Generelles Überholverbot für LKW?
Hallo,
ich wollte mal eine Frage in den Raum werfen, die den ein oder anderen sicher schonmal beschäftigt hat.
Und zwar geht es um die Elefantenrennen und seit neuestem um das rücksichtslose Ausscheren der LKW's.
Ich bin im Jahr 50-60tkm mit meinem Auto unterwegs. Größtenteils auf Autobahnen quer durch Deutschland. Und mir ist aufgefallen, dass die Rücksichtslosigkeit und Aggressivität der LKW Fahrer extrem zugenommen hat.
Ich möchte hier nicht alle über einen Kamm scheren. 90% sind sicher anständig und ordentlich, aber es ist ja immer so, dass die Guten unter den Schlechten leiden müssen.
Auf jeden Fall sind die Situationen, in denen ein LKW vor mir ausgeschert ist und ich nur mit einer harten Bremsaktion schlimmeres vermeiden konnte, exorbitant mehr geworden.
Mittlerweile finde ich es isgar sehr riskant, mit mehr als 120kmh auf der Mittelspur zu fahren, da ich den Eindruck habe, die meisten scheren aus, ohne auch nur einmal den Rückspiegel zu Rate zu ziehen. Meist wird nichteinmal vorher geblinkt.
Daher könnte ich mir im Zuge der Verkehrssicherheit ein generelles Überholverbot für LKW durchaus vorstellen und hoffe auch, dass die Politik sich bald auf ähnliches besinnt.
Nun sind eure Meinungen gefragt.
Beste Antwort im Thema
Hallo TE,
ja, ich würde das absolut befürworten. Mit einigen Ausnahmen. Und noch mehr. Fakt ist, dass es in Europa viel zu viele und oftmals völlig unnötige LKW-Transporte gibt. Dem lässt sich nur entgegenwirken, wenn LKW fahrten unattraktiver werden. Daher kann ich mir folgende Massnahmen vorstellen:
1. Absolutes Überholverbot für LKW auf 2-Spurigen BAB und nur in speziell freigegebenen Bereichen der 3-Spurigen BABs. (Also praktisch die Umkehrung des Überholverbots für LKW in eine bedingte "Überholerlaubnis". Auf nicht stark frequentierten, dreispurigen Autobahnen sollen die LKW sich ruhig überholen. Auf dem Kölner Ring hat kein LKW was auf der Mittelspur verloren!
2. Verbot des Spurwechsels für LKW im Stau. Die Jungs stellen bei der leisesten Andeutung eines Staus immer direkt die beiden rechten Spuren zu. Muss nicht sein. Dito für Spurwechsel an AB-Auffahrten (alte DDR-Regel - war gut).
3. Endlich konsequente Nutzung der Autobahnmaut. Sprich: Preise abhängig von gefahrenem Autobahn-Abschnitt, Tageszeit und Transportlänge. Beispiel: Wer morgens um 8:00 auf dem Kölner Ring fährt muss einfach 10x so viel zahlen als jemand, der Nachts um 3:00 von Neuss nach Hückelhoven rollt. Ausserdem sollten LKW im Fernbetrieb (Garmisch -> Flensburg) deutlich mehr pro km zahlen als LKW auf der Kurzstrecke (Zubringer). Weiterhin: Gebührenabstufung zwischen verderblicher Ware (billiger) und nicht-verderblicher (Torf, Klopapier .. - teuer). Und Schließlich: Deutliche Abstufung nach Schadstoffausstoss. Je dreckiger, desto teurer.
4. Dadurch, dass Strafen "Fahrerbezogen" sind, werden LKW-Fahrer zu einer austauschbaren Masse. Setzt der Disponent sie unter Druck, sind sie die leidtragenden. Strafen sollten daher nicht den Fahrer treffen, sondern den LKW. Idee: "Strafminuten". Überholen trotz Verbot: sechs Stunden Zwangspause von LKW+Ladung+Fahrer auf einem Polizeiparkplatz, wobei diese sechs Stunden nicht als Ruhezeit zählen. Bei größeren Verstößen -> mehrere Tage Pausefür den LKW. Nachdem ein paar mal die Ladung verschimmelt ist, werden sich die Firmen schon um saubere Fahrweise ihrer Mitarbeiter bemühen.
Gibt bestimmt noch mehr..
In Summe würden sowohl die Zahl als auch die Agressivität der LKW-Transporte abnehmen, ohne die Arbeitsplätze der Fahrer (zumindest im Inland) zu bedrohen.
Gruß,
Scooby
(der kein LKW-hasser ist, aber es traurig findet, dass die Brummi-Lobby noch bei jeder Regierung ihren Willen durchsetzen konnte).
423 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von ScoobyDoo2
Das Argument mit den Kilometerlangen LKW-Kolonnen, die im Falle eines Überholverbotes dann die rechte Spur verstopfen, sticht übrigens nicht. Hierfür gibt es einschlägige Abstandsregeln die durchaus noch vergrößert werden könnten. Beispiel: Auf der A3 Köln->Frankfurt gibt es eine längere Strecke, auf der links und mitte Tempo 100 ist und rechts Tempo 40 + Überholverbot für LKW. Nicht, dass ich jetzt 40 für LKW fordern wollte, aber dort ist genau die Situation: Alle LKWs in der Schlange rechts, PKWs alle mitte und rechts. Ich habe dort noch nie erlebt, dass dadurch ein Stau ausgelöst wird.Übrigens: Die Aussage, dass Disponenten die Fahrer unter Druck setzen "weil der Kunde billig und schnell beliefert werden will" ist quatsch. Firmen - und damit auch Disponenten als deren Vertreter - streben nach Gewinnmaximierung. Ergo wird dieser Druck gleich sein, auch wenn der Kunde mehr zahlen würde. Den "Überschuss" steckt der Inhaber ein, der Fahrer wird nicht daran partizipieren.
Grüße,
Scooby
Das alles was ich hier lese ist nur reine Theorie. Überleg mal wie du bei der Menge LKWS ein noch größeren Sicherheitsabstand realisieren willst. Das ist heutzutage nicht mehr möglich.
Vielleicht haben sich schon einige auch mal Gedanken gemacht, wie der Verkehrsfluss auf 2 Spurigen Autobahnen unter einem LKW Verbot leiden würde, wenn sich alle hinter einem langsamen Kollegen anpassen müssen. Es gibt LKWs, die fahren tatsächlich nur 80 km/h, es gibt ebenfalls die mit 90 km/h.
Und dass LKW Fahrer bei verspäteter Ankunft am Nachmittag bis nächsten Morgen warten müssen um ihre Lieferung loszuwerden interessiert natürlich auch keinen. Wieder mal ein bestes Beispiel dafür wie egoistisch wir deuschte sind. Wirklich traurig!
Gruß
Martin
Zitat:
Original geschrieben von ScoobyDoo2
Hallo TE,ja, ich würde das absolut befürworten. Mit einigen Ausnahmen. Und noch mehr. Fakt ist, dass es in Europa viel zu viele und oftmals völlig unnötige LKW-Transporte gibt. Dem lässt sich nur entgegenwirken, wenn LKW fahrten unattraktiver werden. Daher kann ich mir folgende Massnahmen vorstellen:
1. Absolutes Überholverbot für LKW auf 2-Spurigen BAB und nur in speziell freigegebenen Bereichen der 3-Spurigen BABs. (Also praktisch die Umkehrung des Überholverbots für LKW in eine bedingte "Überholerlaubnis". Auf nicht stark frequentierten, dreispurigen Autobahnen sollen die LKW sich ruhig überholen. Auf dem Kölner Ring hat kein LKW was auf der Mittelspur verloren!
Gruß,
Scooby
Das unterschreibe ich!
Ich kann zwar LKW-Fahrer verstehen, wenn sie nicht hinter einem langsameren Kollegen herzuckeln möchten, aber ganz im ernst, jedem PKW-Fahrer geht’s genauso!
Auf einer 2-spurigen BAB sind i.d.R. rechts die LKWs und alles andere links. Da sind die 130km/h Tempolimit ein unerreichbares Wunschziel! Und als Bonus zieht alle 5min ein LKW raus. Wenn aufgrund unsichtbarer Umstände die Geschwindigkeit auf ca. 80km/h fällt weiß ich was Sache ist. Der "Stau" ist häufig aber schon so lang, dass der überholende LKW gar nicht mehr zu sehen ist.
Da das Überholverbot auf 2-spurigen BAB alle LKW´s treffen würde wäre es auch kein Wettbewerbsnachteil. Dann müsste halt noch ein Fahrer mehr eingestellt werden. (Finde ich in bezug auf Arbeitslosigkeit nicht so schlimm) Und die Mehrkosten für den Transport zahl ich gerne bei allen Waren...
Im überigen würde ich das Überholverbot auf die linke Spur von 3-spurigen BAB ausdehen…
Ich finde es auch "nett", dass viele LKW-Fahrer ganz selbstverständlich für sich einfordern einen 5km/h langsameren Kollegen überholen zu dürfen, weil das hinterherfahren unerträglich ist, und mich gleichzeitig ganz selbstverständlich von 120km/h auf 85 einbremsen… (scheint viel weniger schlimm zu sein).
Deshalb: JA
(ich will einfach nur eine Spur für PKWs nicht mehr und nicht weniger und dort Tempo 100 fahren können)
Gruß Peter
(A61 Geschädigter von LU bis BN)
Zitat:
Original geschrieben von Zoker
Es gibt mitlerweile Speditionen die lassen aufgrund der Teuren Spritpreise den Begrenzer auf strich 80 oder 85 km/h einstellen. Was das heist wenn du mit einem LKW ankommst der 89 km/h läuft
Und? Zulässige Höchstgeschwindigkeit ist eben einfach nunmal 80 km/h. Auch, wenn ein Lkw 100 km/h läuft.
Das macht ja den Unmut. Notorische Geschwindigkeitsüberschreitungen nahezu aller Lkw. Der Tankzug (sofern er der GGVSE unterliegt) kann ja auch schneller als 80 km/h. Er tut es nur nicht, weil die Geldbußen schweinisch hoch sind!
Zitat:
Original geschrieben von Luke1973
Es gibt Autobahnen, LKW an LKW keine Standspur, wenn da ein LKW nicht platz machen würde würdest du als Autofahrer auf dem Beschleunigungsstreifen stehen und stehen und.....
Nein, es gibt nämlich Regeln für den Abstand zwischen LKW, oder? Die haben einfach nicht "dicht an dicht" zu fahren. Punkt.
Zitat:
Original geschrieben von SirCarlo
Das alles was ich hier lese ist nur reine Theorie. Überleg mal wie du bei der Menge LKWS ein noch größeren Sicherheitsabstand realisieren willst. Das ist heutzutage nicht mehr möglich.
Auch das stimmt nicht. Die Kapazität von Strassen wird üblicherweise in "Fahrzeuge pro Stunde" gemessen. Größere Sicherheitsabstände sind problemlos realisierbar und auch sinnvoll, da sie Staus vermeiden. So groß ist die Zahl der LKW nämlich auch nicht, das sie die Kapazitätsgrenze der BAB dauerhaft sprengen. Und was die zeitliche Verteilung angeht: Siehe mein Vorschlag mit der abgestuften Maut.
@Alle
Im übrigen: LKWs haben eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Wenn sich jemand bei Tempo 89 darüber beschwert, den anderen nicht überholen zu können, dann mag das zwar der heutigen Realität entsprechen, aber im Sinne des Gesetzgebers ist es sicher nicht.
Und nochmal: Ja, die Brummi-Fahrer stehen unter Druck und werden für ihren Job zu schlecht bezahlt. Sehe ich auch so. Daher müssen die Regeln so gestaltet werden, das für sie nicht noch mehr Druck entsteht. Das wiederspricht aber weder dem Überholverbot noch der Idee, Strafen dem Spediteur aufzuerlegen statt dem Fahrer.
Eins muss klar sein: Wer als Berufskraftfahrer mit 30+ Tonnen durch die Gegend fährt, hat eine besodere Verantwortung. Und wenn er (bzw. sein Berufsstand) dieser nicht gerecht wird, müssen Dinge geändert werden. Kein Faher will bewusst einen Stau oder Unfall provozieren, das ist klar. Wenn es aber trotzdem passiert (und zwar ständig), dann müssen klarere Regeln her.
Scooby
Scooby
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Zitat:
Original geschrieben von winjen66
"Manche fahren aber viel zu langsam!"Wie kann das? Die Zeiten der absolut untermotorisierten Ostblock-Lkw ist vorbei.
Das soll jetzt keineswegs Schelte sein, aber regelmässige Fahrten auf der A2 zeigen mir ein anderes Bild. Auch wenn sie jetzt ein paar PS mehr unter der Haube haben (auf dem Papier) findest du an jeder nennenswerten Steigung genug, die schlapp machen und dann mit 30 - 40 oben ankommen. Du willst dir doch nicht wirklich ausmalen, was passiert, wenn die nicht überholt werden dürfen? Eine endlose Schlange bis hinters Ruhrgebiet (oder Polen, wenn du es von der anderen Seite sehen willst). Da der Sicherheitsabstand mit kleinerer Geschwindigkeit auch kleiner wird, müssten LKW bei jeder Auf- und Abfahrt erneut vom Gas, um ihren Sicherheitsabstand wieder herzustellen.
Jemand anderes hatte mal davon geschrieben, welchen Zeitverlust PKW Fahrer hinnehmen müssen, die hunderte von Kilometern fahren müssen. Als ob LKW Fahrer im Fernverkehr nur mal eben zur Spedition um die Ecke fahren würden.
Ich bin kein berufsmässiger LKW-Fahrer, kann aber gut verstehen, wenn mal einer nicht am Berg hinter nem anderen kleben will. Es ist eigentlich auch die einzige Abwechslung, die sie haben. Hunderte von Kilometern mit Tempo 80 abzuspulen ist eine recht eintönige Angelegenheit.
Ich würde mir nur mal wünschen, das sie vor dem Ausscheren etwas genauer in den Rückspiegel schauen, besonders abends im dunkeln, wenn der Verkehr nicht mehr so dicht ist. Hatte gestern abend das zweifelhafte Vergnügen auf einer Strecke von nur 40 Km gleich fünf Mal fast unter einem Auflieger zu landen.
Zitat:
Original geschrieben von Abbuzze_0
Im überigen würde ich das Überholverbot auf die linke Spur von 3-spurigen BAB ausdehen…
Das muss darauf nicht ausgedehnt werden; das besteht. Alle Kfz., für die eine Geschwindigkeitsbeschränkung besteht, dürfen bei mehrstreifigen Autobahnen nicht ganz links fahren!
Zitat:
Original geschrieben von Zoker
Überholen aus Langeweile? Genau das ist es!!!!!!!!! Deswegen gehört das Klumpert auf die Bahn, und aus. Der Beruf des Fernstrecken LKW Fahrers ist definitiv zu Ende. Früher war das eine echte Heruasforderung, allein schon wegen des Materials und der Strassen. Wobei ich vor allem die Zeiten bis in die 60er meine.Zitat:
Das nächste Problem, schau dir mal 4,5 Stunden die gleiche Werbung und den gleichen Auflieger an, du schaust überall hin nur nicht mehr nach vorne. Wenn du ohne grund einfach mal durch einen Parkplatz fährst und zeit vergeudest gibts mecker von Oben, also mit 2km/h differenz dran vorbei geschoben.
Heute ist das eine im Wahrsten Sinne des Wortes tödlich langweilige Beschäftigung. Stundenlang hinter dem Lenkrad, entsetzlich. Absoult eintönig und trotzdem muss man voll da sein. Ich finde das ist unzumutbar. Dem kombinierten Verkehr sollte die Zukunft gehören. Ohne die Frächterlobby wäre es schon so. Die Fahrer würden dann halt zwischen Terminal und Lieferstelle fahren. Ich glaube gar nicht, dass das Arbeitsplätze kosten würde. Weil dann halt mehr Leute in den Terminals gebraucht werden.Früher bin auch mit dem Pkw Entfernungen bis zu 1000km gefahren. heute fliege ich alles. Max. bis 300km fahre ich noch mit dem Pkw. Das ist auch eine Entfernunung wo der LKW unschlagbar ist, aber darüber hinaus?....
Zitat:
Original geschrieben von Han_Omag F45
Das soll jetzt keineswegs Schelte sein, aber regelmässige Fahrten auf der A2 zeigen mir ein anderes Bild. Auch wenn sie jetzt ein paar PS mehr unter der Haube haben (auf dem Papier) findest du an jeder nennenswerten Steigung genug, die schlapp machen und dann mit 30 - 40 oben ankommen.
Jepp, und genau deshalb sollte dann
an solche Stellendas Überholverbot auch aufgehoben worden, idealerweise in Kombination mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung für PKW.
Zitat:
Ich würde mir nur mal wünschen, das sie vor dem Ausscheren etwas genauer in den Rückspiegel schauen, besonders abends im dunkeln, wenn der Verkehr nicht mehr so dicht ist.
Beziehungsweise es nicht mit Absicht machen. Ich lebe in der Überzeugung, dass es nur eine kleine Minderheit ist. Aber es gibt Fahrer, die bewusst, brutal und rücksichtslos rausziehen in dem wissen, den "Längeren" zu haben. Ohne jetzt Vorurteile schüren zu wollen fällt mir das bei den Trucks mit gelbem Nummernschild auch öfters auf als bei DE-Lastern.
Scooby
Zitat:
Original geschrieben von winjen66
Und? Zulässige Höchstgeschwindigkeit ist eben einfach nunmal 80 km/h. Auch, wenn ein Lkw 100 km/h läuft.Das macht ja den Unmut. Notorische Geschwindigkeitsüberschreitungen nahezu aller Lkw. Der Tankzug (sofern er der GGVSE unterliegt) kann ja auch schneller als 80 km/h. Er tut es nur nicht, weil die Geldbußen schweinisch hoch sind!
Heute läuft halt jeder LKW 89 - 90 km/h weil du so viel Toleranz drinn hast das der Begrenzer erst dann einsetzen muss. Ein LKW Überhohlverbot halte ich für schwachsinn, eher sollte die zul. Höchstgeschwidigkeit auf 90 km/h angehoben werden. Wenn alle LKWs gleich schnell fahren würden hättest du das Problem des überhohlen erst gar nicht. Aber das Problem ist ja das der eine 80 der nächste 85 und der 3te 89 Fährt. Zwangsläufig laufen die dann aufeinander auf.
Wenn der Tanker 90 Fahren dürfte würde er es auch machen, und wäre somit kein Verkehrshinderniss mehr. Schau mal ins EU-Umland viele haben dort eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h. Wenn das EU weit einheitlich wäre und jeder Lkw wie heute auch bei 90 abregelt denke ich gäbe es weniger überhohlvorgänge.
Das nächste Problem ist das Ego mancher LKW Fahrer. Im Berg werden sie überhohlt weil sie eine krücke fahren, sobald sie auf der geraden sind läuft ihr LKW 2 km/h schneller, und weil man sich ja nicht überhohlen lassen kann muss man gleich wieder vorbei. Oder die Fraktion die mit 100 den Berg runter überhohlt und dann vor einem als Verkehrshinderniss herfährt obwohl man selber schneller könnte. Ist im Prinzip nichts anderes wie die ganzen Mittelspurschleicher u. Oberlehrer die einen auf der Linken Spur Ausbremsen weil ja hier 120 und nicht 130 ist.
Zitat:
Original geschrieben von ScoobyDoo2
Beziehungsweise es nicht mit Absicht machen. Ich lebe in der Überzeugung, dass es nur eine kleine Minderheit ist. Aber es gibt Fahrer, die bewusst, brutal und rücksichtslos rausziehen in dem wissen, den "Längeren" zu haben. Ohne jetzt Vorurteile schüren zu wollen fällt mir das bei den Trucks mit gelbem Nummernschild auch öfters auf als bei DE-Lastern.Zitat:
Ich würde mir nur mal wünschen, das sie vor dem Ausscheren etwas genauer in den Rückspiegel schauen, besonders abends im dunkeln, wenn der Verkehr nicht mehr so dicht ist.
Scooby
Das wollte ich gerade sagen, schau dir mal die Nummernschilder an die im Überhohlverbot überhohlen, dicht Auffahren und einfach mal so rausziehen ohne zu schauen.
Bin auch gegen ein LKW-Überholverbot. LKW-Fahrer sind ein freundliches Volk mit den bekannten Schwarzen Schafen. Gerade, wenn man mit Anhänger unterwegs ist, merkt man, dass die LKW-Fahrer viel zuvorkommender sind, als Autofahrer.
Ich sehe es ebenfalls so, dass niedrigere Geschwindigkeiten bzw. kürzere Tagesfahrzeiten nicht zu mehr Stress oder Arbeitslosigkeit führen, da damit gesetzlich die max. Tagesleistung reduziert wird und somit für die Gleich Strecke länger gebracht wird. Also: Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Alle sollen 90 kmh fahren dürfen? Dann ist alles gut? Das ich nicht lache, weil dann fahren sie nämlich 93, 96 und 99 km/h. Soweit ich mich erinnere gibt es doch bereits jetzt ein Limit auf 80, oder etwa nicht? Warum sollte man sich dann an die 90 halten? Weil die Kisten nicht schneller laufen? Auch Quatsch - spätestens die neuste Generation würde so vom Band rollen, das sie es kann.
Ich bin gegen ein generelles Überholverbot. An Steigungen z.B. sollte es möglich sein, bei 3 Spuren sollte eine für Pkw´s bleiben. Muß man also sich in Ruhe angucken, wo die Jungs von der Front eher Notwenigkeiten sehen. Das gekoppelt mit entsprechenden Leitsystemen ( wie z.B. die genannte Steuerung durch höhere Mautkosten zur Rush Hour ) könnte vielversprechend werden.
Ich habe auch damals beim Bund LKW gefahren, kann daher auch einen Überholvorgang nachvollziehen. Auch gab es mal eine Studie, die ganz genau aufgedröselt hat, was die LKW´s für einen Zeit bzw. dadurch resultierenen Geldvorteil haben wenn sie im Schnitt 2 km/h mehr fahren können. Dies war nicht unerheblich! Schwer zu glauben, aber passte.
Wenn ich nicht sonderlich viel Geschwindigkeitsüberschuss habe, lasse ich gerne auch mal nen Brummi vor, lasse Platz zum Vordermann udn geb ihm ne Lichthupe damit er rausziehen kann. Ernte dafür auch immer mal wieder ein höfliches Blinker links Blinker rechts.
Im letzten Jahr jedoch befand ich mich auf ner Bahn bei Soest, die nun tatsächlich schurgerade ist ( glaube ist die 44 ). 2 Spuren, 2 LKW nebeneinander. Wie bei nem schlechten Film nach dem Motto - wir machen jetzt mal die Bahn dicht . . .Ich habe auf den Tacho geschaut und nach ca. 11-12-13 km dahinter auf einer sonst freien und 300 km/h würdigen Autobahn habe ich die Nase voll gehabt. Hinten war Werbung drauf von der Spedition mit ner Rufnummer - Freitags nachmittags dort in der Firma angerufen, Kennzeichen durchgegeben und die Dame am Telefon lang gemacht, dass sie Ihren Fahrer von der linken Spur holen soll - sonst würde ich die Polizei anrufen.
Ich habe nicht gegen Überholen, auich wenn es mal ein kleines bisschen länger dauert- nur gegen unnötiges nebeneinander herfahren habe ich keinerlei verständnis.
Darum laufen hier alle LKWs 90km/h
STVzO § 57c
(2) Alle Kraftomnibusse sowie Lastkraftwagen, Zugmaschinen und Sattelzugmaschinen mit einer zulässigen Gesamtmasse von jeweils mehr als 3,5 t müssen mit einem Geschwindigkeitsbegrenzer ausgerüstet sein. Der Geschwindigkeitsbegrenzer ist bei
1.Kraftomnibussen auf eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h (v(tief)set),
2.Lastkraftwagen, Zugmaschinen und Sattelzugmaschinen auf eine Höchstgeschwindigkeit - einschließlich aller Toleranzen - von 90 km/h (v(tief)set + Toleranzen <- 90 km/h)
einzustellen.
Die Hersteller machen das was von ihnen verlangt wird. Die zul. Höchstgeschwindigkeit liegt aber bei 80 km/h wie man aber lesen kann muss der LKW nicht auf 80 km/h begrenz werden. Die zul. Höchstgeschwindigkeit könnte man aber dem Begrenzer anpassen. Die Höchstgeschwindigkeit stammt aus einer Zeit wo LKWs verhältnissmäsig schlechte Bremsen hatten, und die Regelung für den Begrenzer kommt aus einer Zeit wo alles noch Mechanisch gemacht wurde. Mit der ganzen Heutigen Technik sind diese Gesetze u. Regel nicht mehr auf dem stand der heutigen Zeit u. Technik.
Interessante Vorstellungen die manche vom Transportwesen haben. 🙄
Selbst scoobydoo2 hat erkannt dass ein generelles Überholverbot keinen Sinn macht. Bei hoher Verkehrsbelastung und im Flachen macht das strecken- bzw. zeitweise schon Sinn. Nur ab und an muss es einfach Lücken im Überholverbot geben damit sich der Verkehr wieder entzerrt.
Zweispurige Autobahnen sind halt Murks. Da reicht auch ein langsamer PKW der links eine dank Überholverbot ewige LKW-Kolonne überholt damit auch nichts mehr geht. Imgrunde könnte und müsste man sämtliche 2spurigen BABs sobald eine gewisse Fahrzeugdichte erreicht ist mit einem Tempolimit versehen. Schliesslich kommen ja auch Autos von den Auffahrten oder wollen runter, d.h. sie müssen mit Tempo 80 von der linken Spur runter oder eben rauf. Erst die dritte Spur bringt es hier.
Ansonsten denke ich haben wir gute und ausreichend viele Regelungen. Die müssten nur mal konsequenter durchgesetzt werden. Elefantenrennen sind genauso verboten wie rücksichtslose Spurwechsel. Imgrunde ist der Begrenzer auf 90 doch schon perfekt für schnelle Überholmanöver. Da sind eigentlich die nötigen 10km/h Reserve drin wenn sich alle an 80 halten würden.
Aber schon interessant dass immer nur für "die anderen" neue Regelungen und Strafen gefordert werden. Welcher PKW fährt denn genau die erlaubte Geschwindigkeit? Hält den vorgeschriebenen Sicherheitsabstand? Blinkt und guckt beim Spurwechsel?
Erstmal sich selber vorbildlich verhalten, dann kann man das auch von anderen fordern. 😉
Gruß Meik
Ich bin mir noch nicht so ganz sicher, worüber die ganze Diskussion hier geht? Wir sind alle Verkehrsteilnehmer und grundsätzlich haben wir die gleichen Rechte, die für größere Fahrzeuge etwas eingeschränkt sind.
Was will jetzt die Fraktion PRO Überholverbot LKW eigentlich erreichen?
Der Gesetzgeber will, was das Volk will. Deshalb werden Gesetze immer wieder geändert und angepasst. Wir als Volk wählen ja auch die, welche die Gesetze machen. Immer wieder werden Gesetze geändert, damit das Leben - welches das Volk grade am Leben ist - nicht illegal ist. Insoweit sollte das auch endlich mal beim Transport sein.
Tatsache ist: Das Gesetz gibt eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h vor. Tatsache ist auch, dass das Gros eher im Bereich von 89 km/h fährt; abgesehen mal vom Berg hoch. Weil der Gesetzgeber das so akzeptiert, hat er die Strafen dafür so gestaffelt, dass ein LKW-Fahrer, der 89 km/h fährt nicht wirklich bestraft wird. Wäre also der Gesetzgeber gegen den Verstoß eines Gesetzes, tariffiert er diese entsprechend hoch. So muss ein Unternehmer wegen Verstoß gegen die Aufgabe seine Transporte so zu organisieren, dass der Fahrer die Sozialvorschriften einhalten kann, mal bis zu 15.000,- Euro je Ereignis in die Tasche greifen. Das ist also etwas, was der Gesetzgeber nicht will.
Gerade bei der Diskussion um die Zukunft des Güterstraßenverkehrs hat man errechnet, dass jede km, den ein LKW schneller fährt, mehr Platz für viele weitere andere Fahrzeuge bleibt. Insoweit überlegt man auch, die Höchstgeschwindigkeit auf 100 km/h generell für LKW hoch zu setzen.
Jemand, der schreibt, dass der volkswirtschaftliche Vorteil durch Steigerung des Güterverkehrsflusses nicht gegeben sei, der muss sich vorhalten lassen, keine Ahnung von der Materie zu habenj. Abgesehen davon zahlen die LKW für die Benutzung der Straße Maut - kein ganz unerheblicher Betrag. Wofür wird er verwendet? Um die Soziallöcher zu stopfen. In dieser Position wäre ich auch als PKW-Fahrer vorsichtig, denn auch PKW-Fahrer wollen ja mal eine Rente haben, oder? Der Güterkraftverkehr hilft jedem, dass in den Sozialsystemen kein Kollaps entsteht.
Und immer noch sind wir alle Teilnehmer am Straßenverkehr und da gibt es einen Grundsatz: Gegenseitige Rücksichtnahme. Wo bleibt die Rücksichtnahme, wenn man - und da rede ich noch nicht von den kamikazee-fahrenden PKW-Fahrern - andere Teilnehmer mit gesetzlichen Mitteln restriktieren will? Auch stellt sich mir die Frage, was das Ergebnis dieses Mittels sein wird? Gerade wenn die Kolonnenfahrten mehr werden, wird es illegale Ausbrecher geben, auf die die PKW-Fahrer nicht mehr vorbereitet sein werden (Unfallquelle) und: Seid ihr mal stundenlang hinter einem anderen LKW her gefahren und habt den Text schon 100.000 mal gelesen? Es entsteht Monotonie! Die Folgen von Monotonie kennen wir aus älteren Tagen, deswegen gibt es auch gesetzeskräftige Regelungen welche genau diese Verbieten. Mit einem Überholverbot baut ihr die auf. Damit wäre das eine Diskriminierung der LKW-Fahrer, welche schon gesetzlich verboten wäre. Viel schlimmer wäre für mich, dass die Unfallrisiken dadurch sprunghaft steigen und die bösen Unfälle nicht nur am Fernsehen Alltag werden, sondern man tagtäglich daran vorbei fährt oder schlimmstenfalls darin verwickelt ist. Seit 1992 sind die Unfälle mit Getöteten um 36,4 % gesunken, die mit Schwerstverletzen um 34 %! Irgendwie irritiert mich, dass eine solche Forderung im Thema "Sicherheit" gepostet wurde!?!?
Auch wird hier gerne mal verwendet, dass die Transportbranche wieder etwas am wachsen ist und der Versuch gestartet wird, das einzudämmen. Ob das von der Konjunktur gesehen her sinnvoll ist? Unsere Konjunktur wuchs in den letzten Jahren mit der Transportindustrie. Als diese in einer Depression war, war unsere Konkunktur auch am Boden! Es gibt eine unbedingt Abhängigkeit zwischen beiden. Aber man kann auch ignoranterweise darüber hinweg schauen.
Wer wissen will, was passiert, wenn die LKW's nicht mehr fahren, der sollte sich an den kürzlich erst stattgefunden Streik in Italien erinnern. Da möchte ich jedem doch anraten, ein hinreichend großes Warenlager anzuschaffen. Wir haben also eine Dokumentation unserer Aussagen, dass die Regale leer sein würden. Insoweit sollte das niemand als unwirklich abtun.
Am liebsten fahre ich drüben auf der Insel. Viele Autobahnen sind dreispurig und der Verkehr fließt. Alle Verkehrsteilnehmer fahren dort diszipliniert - sogar die Autofahrer und dann klappt das auch alles. Damit das auch klappt gibt es die VOSA, für den Zugang zum Verkehr gibt es das Transportoffice, die Highway Agency kümmert sich darum, dass die Straßen auch für den Verkehr passen und damit die HGV's sich vernünftig benehmen gibt es das Heavy Good Vehicle Learning Programme. Hier steht auch nicht der Verkehrsminister im Zwiespalt, eine Bahn für den Kapitalmarkt fit machen zu müssen und ist auch deswegen nicht genötigt, wegen dem Straßenverkehr den Kopf in den Sand zu stecken.
Zitat:
Original geschrieben von Master of Disas
Und zwar geht es um die Elefantenrennen und seit neuestem um das ...
Nun sind eure Meinungen gefragt.
Zu meinem Job: Ich fahre seit 18 Jahren einen Tanklastzug durch Deutschland, und bin auch der Meinung das die Sinnlosen und teilweise gefährlichen Überholvorgänge ( meistens PL Kennzeichen mit NL Aufliegern 😠) mehr überwacht werden sollten.
Ein Überholvorgang mit mit 2 km/h differenz bringt rein garnichts auf einen Arbeitstag nichtmal 10 mim. und ist vom Gesetzgeber eh schon verboten denn es darf nur mit wesentlich höherer Geschwindigkeit überholt werden diese Geschwindigkeitsdifferenz beträgt 9,5 km.
Gerichtsurteile