Gewendet nach Mautstelle in Italien - "Vergehen" zahlen oder nicht ?

Hallo,

mir ist folgendes vor wenigen Tagen in Italien passiert. In der Nacht gegen 2 Uhr auf der Autobahn A1 Richtung Bologna wurde ich plötzlich von der Autobahn geleitet, bei Modena wurde an einer Unterführung gearbeitet, offenbar eine Nachtbaustelle. Nach der Mautstelle, wo ich mein Ticket bezahlt hatte, war keine Umleitung ausgeschildert. Die Situation war völlig verwirrend als dann eine anderer Deutsche meinte das Richtung Brenner auch die Autobahn gesperrt wäre und er nicht weiß wohin er fahren soll. Da auf der Einfahrt zur Autobahn auch alles korrekt ausgeschildert war, war ich der Annahme das die Einfahrt und Auffahrt Richtung Bologna frei ist und man nach der Baustelle wieder auf die Autobahn auffahren kann, also habe ich ein Ticket gezogen und bin los gefahren, wenige Meter später sah ich dann eine geschlossene Schranke Richtung Bologna, also hätte ich Richtung Brenner wieder fahren müssen. Ich hielt an und überlegte lang, was ich am besten machen soll. Jedenfalls war ich so dumm und fuhr auf - die andere Seite wieder auf, so kam ich wieder zur Mautstelle und musste mein Ticket bezahlen. Der Kassierer war sofort aufgebracht, ich versuchte ihm die Situation zu schildern, doch er wollte oder konnte es nicht begreifen, weder in Englisch noch auf Deutsch ..., Italien halt 🙂. Danach fühlte der Kassierer einen Zettel auf, auf den ich unterschreiben sollte, er nahm auch meine Personalien auf. Dann gab er mir diese Quittung und er öffnete die Schranke und ich fuhr weiter, diesmal auf die nicht ausgeschilderte inoffizielle Umleitungsstrecke.

Auf dem Zettel steht ein Betrag von 59 €, 56 € der maximale Betrag da das Ticket ungültig war, sowie eine Bearbeitungsgebühr. Ich frage mich wieso man nicht gleich den Betrag von mir in Bar verlangen wollte, Kontodaten sind auch auf dem Schriebs mit enthalten, soll ich nun den Betrag überweisen oder nicht. Ein Bekannter von mir war einmal in einer ähnlichen Situation und er hat den Betrag nicht überwiesen, er hörte auch nie wieder was von dem Vorfall und bekam auch keine Post.

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@Civic-Racer schrieb am 1. Juni 2015 um 19:01:01 Uhr:


[...] Die Situation war völlig verwirrend [...]

Das einzige was noch verwirrender ist, dass ist dein Textblock.

Hast du die Mittelleitplanke zerlegt?

Hast du dein Auto auf die andere Seite gebeamt?

Bist du rückwärts durch die Auffahrt wieder zurück?

Selbstverständlich darf gewendet werden, auch nach einer Mautstelle, sofern du dafür ein Kleeblatttkreuz verwendest, sofern mal vorhanden.

Ich hab zwar kaum verstanden was du geschrieben hast, aber ich frage mich jetzt eigentlich, was ist überhaupt die Frage?

Ach und um es gleich vorweg zu nehmen

"Sei ein Mann und zahle!" 😁

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Zitat:

@ttru74 schrieb am 3. Juni 2015 um 07:54:05 Uhr:


Da hört man doch auch seltsame Dinge davon, zB. dass da erst nach vielen Monaten versucht wird, Forderungen zu vollstrecken. Ob es eine Gesetzesgrundlage dazu gibt, möchte ich anzweifeln. Auf jeden fall sollte man solche Forderungen nicht einfach ignorieren ohne mal mit einem guten Anwalt darüber gesprochen zu haben.

da es sich hier nicht um ein Bußgeld handelt, sondern um eine privatrechtliche Schuld, funktioniert das Inkasso nach den Grundsätzen des bürgerlichen Rechts. Und das sicher auch grenzüberschreitend.

Deshalb hatte ich auch geschrieben, sich in dieser Situation beraten zu lassen.

Es geht hier um € 59. Ist viel Geld aber keine astronomische Summe. Ich würde die ganze Sache unter dumm gelaufen abhaken und zahlen. Schont Zeit und Nerven. Und wegen dieser Summe lohnt es sich wohl kaum einen Anwalt einzuschalten.

Viele Grüße

Bei Nichtzahlung könnte es beim nächsten Italientrip Probleme geben, deshalb zahlen viele Zähneknirschelnd den Betrag.

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"Jeden Betrag" sollte man auch nicht schlucken, ab einer gewissen Summe sollte ein Anwalt hinzu gezogen werden. Aber bei diesem Betrag lohnt es sich einfach nicht.

Viele Grüße

Ich habe jetzt den Beitrag auch gezahlt. Dumm gelaufen, hatte gehofft der "Kassierer" ist kulant und öffnet einfach die Schranke, hat leider nicht funktioniert.

Na dann ist alles gut.

Hallo zusammen,

ich habe eine Frage hierzu. Ich war dieses Jahr im August in Italien mit dem Auto unterwegs. Mir ist dort folgendes passiert:

Bei der Auffahrt auf die Autostrada nach der Mautstation habe ich leider die falsche Richtung genommen und musste dann bis zur nächsten Ausfahrt fahren (ca. 20 km entfernt). Als ich dann die Ausfahrt genommen hatte stand ich vor der Mautstation. Jedoch war ich ohne Telepass unterwegs und hatte auch keine Kreditkarte dabei. Also hatte ich alles in Bar bezahlt. Die Mautstation bei der Ausfahrt hatte jedoch nur Durchfahrten für Telepass und Kreditkarte. Da ich mir sowieso dachte, dass ich nur auf die gleiche Autobahn nur in die andere Richtung (also die richtige Richtung) muss, wendete ich VOR der Mautstation. Dort waren keine Leitplanken .. nur durchgezogene Linien.
Dass meine Handlung nicht ganz richtig war, ist mir bewusst. Jetzt mache ich mir Gedanken darum, dass das gefilmt wurde und ich nachträglich böse Post aus Italien erhalte.
Kann mir einer sagen, ob das wirklich eine Aktion war, die in Italien bestraft wird und ich Post erhalten könnte?
Polizisten waren da nicht anwesend.

Bestraft wird da gar nichts, da es sich um eine zivilrechtliche Forderung handeln würde. Ob Du Post aus Italien bekommst, kann nur die Zeit zeigen.

Zitat:

@Kai R. schrieb am 10. Dezember 2018 um 10:45:17 Uhr:


Bestraft wird da gar nichts, da es sich um eine zivilrechtliche Forderung handeln würde. Ob Du Post aus Italien bekommst, kann nur die Zeit zeigen.

Das ist eine Antwort auf eine Frage, die der TE gar nicht gestellt hat. Er hat die mautpflichtige Autostrada ja gar nicht unter Umgehung der Mautstelle verlassen, sondern vorher gewendet. Es geht ihm nicht um die Zahlung der Maut, sondern um die Frage, inwieweit er wegen des Wendens und Überfahrens der durchgezogen Linie gegen die italienischen Verkehrsvorschriften verstoßen haben könnte. Das ist sicherlich auch in Italien keine zivilrechtliche Frage. Das Nichtzahlen der Maut dürfte in Italien auch mehr als nur zivilrechtliche Folgen haben.

Wenn man an dieser Stelle nur durch Überfahren durchgezogener Linien möglich war, dann ist dafür in Italien sicher auch ein Bußgeld fällig. Wenn es dort Kameras gab, die das aufgenommen und gespeichert haben, könnte die Betreibergesellschaft der Autobahn diesen Verstoß sicherlich bei der Polizei anzeigen. Ob die dich die Mühe machen bezweifele ich aber. Bleibt nur Abwarten.

Grüße vom Ostelch

Von welcher Mautstation (Ausfahrt/Ort) sprichst Du denn? Ich bin viel in Italien unterwegs, aber daß man in dem Bereich zwischen Mautstation und Autobahn so einfach wenden und wieder rausfahren kann, habe ich noch nicht gesehen. Dort sind die Fahrspuren eigentlich immer baulich getrennt durch Betonleitschienen, Leitplanken und manchmal auch nur Leitpfosten mit Kette dazwischen.

Insgesamt verstehen die Italiener sehr wenig Spaß, was das Wenden oder Rückwärtsfahren auf Autobahnen bzw. im Bereich der Mautstationen angeht. In Sterzing durfte ich mal erleben, wie ein Urlauber die falsche Spur erwischt und zurückgesetzt hat. Der wurde von der auf der anderen Seite anwesenden Polizia Stradale aufgehalten und durfte nicht mehr weiterfahren. Das Auto wurde beschlagnahmt und festgesetzt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Maut_in_Italien (unten bei "Wissenswerte Vorschriften"😉

Erst einmal Danke für die Antworten :-)
Puh.. da bin ich mir nicht mehr ganz sicher. Es war auf jeden Fall die A14. Es kann sogar sein, dass das die (Google Maps Recherche) Foggia Zona Industriale war. Bin mir da aber wirklich nicht sicher.
Ich bin halt nicht ganz in die Mautstation reingefahren sondern vorher (kurz bevor die Mautlinien angefangen haben) gewendet. Dort waren nur durchgezogene Linien.

Auch wenn`s sich leicht sagt, erstmal abwarten. Ich bin dieses Jahr vermutlich auch ausversehen in eine "Zona Trafico Limitato" eingefahren, ob mich die Kamera dabei beobachtet hat??? Notfalls wird`s Kennzeichen getauscht.

Zitat:

@ttru74 schrieb am 10. Dezember 2018 um 15:47:15 Uhr:


Auch wenn`s sich leicht sagt, erstmal abwarten. Ich bin dieses Jahr vermutlich auch ausversehen in eine "Zona Trafico Limitato" eingefahren, ob mich die Kamera dabei beobachtet hat??? Notfalls wird`s Kennzeichen getauscht.

Bei ZTL kommt ziemlich sicher noch was, wenn nicht gerade die Kamera hinüber war. Kann aber dauern, mehrere Monate sind keine Seltenheit.

Kennzeichentausch bringt für uns Deutsche wirklich was, weil die Italiener dann keine automatische Zuordnung mehr hinbekommen mit deren Überwachungssystemen und auch bei Kennzeichenabfrage im Rahmen einer Kontrolle kein Hinweis kommt. In Italien bleibt ein Kennzeichen seit Umstellung auf das Kennzeichen-System ohne Provinz-Bezug von der erstmaligen Zulassung an bis zur Verschrottung an das Fahrzeug gebunden. Also nicht so wie bei uns, wo man wechseln kann.

Bei Kontrollen in Italien kann das für uns aber auch unangenehme Auswirkungen haben, wenn man am Auto ein Kennzeichen hat, für welches von einem früheren Besitzer ein Verstoß in Italien gespeichert ist. Das bleibt 10 Jahre in der Datenbank. Ein Bekannter von mir durfte da mal mit einem Carabinieri diskutieren, weil die einen Verstoß mit über 500 Euro eintreiben wollten, der 5 Jahre zurücklag. Das Auto war mit dem Kennzeichen auf meinen Bekannten aber erst 1 Monat zugelassen und generell erst 6 Monate alt. Er konnte das also garnicht gewesen sein.

Deshalb ist es immer besser, man besitzt mehrere Fahrzeuge. 😁 😁 😁

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