Getriebe-Probleme die 100.000.
Hallo zusammen,
mein E 320 nervt mich nach zunächst als erfolgreich angenommener Reparatur wieder zunehmend damit, daß er in den Getriebenotlauf geht (eine 5Gtronic aka 722.6 ist verbaut).
Dieses Problem hatte er schon kurz nach dem Kauf an den Tag gelegt, allerdings passierte es so sporadisch, daß sich der Fehler nicht wirklich reproduzieren ließ. Im Fehlerspeicher war dann immer der berühmte Fehler mit den Drehzahlsensoren abgelegt (Code weiß ich gerade nicht mehr), eine (zumindest halbwegs kundige) Werkstatt kam dann irgendwann mal auf die Idee, eine Probefahrt mit angeschlossenem Tester zu machen um die Drehzahlsensoren zu beobachten und siehe da, der 2. Sensor hatte während der Fahrt regelmäßig Aussetzer, zeigt mal viel zu wenig Drehzahl an, mal gar 0. Daraufhin habe ich die Elektroplatte getauscht (Original-Febi) und eine Zeit lang fuhr er auch so, wie er sollte (übrigens auch viel spritziger als zuvor), bis es dann wieder mit dem Notlauf losging.
Da ich mittlerweile einen eigenen Tester habe, habe ich den während der Fahrt dran gehangen und im Prinzip wieder dasselbe Verhalten beobachtet, wie die Werkstatt zuvor, genau genommen folgendes: der 1. Sensor zeigt tw. auch schon zu wenig Drehzahl an (oft nur ca. 50-60% der Motor- und Turbinendrehzahl), der 2. Sensor zeigt meist erst dann einen Wert > 0 an, wenn mindestens der 3. Gang drin ist, aber auch dann hinkt er wie der 1. Sensor meist den tatsächlichen Werten hinterher.
Den Getriebestecker habe ich beim Tausch der Platte natürlich mit getauscht, der ist aber, genau wie der alte, ölfrei gewesen, auch den Kabelstrang und das Steuergerät habe ich inspiziert, da ist weit und breit kein Öl zu sehen.
Nun bin ich so langsam am Ende mit meinem Latein, es stimmt ja offensichtlich etwas mit den Werten von den Drehzahlsensoren nicht, aber daß die neue Elektroplatte auch schon einen weg hat, mag ich mir nicht so recht vorstellen. Kann es doch das Steuergerät sein? Das EHS wurde übrigens in der Vergangenheit auch schon mal getauscht, soweit ich das verstehe, hat es mit der Erzeugung der Sensor-Werte aber eher weniger zu tun. Jemand noch eine Idee, woran es liegen könnte?
Viele Grüße
Olli
66 Antworten
Heute teilst du aber aus. 😁
So, ich denke ich habe das Problem beseitigt. Angestachelt durch einen weiteren Getriebe-Notlauf beim Osterausflug, habe ich letzte Woche die EHS ausgebaut und gereinigt (@Phoenix, Danke nochmal für das Angebot, aber das war eine Sache, die ich doch ganz gut selbst erledigen konnte und irgendwie muss sich meine neue Hebebühne ja auch amortisieren 😉).
Darüber hinaus habe ich auch das Getriebe im DIY-Verfahren gespült, das alte Öl war wirklich eine widerliche, schwarze Plörre (und das obwohl ich erst vor 1000km beim Tausch der Elektroplatte einen Teilölwechsel vorgenommen hatte), so daß ich die frisch gereinigte EHS dem nicht wieder aussetzen wollte.
Mit frischem Öl und gereinigter EHS fährt sich das Auto ganz anders, die Gangwechsel sind noch weicher und flotter und so allmählich konnte ich ihm abtrainieren bei moderater Beschleunigung gleich vom 1. in den 3. Gang schalten zu wollen. Was geblieben ist, ist die Gedenksekunde und der Ruck beim Wechsel von R nach D, aber nur wenn ich es eilig habe, wenn ich ihm die Gedenksekunde zugestehe, bevor ich aufs Gas latsche, fährt er ganz sanft an.
Als ultimativen Härtetest bin ich heute eine Serpentinenstrecke gefahren, beim letzten Mal ist das Getriebe dort nach den ersten 3-4 Kurven ausgestiegen, dieses Mal ging es problemlos bis nach oben. Ich hoffe es bleibt nun auch so.
Grüße
Olli
Nach einigen Wochen hat sich leider wieder Ernüchterung breit gemacht, mittlerweile zickt das Getriebe wieder wie eh und je, ich würde fast sagen, sogar noch schlimmer, weil er noch öfter in den Notlauf geht und tw. sogar die MKL angeht und anbleibt (ohne daß da ein spezifischer Fehler hinterlegt wäre). Das Öl habe ich nochmal kontrolliert, das ist schon wieder verdächtig dunkel, vom Geruch her aber nicht verbrannt. So langsam bin ich mit dem Latein am Ende ... wenn es nicht das EHS ist, nicht die Platine und auch nicht das STG, was bleibt dann noch als Ursache?
BTW: Eine andere interessante Beobachtung habe ich auch noch gemacht: zeitweise kommt da ein komisches, metallisch schleifendes/mahlendes Geräusch aus Richtung Antriebsstrang (vornehmlich hörbar zwischen 30 und 60km/h), das weggeht, wenn man N einlegt. Besteht da irgendein Zusammenhang?
Das Angebot bleibt bestehen: Komm vorbei 🙂
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Idee: der Sensor wird verfälscht bei Verunreinigung. Olreste und Anhafungen bleiben auch nach Öl wechsel.
also kanäle + sensor reinigen + neues ÖL . Wenn am Magnet feinster Abrieb Schmutz ist, beweist es den Schnutz, der KW Sensor zieht den Schmutz an und liefert falsche Werte.
Also: kein Reinigungszusatz, Spülung reinigt nicht unbedingt alle elektromagn Anhaftungen, also EHS mechanisch reinigen und sauberes Öl.
Natürlich kann es auch andere Fehlerquellen geben, aber das ist Vorraussetzung.
Im Grunde teile ich ja die Vermutung, daß Verschmutzung die Ursache für das Problem ist, denn nach jeder Reinigung/Ölwechsel waren die Probleme für eine Weile weg oder zumindest weniger. Auch das EHS habe ich ja schon 'mechanisch' gereinigt und das Getriebe im DIY-Verfahren auch selbst durchgespült, sicher ist das nicht 100%ig, aber doch eine deutliche Verbesserung ggü. vorher. Wenn die Sensoren tatsächlich so empfindlich auf Abrieb reagierten, der in dem Alter nunmal da ist, müssten ja eigentlich sämtliche 722.6 permanent spinnen.
Ich habe ja irgendwie den Verdacht, daß dieses Geräusch damit zusammenhängt ... gibt es irgendwelche Teile im Getriebe, die sich lösen können und die dann in kurzer Zeit zu so viel Abrieb zermahlen werden, daß die Sensoren damit nicht mehr klarkommen?
Ja, Lamellen und Lager.
Verschmutzungen bzw. Abrieb auf den Sensoren ist eigentlich zu vernachlässigen. Das kann ich aus eigener Erfahrung sagen.
Hast du die Platine gegen eine von Febi oder Mercedes getauscht?
Den Magnet hast du nachgerüstet?
Die Platte ist von Febi. Vorher war eine von Mercedes drin, damit lief er aber auch nicht besser. Magnet ist in der Ölwanne (und hat auch reichlich Abrieb angezogen gehabt in der Vergangenheit).
Zuletzt war ja auch die MKL an und es reichte nicht mehr den Schlüssel abzuziehen und den Motor neu zu starten um das Getriebe aus dem Notlauf zu befördern, ich musste erst eine gute Viertelstunde warten. Danach waren die Schaltvorgänge zumindest in 1-3 aber noch ziemlich ruppig.
Wenn es da Lamellen und Lager hat, die sich lösen können, kann es sein, daß sich das Getriebe auf Raten selbst zerlegt? Dann wäre ja jeder weitere Reparaturversuch sinnlos.
Zitat: Magnet ist in der Ölwanne (und hat auch reichlich Abrieb angezogen gehabt in der Vergangenheit).
Antwort: dann ist am Drehzahlsensor auch Abrieb.
War bei mir so. nach 1.tem öl wechsel trat dann wieder Drehzahlsensorsörung auf. Dann wieder auseinandergenommen +EHS. am ÖlwannenMagnet dann wieder sehr feiner Abrieb. EHS usw gereinigt , jetzt ok.
Ob Getriebe mechanisch einen Schaden hat ist eine andere Frage.
Eine ähnliche Beobachtung habe ich auch gemacht: Nach einer "Spühlung-Light" mit insgesamt 14 Liter ATF bin ich ca. 1000km gefahren. Danach musste die Wanne nochmals runter wegen verbogenem Pin am Stecker der EHS.
Zu meinem Erstaunen war mehr schwarzer Abrieb am Magneten und in der Wanne als bei der ersten Sichtung vor der Spühlung in Eigenregie. Das war nach 367'000km höchstwahrscheinlich das erste Mal, dass jemand das ATF abgelassen hat. Eine Konsistenz hatte die schwarze Plörre wie Wasser.
Zitat:
@rilaxhid schrieb am 27. Juli 2022 um 09:53:01 Uhr:
Eine ähnliche Beobachtung habe ich auch gemacht: Nach einer "Spühlung-Light" mit insgesamt 14 Liter ATF bin ich ca. 1000km gefahren. Danach musste die Wanne nochmals runter wegen verbogenem Pin am Stecker der EHS.
Zu meinem Erstaunen war mehr schwarzer Abrieb am Magneten und in der Wanne als bei der ersten Sichtung vor der Spühlung in Eigenregie. Das war nach 367'000km höchstwahrscheinlich das erste Mal, dass jemand das ATF abgelassen hat. Eine Konsistenz hatte die schwarze Plörre wie Wasser.
Hat er nach den 1000km schon wieder gezickt und ging in den Notlauf? Ich habe ja jetzt schon 2 oder 3 Mal das Öl gewechselt ohne nachhaltigen Erfolg.
hi @KombiSucher23, das Getriebe von meinem 4matic vorMopf war seit dem Gebrauchtkauf im Herbst 2021 unauffällig, ausser trägen Schaltvorgängen und Rucken zwischen den kleinen Gängen wo kurzzeitig keine Last am Antriebsstrang gelegen hat (ausrollen - anfahren / nach engen Kurven bergwärts).
Die alten Platinen hatten noch keine verstärkte Aufhängung zu den rpm-Sensoren. Da hing die ganze Wippe an den kupfernen Leiterbahnen, diese neigten dann zum Brechen (Wackelkontakt od. kein Kontakt). An den FEBI Platinen sind diese Stellen mit Brücken aus Plastik verstärkt.
In Deinem Fall kann ich Dir als Laie ansonsten keinen Rat geben. Ich denke die Profis hier im Forum schon.
So, heute hatte ich ausnahmsweise mal ein anderes Fehlerbild: Direkt nach dem Losfahren hat er immer mal wieder beim Schalten von 1-2 oder 2-3 heftig geruckt, ist aber immerhin nicht in den Notlauf gegangen. Ich habe ihn dann immer brav um die Kurven getragen und nicht zu kräftig beschleunigt und ein ganzes Stück AB ohne Probleme abgerissen. Beim Abfahren von der Autobahn musste ich an einer Kreuzung halten und dann scharf rechts abbiegen, auch da hat er sich wieder kräftig verschluckt beim Schaltvorgang 1-2/2-3 und ist zu guter Letzt im 3. Gang steckengeblieben, sprich er hat anschließend weder hoch noch runter geschaltet.
Zu Hause Fehlerspeicher ausgelesen und folgende Codes bekommen:
P2502 Der Gang ist nicht plausibel oder das Getriebe rutscht
P2069 Fehler wird in Komponente N15/3 (ETC [EGS] Steuereinheit), [P0730] gespeichert
Nach Motorneustart und Löschen der Fehler ging das Getriebe dann auch wieder in den 1. Gang.
Helfen mir diese Codes beim Eingrenzen der Ursache weiter? Spontane Google-Recherche hat mich nicht wirklich schlauer gemacht, da die Handlungsempfehlungen so ziemlich immer die gleichen waren (Getriebestecker prüfen, EHS tauschen, Getriebe spülen).
Hast du die Punkte denn abgearbeitet?
Ja, habe ich. Der Stecker ist furztrocken, das Öl wurde schon mehrfach gewechselt und im DIY-Verfahren gespült, die Elektroplatte wurde schon getauscht und der Vorbesitzer hat schon das ganze EHS tauschen lassen. Hat unterm Strich alles null gebracht.