Golf 3 Wasser im Fußraum

VW Golf 3 (1H)

Hallo Leute,
habe da ein feuchtes Problem, nein, nicht meine Freundin, sondern mein 3er Golf! Hab den Wagen vor ein paar Wochen gekauft, und jetzt das Problem!
Mein Fußraum auf der Fahrerseite war heute nach starkem Regen sehr naß! Habe schon den Ablauf der an der Tür ist mit einer Spindel durchst0ßen um ihn zu säubern, trotzdem habe ich viel Wasser auf dem Boden. Wer hat schon ein ähnliches Problem gehabt? Brauche euren Rat! Was kann ich machen?

Gruß

Jörg

35 Antworten

Zitat:

@Rafcamora91 schrieb am 26. April 2019 um 12:56:49 Uhr:



Nun wollte ich fragen ob dies mit dem Schiebedach zusammenhängen kann?

Wenn dein Golf eins hat,mit ziemlicher Sicherheit!

Edit: Bild nochmal neu

Hallo zusammen,

ich habe mich hier angemeldet, weil ich in den letzten Wochen echt fast verzweifelt bin bei der Suche nach der Ursache für den Wassereintritt in meinem G3. Keiner von den Lösungsansätzen, die im Internet kursieren, hat mir geholfen, deswegen will ich die Ergebnisse hier mal ausführlich berichten.

Bei mir fing es an mit Wasser im Fußraum hinten links, hinter dem Fahrersitz. Habe ich gemerkt, als ich die Fußmatte angehoben habe.

Also fing ich mit der Ursachensuche hinten an, in Frage kamen:
- Schiebedach: war undicht :-), also frei
- Untere Türabläufe frei
- Türfolie: hatte ich im Verdacht, weil da unten ein Tropfen an der Tür hing. Abgerupft, dabei die Aufnahmen von der Pappe gerissen, ging mit Pattex aber gut wieder ranzukleben. Mein Fazit hierzu: nur abnehmen, wenn es halbwegs sicher ist, dass das auch die Ursache ist. Würde ich künftig als eine der letzten Optionen machen, da man schnell was zerstört - ist alles gclipst und die Clipse sind spröde bei einem fast 30 Jahre alten Auto
- Rücklicht: alles dicht
- die Ablaufstopfen im Boden habe ich ausgeschlossen, weil es beim Stehen vollief. Ich halte die Theorie, dass es dort in Größenordnungen Wasser reindrückt, eher für sinnlos.

Nun war ich dann mit meinem Latein aber erstmal am Ende...

...bis ich durch Zufall gemerkt habe, dass es Wasser offenbar unter dem "Holm" durchdrückt, der zwischen hinteren Teil der Fahrgastzelle und vorderem Bereich offenbar zur Versteifung eingesetzt ist. Es hatte den Anschein, als würde das Wasser am unteren Rand zwischen den Blechen durchdrücken. Also unterhalb (!!) des Teppichs nach vorne gefühlt... alles pitschpatschnass.

Somit war plausibel, dass es Wasser von vorne nach hinten drückt und zwar unter dem Querholm durch. Das konnte ich dann auch manuell provozieren.

Warum habe ich das nur vorher nicht gemerkt? Weil die Dämmatte, die vorne unter dem Teppich liegt, nach oben mit Kunststoff abgedichtet ist, die lässt, im Gegensatz zur hinteren Dämmmatte, kein Wasser durch.

Die Dämmmatte nach hinten rausgezogen und 2 Wochen im Keller trocknen lassen...

Somit konzentrierte sich meine Suche nun auf den vorderen Bereich der Fahrgastzelle.

Türfolie hab ich diesmal dran gelassen, Schiebedach ist auch schön frei. Wasserkastenabläufe sind bei mir tiptop (auch unten die Abläufe im Radhaus, die mache ich jährlich frei, damit er mir dort nicht rostet).

Um besser sehen zu können, wo das wasser herkommt, habe ich innen beide Sitze rausgenommen, die Mittelkonsole entfernt, die Schwellerverkleidung innen an der Fahrerseite ausgeclipst, die untere Partie des Armaturenbrettes abgenommen und die untere Verkleidung der A Säule abgenommen. Den Teppich habe schließlich ich zur Beifahrerseite rübergeklappt, so dass ich nur das blanke Bodenblech hatte.

Das Wasser kam bei Regen tropfenweise innen an der Unterseite der A Säule runter, sammelte sich und wanderte dann langsam nach hinten. Da das wohl schon ne weile undicht war, waren die Dämmatten nach vorne und zum Kotflügel auch nass. Die haben sich nach und nach vollgesogen und auch da tropfte es mitunter nach unten. Man muss hier also sehr genau schauen, dass man die undichte Stelle genau lokalisiert, dabei hat mir mir die teilweise Freilegung des Innenraums vorne unten geholfen. Ich war also dann auch sicher, dass das Wasser nicht aus der Mitte irgendwo reindrückt.

Ursachen, die dann in Betracht zog, waren, neben den Klassikern Schiebedach und Wasserkasten:
- Frontscheibe
- die Tülle der Motorhaubenentriegelung, die exakt im Weg des in den Wasserkasten ablaufenden Regenwassers liegt (es wundert mich, dass ich hierzu keine Hinweise gefunden habe im Internet)

Die Frontscheibe ist über den Rahmen hinaus (überstehend) geklebt, d. h., das Wasser läuft ab und unten über den Rand der Scheibe in den Wasserkasten. Es müsste also unter dem Scheibenrand nach innen und nach oben zurücklaufen, um bei undichter Scheibe in den Innenraum zu kommen. Sowas macht Wasser nicht, weil Wasser ist faul. An den Seiten sind die Abläufe frei, da lief es sauber nach unten.

Die Tülle des Kabelzugs der Motorhaubenentriegelung indes schien mir, auch durch "Versuche" mit dem Stiel vom Kochlöffel von innen (anders bin ich nicht in die Ecke gekommen von unten) die wahrscheinlichste Ursache zu sein. Die liegt so dermaßen beschissen mitten im Weg, den das sich an den Kanten der Scheibe sammelnde Wasser auf dem Weg in den Wasserkasten nimmt, die "musste" eigentlich die Ursache sein.

Leider waren mehrere Abdichtversuche erfolglos. Bzw. bedingt erfolgreich: nach Ausbau und Reinigung sowie mehrfachem Versuch der Abdichtung, zuletzt großzügig von oben mit "Elch P1" (geiler Scheiß, klebt wie Hulle!) konnte ich Wasser gezielt über die Tülle gießen und alles blieb trocken. Nun wollte ich heute den ganzen Mist wieder zusammenschrauben. In der Nacht hat es leicht geregnet - und im Innenraum war wieder eine Pfütze. :-(

Also hab ich heute wieder von vorne angefangen. Und zwar extrem sorgfältig, mit einer Spritzflasche. Das Wasser also nicht einfach rübergekippt, sondern tröpfeln lassen, so wie bei echtem Regen. Und zwar ganz isloiert, jede mögliche Partie einzeln für sich, dabei "upstream", also etagenweise von unten nach oben.

Und dann habe ich nach 3h Suche (!!) die Ursache endlich gefunden und konnte damit dann den Wassereinbruch auch provozieren. Das Problem dabei ist, dass das Wasser nicht unmittelbar durchläuft sondern imner zeitverzögert unten im Innenraum ankommt - ihr braucht also wirklich Geduld, um mögliche Ursachen auszuschließen und meines Erachtens bringt aus diesem Grund auch die "Wasserschlauchmethode" nichts bzw. nur in einfachen Fällen oder vielleicht per Zufall.

Die Undichtigkeit war an der Oberseite des Wasserkasten an der Fuge zwischen Kotflügel und "Mittelteil". Dort sind zwei Bleche aneinander geschweißt und mit einer Art Karosseriemasse abgedichtet. Regenwasser, was an der Seite der Scheibe nach unten läuft, teilt sich unten an dem Stegblech, dass das Scharnier für die Motorhaube bildet. Ein Teil des Wassers läuft über das Masseband auf der Oberkannte des Kotflügels ab, ein anderer Teil läuft (von vorne betrachtet) *links* an dem Steg, der das Scharnier der Motorhaube bildet vorbei und tropft dann runter auf die Tülle von der Motorgehäuseentriegelung und läuft von dort in den Wasserkasten. *Bevor das Wasser aber abtropft, fließt es über die Fuge zwischen Kotflügel und "Mittelteil"* - und dort sickerte es bei mir ganz gemütlich und langsam tropfenweise in den Innenraum. Die Stelle liegt unter der Plastikabdeckung des Wasserkastens.

Wen es noch interessiert, dem kann ich gerne das Video davon zuschicken. Ich würde mich nicht wundern, wenn das in vielen Fällen auch bei anderen Wasserschäden die Ursache wäre.

Übrigens habe ich die Clips und die Abdeckung des Wasserkastens mit Silikonspray behandelt. Somit werden diese Plastikteile wieder schön geschmeidig und nichts bricht.

Vielleicht hilft diese Darstellung ja dem ein oder anderen, mir hätte es viel Frust gespart...

Undichte Fuge

Update:

Letztlich waren es mindestens 3 Undichtigkeiten, nämlich
- Tülle der Motorhaubenentriegelung
- die oben beschriebene Stelle
- die Naht, die im Bild oben unter dem Massekabel liegt

Die Naht hatte ich nach intensiver Suche (intensiv, weil man Wasser tropfenweise und sehr gezielt aufbringen muss, um diese nicht sichtbaren Stellen zu finden) am Wochenende abgedichtet.

Gestern hat es wieder geregnet - zwar nicht stark und lange, aber immerhin 3 Stunden. Trocken..

Googelt mal nach Lopez-Effekt... da findet ihr was von schlechten Blechen und schlechten Verbindungen...

Zitat:

@hosche schrieb am 22. März 2023 um 13:03:21 Uhr:


Update:

Letztlich waren es mindestens 3 Undichtigkeiten, nämlich
- Tülle der Motorhaubenentriegelung
- die oben beschriebene Stelle
- die Naht, die im Bild oben unter dem Massekabel liegt

Die Naht hatte ich nach intensiver Suche (intensiv, weil man Wasser tropfenweise und sehr gezielt aufbringen muss, um diese nicht sichtbaren Stellen zu finden) am Wochenende abgedichtet.

Gestern hat es wieder geregnet - zwar nicht stark und lange, aber immerhin 3 Stunden. Trocken..

Googelt mal nach Lopez-Effekt... da findet ihr was von schlechten Blechen und schlechten Verbindungen...

https://www.google.com/search?...

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Dann denk die Lopez-Nummer weiter durch. Denn viele blenden aus, dass Herr Lopez erst 1993 zu Volkswagen kam. Da war der Golf III schon im zweiten Produktionsjahr. Die Entwicklung geht 4-5 Jahre davor los und gleich zu Beginn werden die Konzepte und Lastenhefte definiert, die Lieferanten nominiert und so weiter.
Wie viel Einfluss hatte der da noch? Mal eben ändern ist nicht. Seine Arbeit schlug beim Nachfolger richtig durch. Der war da auch mitten in der Entwicklungsphase und da wurden dann auch so manch konstruktive Einsparungen vorgenommen.

Außerdem sollte man die Ansprüche "erden": Wenn bei einem Verbrauchsauto, welches zwischen 31 und 25 Jahren (!) alt ist, ne Gummitülle und ne Karosseriedichtmasse rissig/spröde werden... dann ist das schlechte Qualität. Mitnichten! Da würde ich gerne mal eure Ansichten zum NVH und der Betriebsfestigkeit hören. Gern auch Konzepte aufzeigen, unter Berücksichtigung der ganzen anderen Anforderungen. Weit mehr als Einkaufspreis.

Was erwartet ihr noch? Die Kisten (Golf 3) sind durch, die waren vergleichsweise günstig, da hat VW auch ohne Lopez bereits an paar Dingen den Rotstift angesetzt (Wirtschaftliche Lage des Konzern zu der Zeit beachten) und mittlerweile sind die Modelle Young-/Oldtimer: Die haben ihr Saldo erfüllt.
Da geht nun mal mittlerweile "alles" kaputt, da der Verschleissvorrat aufgebraucht ist. Entweder immer wieder Hand anlegen, was neues kaufen oder ne komplette Restauration durchführen.

Davon abgesehen... solche Wassereinbrüche zu finden ist ne nervige Geduldsprobe. Dort "Vorne" ist der nächste Klassiker die Dichtung Gebläsekasten/Pollenfilterrahmen, auch da bricht gerne das Wasser ein. Ebenso sind die Gewindebolzen des Armaturenbretts mit Dichtscheiben versehen. Da kann auch Wasser eindringen, wie auch über den Kabelstrang (!) Motorraum/Beleuchtung. Letzteres zu finden ist besonders fies, weil man es gern ausblendet.

Durchgerostete Scheibenrahmen sind auch nicht unmöglich & beim Schiebedach den festen Sitz des Ablaufschlauchs auf der Tülle prüfen. Die Tülle selbst regelmäßig mit nem Q-Tip o.ä. säubern. Ach Schiebedach: Die Kassette ist verklebt an einer Stelle... wenn die Naht aufgeht läuft das Wasser an Himmel & Säulenverkleidung nach unten in den Fußraum. Dauerte drei Wochen bis ich das herausfand.

Darum von mir ein 'Danke' für die Nennung des Leidenswegs & der "Undichtigkeiten".

Danke für Dein Danke.

Vielleicht hast du ja recht, aber mir scheint das beim Golf 3 da vorne unter dem Scheibenrahmen in der Ecke zum Wasserkasten ne echt gruselige Konstruktion mit zahlreichen überlappenden Blechen zu sein. Der Wassereintritt in den Innenraum passiert über einen Weg durchs Blech an einer Stelle, die aussieht wie ein Höhlenausgang eines unterseeischen Korallenriffes. Unlängst durfte ich eine gestrippte Golf II Karosse sehen. Das wirkte gerade da vorne weniger "verblecht".

Und die Zuverlässigkeit des Golf II, insbesondere hinsichtlich Rost, ist legendär.

Was meine besondere Lehre aus dieser vorläufig beendeten wochenlangen Suchorgie ist, ist, dass die Kisten von innen gammeln und ich wetten würde, dass überzufällig viele G3 an den ähnlichen Stellen Wasser einlassen. Ich habe alle Internetbeiträge zu dem Thema gelesen und mich schließlich entschieden, mich hier mit meiner Geschichte einzubringen, weil das bei meiner Suche der oberste / erste Beitrag war. Was ich gelesen habe, waren immer wieder die selben Erklärungen. Zuerst haben alle am Schiebedach rumgefummelt, dann die Bodenstopfen mit Silikon verschlossen und manche haben dann Scheiben wechseln lassen und sich gewundert, dass es nach 1 Jahr wieder undicht war.

Ich hab auch immer wieder erfreut gedacht, "die richtige Stelle" gefunden zu haben, bis ich gemerkt habe, es waren (bis jetzt) 3... meine Familie hat gedacht, ich bin bescheuert, wenn ich unten mit Spritze und Knete nach Haarrissen gesucht habe...

PS: abgesehen davon, klar. Die Kisten sind durch, die haben ihre Schuldigkeit getan und von daher wundert es, dass hier überhaupt noch wer auf meine "Erkenntnisse" reagiert

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