Generelles Tempolimit auf deutschen Autobahnen - Organisierter Protest

Wenn ein Tempolimit nun wirklich ernsthaft diskutiert wird, wäre es langsam an der Zeit aufzustehen.

Würde es Motortalk.de erlauben, das Forum für das Organisieren von Protesten in allen großen Städten zu nutzen?

Beste Antwort im Thema

Was ein peinlicher Protest der freie Fahrt für freie Bürger Vereine 😁

Je eher das TL kommt, desto besser.

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Das "Rasen", also das Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit, ist bereits jetzt verboten. Insofern ist dieser gern verwendete Kampfbegriff in einer sachlichen Diskussion um ein allgemeines Tempolimit auf Autobahnen fehl am Platz.

Grüße vom Ostelch

Meiner Meinung nach war die Diskussion von Anfang an eigentlich fehlgeleitet. Dass ein geringeres Tempo der Sicherheit dient, ist für mich aufgrund der physikalischen Kräfte erwiesen. Da könnte man jeden Crashtest als visuellen Beweis heranziehen. Von Anfang an kann es eigentlich nur darum gehen, wieviel sicherer es wäre und in welchem Kosten-Nutzen-Verhältnis es steht, wobei die Kosten, also das Opfer hierbei, einem rationalen Ansatz schon nicht Stand hält. Denn letztendlich geht es um die Bewahrung von "Freiheit", Fahrfreude und einem Zeitgewinn, der in den seltensten Fällen tatsächlich in größerem Umfang erzielt werden kann.

Wie auch immer, das Tempolimit wird entweder dadurch kommen, dass die Verkehrsdichte eh nicht mehr zu lässt, dass das autonome Fahren es erfordert oder politische Machtverhältnisse sich ändern.
Bis dahin dürfen dann alle weiterhin so fahren wie sie wollen, mit jedweden Konsequenzen, die sich daraus ergeben.

Zitat:

@fraxx2001 schrieb am 29. Januar 2019 um 23:16:31 Uhr:


Meiner Meinung nach war die Diskussion von Anfang an eigentlich fehlgeleitet. Dass ein geringeres Tempo der Sicherheit dient, ist für mich aufgrund der physikalischen Kräfte erwiesen. Da könnte man jeden Crashtest als visuellen Beweis heranziehen. Von Anfang an kann es eigentlich nur darum gehen, wieviel sicherer es wäre und in welchem Kosten-Nutzen-Verhältnis es steht, wobei die Kosten, also das Opfer hierbei, einem rationalen Ansatz schon nicht Stand hält. Denn letztendlich geht es um die Bewahrung von "Freiheit", Fahrfreude und einem Zeitgewinn, der in den seltensten Fällen tatsächlich in größerem Umfang erzielt werden kann.

Wie auch immer, das Tempolimit wird entweder dadurch kommen, dass die Verkehrsdichte eh nicht mehr zu lässt, dass das autonome Fahren es erfordert oder politische Machtverhältnisse sich ändern.
Bis dahin dürfen dann alle weiterhin so fahren wie sie wollen, mit jedweden Konsequenzen, die sich daraus ergeben.

"Das Tempolimit"? Welches? Und warum? Wenn es um die Senkung der Verkehrsopfer geht, lese ich Argumente, jeder Tote sei einer zuviel. Wervwolltenas bestreiten. Nur sind die Schlüsse aus dieser wohlfeilen Feststellung merkwürdig inkonsequent. Folgt man der Argumentation, ist Tempo 130 immer noch zuviel. Tempo 0 geht nicht. Also wird es, zynisch wie es klingt, doch der eine oder andere Tote zuviel sein. Wie viele Tote wollen wir uns also "leisten"? Und welche anderen Maßnahmen, ergänzend oder stattdessen, kämen in Betracht? Zu keinerndieser Fragen lese ich etwas. Nur "Tempo 130" wird gebetsmühlenartig wiederholt und damit der Eindruck erweckt, mit "Tempo 130" sei der Straßenverkehr sicherer. Nur dort, wo die meisten tödliche Unfälle passieren, auf Landstraßen, gibt es offenbar keinen Toten "zuviel", denn ber diesen Teil des Straßennnetzes macht sich niemand von denen, die hier von hoher moralischer Warte aus mit den Zahlen der Verkehrstoten argumentieren, auch nur einen Gedanken. Gibt es zwei Klassen von Verkehrsopfern? Wichtige (auf Autobahnen) und Unwichtige (auf Landstraßen)?

Grüße vom Ostelch

Darauf hatte ich schonmal ganz früh geantwortet. Der Nutzen ist dort am größten, wo man sich dem Tempo der langsamsten VT annähert, das sind heute i.d.R. die LKW mit 95-100 rechts. Und von da an steigt die Gefahr dann exponentiell. Jede Geschwindigkeit ist ein Kompromiss, das ist zwangsläufig so.
KEIN Tempolimit und somit sehr hohe Geschwindigkeitsdifferenzen bleibt nur definitiv die mit Abstand gefährlichste Variante. Das Beispiel des Crashtest vom ADAC, den ich kürzlich verlinkt habe, zeigt ja schon, was nur 64 vs. 80 km/h Differenz für signifikante Unterschiede macht.

Es gibt übrigens genauso Forderungen auf Landstraßen 80 und Ortschaften 30 einzuführen. Ist nur nicht hier Thema und würde wahrscheinlich NOCH emotionaler und unsachlicher diskutiert werden.

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„Der Nutzen“ wäre im Innenortbereich am höchsten, die meisten Verkehrstoten kommen aus Vorwarts- und Abbiegevorfällen, dann die Landstraßen, weit mehr Leitplanken, suksessives Umbauen von Kreuzungen auf Kreisel, alles Dinge die weit mehr Leben retten würden, als ein Tempolimit auf Autobahnen.

Ein generelles Tempolimit auf Autobahnen ist aber nunmal einfacher, billiger und somit realistischer als alle anderen Maßnahmen. Guckt Euch nur das Geeiere um die rechtsabbiegenden LKWs und tote Schulkinder an, unzählige einfache Lösungen gibt es und die Politik will elektronische Assistenzsysteme durchdrücken, anstatt die Ampelschaltungen zu entkoppeln oder Verkehrsspiegel zu installieren.

Jeder Verkehrstote ist zu viel und ein aTL wäre zu begrüßen, aber wir haben keins und somit muß auch der Spritsparer damit leben auf Tiefflieger treffen zu können.

Zitat:

@Ostelch schrieb am 29. Januar 2019 um 22:33:36 Uhr:


Das "Rasen", also das Fahren mit überhöhter Geschwindigkeit, ist bereits jetzt verboten. Insofern ist dieser gern verwendete Kampfbegriff in einer sachlichen Diskussion um ein allgemeines Tempolimit auf Autobahnen fehl am Platz.

Grüße vom Ostelch

Ein „Raser“ ist jemand, der vorsätzlich und stark verkehrsgefährdend mit extrem überhöhter Geschwindigkeit fährt.
Demzufolge sind nur eine winzige Minderheit der Autofahrer "Raser".

Zitat:

@onzlaught schrieb am 30. Januar 2019 um 05:38:34 Uhr:


„Der Nutzen“ wäre im Innenortbereich am höchsten, ...

Da stimme ich zu, meine Antwort galt natürlich Ostelchs Frage, welche Geschwindigkeit bei einer Betrachtung der Autobahn die beste wäre.

Ich würde mir, weil du LKWs erwähnst, auch wünschen, dass man dort entwickelte Assistenzsysteme viel schneller zur Pflicht macht. Klar ist es doof, wenn man das ein oder andere nicht teuer als Sonderausstattung verkaufen kann als Hersteller, aber wer mal in einem LKW innerorts gefahren ist, wird wahrscheinlich zustimmen, dass es fast unmöglich ist mit den Spiegeln eine Erfassung von Fußgängern/Fahrradfahrern gänzlich auszuschließen, v.a. wenn dieser seinerseits Fehler macht.

Etwas befremdlich, hier von Gewinnern und Verlierern zu lesen. Die derzeitige Bundesregierung hat beschlossen, sie will kein aTL einführen, es gäbe "intelligentere Maßnahmen". Man wird gespannt sein, welche Maßnahmen dies sind und spätestens in 2 Jahren liegt das Thema erneut auf dem Tisch.
Verlierer bei der Diskussion sind in erster Linie die Unfallopfer auf unlimitierten Abschnitten und in jedem Fall die nachfolgenden Generationen in Puncto Ressourcen und Klimawandel. Die Einführung eines aTL wäre als kleiner Teil eines Umdenken notwendig gewesen, um die Mobilität der Zukunft ins Bewusstsein zu rücken. Es wird Einschnitte der persönlichen "Freiheit" (die ja jeder etwas anders definiert) und auch der Bequemlichkeit geben müssen, ob mit allgemeinen Einschränken des individuellen Verkehrs oder punktuellen. Die Diskussion dauert schon eine Weile an, die Umsetzung hat erst begonnen.

Ich hörte von einem US-Amerikaner, dass er geschockt war, als er feststellte, dass rechtsabbiegende Lkw zeitgleich mit den Fußgängern grün haben.

Für ihn war es kein Wunder, dass dabei Fußgänger und Radfahrer ums Leben kommen.

Womöglich haben andere Staaten andere Lösungen gefunden als teure Abbiegeassistenten für Lkw zu verpflichten...?

Zitat:

@Sherlock75 schrieb am 30. Januar 2019 um 08:33:15 Uhr:


Ich hörte von einem US-Amerikaner, dass er geschockt war, als er feststellte, dass rechtsabbiegende Lkw zeitgleich mit den Fußgängern grün haben.

Seltsam für jemanden, der aus einem Land kommt, wo man in aller Regel bei Rot rechts abbiegen darf.

Elektronischen Assistenzsystemen an sich sind ja was Gutes.
Nur schaue ich besorgt auf die Laufzeit die es braucht bis jeder LKW auf deutschen Straßen damit ausgerüstet ist, da gehen doch Jahre(zehnte) ins Land, wird es nur für Neufahrzeuge Pflicht sieht man diese Systeme die nächsten 10 Jahre nur sporadisch auf den Straßen.

Änderung der Ampelschaltungen wäre schneller machbar, aber das heißt das Kommunen Geld in die Hand nehmen müssen und Schaltzeiten dem motorisierten Verkehr zugunsten von Radfahrern und Fußgängern abnehmen müssten.

Toter Winkel Verkehrsspiegel an einem Ampelmast o.ä. wäre am simpelsten, schon erfolgreich in manchen Kommunen etabliert (erfunden von einem Vater einer getöteten Radfahrerin) aber andere Kommunen sperren sich weil sie Regressforderungen befürchten. Das wäre mir einem Gesetzesspruch erledigt.

Das Thema aTL auf Autobahnen relativiert sich mit dem Einzug von Elektroautos auf deutschen Straßen automatisch, nur die wengsten gehen über 160 km/h und da wird sich nicht viel dran ändern, denn dort fällt der enorme Energieverbrauch weit stärker ins Gewicht als bei einem Benziner/ Diesel der anstatt
10 bei Volldampf 20+ Liter verbrennt.

Kreisel, in Innenstädten schwer realisierbar und teurer als eine Keuzung.
Hier bei uns aufm Dorf gibt es zwei Landstrassen die sich mitten auf dem freien Feld kreuzen, regelmässig Schauplatz schwerster Unfälle, immer wieder wurde der Umbau auf Kreisel gefordert, immer wieder aus Kostengründen abgelehnt, da könnte man berechnen was der Kommune eine Menschenleben "wert" ist. 2 Tage nach dem wieder eine Ablehnung in der Zeitung statt gab es einen Toten an der Kreuzung, 4 Wochen später war plötzlich doch Geld verfügbar, 3 Wochen danach begann der Umbau auf Kreisel.

Zitat:

@CV626 schrieb am 30. Januar 2019 um 08:53:25 Uhr:



Zitat:

@Sherlock75 schrieb am 30. Januar 2019 um 08:33:15 Uhr:


Ich hörte von einem US-Amerikaner, dass er geschockt war, als er feststellte, dass rechtsabbiegende Lkw zeitgleich mit den Fußgängern grün haben.

Seltsam für jemanden, der aus einem Land kommt, wo man in aller Regel bei Rot rechts abbiegen darf.

Zumal nicht der kreuzende Fußgänger, sondern der neben dem abbiegenden LKW geradeaus fahrende Radfahrer das Problem ist. Für den kreuzenden Fußgänger ist der Abbiegeassistent unbrauchbar.

Ich würde mich zum Selbstschutz als Radfahrer nie neben einen LKW stellen oder dort bleiben, wenn der rechts abbiegen will. Auch mit Abbiegeassistent wäre mir das zu gefährlich. Aber das ist ein anderes Thema.

Grüße vom Ostelch

Zitat:

@onzlaught schrieb am 30. Januar 2019 um 09:01:15 Uhr:


Kreisel, in Innenstädten schwer realisierbar und teurer als eine Keuzung.
Hier bei uns aufm Dorf gibt es zwei Landstrassen die sich mitten auf dem freien Feld kreuzen, regelmässig Schauplatz schwerster Unfälle, immer wieder wurde der Umbau auf Kreisel gefordert, immer wieder aus Kostengründen abgelehnt, da könnte man berechnen was der Kommune eine Menschenleben "wert" ist. 2 Tage nach dem wieder eine Ablehnung in der Zeitung statt gab es einen Toten an der Kreuzung, 4 Wochen später war plötzlich doch Geld verfügbar, 3 Wochen danach begann der Umbau auf Kreisel.

Tragisch, aber wird leider immer wieder beobachtet. Der Kreisverkehrsplatz bedeutet nur eine hohe Anfangsinvestition - wenn denn ausreichend Platz vorhanden ist, amortisiert sich aber über die Jahre. Ampelanlagen kosten jährlich 5-stellige Beträge für die Unterhaltung.

Das mit der Anfangsinvestition ist häufig dann ein Problem, wenn übergeordnete Behörden aus Kreis/Land mitfinanzieren müssen.

Wenn du immer schon auf der BAB so mit 140 vor dir her gefahren bist, wirst du nach Einführung eines Tempolimits von 130km/h automatisch zum Raser.
Also werden mit einem aTL Raser generiert.
Wenn wir also weniger Raser wollen, müßen (Achtung) die Tempobegrenzungen reduziert werden !!

Habe mit einem 35 jährigen gesprochen der von einem rechtsabiegenden Bus erfasst wurde.
Haben Sie den Fahrer im Spiegel gesehen ? Nien ! Konnte der Sie denn dann sehen ? Nein !
Bestehen Sie auf Ihre Vorfahrt das nächste mal wieder bei einem rechtsabieger? Ja !
Der muss ja aufpassen ich nicht! ich habe Vorfahrt.
Ich hätte was draus gelernt und bei seinem Alter wird das wohl nix mehr.

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