Generelles Überholverbot für LKW?
Hallo,
ich wollte mal eine Frage in den Raum werfen, die den ein oder anderen sicher schonmal beschäftigt hat.
Und zwar geht es um die Elefantenrennen und seit neuestem um das rücksichtslose Ausscheren der LKW's.
Ich bin im Jahr 50-60tkm mit meinem Auto unterwegs. Größtenteils auf Autobahnen quer durch Deutschland. Und mir ist aufgefallen, dass die Rücksichtslosigkeit und Aggressivität der LKW Fahrer extrem zugenommen hat.
Ich möchte hier nicht alle über einen Kamm scheren. 90% sind sicher anständig und ordentlich, aber es ist ja immer so, dass die Guten unter den Schlechten leiden müssen.
Auf jeden Fall sind die Situationen, in denen ein LKW vor mir ausgeschert ist und ich nur mit einer harten Bremsaktion schlimmeres vermeiden konnte, exorbitant mehr geworden.
Mittlerweile finde ich es isgar sehr riskant, mit mehr als 120kmh auf der Mittelspur zu fahren, da ich den Eindruck habe, die meisten scheren aus, ohne auch nur einmal den Rückspiegel zu Rate zu ziehen. Meist wird nichteinmal vorher geblinkt.
Daher könnte ich mir im Zuge der Verkehrssicherheit ein generelles Überholverbot für LKW durchaus vorstellen und hoffe auch, dass die Politik sich bald auf ähnliches besinnt.
Nun sind eure Meinungen gefragt.
Beste Antwort im Thema
Hallo TE,
ja, ich würde das absolut befürworten. Mit einigen Ausnahmen. Und noch mehr. Fakt ist, dass es in Europa viel zu viele und oftmals völlig unnötige LKW-Transporte gibt. Dem lässt sich nur entgegenwirken, wenn LKW fahrten unattraktiver werden. Daher kann ich mir folgende Massnahmen vorstellen:
1. Absolutes Überholverbot für LKW auf 2-Spurigen BAB und nur in speziell freigegebenen Bereichen der 3-Spurigen BABs. (Also praktisch die Umkehrung des Überholverbots für LKW in eine bedingte "Überholerlaubnis". Auf nicht stark frequentierten, dreispurigen Autobahnen sollen die LKW sich ruhig überholen. Auf dem Kölner Ring hat kein LKW was auf der Mittelspur verloren!
2. Verbot des Spurwechsels für LKW im Stau. Die Jungs stellen bei der leisesten Andeutung eines Staus immer direkt die beiden rechten Spuren zu. Muss nicht sein. Dito für Spurwechsel an AB-Auffahrten (alte DDR-Regel - war gut).
3. Endlich konsequente Nutzung der Autobahnmaut. Sprich: Preise abhängig von gefahrenem Autobahn-Abschnitt, Tageszeit und Transportlänge. Beispiel: Wer morgens um 8:00 auf dem Kölner Ring fährt muss einfach 10x so viel zahlen als jemand, der Nachts um 3:00 von Neuss nach Hückelhoven rollt. Ausserdem sollten LKW im Fernbetrieb (Garmisch -> Flensburg) deutlich mehr pro km zahlen als LKW auf der Kurzstrecke (Zubringer). Weiterhin: Gebührenabstufung zwischen verderblicher Ware (billiger) und nicht-verderblicher (Torf, Klopapier .. - teuer). Und Schließlich: Deutliche Abstufung nach Schadstoffausstoss. Je dreckiger, desto teurer.
4. Dadurch, dass Strafen "Fahrerbezogen" sind, werden LKW-Fahrer zu einer austauschbaren Masse. Setzt der Disponent sie unter Druck, sind sie die leidtragenden. Strafen sollten daher nicht den Fahrer treffen, sondern den LKW. Idee: "Strafminuten". Überholen trotz Verbot: sechs Stunden Zwangspause von LKW+Ladung+Fahrer auf einem Polizeiparkplatz, wobei diese sechs Stunden nicht als Ruhezeit zählen. Bei größeren Verstößen -> mehrere Tage Pausefür den LKW. Nachdem ein paar mal die Ladung verschimmelt ist, werden sich die Firmen schon um saubere Fahrweise ihrer Mitarbeiter bemühen.
Gibt bestimmt noch mehr..
In Summe würden sowohl die Zahl als auch die Agressivität der LKW-Transporte abnehmen, ohne die Arbeitsplätze der Fahrer (zumindest im Inland) zu bedrohen.
Gruß,
Scooby
(der kein LKW-hasser ist, aber es traurig findet, dass die Brummi-Lobby noch bei jeder Regierung ihren Willen durchsetzen konnte).
423 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Pepperduster
Zitat:
Original geschrieben von Master of Disas
Und zwar geht es um die Elefantenrennen und seit neuestem um das ...
Nun sind eure Meinungen gefragt.
Zu meinem Job: Ich fahre seit 18 Jahren einen Tanklastzug durch Deutschland, und bin auch der Meinung das die Sinnlosen und teilweise gefährlichen Überholvorgänge ( meistens PL Kennzeichen mit NL Aufliegern 😠) mehr überwacht werden sollten.
Ein Überholvorgang mit mit 2 km/h differenz bringt rein garnichts auf einen Arbeitstag nichtmal 10 mim. und ist vom Gesetzgeber eh schon verboten denn es darf nur mit wesentlich höherer Geschwindigkeit überholt werden diese Geschwindigkeitsdifferenz beträgt 9,5 km.
Gerichtsurteile
Dieser Meinung schließe ich mich an. Auch ich fordere hierfür deutlich mehr Kontrollen und zwar für ALLE Verkehrsteilnehmer. Die Polizei macht aber in ihrem Zuständigkeitsbereich nicht wirklich viel und der BAG leidet an Personalmangel - allerdings ist der von Bundesseite verursacht. Wenn ich sowas allerdings als LKW-Fahrer fordere, dann werde ich ziemlich angegriffen, weil viele die Vorteile für sich selbst und die eigene Firma nicht erkennen.
Ein LKW kann regelmäßig weder auf der Ebene noch bei abschüssigem Gelände diese Geschwindigkeitsdifferenz erreichen. Manche PKW's auch nicht - um das mal nebenbei zu erwähnen. Berg aufwärts können das viele erreichen. Je nach Berg gibt es da sogar Differenzen von bis zu 20 km/h.
Ich kann durchaus verstehen, dass ein PKW-Fahrer auf der A2 wegen der Manöver mancher LKW-Fahrer, Angst um sein Leben bekommt. Das geht mir als LKW-Fahrer nicht anders!
Allerdings darf man deswegen nicht auf die Allgemeinheit schließen, sondern sollte lieber mal schärfere Kontrollen auf den betroffenen Strecken fordern. Hier seien ganz besonders die A2 - ziemlich durchgängig und die östliche A6 genannt.
Zu wirksamen Kontrollen gehören auch geeignete Bußgeldhöhen um präventiv wirken zu können. 40,- Euro wegen eines Elefantenrennens erscheinen mir nicht wirkungsvoll genug zu sein.
Hallo Chris,
habe deine Beiträge interessiert gelesen und muss sagen, ich stimme dir größtenteils voll zu.
Worum es mir hier bei der Diskussion geht?
Nun, die Überschrift war mit Absicht reißerisch gewählt, damit kontrovers diskutiert wird.
Und ich finde, es kristallisieren sich hier klar Ergebnisse heraus.
Und zwar das ein generelles Überholverbot für LKW keinen Sinn macht, da es durchaus langsamere und schnellere gibt und ein Überholvorgang am Berg zum Beispiel zügig abgeschlossen wird.
Auf der anderen Seite sind die meisten der Meinung, dass es auf der Geraden wenig Sinn macht zu überholen, da die Geschwindigkeitsdifferenz meist nicht ausreicht und der Nutzen sehr klein ist, was selbst von LKW Fahrern bestätigt wird.
Ich für meinen Teil halte diese Lösung für sehr sinnvoll und praktikabel, ein LKW Überholverbot auf der Geraden (2 spurige AB) einzuführen, am Berg und auf 3 spurigen AB'S aber weiterhin das Überholen zu erlauben.
Und ich möchte nocheinmal betonen, dass es hier nicht darum geht, alle LKW Fahrer über einen Kamm zu scheren und als Verkehrsrowdies darzustellen!
Der sehr große Teil sind verantwortungsvolle und anständige Fahrer. Wir reden hier über einen kleinen Bruchteil an schwarzen Schafen, der leider die ganze Branche mit in Verruf zieht bei derartigen Diskussionen.
Nur noch eben zur Klärung:
Das BAG (heisst mittlerweile übrigens "Bundesamt für Güterverkehr (früher hiess es Bundesargentur...)) ist lediglich für die Überwachung von Verstößen gegen die Sozialvorschriften, TollCollect und (transport-)gewerbliche Vorschriften zuständig. Reine Verkehrsüberwachung ist nicht deren Baustelle!
Zitat:
Welcher PKW fährt denn genau die erlaubte Geschwindigkeit? Hält den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand? Blinkt und guckt beim Spurwechsel?
Keiner, höchstens dessen Fahrer.
Das geht übrigens, auch wenn jetzt einige ungläubig gucken. Wirklich. Man braucht aber als durchschnittlich erzogener Deutscher ungefähr 5 Jahre Umgewöhnung. Ist schlimmer als mit dem Rauchen aufzuhören.
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Zitat:
Original geschrieben von winjen66
Nur noch eben zur Klärung:Das BAG (heisst mittlerweile übrigens "Bundesamt für Güterverkehr (früher hiess es Bundesargentur...)) ist lediglich für die Überwachung von Verstößen gegen die Sozialvorschriften, TollCollect und (transport-)gewerbliche Vorschriften zuständig. Reine Verkehrsüberwachung ist nicht deren Baustelle!
Die Leute, die damit zu tun haben, wissen schon, dass es sich bei der BAG um das "Bundesamt für Güterverkehr" handelt. Auch wenn es viele arbeitslose Kraftfahrer gibt (< 100.000, bei um die 650.000 beschäftigten Kraftfahrern) denkt hier in dem Thread sicherlich eher niemand an die Arbeitsagentur, wie sich sich mittlerweile schimpft.
Abgesehen von den genannten Aufgaben gehört die Überwachung der Arbeitszeit mit dazu, allerdings auch nur beim fließenden Verkehr. Für den stehenden Verkehr haben die Gewerbeaufsichtsämter die Hoheit. Nicht ganz so einfach, zu unterscheiden wer da wann und für was zuständig ist.
Ich bin der festen Überzeugung: Ein Übel kommt selten allein! Insoweit dürfte ruhig die ganze Brigade ausrücken, was sie ja nicht selten sogar machen - abgesehen von den Gewerbeaufsichtsämter, deren Hoheit sich ja nur auf die in deren Gebiet niedergelassenen Unternehmen bezieht.
Unabhängig der Zuständigkeit irgendeiner Behörde fordere ich die Überarbeitung des Bußgeldkatalogs und der Festlegung von wirklich erziehenden Bußgeldern, zudem fordere ich eine erhöhte Kontrolltätigkeit auf unseren Straßen - ganz besonders auf kritischen Strecken. Nicht zuletzt fordere ich von jedem PKW-Fahrer Verständnis für die Existenz von LKW.
Und noch ein Tipp: Wer als PKW-Fahrer mit diesen "großen Dingern" fremd ist, wird eher selten abgewiesen, wenn er danach fragt. Ich selbst habe schon einige mitgenommen, die das mal kennenlernen wollten. Das wird auch in Zukunft so sein. Die Liste hierfür ist nicht gerade kurz. Unabhängig davon habe ich auch kein Problem damit, mal ein paar Fragen zu beantworten oder jemanden den Ausblick aus so einer Kabine zu ermöglichen. Da bin ich sicherlich nicht allein auf weiter Flur. Also: Erst informieren, mit dem Wissen die Ereignisse bewerten und reale Misstände anprangern. Vielen Dank und Allzeit Gute Fahrt!
Denke da weitgehend wie ScaniaChris. Bussgelder sind aber IMHO schon ok, 40€ sind beim normalen Fahrergehalt nicht sooo wenig. Was aber viel zu gering ist ist die Kontrolldichte.
Was ich darüber für eine brauchbare Änderung der Bussgeldregelung halte wären empfindliche Geldstrafen für Tempo dauerhaft über 85. Über die Fahrerkarte/Fahrtenschreiber ja eigentlich problemlos nachweisbar. Dann wären auf einmal auch die paar km/h für ein zügiges Überholmanöver falls nötig da.
Bei nur LKWs wäre im Flachland ein Überholverbot absolut ok. Aber was ist wenn ein Baustellenfahrzeug mit maximal 60km/h oder ein anderes langsames Fahrzeug die Spur blockiert?
Alternativ könnte man im Flachland wo keine Berge Aufhebung des Verbots bringen beispielsweise alle 5km 1km freigeben für solche Fälle. Als PKW könnte man sich darauf einstellen dass auf den Stücken überholt wird und dazwischen bleibt die linke Spur frei.
Am Ende muss ein Kompromiss gefunden werden bei der der Verkehrsfluss möglichst gut bleibt ohne einzelne Verkehrsteilnehmer übermässig zu behindern. Sowohl PKW- wie LKW fahrer wollen doch vorrangig das gleiche. Zügig und problemlos ihr Ziel erreichen.
Gruß Meik
Dann gibst Du Dich mit Deinem Lohn zufrieden? 2000 habe ich ein Transportunternehmen saniert. Die Fahrer bekamen ausnahmslos Verträge mit 3.600,- DM brutto, zzgl. vollen Spesen und allerhand zusätzlicher "Belobigungen" in Geld oder Geldeswert. Wenn ich das auf heute umrechne, dann fange ich an zu flennen sobald ich sehe, was ich in meinem Geldbeutel habe und wünsche mir die "alte Zeit" wieder zurück!
Heute habe ich eine Stellenanzeige gelesen, wo jemand unter sehr kritischen Bedingungen einen Fahrer für seinen Tankzug sucht. Dafür wäre der Unternehmer dann bereit 9,50 €/h zu löhnen. Meine Hoffnung liegt selbstverständlich darin, dass dieser keinen Fahrer findet und kapiert, dass es so nicht gehen kann!
Hätte sich der Lohn der Kraftfahrer mit dem Markt entwickelt, müsste heute das Brutto um die 3.000 - 3.200,- Euro liegen! Ich bin der festen Überzeugung, dass die steigende Nachfrage nach solchem Personal und die sich steigernden Anforderungen (BKrFQ) die Löhne nach oben entwickeln werden.
Bei der Kontrolldichte sind wir ja auf einer Wellenlänge.
Das mit dem Überholverbot sehe ich etwas differenzierter. Hier müsste sich die Gesetzgebung der Realität anpassen und ein neues Zusatzschild zulassen: "Überholen von Hindernissen erlaubt!" Damit wäre die Problematik mit Baustellenfahrzeugen, "schnellen" Traktoren, etc. gelöst.
Warum macht man eigentlich auf Autobahnen es nicht so, wie auf manchen Bundesstraßen: Einfach für eine Weile eine zusätzliche Spur. Das könnte ein weiteres Puzzle zur Bewältung unseres Überholdilemma's sein.
Suchen wir doch das Yin und das Yan ins Gleichgewicht zu bringen. Eine ausgewogene Lösung macht am meisten Sinn.
Zitat:
Original geschrieben von ScaniaChris
Suchen wir doch das Yin und das Yan ins Gleichgewicht zu bringen. 😉 Eine ausgewogene Lösung macht am meisten Sinn.
Damit wäre ich einverstanden. Aber wäre das nicht die "eierlegende Wollmilchsau"?
Was Du mit dem Gehalt angesprochen hast. War das für den Inhaber eines ADR-Scheins? Oder war das ein GGVSE-freier Tankzug?
Zitat:
Original geschrieben von winjen66
Damit wäre ich einverstanden. Aber wäre das nicht die "eierlegende Wollmilchsau"?Zitat:
Original geschrieben von ScaniaChris
Suchen wir doch das Yin und das Yan ins Gleichgewicht zu bringen. 😉 Eine ausgewogene Lösung macht am meisten Sinn.Was Du mit dem Gehalt angesprochen hast. War das für den Inhaber eines ADR-Scheins? Oder war das ein GGVSE-freier Tankzug?
Ob nun gegenseitige Rücksichtnahme - was es ja letztendlich darstellt - gleich eine "eierlegende Wollmichsau" ist, mag ich bezweifeln. Aufmerksam habe ich aber aufgenommen, dass man auf die Idee kommen kann, diese ziemlich konträren Sachen in Relation zu setzen - ok, ich war überrascht.
Selbst ohne ADR wäre das erheblich zu wenig. Schon da dürften da gute drei bis vier Euro pro Stunde drauf. Es handelt sich um einen Treibstofftankzug mit ADR-Erfordernis.
Wir sind heute in der Situation, dass eine Reinemachekraft mehr verdient als ein Kraftfahrer! Hier erscheint mir Handlungsbedarf. (Dies soll nicht geeignet sein, die Leistungen von Reinemachekräften abzuwerten! Leider muss man diesem Forum solche Hinweise gleich dazu schreiben, sonst wird auf einem eingeschlagen, wie man eine ehrenwerte Berufsgruppe so herabwürdigen könnte. :O 🙁 )
Wir sind natürlich jetzt schnell OT,
dennoch:
es gab Zeiten, da hatte jeder (na ja - nahezu jeder) durch die Bundeswehr die Möglichkeit, Klasse II zu erwerben. Das waren die Zeiten, in denen ich Lkw-Fahrer angehalten und kontrolliert habe, die nichtmal wussten, dass die Bremse entlüften werden muss.
Da sind wir ein Stück weit in der Marktwirtschaft: Angebot und Nachfrage!
Versteh mich jetzt nicht falsch. Ich habe einen Schulfreund, der eine verdammt große Spedition in Norddeutschalnd führt. Ich weiß um die Problematik.
Nur was willst Du tun? Der Ostblock verhaut die Preise - egal wie! Und bevor einer einen 1-Euro-Job annimmt, wird er einen 40-Tonner durch die Gegend schaukeln. Das kann man ihm nichtmal verübeln.
Ok, ist alles OT.
Back to the roots!
Es ist wohl nicht nur der Ostblock, der die Preise kaputt macht. Meiner Meinung verramschen die Arbeitsagenturen die Arbeitslosen. Das trägt nicht nur zum allgemein gesunkenen Lohnniveau, sondern ganz besonders zu den Blüten in den Easy-Pressure-Jobs, maßgeblich bei.
So OT seh' ich diese Diskussion nicht. Wenn wir über ein generelles Überholverbot für LKW reden, müssen wir auch über die Akteure reden. Alles andere wäre fruchtloser Smalltalk. Es ist leicht sich in seiner Sichtweise nur auf Schwarz und Weiß zu beschränken. Dazwischen gibt es aber ziemlich viele Graustufen. Auch die darf man erkennen. Man sieht sie aber nur, wenn man will.
Wohl gibt es diese gewachsene Problematik, dass LKW-Fahrer keine Ahnung von dem Fahrzeug haben, welches sie steuern. Ein Großteil machen "Altlasten" und Osteuropäer aus. Aber auch für heute gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel.
Heute haben wir Qualifizierungsmaßnahmen und Weiterbildungsmaßnahmen in einer Qualität, die diese Branche lange nicht gekannt hat. Sogar Offensiven zum Ausbilden von Berufskraftfahrern gibt es in wachsender Zahl. Die Anforderungen bei einer Neueinstellung steigen. Wohl zuvorderst, weil viele Transportunternehmer festgestellt haben, dass sie mit ihrer "Bauernschläue" nicht weiter kommen.
Gerade was die Qualifikation von Kraftfahrern anbelangt haben wir derzeit einen massiven drive, der spätestens ab dem 10.09.2009 auf eine neue Stufe gestellt wird.
Solange aber die Allgmeinheit an der undifferenten Betrachtung festhält und weiter auf diese Berufsgruppe einschlägt, wird es den neuen nicht wirklich leicht gemacht, ihre Entwicklung auch anzubringen. Ich weiß nicht, ob man da eine differenziertere Betrachtung fordern darf.
Ein anderes Problem für die Zustände liegt in der Druckkulisse, die der Gesetzgeber in dieser Weise über Jahrzehnte akzeptiert hat und durch welche sich - aufgrund der Konjunkturschwäche - ziemliche Blüten entwickelt haben. Auch da ist die Allgemeinheit zur differenzierteren Betrachtung gefragt.
Nichts davon entschuldigt ein widriges Verhalten von Fahrern auf der Straße, weder im LKW noch im PKW, dennoch kann man einem die Existenz auch schwer oder leicht machen. Man hat die Wahl! Wie entscheidest Du Dich? Willst Du durch Einsatz für bessere Rahmenbedingungen im Gütertransport günstigere Rahmenbedingungen für Deine freie und sichere Fahrt auf den Straßen schaffen oder willst Du weiterhin nur die Symptome anprangern?
In "Jerry Maquire - Spiel des Lebens" wurde die Lösung diese Problems in einer Aussage ziemlich treffend erfasst: "Hilf mir, Dir zu helfen!"
@chris:
ich ahbe jetzt leider keine Zeit mehr, Dir eingehend zu antworten (meine Stieftochter feiert ihren 20stens Geburtstag). Aber es ist sehr angenehm, mit Dir zu schreiben.
Ich melde mich die Tage und gebe Dir entsprechende Antwort.
Solange (und in diesem Sinne) wünsche ich Dir - und allen Truckern - ein schönes WE!
i.A.
Die Rennleitung!
Bei moderatem Verkehrsaufkommen wäre das Überholen der LKW's noch akzeptanel. Leider haben wir aber auf den BABs meist sehr viel Verkehr und selbst da ist es vielen LKW Fahrern offensichtlich völlig egal, wenn sie durch ihre Elefantenrennen den Verkehrsfluss massiv behindern.
Oft genug erlebt man wie sich zwei "Kapitäne" wieder einmal duellieren müssen, manchmal kommt der Überholer dabei gar nicht vorbei und muss nach km-langer Fahrt wieder hinten einscheren, meist wird aber ewig parallel gefahren bis der Überholer dann endlich nach Kilometern vorbei ist.
Bei unseren Verkehrsdichten ist ein generelles LKW Überholverbot auf zweispurigen Autobahnen daher längst überfällig.
Zitat:
Original geschrieben von juhuuh
Oft genug erlebt man wie sich zwei "Kapitäne" wieder einmal duellieren müssen, manchmal kommt der Überholer dabei gar nicht vorbei und muss nach km-langer Fahrt wieder hinten einscheren, meist wird aber ewig parallel gefahren bis der Überholer dann endlich nach Kilometern vorbei ist.
Das ist doch jetzt schon verboten. Wozu also noch ein weiteres Verbot, wenn das Jetzige schon nicht ausreichend kontrolliert und verfolgt wird?