Getriebereparatur

VW Golf 1 (17, 155)

Ich stelle diese Frage in diesem Forum, da hier sicherlich mehr Leute schon mal versucht haben ein Getriebe zu reparieren, als im 3er Forum.

Warum das ganze? Ich habe seitdem ich den Golf nun fahre, wenn das Getriebe sehr warm ist, manchmal ein völlig leichtes Schalten vom 1. in den 2. Gang, nur leider hört es sich dann so an, als würde man die Kupplung gar nicht getreten haben.

Leider nimmt dieses Geräusch in letzter Zeit immer mehr zu, es tritt also häufiger auf.

Da ich nicht weiß, wie lange ein Getriebe vom Schrott halten soll, die Idee das Ding zu zerlegen. Was ich bisher weiß, dass man es wieder genau einstellen muss - Vorspannung wurde in dem Zusammenhang mal genannt - wobei auch immer.

Was vielleicht noch wichtig wäre, dass ab und an an der Getriebeglocke in Tropfen Öl hängt. Vielleicht hängt auch die Kupplung kurz fest durch undichte Simmerringe Getriebeseits - aber rutschen tut sie nicht.

Hoffe hier kommt etwas sinnvolles bei herum

Gruß Micki

18 Antworten

Schick dem "Nordhesse" ne PN.
Der ist hier der Zahnradpapst 😉

Das Ratschen beim Schalten vom 1. in den 2. Gang ist ein altbekanntes Problem. Der Synchronring vom 2.Gang ist als erstes verschlissen, da der die meiste Synchronisierungsarbeit leistet.
Normalerweise taucht das eher bei kaltem Öl auf.
Mit einem Getriebeölwechsel wird's manchmal besser. Castrol TAF-X oder so.

Nordhesse ist Getriebebauer, macht das also beruflich. Der meldet sich hier öfter mal zu Getriebethemen und hat schon klasse geholfen mit seinem fundierten Wissen.

Öl an der Kupplungsglocke kann auch von Ölwanne, Kopf oder Ausgangswellen kommen

Bei mir ists so, dass es nur im warmen ZUStand auftritt. Ist es kalt, hört man gar nix, egal wie schnell man schaltet. Das Geräusch ist auch im Warmen zustand nicht reproduzierbar. Ich lebe damit schon seit über 3 Jahren, anderes Getrieböl (synthetisch) hat kaum was gebracht. wollte schon immer mal in die Kupplungsglocke reinschauen, obs dort verölt ist. Werde ich aber noch machen.

Dunkelbazi hat ja schon von dem Problem der Kaltschaltbarkeit des zweiten Gangs gesprochen. Da es bei dir im warmen Zustand auftritt halte ich weniger das Getriebe, sondern eher die Kupplung für den Übeltäter. Diese trennt scheinbar wenn sie warm ist nicht mehr richtig, wordurch es dann zu Schaltschwierigkeiten kommt. Gerade die unteren Gänge brauchen aufgrund des großen Übersetzungsverhältnisses von ca. 3:1 und 2:1 unbedingt den Freilauf der Antriebswelle, sonst ist der relativ kleine Synchronring nicht in der Lage zu synchronsieren.
Da auch der Ölwechsel keinerlei Veränderung gebracht hat, liegt der Verdacht noch mehr auf der Kupplung.
Mit der Vorspannung ist die Lagervorspannung der Wellen- und Differentiallager gemeint. Das Differentialgertiebe ist beispielsweise in zwei Kegelrollenlagern geführt, diese benötigen für ruhigen Lauf und zur Kraftaufnahme eine bestimmte Vorspannung.
Zur Getriebereparatur solltest du über gutes Werkzeug (Abzieher, Schraubereinsätze, Werkstattpresse) und eine gewisse technische Vorkenntis verfügen.

Caramba die dumme Kupplung also. Sollte man das Getriebe nicht auch gleich überholen, wenn man sie wechselt? Könnte es vielleicht auch nur das Ausrücklager sein?

Wenn die Kupplung nicht richtig trennt, liegts meistens an zu hoher Reibung am Keilwellenprofil. Dann gleitet die Kupplungsscheibe nicht mehr ordentlich über die Getriebeeingangswelle.
Am Ausrücklager liegt das eher nicht.

magst mir noch kurz verraten was das Keilwellenprofil ist?

Aber eher unüblich, dass es sich so äußert oder?

Doch, das ist üblich, dass sich das so äußert.
Deshalb sollte man die Eingangswelle gut säubern und schmieren, bevor man die neue Kupplungsscheibe einbaut.
verklebte Beläge können auch Ursache sein.

Das Keilwellenprofil ist die Formschlüssige Verbindung zwischen Kupplungsscheibe und Getriebeeingangswelle.
http://de.wikipedia.org/wiki/Welle-Nabe-Verbindungen

Spezial Photo

Naja, ist eher ein Kerbzahnprofil
http://www.kisssoft.ch/deutsch/handbuch/chap10.html

Abrieb

Der Abrieb legt sich auf alle Teile in der Kupplungsglocke, auch auf die Keilwelle, auf der die Kupplungsscheibe verschoben wird. Beim Einbau einer neuen Kupplung (wenn man das Getriebe schon abbaut, baut man immer eine neue ein) wird die Keilwelle ganz dünn mit MoS2-Fett eingerieben. Mit der alten Kupplungsscheibe schiebt man das überschüssige Fett nach hinten in Richtung Getriebe und wischt den Rest ab.

gut ne Kupplung hätte ich noch da. Muss ich außer einem Kupplungszentrierdorn noch etwas an spezialwerkzeug haben? Motor muss nicht abgestützt werden dabei?

Der Motor muss abgestützt werden beim Kupplungswechsel, da du ja das Getriebe mit den beiden Motorlagern abnehmen musst.

Außer nen Drehmomentschlüssel und die Zentrierhilfe brauchste glaub ich nichts.
Nach dem Wechsel darf der Antrieb nicht verspannt auf den Motorlagern montiert werden.

das Abstützen kann man doch auch von oben mittels Falschenzug machen!? BRauche ich nur noch einen Haken für den Deckenbalken 🙂

Hab mir nun erstmal ein Getriebe geschossen. BJ 98 und eine längere Übersetzung in den oberen beiden Gängen als mein jetziges. 103tkm gelaufen. Wie und was kann man am besten am ausgebauten Getriebe denn alles testen?

Gruß Micki

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