familie und mussten schon beim X6 feststellen dass er qualitativ kein Premiumniveau erreicht. Der Innenraum des X1 (MJ 2010) besteht eigentlich nur aus Plastik, nur wenige Kunststoffe sind unterschäumt. Die vielen Hartplastikteile wurden meist nur mit Softlack überzogen. Da wirken sogar ein paar Koreaner hochwertiger. Die Optik des Armaturenbrett erinnert an einen Kleinwagen. Die Sitze mit Stoffbezug waren schweißtreibend und zogen schon Fäden, außerdem gab es mehrere Stellen im X1 die knarrten und knaxten.

Audi Q3

Auf den ersten Blick tadellose Verarbeitung und Materialauswahl. Auf den zweiten Blick sieht man leider, dass viel, auch billiges, Plastik verbaut wurde. Wenn man jetzt noch die Finger über die Materialen gleiten lässt wird man feststellen, dass Audi im Q3 ab Mitte des Armaturenbretts ausschließlich Hartplastik verbaut (auch nur mit einem Lack überzogen). Ansonsten waren bei Audi auch mal die Teppiche höherflorig usw.. Schade Audi, das war in unserem A3 und Q7 viel viel hochwertiger. Das Testauto war auch nicht frei von Geräuschen. Z.B. knarrten beide Armauflagen in den hinteren Türen. Auch möchte ich nicht wissen wie nach Jahren das Hartplastik an den Kotflügelwangen neben den Rücksitzlehnen (die nicht bis an die Türen reichen) aussieht. Wie der Audi Q3 bei diversen Magazinen die vielen Punkte bei diesem Thema einheimsen kann bleibt das Geheimnis der Tester. Als Audifahrer (haben im Familienbetrieb aktuell einen A3 und einen neuen A6) war ich auf jeden Fall enttäuscht. Schön sehen die Aluverblendungen aus, jedoch sieht das Armaturenbrett vom Design her aus wie aus einem Kleinwagen (A1?).

RRE

Ich denke der Innenraum ist das Sahnestück des RRE. Tolle Materialen im Sichtbereich, weiches Leder, echte Hölzer, echtes Alu, schöne Gestaltung/Design. Aber auch im RRE gibt es ein paar Stellen die mir nicht so gefallen: Handschuhfachdeckel, diverse Verkleidungen aus Hartkunststoff – jedoch lange nicht in der Masse der Konkurrenz. Man fühlt sich im RRE um mindestens eine Fahrzeugklasse höher untergebracht

Platzangebot / Sitze / Kofferraum

Alle SUVs sind für die Außenlänge geräumig genug. Der RRE ist vorne eindeutig der Größte. Auf den Rücksitzen sind die Unterschiede nicht ganz so groß, wobei im RRE als einziger auch drei Erwachsene bequem mitfahren können. Auf der Rückbank fährt es sich im RRE eindeutig am bequemsten. Der X1 und Audi tun sich da nicht viel. Die Sicht nach außen ist beim RRE auf der Rückbank eingeschränkt (vor allem für Kinder - kleine Fensterflächen).

Die getesteten Vordersitze waren beim X1 mehr als minderwertig (Standartsitze), beim Q3 (aufpreispflichtige Sportsitze) waren sehr bequem, jedoch könnten sie als Sportsitze noch mehr Seitenhalt vertragen (bin 184cm groß und wiege 74kg). Leider saß ich im Q3 trotzdem nicht richtig bequem da ich meinen linken Arm nicht in die Armlehne der Türe legen konnte (erreichte dann das Lenkrad mit der Hand nicht – also entweder Arm ablegen ODER lenken).

Der RRE verfügt über die bequemsten Sitze mit dem besten Komfort – jedoch fehlt mir ein wenig der Seitenhalt. Schön ist die Lenkradheizung (meint meine Frau;)). Die Sitzposition lässt sehr sehr lange und entspannte Fahrten zu.

Der Kofferraum erscheint mir beim RRE am Größten – wobei ich das nicht so genau angeschaut habe (zum Verreisen habe ich andere Fahrzeuge zur Verfügung;)). Total bescheuert fand ich die Kofferraumabdeckung beim Audi Q3, die nicht mit der Heckklappe noch oben schwenkt.

Wer allein unterwegs ist kann beim RRE getrost auf das Glasdach verzichten da es sich nicht öffnen lässt und erst auf Höhe des Kopfes (Fahrer/Beifahrer) beginnt. Das ist im Q3 besser gelöst.

Infotainment/el. Schnicksschack

Nicht so mein Thema. Ich lege lediglich viel Wert auf eine gute Audioanlage. Und da konnten mich alle drei nicht so sehr überzeugen – am ehesten noch der Audi (Audio Concert+Audi Sound System). Der X1 hatte das Standartradio verbaut – spar mir jeglichen Kommentar.

Das Audiosystem vom RRE (Meridian 380 Watt)enttäuschte mich auch, wobei es ok ist, aber eben auch nicht mehr (bin wohl von den 5-Kanal-Volvoaudioanlagen zu sehr verwöhnt).

Telefonieren via Blauzahn funktionierte bei allen sehr gut. Ich stehe auf keine Spielereien deswegen muss ein NAVI mich lediglich zuverlässig von A nach B führen. Das schafften alle Navis, jedoch nervte das NAVI des RRE mit umständlicher Bedienung und Unübersichtlichkeit. Also da lieber ein Mobiles Navi verwenden und Geld sparen.

Dinge wie Einparkautomatik, el. Heckklappe, Rückfahrkamera funktionierten beim RRE sehr gut – brauche ich aber nicht.

 

Bedienung

Wie schon erwähnt ist die Bedienfreundlichkeit nicht die Stärke des RRE. BC, Navi, Radio…naja, das lässt Raum für Verbesserungen.

Besser zurecht kam ich mit dem X1 (klar da ich schon seit vielen Jahren oft mit BMWs unterwegs bin), sowie dem Q3 (noch besser) – auch klar, da wir schon mehrere Audi/VW besessen haben. Was mich beim Q3 gestört hat ist die Position der Schaltpaddeln: Habe anstatt der

Paddeln oft den Blinker oder den Scheibenwischerhebel erwischt. Weiter finde ich bei einem Auto feste Radiostationstasten für sehr wichtig.

 

Fahrwerk / Fahrdynamik-komfort

 

Beim X1 Modelljahr 2010 ist dieses Thema schnell abgehandelt. Erstaunlich wie der X1 sich um die Kurven scheuchen lässt – aber das war es auch schon. Nervig wie er auf der Straße umherhoppelt und sich weigert Schläge und Unebenheiten zu absorbieren. Erinnerte mich an GOLF GTI-Zeiten aus den 80ern.

Die Lenkung war mir eindeutig zu nervös – entspanntes Fahren ist nicht möglich. Außerdem ist er am Lautesten sowohl vom Motor her als auch von den Fahrgeräuschen (Windgeräusche, Fahrwerks-reifengeräusche).

Der Q3 war leider ein wenig unglücklich bereift und somit nicht objektiv bewertbar. Die verbauten 17-Zollwinterreifen (Breite 215mm) waren derart weich, dass der Q3 einen sehr schwammigen Eindruck machte. Ich schiebe das auf die Reifen, da der Q3 trotz allem spüren ließ, dass das Fahrwerk doch sehr dynamisch und knackig (vielleicht zu knackig für meinen Geschmack) abgestimmt wurde. Die Lenkung machte einen guten direkten aber nicht zu nervösen Eindruck. Windgeräusche und Fahrwerksgeräusche waren auf sehr gutem Niveau. Nervig war das knarren der hinteren Türen/Türverkleidungen.

Der beste Kompromiss bot mir bisher der RRE. Er flitzt zwar nicht so behände um die Kurven (Testfahrzeug hatte 1840kg, der Audi 1610kg), federt jedoch harmonischer als X1 und Q3. Mit dem verstellbaren Fahrwerk ist der RRE jedoch kaum langsamer in den Kurven als X1 und Q3. Ich war jedenfalls überrascht wie dynamisch sich der RRE (nach den gelesenen Testberichten) fahren lässt . Wind- und Fahrwerksgeräusche waren ebenfalls auf sehr niedrigem Niveau. Die Lenkung im RRE ist direkt genug, jedoch nicht so direkt („sportlich“) wie beim X1 und Q3.

Erfreulich, wenn auch nicht sonderlich wichtig: Der RRE wird unter den dreien auch mit Abstand der Geländegängigste sein.

 

Motor / Getriebe /Fahrleistungen

Der X1 20D Zieht schon knapp über Leerlauf sehr gut los und lässt auch bis 4000 u/min kaum nach. Er war insgesamt der Sparsamste der dreien, wobei die Unterschiede im Spritverbrauch weit weniger waren als gedacht (max. 10%). Leider ist der Motor eindeutig der lauteste und nicht frei von Vibrationen und klingt schon arg nach Kleinwagen. Bis 180 km/h geht es flott voran, danach wird es zäher, wobei er deutlich über 200km/h mit Anlauf rennt. Das Automatikgetriebe schaltet spontan und hat meist die passenden Gänge parat. Mir war es beinahe zu nervös – kleinste Gaspedalbewegungen wurden umgehend in Schaltvorgänge umgesetzt.

Der Q3 TDI begeistert vor allem mit dem 7-Gang Doppelkupplungsgetriebe. Es schält extrem schnell und ruckfrei die Gänge durch, lässt sich aber auch sehr komfortabel fahren. Audi (VW), sehr gut gemacht! Der TDI überzeugt mit seiner Drehwilligkeit. Wenn andere Diesel ab 3500 u/min müde werden dreht der TDI mühelos in den roten Bereich bei 4.500 u/min. Er kommt schon bei 1400 u/min aus den Puschen und dreht mühelos wie gesagt bis weit über 4000 u/min. Der Motor ist eher im unteren Drehzahlbereich ein wenig brummig. Was mir gar nicht gefallen hat war das bummeln/ rollen im Stadtverkehr bei 60 – 80km/h. Da schält das Getriebe in den 6.-oder 7. Gang. Die Drehzahl sinkt auf 1200 u/min und der Motor brummt und vibriert – spürbar bis ins Lenkrad. Verbrauch war bei 10,2 Liter im gemischten Betrieb – also etwas mehr als der X1, aber rund 0,5 Liter weniger als der RRE.

Der RRE mit seinem 2,2 Liter Diesel ist auffällig unauffällig. Er fühlt sich untenherum beinahe am „bulligsten“ an. Dreht sauber und kräftig schon bei 1500 u/min los und dreht willig bis 3.500 u/min. Danach lässt sein Elan nach und er verlangt nach dem nächsten Gang. Die Automatik ist für eine Wandlerautomatik sehr gut. Auch der manuelle Eingriff über die Schaltpaddeln funktioniert tadellos und Schaltbefehle werden umgehen umgesetzt. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 195km/h abgeregelt – für mich ein „no go“.

Bei hohen Geschwindigkeiten (über 170km/h) tut sich der RRE am Schwersten.

Der RRE-Motor ist nach meinem Empfinden der leiseste und laufruhigste. Der Verbrauch war am Höchsten, jedoch nicht so weit entfernt wie vermutet (knapp 11 Liter – also weniger als 10% mehr als X1) - in etwa habe ich alle Fahrzeuge gleich bewegt).

 

Fazit:

 

Der X1 scheidet allein schon aus optischen Gründen aus. Der Q3 ist optisch außen zu brav und innen zu kleinwagenhaft, zudem enttäuscht er für einen Audi bei der Materialauswahl.

Da der RRE vor allem im Innenraum mindestens eine Klasse höherwertiger ist, das Design innen wie außen einfach das gewisse Etwas hat, und er sich sonst keine eklatanten Schwächen leistet, wird es ab Sommer 2012 ein RRE sein.

Allerdings wird der RRE als Benziner bestellt – ich finde einfach den 4-Zylinderdieselklang unschön und unpassend für Fahrzeuge dieser Preisklasse.

 

Gruß

Daniel

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Hi Daniel,

dann sind wir ja demnächst Volvo- und LR-"Kollegen". :D

Auch ich würde den Benziner vermutlich bevorzugen. Schöne und wie immer sehr ausführliche Zusammenfassung!

Schönen Gruß

Jürgen

Themenstarteram 13. Januar 2012 um 22:01

Zitat:

Auch ich würde den Benziner vermutlich bevorzugen. Schöne und wie immer sehr ausführliche Zusammenfassung!

bin tiefenentspannt und auf "Schreibenzug" gewesen - war drei Wochen in Afrika, meist ohne Strom (und Notebook) dafür aber mit einem Landcruiser und einem Defender unterwegs:D

Gruß Daniel

Das der X1 und der Q3 Langweiler gegenüber dem RRE sind, und eigentlich keine Chance gegenüber dem RRE haben, ist ja eigentlich von vornherein klar.

Interessanter wäre meiner Meinung nach ein Vergleich: X3, Q5 und RRE gewesen. Aber selbst hier würde ich dem RRE dem Vorzug geben, selbst bei diesem Vergleich wirken der neue X3 und der mittlerweile faceliftwürdige Q5 langweilig.

Als Vergleich wäre daher am interessantesten: X5 gegen RRE. Der Q7 fällt aufgrund seiner Länge über 5m aus dem Raster. Nur der X5 (und der X6 auch) kann optisch aus dem BMW SUV Angebot mit dem RRE mithalten. Der X5 ist 50cm länger wie der RRE, allerdings wirkt der RRE hochwertiger im Innenraum. Außenoptik ist wirklich Geschmackssache: X5: groß, bullig, sportlich, jedoch seit 2007 auf dem Markt, RRE: sportlich, Topdesign, Neuerscheinung. Das wäre mal ein interessanter Vergleich.

am 14. Januar 2012 um 15:20

Zitat:

Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 195km/h abgeregelt – für mich ein „no go“.

na, anscheindend doch nicht :)

Ggü dem X1 bietet der RRE noch den Vorteil, daß eine Standheizung ab Werk bestellbar ist.

Gruß

DN

Themenstarteram 14. Januar 2012 um 18:02

Zitat:

 

 

 

Das der X1 und der Q3 Langweiler gegenüber dem RRE sind, und eigentlich keine Chance gegenüber dem RRE haben, ist ja eigentlich von vornherein klar.

 

Interessanter wäre meiner Meinung nach ein Vergleich: X3, Q5 und RRE gewesen. Aber selbst hier würde ich dem RRE dem Vorzug geben, selbst bei diesem Vergleich wirken der neue X3 und der mittlerweile faceliftwürdige Q5 langweilig.

 

Als Vergleich wäre daher am interessantesten: X5 gegen RRE. Der Q7 fällt aufgrund seiner Länge über 5m aus dem Raster. Nur der X5 (und der X6 auch) kann optisch aus dem BMW SUV Angebot mit dem RRE mithalten. Der X5 ist 50cm länger wie der RRE, allerdings wirkt der RRE hochwertiger im Innenraum. Außenoptik ist wirklich Geschmackssache: X5: groß, bullig, sportlich, jedoch seit 2007 auf dem Markt, RRE: sportlich, Topdesign, Neuerscheinung. Das wäre mal ein interessanter Vergleich.

genau diese Gedanken habe ich mir auch gemacht. Wir (in Bereich meiner Familie) fuhren die letzten Jahre je zwei X5, einen Q7 und gerade einen X6...am ehesten würde ich den RRE mit dem X6 vergleichen, da der X6 genausowenig (oder genausoviel) Platz hat wie der RRE und hauptsächlich aus optischen Gründen gekauft wird. Im Innenraum (Design/Materialqualität) schlägt der RRE den X6 ganz klar. Motorentechnisch bietet RR mit RRE leider keine 5-oder 6-Zylinder an - für mich der größte Nachteil ggü. X3,X5,X6,Q5,VolvoXC60...

Zitat:

Zitat:

Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 195km/h abgeregelt – für mich ein „no go“.

 

na, anscheindend doch nicht

 

 

Ggü dem X1 bietet der RRE noch den Vorteil, daß eine Standheizung ab Werk bestellbar ist.

 

 

 

Gruß

 

DN

doch ein "no go" da der RRE nur als Benzinger (217km/h) oder als gechipter Diesel (ohne Beschränkung) bestellt wird.;)

Auf die Standheizung verzichte ich - hab (im XC90) und hatte in mehreren Fahrzeugen eine und habe diese in den letzten 10 Jahren noch keine 10 mal benutzt.

Gruß Daniel

Zitat:

Original geschrieben von daniel bullinge

Motorentechnisch bietet RR mit RRE leider keine 5-oder 6-Zylinder an - für mich der größte Nachteil ggü. X3,X5,X6,Q5,VolvoXC60...

Naja das sehe ich pragmatischer, ich habe nichts gegen 4-Zylinder solange dabei ein erheblicher Verbrauchsvorteil gegenüber einem 6-Zylinder herausspringt. Ich fahre den X5 mit 10-11 Litern im Schnitt. Leider habe ich ja fast dasselbe beim RRE SD4 Automatik gelesen, also frage ich mich da wo der Vorteil liegen soll? Ich vermute das dies noch der Einfahrtzeit zu verschulden ist da die Autos ja in den ersten 10.000 km ja generell mehr verbrauchen, denn mehr als die üblichen 2 Liter Verbrauch als die ECE-Norm habe ich auch noch nie erlebt.

am 15. Januar 2012 um 21:11

Zitat:

Original geschrieben von daniel bullinge

Auf die Standheizung verzichte ich - hab (im XC90) und hatte in mehreren Fahrzeugen eine und habe diese in den letzten 10 Jahren noch keine 10 mal benutzt.

...weil Du eine Garage hast oder warum? Bei mir läuft die Standheizung von November bis März 2x am Tag.

Gruß

DN

Themenstarteram 15. Januar 2012 um 21:37

Zitat:

...weil Du eine Garage hast oder warum? Bei mir läuft die Standheizung von November bis März 2x am Tag.

 

Gruß

 

DN

ja, auch deswegen vermutlich - wobei ich als sparsamer Schwabe meine Garage nicht beheize.:D

Gruß Daniel - der dafür ab Novemeber regemäßig die Sitzheizung (kurz) benutzt (ja ich weiß um die Folgen - hab drei Kinder und alles funktioniert (noch) gut:D)

am 16. Januar 2012 um 7:14

Zitat:

Original geschrieben von daniel bullinge

Zitat:

...weil Du eine Garage hast oder warum?

ja, auch deswegen vermutlich - wobei ich als sparsamer Schwabe meine Garage nicht beheize.:D

was auch "rosttechnisch" Blödsinn wäre.

Dann sind wir uns wohl einig: für alle Laternenparker macht eine Standheizung Sinn, zumal wenn für im Verhältnis wenig Geld ab Werk bestellbar! Beim X1 und Q3 sind jeweils ca. 1000€ mehr zu zahlen. Und meine Firmenleasing wird eine nachträglich montierte StHzg zukünftig nicht mehr über die Rate umlegen. Ist dann "nachträglich montiertes Zubehör in der Verantwortung des Leasingnehmers".

Gruß

DN

ich hatte für mich auch eher den vergleich mit x3 und q5 gemacht.

Themenstarteram 16. Januar 2012 um 17:19

 

 

 

 

ich hatte für mich auch eher den vergleich mit x3 und q5 gemacht.

 

 

hier hast Du zumindest meinen Eindruck vom X3 (vom Dezember 2010)

Zitat:

 

normalerweise bin ich hauptsächlich im VolvoForum unterwegs - dachte jedoch, dass dieser Bericht (ohne rosarote BMW-Brille) für den Einen oder Anderen interessant sein könnte.

 

 

 

Wie der Titel schon sagt hatte ich gestern die Möglichkeit den neuen BMW X3 X-Drive 20D ausgiebig zu testen, da das Leasing des 525 d Xdrive ausläuft und ein Fahrzeugkauf ins Haus steht.

 

 

 

 

Vorrausschicken möchte ich dass wir in der Familie schon einen der ersten X3 hatten (neben vielen weiteren BMWs wie X5, 540i, 320D, 750i), des weiteren zur Zeit zum 5er ein X6 sich in der Familie befindet.

 

 

 

Ich kenne weiter aus Testfahrten den Audi Q5 (3,0TDI) und mehrere Motorisierungen des MB GLK und des Volvo XC60, und vergleiche in meinen Eindrücken den X3 hauptsächlich mit dem XC60.

 

 

 

Die getestete X3 - Version hatte den 4 Zylinder 1995 ccm Dieselmotor mit 184PS und 380NM bei 1700 u/min und 6-Gang Handschaltung.

 

 

 

Weiter war er mit einem adaptiven Fahrwerk ausgestattet das sich in drei Stufen verstellen ließ. Dazu noch weitere Annehmlichkeiten wie Sportpacket (kenne jetzt die genaue Bezeichnung der Packete nicht...Sportteilledersitze usw), Panoramaglasdach, Navi, usw…

 

 

 

Testeindrücke:

 

1. Optik außen:

 

 

 

Wie immer Geschmackssache. Von hinten ist er auf den ersten Blick kaum von einem X5 zu unterscheiden. Bullig, hoch und breit.

Die Seitenansicht gefällt mir gar nicht. Sicken und Schwünge ohne wirklichen Sinn (die letzten Überbleibsel von Chris Bangle).

Die 18Zollräder sehen ärmlich in den großen Radkästen aus. Von vorne ist er langweilig, ohne weh zu tun aber auch ohne zu begeistern. Die schwarzen Anbauteile in Plastik sehen ein wenig billig aus.

 

 

 

 

 

2. Optik / Qualität / Bedienung innen:

 

 

 

 

 

Optik innen: Auch Geschmackssache.

 

 

Jedoch frage ich mich inzwischen ob die Innenraumdesigner des X3 bei der Entwicklung Jahresurlaub hatten. BMW baute früher so schicke Armaturentafeln….Einzig die Mittelkonsole (wo der Schalthebel sitzt) sieht wertig und schick aus, der Rest ist einfach nur langweilig.

 

 

 

Die verwendeten Materialien sind besser als in unserem X6, jedoch ein ganzes Stück entfernt vom 5er und X5. Wenn ich an den „Gumminippel“ (Knopf kann man dazu nicht sagen) erinnere, der dazu dient die Lautstärke des Radios zu verstellen packt mich der Graus.

 

 

Weiter kann ich mich bis heute nicht mit dem gummiartigen Bezug des Dashboards anfreunden. Leider ist nichts was nach Alu aussieht auch tatsächlich Alu, der „Lederbezug“ der Mittelarmlehne ist schlecht gemachtes Kunstleder, die Sonnenblenden sind von minderer Qualität, im unteren Fahrzeuginnenbereich wurde sehr großzügig Hartplastik verbaut.

 

 

 

Die Passgenauigkeit und Montage der Teile ist jedoch sehr gut. Selbst bei schlechtesten Straßen knarrt nichts.

 

 

 

Ich würde das nicht kritisieren wenn der Preis und der Anspruch des X3 nicht so hoch wäre.

 

 

 

Qualitativ sehe ich den XC60 sicherlich nicht hinter dem X3, eher sogar ein wenig höher.

 

 

 

Die Bedienung durch das I-Drive ist viel besser als in früheren Modellen.

 

 

Trotzdem finde ich es eine Unart (wie bei Audi) viele Knöpfe auf den Mitteltunnel zu verfrachten. Beim X3 sind es allein um den I-Driveknopf 7 weitere Knöpfe…der Blick muss selbst nach Eingewöhnung von der Fahrbahn abgewendet werden. Klangeinstellungen beim Radio usw..sind mir immer noch viel zu umständlich.

 

 

Es geht noch immer nichts über die simple Bedienbarkeit der Volvomodelle (auch wenn es auf den ersten Blick ein paar Knöpfe mehr sind).

 

 

 

Das verbaute Radio enttäuscht in der Klangqualität und Empfangsqualität. Da sind die Hifianlagen in den Volvos deutlich wertiger.

 

Das Navi funktioniert sehr gut wobei ich auch mit den alten Volvo RTI-Navis sehr gut zurechtgekommen bin.

 

 

 

 

 

3. Raumangebot / Kofferraum / Sitze:

 

 

 

Das Raumangebot ist deutlich größer als beim Vorgänger.

 

 

 

Platz vorne wie immer großzügig.

Die verbauten Sportsitze (in Stoff/Leder – Kombi) bieten tollen Seitenhalt und eine gute Schenkelauflage. Leider ist mir die Unterstützung im Rückenbereich zu gering, der Sitz gibt im Rücken zu sehr nach (nach 2 Bandscheibenvorfällen hab ich einen empfindlichen Rücken) was bei längeren Fahrten bestimmt sehr nachteilig ist. Hier hat der XC60 die Nase vorne, wenn ich auch beim XC60 den Seitenhalt vermisse.

 

 

 

Auf den Rücksitzen gibt es überraschend viel Beinfreiheit. Mindestens so viel wie im XC60 – wenn nicht sogar ein klein wenig mehr. Die Kopffreiheit ist sehr gut (trotz Panoramadach), leider wurde jedoch die Rücksitzbank tief montiert - ich bin mit 184cm Größe nur noch auf den „Arschbacken“ gesessen. Das kann der XC60 besser.

 

 

 

Leider können drei Kinder nicht bequem nebeneinander sitzen, da der Mittelsitz (wie fast bei Alllen) zu schmal und nicht ausgeformt ist.

 

 

 

Das Kofferraumvolumen verspricht von der Literangabe einen sehr großen Kofferraum. Dass diese Angaben für die Praxis kaum zu gebrauchen sind (extremes Beispiel Tiguan und Audi Q5) zeigt der X3 leider auch wieder.

 

 

Ich teste jeden Kofferraum mit dem Kinderwagen und ein paar Koffern. Die Grundfläche des Kofferraums ist leider zu gering so dass der Kinderwagen den Kofferraum komplett ausfüllt. Das eingezogene Dach verhindert das weitere Laden von Koffern/Kisten….

 

 

 

Hier sehe ich den XC60 im Vorteil, da er eine größere Grundfläche hat und der Kinderwagen längs eingeladen werden kann (und somit noch Platz für Koffer/Einkäufe/Sprudelkisten usw. bleibt).

 

 

 

 

4. Fahren

 

 

 

 

 

4.1. Motor:

 

 

 

 

 

Der 4-Zylinderdiesel ist sehr leise – noch leiser (besser gedämmt) als im 3er BMW und laufruhig.

 

 

Unter 1600 u/min tut sich leider sehr wenig, danach zieht er sehr gut und gleichmäßig auf 4.000 u/min. Über 4.000 u/min wird er faul und wirkt zugeschnürt (Diesel eben).

 

 

Die 380 NM spürt man und man fühlt sich ausreichend motorisiert. Jedoch fehlt jeglicher „Punch“.

 

 

Das Bummeln bei niedrigen Drehzahlen ist möglich. Ich habe nicht nachgemessen, jedoch scheinen mir die Prospektfahrleistungen ein wenig optimistisch – zumindest konnte ich keinen Unterschied zum Q5 2,0TDI spüren. Der D5 (205PS) im XC60 fühlt sich deutlich potenter an.

 

 

Der Spritverbrauch zeigt zwei Gesichter. Auf gemächlichen Bundesstraßen-und Landstraßenfahrten begnügte er sich (lt. BC) mit 8,0 Liter (was für meine Fahrkünste ein guter Wert ist). Fährt man den X3 jedoch „sportlich“ laufen RuckZuck 10 Liter durch die Brennräume. Die Angebenen 5,6 Liter sind ein BMW-typischer Fabelwert der in der Praxis nicht zu erreichen ist. Diese ECE-Verbrauchswerte habe ich und auch die vielen BMW-Fahrer in meiner Familie mit einem BMW noch nie annähernd erreicht.

 

 

 

Fazit:

 

 

Ein guter Motor mit guten Fahrleistungen und angemessenem Spritverbrauch – jedoch fühlte ich mich nie so richtig wohl mit dem leisen aber doch immer hörbaren 4-Zylinderkleinwagendieselgebrumme. Ich verbrauche lieber 0,5 – 1,0 Liter mehr und lass meine Ohren mit einem 5- oder 6-Zylindermotor verwöhnen. 4 Zylinder in einem < 60.000€ Auto – dazu bin ich noch nicht reif. Mir wäre ein D5 oder D3 auf jeden Fall lieber (oder natürlich der tolle 30D).

 

 

 

 

 

4.2. Fahrwerk/Lenkung:

 

 

 

 

 

Am Meisten war ich auf das Fahrwerk gespannt, wo doch unser erster X3 eine beinahe unzumutbare Ruppigkeit an den Tag legte. Zwar „hoppelt“ der neue X3 nicht mehr von Straßenunebenheit zu Straßenunebenheit, aber er ist mir noch immer einen Tick zu straff.

 

 

 

Auf der weichsten Fahrwerkseinstellung spürt man noch immer jegliche Fahrbahnunebenheit.

 

 

Diese "Direktheit" ist angenehm solange die Reise nur von kurzer Dauer ist, aber für Vielfahrer eher nervig.

Leider beschreitet ja auch der Q5 diesen praxisfremden Weg.

 

 

Die Fahrdynamik ist über jeden Zweifel erhaben und trotz kleiner Bereifung (18Zoll) kann der X3 weit schneller um die Kurven gefahren werden wie es die Straßenverkehrsordnung zulässt.

 

 

Die Fahrwerkseinstellung „Sport“ und „Sport+“ sind unnötig und nur auf absolut glatten Fahrbahnbelägen zu gebrauchen (wo gibt es die in Deutschland?).

Unangenehm hart und schwergängig wird dann auch die Lenkung.

 

 

 

Toll ist die Karosseriesteifigkeit, da kann sich Volvo noch eine Scheibe abschneiden.

 

 

 

 

 

Fazit:

 

 

 

Eine deutliche Verbesserung zum alten X3 in Sachen Komfort. Jedoch wünschte ich mir beim einstellbaren Fahrwerk eine echte Komfortstufe. „Sport“ ist schön, aber im Alltag in dieser Fahrzeugklasse auf Dauer unangenehm und unangemessen.

Deswegen hat hier der XC60 einen besseren Kompromiss zwischen Fahrkomfort und Dynamik getroffen.

 

 

 

 

 

Fazit gesamt:

 

 

 

Durch die ersten Tests in diversen Magazinen hatte ich zugegebenermaßen sehr (zu) hohe Erwartungen an den neuen X3.

 

 

Er ist sicherlich ein sehr guter SUV der ganz oben mitspielt – aber eben nur mitspielt. Audi Q5 und Volvo XC60 sind absolut auf Augenhöhe.

BMW kocht auch nur mit Wasser. Auffallend ist die überzogen gute und unkritische Bewertung in manchen dt. Automagazinen.

 

 

 

Der Preis ist im Vergleich zum XC60 zu hoch.

 

 

 

Der X3 ist sicherlich ein sehr gutes Auto trotzdem wünsche ich mir beim X3 (abgesehen von der Optik) einen höherwertigen Innenraum, einen 6-Zyinderdieselmotor (den es ja bald gibt), und ein (besseres) komfortableres Fahrwerk.

 

 

 

 

 

Gruß Daniel

Hallo

Wir haben auch den Q3 TDI (177 PS, S-Tronic) und den RRE SD4 Probe gefahren. Der BMW kommt schon alleine wegen dem Design (70er Jahre Schick) nicht in die nähere Auswahl.

Ich kann mich dem Bericht vom Themenstarter anschließen. Das deckt sich mit meinen Eindrücken. Der AUDI erscheint etwas spritziger in den Fahrleistungen, wohl ein Vorteil des niedrigeren Gewichts, aber im RRE fühlt man sich einfach zu hause. Und es ist ein um 1 bis 2 Klassen höherwertiges Fahrzeug. Ich finde das Preis/Leistungsverhältnis im Vergleich zu AUDI deutlich (!) besser.

Wir verhandeln jetzt über den Preis (Rabatt) und ein paar Ausstattungsdetails und werden in den nächsten Tagen auch einen RRE Si4 Prestige bestellen.

Und der Entschluss fällt mir wirklich sehr schwer! Denn ich bin mit dem AUDI Verkäufer und dem ganzen Autohaus äußerst zufrieden und würde mein Geld lieber dort hin tragen, nach 15 Jahren der Verbundenheit.

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