Generelles Überholverbot für LKW?
Hallo,
ich wollte mal eine Frage in den Raum werfen, die den ein oder anderen sicher schonmal beschäftigt hat.
Und zwar geht es um die Elefantenrennen und seit neuestem um das rücksichtslose Ausscheren der LKW's.
Ich bin im Jahr 50-60tkm mit meinem Auto unterwegs. Größtenteils auf Autobahnen quer durch Deutschland. Und mir ist aufgefallen, dass die Rücksichtslosigkeit und Aggressivität der LKW Fahrer extrem zugenommen hat.
Ich möchte hier nicht alle über einen Kamm scheren. 90% sind sicher anständig und ordentlich, aber es ist ja immer so, dass die Guten unter den Schlechten leiden müssen.
Auf jeden Fall sind die Situationen, in denen ein LKW vor mir ausgeschert ist und ich nur mit einer harten Bremsaktion schlimmeres vermeiden konnte, exorbitant mehr geworden.
Mittlerweile finde ich es isgar sehr riskant, mit mehr als 120kmh auf der Mittelspur zu fahren, da ich den Eindruck habe, die meisten scheren aus, ohne auch nur einmal den Rückspiegel zu Rate zu ziehen. Meist wird nichteinmal vorher geblinkt.
Daher könnte ich mir im Zuge der Verkehrssicherheit ein generelles Überholverbot für LKW durchaus vorstellen und hoffe auch, dass die Politik sich bald auf ähnliches besinnt.
Nun sind eure Meinungen gefragt.
Beste Antwort im Thema
Hallo TE,
ja, ich würde das absolut befürworten. Mit einigen Ausnahmen. Und noch mehr. Fakt ist, dass es in Europa viel zu viele und oftmals völlig unnötige LKW-Transporte gibt. Dem lässt sich nur entgegenwirken, wenn LKW fahrten unattraktiver werden. Daher kann ich mir folgende Massnahmen vorstellen:
1. Absolutes Überholverbot für LKW auf 2-Spurigen BAB und nur in speziell freigegebenen Bereichen der 3-Spurigen BABs. (Also praktisch die Umkehrung des Überholverbots für LKW in eine bedingte "Überholerlaubnis". Auf nicht stark frequentierten, dreispurigen Autobahnen sollen die LKW sich ruhig überholen. Auf dem Kölner Ring hat kein LKW was auf der Mittelspur verloren!
2. Verbot des Spurwechsels für LKW im Stau. Die Jungs stellen bei der leisesten Andeutung eines Staus immer direkt die beiden rechten Spuren zu. Muss nicht sein. Dito für Spurwechsel an AB-Auffahrten (alte DDR-Regel - war gut).
3. Endlich konsequente Nutzung der Autobahnmaut. Sprich: Preise abhängig von gefahrenem Autobahn-Abschnitt, Tageszeit und Transportlänge. Beispiel: Wer morgens um 8:00 auf dem Kölner Ring fährt muss einfach 10x so viel zahlen als jemand, der Nachts um 3:00 von Neuss nach Hückelhoven rollt. Ausserdem sollten LKW im Fernbetrieb (Garmisch -> Flensburg) deutlich mehr pro km zahlen als LKW auf der Kurzstrecke (Zubringer). Weiterhin: Gebührenabstufung zwischen verderblicher Ware (billiger) und nicht-verderblicher (Torf, Klopapier .. - teuer). Und Schließlich: Deutliche Abstufung nach Schadstoffausstoss. Je dreckiger, desto teurer.
4. Dadurch, dass Strafen "Fahrerbezogen" sind, werden LKW-Fahrer zu einer austauschbaren Masse. Setzt der Disponent sie unter Druck, sind sie die leidtragenden. Strafen sollten daher nicht den Fahrer treffen, sondern den LKW. Idee: "Strafminuten". Überholen trotz Verbot: sechs Stunden Zwangspause von LKW+Ladung+Fahrer auf einem Polizeiparkplatz, wobei diese sechs Stunden nicht als Ruhezeit zählen. Bei größeren Verstößen -> mehrere Tage Pausefür den LKW. Nachdem ein paar mal die Ladung verschimmelt ist, werden sich die Firmen schon um saubere Fahrweise ihrer Mitarbeiter bemühen.
Gibt bestimmt noch mehr..
In Summe würden sowohl die Zahl als auch die Agressivität der LKW-Transporte abnehmen, ohne die Arbeitsplätze der Fahrer (zumindest im Inland) zu bedrohen.
Gruß,
Scooby
(der kein LKW-hasser ist, aber es traurig findet, dass die Brummi-Lobby noch bei jeder Regierung ihren Willen durchsetzen konnte).
423 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Das ist doch jetzt schon verboten. Wozu also noch ein weiteres Verbot, wenn das Jetzige schon nicht ausreichend kontrolliert und verfolgt wird?
Das ist doch jetzt schon verboten. Wozu also noch ein weiteres Verbot, wenn das Jetzige schon nicht ausreichend kontrolliert und verfolgt wird?Weil die Erfahrung zeigt, dass auf den Streckenabschnitten wo es bereits ein LKW Überholverbot gibt, kaum ein LKW überholt. Wird dieses aber aufgehoben, geht augenblicklich die Elefantenrenerei los. Ein LKW Überholverbotsschild ist eben ganz offensichtlich doch eideutiger als der Gummiparagraph §5, Abs2 und wird auch deutlich mehr respektiert als dieser.
Zusätzlich ist auch ein Überholverbotsverstoss deutlich einfacher zu beweisen. Im anderen Fall muss erst die Differenzgeschwindigkeit der Fahrzeuge beweisbar ermitelt werden und das ist ohne Video-Wagen kaum möglich. Die Gefahr dabei erwischt zu werden ist daher vergleichsweise gering.
Damit solte Deine Frage beantwortet sein.
Drahkke... das spricht von Weisheit. Ehrlich. Man löst Probleme, in dem man ihre Ursachen angeht... nicht indem man sie "verbietet". 😉 *daumenhoch*
@chris
So schauts aus, steckt viel drin, in deinem Post 😉
Ich kenn das sehr intim aus dem Bereich "ein paar Kilo weniger"... im Prinzip identisch/vergleichbar.
Subsummarum würde ich sagen:
Mal die paar fokusierten schwarzen Schäflein aussen vor.
Kennt noch wer "Hallo Partner, Dankeschön!" ? Genau das ist der Punkt. Uns helfen keine Schuldzuweisungen, keine neuen Verbote und solche "Krücken". Wir müssen eh zusammen (und voneinader) leben - entweder wohlwollend oder im Ärger - wie, das liegt an uns allen. Zum Verständnis trägt bei, wenn man sich einfach mal in die Lage des Gegenübers versetzt und sich über dessen Rahmenumstände informiert.... stellt man sich dann die Frage "wie würde ich da so agieren"...
Ich weis es ja auch... wenn meine Fahrer z.B. wegen eines Bandriss 40min später rausfahren... sind sie die "Killer der Strasse"... weil sich ihre Einlaufzeit deshalb keinen Deut verändert... und sie mit 150 über die Landstrasse fliegen (und mehr...). Ach? Und warum? Ganz simpel... der Kunde gibt das Maß vor. Und es sind genau die Leute welche sich darüber tierisch aufregen und Zeter und Mordio schreien, die am Morgen per Telefon wettern, wenn sie ihre versch*** Zeitung nicht am Frühstückstisch haben. Kein blödes Gschrei, kein Druck. Simpel, gell?
Am A lecken lassen? Was nicht geht, das geht eben nicht? Wie schlau... und fix pleite. Fakt, Leute.
Geiz ist auch geil... wer dafür wohl blechen darf? ....
Zeit haben wir ja alle.... wenn wir grad nicht arbeiten... ja, fast alle. Bringt richtig Asche, wenn man Stunde um Stunde für de facto lau steht... in Timbuktu. Auch so ein Thema.... und da sind dann 30min mehr bei 24 Stunden/Woche bei der Family natürlich nix, schon klar. Und der Lagerist, der 10 min vor Feierabend sagt "Morgen wieder" ist ein ganz besonderes Fest - was sind schon 10min.....
Motivierend ist natürlich auch... wenn man als der A der AB fokusiert wird... nedwahr?
Und ja... was regt sich der "Raser" auf, wenn er mal eben von 200 auf 120 "Gutmensch" abbremsen muss... da sind von 120 auf 96 für ein paar Meter schon ein Fanal 🙄
Nicht nur die Folgen einer absurden und ungerechten Systematik bejammern - die Ursachen und Zusammenhänge sehen.
So irre schwer ist das mit 99% der Trucker auch gar nicht... das kann sogar die Laune heben, wenn sich einer mal bedankt. Die kommunizieren auch mit einem... und verstehen, was man sagt - sagen muss man halt was. Ich bin in den Augen so mancher sicher infernalisch schnell unterwegs... hab aber nur mit einem Bruchteil der LKWs mal ein Prob (für die Kandidaten hab ich aber auch ein Auge...). Mann Leute... wer die Augen weiter als 5m vor dem eigenen Karrn hat, der sieht doch wenn einer demnächst aufläuft. Und in der Regel sieht der euch auch. Früh mal kurz vom Gas und rechts angeblinkt... bis ich komm ist der längst vorbei. Geht nimmer? Links geblinkt und kurz ne Lichthupe, fertig. AB schön voll? Rechts 96 und links 110/120? Da sieht mans auch kommen... wenn man will. Und mach ich früh ne Lücke auf... drückt auch der Trucker dankbar drauf (die Hintermänner bekommen nicht selten einen halben Herzkasperl - für nichts). Was sind schon 22 Sekunden früher am Stauende gegen eine nette Geste wert? Eben... nix.
Alle machen ihren Job... fahren unseren Kram... nicht zum Spass... es soll nix kosten... schnell gehen... usw. usf. Mir doch wurscht, wie meine Zeitung nach 500km um 5 in den Briefkasten kommt... bei Eis und Schnee. Nicht mein Problem... oder haargenau deins? Mal nachdenken... 😉
Überholverbot für LKW und böse Keksdosenraser? Ganz so einfach ist es leider nicht.... sag ich mitten aus der Materie und nach ein paar Mio km auf der Strasse. A Geigen gibt es hier wie dort... über die muss man reden... aber nicht eine ganze Gruppe pauschal stigmatisieren.
Just my 2 Cents
juhuuh... jain. Es gibt durchaus Abschnitte/Uhrzeiten wo das sinnvoll, nötig und gut ist. So wie beim TL. Aber generell? Also ich weis ja nicht so recht... gelle? 😉
Oder wollen wir eine Totschlaglösung? Ne, nich, oder? Denk einfach es träfe dich selbst so in einem anderen Bereich... geil, oder?
Nebenbei ... wäre eine erreichbare Mindestgeschwindigkeit von 80 als Grundsatz eher förderlich (von der Dachsteinsüdwand nach oben mal ab... *zwinker*). Auf unseren Strassen tummelt sich nunmal unguterweise der LKW Plunder aus zig Jahrzehnten nebeneinander.... 😉
vgl. Trabbi seinerzeit... war sehr "aufregend"....
Zitat:
Original geschrieben von Zoker
[Das meinst du jetzt nicht ernst oder? Es gibt Autobahnen, LKW an LKW keine Standspur, wenn da ein LKW nicht platz machen würde würdest du als Autofahrer auf dem Beschleunigungsstreifen stehen und stehen und..... Der LKW Fahrer ist so Freundlich und läst andere Autofahrer ohne Probleme auf die Autobahn auffahren und du störst dich daran das du auf der Linken Spur mal kurz auf 90 abgebremst wirst. Weist du Wieviel Energie es kostet einen LKW abzubremsen und wieder zu beschleunigen?
Doch doch, das meine ich ernst. Der Gesetzgeber übrigens auch, denn es ist nicht erlaubt. Aus gutem Grund.
Weißt Du wieviel Energie es kostet unzählige PKW, die durch solch ein Manöver ihre Geschwindikeit verringern mussten, wieder zu beschleunigen?
Außerdem: Was soll das bitte? Es gibt eine klare Vorfahrtsregelung. Falls DU DEINE Vorfahrt opfern möchtest und freundlicherweise jemanden reinlassen möchtest, dann must DU eben bremsen und halt mal kurz auf 30 runter gehen, dann kann der PKW gefahrlos auffahren.
Es kann aber doch wohl nicht sein, das ICH dafür bluten muss, das DU freundlich sein wolltest.
Zitat:
Original geschrieben von Zoker
[Es gibt mitlerweile Speditionen die lassen aufgrund der Teuren Spritpreise den Begrenzer auf strich 80 oder 85 km/h einstellen. Was das heist wenn du mit einem LKW ankommst der 89 km/h läuft und du unter Zeitdruck stehst da der Disponennt wieder sch... gebaut hat und du als Fahrer den ganzen mist ausbaden must kannst du dir ja denken. Du überhohlst ganz einfach.Das nächste Problem, schau dir mal 4,5 Stunden die gleiche Werbung und den gleichen Auflieger an, du schaust überall hin nur nicht mehr nach vorne. Wenn du ohne grund einfach mal durch einen Parkplatz fährst und zeit vergeudest gibts mecker von Oben, also mit 2km/h differenz dran vorbei geschoben.
Hey Mann, das ist totaler Bullshit! Wenn vor Dir einer mit 85 fährt, dann DARFST Du ihn nicht mit 89 überholen. Das ist heute schon Gesetz!
Wenn ich einen wichtigen Termin habe, kann ich doch auch nicht trotz Überholverbot überholen und dann sagen "Jaa, ich habe aber einen soo wichtigen Termin!". Ich mein, das kann ich schon, die Polizei wird das aber nicht interessieren.
Und mit Verlaub. Wenn es Dir zu langweilig ist auf den LKW vor Dir zu starren, dann hast Du aber wirklich den falschen Beruf gewählt!!!
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Zitat:
Wer wissen will, was passiert, wenn die LKW's nicht mehr fahren, der sollte sich an den kürzlich erst stattgefunden Streik in Italien erinnern.
Wieso kommt hier immer wieder dieser ein und selbe Blödsinn?
NIEMAND hier im Forum oder sonstwo fordert, dass der LKW-Verkehr eingestellt werden soll. Also laßt doch mal das ewige "ja, wenn wir nicht wären, wären die Regale leer"-Gesülze!
Danke!
Zitat:
Original geschrieben von tec-doc
juhuuh... jain. Es gibt durchaus Abschnitte/Uhrzeiten wo das sinnvoll, nötig und gut ist. So wie beim TL. Aber generell? Also ich weis ja nicht so recht... gelle? 😉
Oder wollen wir eine Totschlaglösung? Ne, nich, oder? Denk einfach es träfe dich selbst so in einem anderen Bereich... geil, oder?
Nebenbei ... wäre eine erreichbare Mindestgeschwindigkeit von 80 als Grundsatz eher förderlich (von der Dachsteinsüdwand nach oben mal ab... *zwinker*). Auf unseren Strassen tummelt sich nunmal unguterweise der LKW Plunder aus zig Jahrzehnten nebeneinander.... 😉
vgl. Trabbi seinerzeit... war sehr "aufregend"....
Also ich weiß nicht, was Ihr habt. Ihr müßt Euch in der Regel mit Geschwindigkeitsdifferenzen im Bereich von 80 bis 95 rumschlagen. Welch Paradies.
Wie PKW-Fahrer müssen auch ohne LKW schon Geschwindikeiten von 100 bis 200 abdecken und können weder rechts noch links vorbei.
Ist doch kein Wunder, dass wir dann nicht noch bis auf 80 runter wollen nur weil Ihr unbedingt 95 fahren wollt.
Denkt mal dran, auch die PKW-Fahrer sind in aller Regel nicht zum Spaß unterwegs.
Zitat:
Original geschrieben von Luke1973
Wieso kommt hier immer wieder dieser ein und selbe Blödsinn?Zitat:
Wer wissen will, was passiert, wenn die LKW's nicht mehr fahren, der sollte sich an den kürzlich erst stattgefunden Streik in Italien erinnern.
NIEMAND hier im Forum oder sonstwo fordert, dass der LKW-Verkehr eingestellt werden soll. Also laßt doch mal das ewige "ja, wenn wir nicht wären, wären die Regale leer"-Gesülze!
Danke!
Dein erster Beitrag hatte ja noch ziemlich vernünftige Ansätze. Hier schwindet das allerdings.
Es geht nicht darum, dass der Güterkraftverkehr eingestellt wird, sondern darum, dass er erstens in Zukunft nicht mehr in hinreichendem Maße sicher gestellt werden kann und zweitens erheblich teurer wird.
Regale leer versteht eher jemand, als 50 Ct. Aufschlag auf ein Päckchen Butter.
Ein Nutzfahrzeug hat eine umfangreiche Kostenstrukur. Eine Stunde länger unterwegs zu sein, steigert die Kosten für das Endprodukt schon maßgeblich. Sicherlich keine 50 Ct. an einem Päckchen Butter, aber ca. 100,- Euro für eine ganze Fahrzeugladung schon. Diese Auswirkungen bleiben von Fachfremden gerne unberücksichtigt.
Wenn der LkW doch 95 km/h fährt, warum musst Du dann auf 80 km/h runter?!?
Zitat:
Original geschrieben von ScaniaChris
Wenn der LkW doch 95 km/h fährt, warum musst Du dann auf 80 km/h runter?!?
Sorry Chris,
aber das ist Gesetz!
Dieser Thread artet ähnlich aus, wie der TL-Thread. Sachlich argumentativ gibt es zwei Seiten! Aber sachlich argumentativ kommt schon jetzt kaum noch etwas........schade!
Habe gestern auf einer Autobahnbrücke gestanden,die am Anfang einer Baustelle war.Dort ging es auf auf dem rechten Fahrstreifen einspurig weiter.Was ich da gesehen habe,war Teils lebensgefährlich.Wie dort die LKWs von denen die unbedingt noch vorbei wollten ausgebremst wurden,leben die warscheinlich nur noch Dank der Reaktionen der LKWfahrer.Soviel zu dem Thema.
Von einem der 15 Jahre auf dem Bock gesessen hat und auch mit dem PKW gerne schnell unterwegs ist.😉 Grüße
Klar ist es Gesetz mit einem LKW 80 km/h auf der Autobahn zu fahren. Hab's nochmal gelesen und gemerkt, dass ich es falsch verstanden hatte. Ich war der Meinung, er wollte mit seinem PKW auf 80 km/h runter, selbst wenn der LKW vor ihm 95 km/h fährt, was er real nicht tut, weil ein LKW gar nicht so schnell fahren kann - Ausnahme: Berg runter mit Rückenwind.
Klar gibt es zwei Meinungen. Wollen wir jetzt aufhören uns zu nähern, nur weil es zäh voran geht? Manche Entwicklungen brauchen Zeit. Wenn wir aber eine Lösung finden wollen, die auch regelwürdig ist, dann müssen wir uns weiter entwicklen und nicht auf halben Weg Halt machen.
Vielen PKW-Fahrern ist nicht bewusst, wie wachsam viele LKW-Fahrer sind. Ausnahmen bestätigen die Regel! Aber dieses professionelle Handling wird von Berufskraftfahrern verlangt und hat nicht selten sogar schon das Leben von Kamikazee-PKW-Fahrern gerettet! Diese Fahrer wissen gar nicht, in welche Gefahr sie sich begeben.
Man muss auch mal die Rechtslage sehen! Fährt ein PKW einem LKW rein, wird direkt ein Gutachten erstellt, ob nicht der LKW-Fahrer schuld an dem Unfall gehabt haben könnte. Ob er es tatsächlich beeinflussen konnte oder nicht, wird zu 95 % dabei rauskommen, dass er zumindest eine Teilschuld trägt. Fährt der gleiche PKW einem anderen PKW rein, dann wird an der Schuld des auffahrenden PKW-Fahrers erst gar nicht gezweifelt!
Zitat:
Original geschrieben von juhuuh
Das ist doch jetzt schon verboten. Wozu also noch ein weiteres Verbot, wenn das Jetzige schon nicht ausreichend kontrolliert und verfolgt wird?Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Das ist doch jetzt schon verboten. Wozu also noch ein weiteres Verbot, wenn das Jetzige schon nicht ausreichend kontrolliert und verfolgt wird?
[/quote
Weil die Erfahrung zeigt, dass auf den Streckenabschnitten wo es bereits ein LKW Überholverbot gibt, kaum ein LKW überholt. Wird dieses aber aufgehoben, geht augenblicklich die Elefantenrenerei los. Ein LKW Überholverbotsschild ist eben ganz offensichtlich doch eideutiger als der Gummiparagraph §5, Abs2 und wird auch deutlich mehr respektiert als dieser.
Schon klar.
Mein Hinweis bezog sich aber auf ein generelles Überholverbot für LKWs und nicht auf ein partielles Überholverbot für LKWs an Stellen, wo es Sinn macht.
Zitat:
Es geht nicht darum, dass der Güterkraftverkehr eingestellt wird, sondern darum, dass er erstens in Zukunft nicht mehr in hinreichendem Maße sicher gestellt werden kann und zweitens erheblich teurer wird.
Regale leer versteht eher jemand, als 50 Ct. Aufschlag auf ein Päckchen Butter.
Wenn jemand sagt "Regale leer", dann geht es eben doch um die Einstellung des Güterverkehrs. Diese Hyperbel ist völlig überflüssig und polarisiert nur noch mehr.
Übrigens sind auch 50ct/Päckchen Butter völlig übertrieben! Wie hoch ist denn der Anteil der Transportkosten an dem jetzigen Butterpreis? Wieviel Prozent von diesem Anteil willst Du wegen eines Überholverbotes draufschlagen?
Ich denken im Endeffekt für den Verbraucherendpreis würde die Preissteigerung unter der 1-ct-Marke liegen.
Dass der Güterverkehr nicht mehr sichergestellt wäre, wenn alle LKW tatsächlich 80 fahren müssten und sich nicht mehr gegenseitig überholen dürften, halte ich nicht für ein wahrscheinliches Szenario.
Ich denke eher, dass die Auswikungen gering wären, eventuell würden einige jetzt schon kaum noch rentable Transporte wegfallen, dafür würden vielleicht aber auch ein paar Kraftfahrer mehr eingestellt werden.
Denkt mal dran, dass wir PKW-Fahrer schon jetzt nur 1 Spur haben. Die rechte gehört doch sowieso Euch Brummis und den PKW-Schleichern.
Alles was schneller als 100 fährt ist sowieso links. Und jeder, der schneller fahren möchte, muss sich hinten anstellen und warten. Also genau die Situtation, die Du für Deine Zunft nicht haben willst.
Und vergeßt nicht: Dass jemand im PKW unterwegs ist, heißt nicht, dass er nicht einen wichtigen Termin hat, sei es ein Termin beim Kunden, ein Vorstellungsgespräch oder meinetwegen auch der Weg ins Krankenhaus zu einem verunfallten Angehörigen oder auch nur der Pendler, der, wenn er nach seiner Gleitzeit ankommt, eine Abmahnung kassiert.
Alle Verkehrsteilnehmer haben hier die gleichen Rechte und dem Schwerlastverkehr ist keine Priorität einzuräumen weil sie wichtigere oder dringendere Termine hätten.
Wir müssen uns alle arrangieren, anders geht es nicht. Die LKW's aber zu restriktieren, nur damit die PKW während der Hauptverkehrszeiten besser vorwärts kommen, halte ich für ungünstig. Die LKW's sind ja doch meist rund um die Uhr unterwegs und diese Beschränkungen hätten auch für die Zeiten Gültigkeit, in denen der LKW ohne Behinderung von PKW's überholen könnte. Hiermit sind nicht die Elefantenrennen gemeint, sondern die sinnvollen Überholvorgänge den Berg hoch. Vernünftiger halte ich da, wenn das derzeit bestehende Überholverbot besser kontrolliert wird. Eine höhere Kontrolldichte bringt maßgebliche Erfolge, wie man weiß.
Das Gros der weniger sinnigen Transporte wird eher in anderen Bereichen gemacht, als im Lebensmittelbereich.
Um mal realistischere Zahlen zu nennen, so würde das überschlägig berechnet, um die 14 ct pro 2,5 kg Kartoffeln ausmachen, wenn diese einen Tag länger auf dem LKW sind. Bei der Butter sind es weniger. Von diesem Aufschlag geht allerdings ein Großteil an den Staat. Wie wir wissen, kassiert er den Steuerbürger lieber indirekt als direkt ab!
Die Regale können schon leer sein, wenn sich die Transporte einen halben Tag (Aldi) oder um einen Tag (Lidl, Penny, etc.) verzögern. Keiner der Diskounter hält wirklich ein hinreichendes Lager vor, welches länger als zwei Tage reicht. Bei den leicht verderblichen Gütern würde so ein Lager sowieso keinen Sinn machen, die müssen frisch angeliefert werden und bei den dauerhaften würde es auch nur bis zu einem bestimmten Grad Sinn machen. Nicht wirklich handelt es sich hier um Übertreibung, sondern um ziemlich nahe Realität.
Wer aufmerksam beim Einkaufen ist, wird schon einmal feststellen, dass bei dem ein oder anderen Diskounter manchmal nicht so viel in den Regalen steht. Das hat nicht damit zu tun, dass das Personal zu faul ist, um aufzufüllen, sondern dass sich der Transport mal wieder verspätet hat. Das merkt man spätestens dann, wenn plötzlich einige Kassen geschlossen werden und alle zum Lager rennen, um danach beim Auffüllen fleißig zu sein. Nur bekommen das viele, die keinen näheren Kontakt zur Branche haben, nicht wirklich mit.
Wenn das aber zu sehr polarisiert, werde ich hier in diesem Thread den Begriff "Regale leer" nicht mehr verwendet. Wir wollen ja nicht, dass sich jemand Gedanken über seine Grundversorgung macht!
Dein letzter Satz passt doch wunderbar:
"Alle Verkehrsteilnehmer haben hier die gleichen Rechte"
Nur das was du forderst beschneidet einseitig die Rechte der LKWs - und das auch zu deinem Nachteil wie hier schon mehrfach dargelegt. Überholverbot würde die Durchschnittsgeschwindigkeit merklich herabsetzen und zu Kolonnenbildung führen. Einerseits kommt das schon erwähnte Problem dass ein langsamer PKW kaum noch Möglichkeiten hat nach rechts zu kommen und dich damit links behindert hinzu, andererseits kommen noch mehr LKW hinzu! Das Transportaufkommen wird ja nicht weniger, wenn jeder LKW 10% weniger Strecke pro Tag schafft heisst dass auch 10% mehr LKWs auf der Strasse. Damit auch deutlich mehr Kosten, weniger 24h-Lieferungen (Post, Paketdienste, ...), mehr Frust bei den Fahrern weil sie nicht vorwärtskommen und vielleicht die Ladezeit beim Kunden verpassen, ....
Der PKW hat insbesondere zwei Probleme nicht: Parkplatzsorgen und Fahrzeit. Wenn der etwas langsamer unterwegs ist fährt er halt mal 20min länger. Für den LKW ist das ein teures "Vergnügen". Und mal eben irgendwo anhalten und pennen wenn die Zeit um ist geht meist auch nicht. Gibt ja auch nichts schöneres als sein Wochenende auf einem Autobahnparkplatz zu verbringen.
Wo sind denn da die gleichen Rechte? Wie wär´s mit Fahrtenschreibern und Fahrzeitkontrollen für alle gewerblich genutzen PKW? Ausreichend Parkmöglichkeiten an der BAB und in den Industriegebieten? Kein Tempolimit? Keine Fahrzeitbeschränkung? ... 🙄
Es gibt aber eine gute Methode die Probleme deutlich zu verringern. Tempo 100 für LKW genauso wie für Busse und die kleineren Anhänger unter bestimmten Auflagen. Und 130 für PKWs. Der Verkehr würde langfristig insgesamt zügiger fliessen und viele Probleme aufgrund hoher Geschwindigkeitsdifferenzen entfallen auch. Nur will das keiner hören.
Gruß Meik
Zitat:
Wir müssen uns alle arrangieren, anders geht es nicht. Die LKW's aber zu restriktieren, nur damit die PKW während der Hauptverkehrszeiten besser vorwärts kommen, halte ich für ungünstig. Die LKW's sind ja doch meist rund um die Uhr unterwegs und diese Beschränkungen hätten auch für die Zeiten Gültigkeit, in denen der LKW ohne Behinderung von PKW's überholen könnte. Hiermit sind nicht die Elefantenrennen gemeint, sondern die sinnvollen Überholvorgänge den Berg hoch. Vernünftiger halte ich da, wenn das derzeit bestehende Überholverbot besser kontrolliert wird. Eine höhere Kontrolldichte bringt maßgebliche Erfolge, wie man weiß.
Okay, hier muss ich zustimmen. Nachts um drei, wenn die Autobahnen eigentlich nur noch von LKW befahren werden, könnten sie sich sicher gegenseitig überholen soviel sie wollen.
Daher stimme ich auch der Forderung nach vermehrter Kontrolle eigentlich zu nur sehe ich das Problem in der Beweisbarkeit. Einem Überholer nachzuweisen, dass er nicht schnell genung war erfordert eigentlich immer den Einsatz von Videowagen. Wie soll das einigermassen flächendeckend funktionieren?
Vielleicht könnten LKW-Überholverbote mit Schild und zu bestimmten Uhrzeiten hier weiterhelfen.
Zitat:
Das Gros der weniger sinnigen Transporte wird eher in anderen Bereichen gemacht, als im Lebensmittelbereich.
Keine Ahnung in welchem Bereich sinnlose Tranporte stattfinden. Das tut aber eigentlich auch nichts zur Sache.
Zitat:
Um mal realistischere Zahlen zu nennen, so würde das überschlägig berechnet, um die 14 ct pro 2,5 kg Kartoffeln ausmachen, wenn diese einen Tag länger auf dem LKW sind.
Mal abgesehn davon, dass das für eine LKW-freie linke Spur verkraftbar wäre, zumal ich einiges an Sprit und Bremsen einsparen würde, so gehst Du gleich davon auch, dass dann die Kartoffeln und wohl alle anderen Waren bei jedem Transport "einen Tag länger auf dem LKW" wären. Das halte ich mal für eine kühne These.
Zitat:
Die Regale können schon leer sein, wenn sich die Transporte einen halben Tag (Aldi) oder um einen Tag (Lidl, Penny, etc.) verzögern.
Aber doch nur bei unvorhergesehenen Verzögerungen! Wenn ein generelles Überholverbot gelten würde, dann würden sich auch alle Beteiligten, Besteller ebenso wie Lieferant auf dies Bedingungen einstellen. Entweder würden die Supermärkte etwas mehr vorhalten oder sie würden eher mal in der näheren Umgebung einkaufen oder der LKW würde etwas früher losfahren müssen oder was weiß ich. Dieses System würde auf die neue Lage reagieren.
Im Gegenzug müßte man ja dann annehmen, wenn man die Geschwindigkeit auf 100 heruafsetzte, dass dann der LKW immer zu früh am LIDL stünde und die Regale überquellen würden😕
Zitat:
Wenn das aber zu sehr polarisiert, werde ich hier in diesem Thread den Begriff "Regale leer" nicht mehr verwendet. Wir wollen ja nicht, dass sich jemand Gedanken über seine Grundversorgung macht!
Äh, es geht nicht darum, dass man das Gehirn abschalten soll, sondern darum, dass gerade Du immer wieder davon gesprochen hast, das wir uns zusammenraufen sollen. Und polarisierende Übertreibungen erreichen doch wohl eher das Gegenteil.
Zitat:
Überholverbot würde die Durchschnittsgeschwindigkeit merklich herabsetzen und zu Kolonnenbildung führen
In welchem Maße die Durchschnittsgeschwindigkeit sich verringern würde ist nicht absehbar. Man kann z.B. anehmen, dass es dann sehr bald keine LKW mehr gäbe, die nicht berauf wie berab die 80 schafften. Mehr darf eh nicht.
Gegen Kollonnenbildung hab ich nichts. Rechte Spur LKW, line Spur PKW. Ist doch gerecht.
Was meinst Du, was ein LKW auf der Linken für eine "Kolonne" hinter sich her zieht?
Zitat:
Das Transportaufkommen wird ja nicht weniger, wenn jeder LKW 10% weniger Strecke pro Tag schafft heisst dass auch 10% mehr LKWs auf der Strasse. Damit auch deutlich mehr Kosten, weniger 24h-Lieferungen (Post, Paketdienste, ...), mehr Frust bei den Fahrern weil sie nicht vorwärtskommen und vielleicht die Ladezeit beim Kunden verpassen,
Ob überhaupt und wie sehr das Transportvermögen der LKW-Flotte sinken würde, kann hier keiner voraussehen. Meinetwegen könnte man dem auch entgegenwirken mit Tempo 90.
Ladezeit beim Kunden verpassen ist doch Quatsch. Wenn neue Verkehrsregeln gelten würden, die den LKW verlangsamen würden, dann würden doch auch die Verladetermine entsprechend gemacht. Und da dies ja nunmal für alle LKW gelten würden, entsteht dadurch auch kein höherer Termindruck.
Zitat:
Der PKW hat insbesondere zwei Probleme nicht: Parkplatzsorgen und Fahrzeit. Wenn der etwas langsamer unterwegs ist fährt er halt mal 20min länger. Für den LKW ist das ein teures "Vergnügen". Und mal eben irgendwo anhalten und pennen wenn die Zeit um ist geht meist auch nicht.
Eben dies ist ein Denkfehler. Okay, Parkplatzprobleme haben PKW nicht. 20 Minuten länger fahren? Dann ist der Termin geplatzt, Kunde weg oder zumindest sauer, Geschäft versaut.
Zitat:
Wo sind denn da die gleichen Rechte? Wie wär´s mit Fahrtenschreibern und Fahrzeitkontrollen für alle gewerblich genutzen PKW? Ausreichend Parkmöglichkeiten an der BAB und in den Industriegebieten? Kein Tempolimit? Keine Fahrzeitbeschränkung?
Ich hab ja nicht gesagt, dass es für LKW nicht andere Bestimmungen gibt als für PKW. Die Fahrzeitbeschränkungen wurden bei LKW offenbar irgendwann notwendig, bei PKW wohl nicht. Aus welchen Gründen auch immer.
TL ist wohl ein Witz oder willst Du in Zukunft 40Tonner mit 200 Sachen über die Bahn fliegen lassen? Denn das wäre langfristig die Konsequenz wenn man das TL aufheben würde.
Zitat:
Es gibt aber eine gute Methode die Probleme deutlich zu verringern. Tempo 100 für LKW genauso wie für Busse und die kleineren Anhänger unter bestimmten Auflagen. Und 130 für PKWs. Der Verkehr würde langfristig insgesamt zügiger fliessen und viele Probleme aufgrund hoher Geschwindigkeitsdifferenzen entfallen auch. Nur will das keiner hören.
Also mit Tempo 100 für LKW, Busse, Sprinter, Anhänger könnte ich leben. Wenn sie dafür dann links blieben und uns PKWs vorbeibrettern ließen. Egal ob nun mit 130 oder 200.