Gefährlichkeit des Motorrollers für Kind
Die letzten Tag musste ich heftige Kritik aushalten. Grund: Ich nehme meinen Sohn mit dem Motorroller mit.
Das übrigens nicht erst seit gestern, sondern jetzt bereits seit 4 Monaten.
Warum das gerade jetzt richtig losgeht, liegt allerdings möglicherweise am Urlaub. Ich will ihn auf der Fahrt in den Urlaub mitnehmen, und die Urlaubsfahrt wird gut 2 bis 3 Stunden dauern.
Dabei geht es hauptsächlich über die Autobahn.
Allerdings wird jetzt richtig ausgepackt und sich auch über die fünf Minuten zur Kita beschwert. Fünf Minuten, die in einer kompletten Schutzkleidung absolviert werden.
Ich persönlich finde die Kritik daran doch ganz schön übertrieben. Ja, Motorrad/Roller fahren ist nicht ungefährlich. Im Gegensatz zum Auto existiert faktisch keine Knautschzone (wobei ich für meinen Sohn ja die Knautschzone darstelle - nicht so gut wie die des Autos, aber besser als nichts.)
Allerdings werden die Gefahren dabei meines Erachtens völlig verzehrt dagestellt. In Relation zu den Dosenfahrern ist das Todesrisiko statistisch auf dem Motorrad wohl 18 mal höher.
Dabei wird aber ignoriert, dass darunter Fälle sind wie:
* zu schnelles Fahren
* zu dichtes Auffahren
* Überholen bei unklarer Verkehrslage
* Alkohol
Und all diese Dinge tue ich nicht. (Zumindest nicht, wenn ich mit Kind unterwegs bin, Alkohol trinke ich generell nicht). Zählt man diese Fälle raus, sinkt die Unfallrate drastisch.
Klar, es bleibt ein Restrisiko. Aber das ist beim Autofahren ebenso da. Und es hat sich noch nie jemand beschwert, wenn ich mein Sohn mit dem Auto mitnehme.
Was das Argument angeht, dass man ja auch durch andere Verkehrsteilnehmer gefährdet ist - das ist man mit dem Fahrrad noch stärker.
* Man fährt langsamer, Autofahrer überholen oft und verzichten auch immer wieder komplett auf den Sicherheitsabstand
* man ist oft schlechter sichtbar (welcher Fahrradfahrer fährt schon am Tag mit Licht? Manche nicht mal nachts)
* der Schutz ist faktisch null. Selbst ein Fahrradhelm schützt ja kaum (gerade im Vergleich zum Integralhelm)
* Man muss sich anstrengen und kann sich nicht voll auf den Verkehr konzentrieren
* kein ABS, die Bremsen sind wesentlich schlechter, nicht wenige Fahrradfahrer sind mit abgefahrenen bremsklötzern unterwegs
* bei bergabfahrten erreichen selbst hobbyfahrer 30 bis 40 km/h
* die reifen sind deutlich dünner, damit die Stabilität deutlich niedriger - gerade auf glatten Oberflächen sehr gefährlich ( wer hat nicht schonmal einen Fahrradfahrer auf Straßenbahnschienen stürzen sehen - in meiner früheren Heimatstadt gab es da mehrere Todesfälle bei Straßenbahnschienen am Berg)
* Fahrradfahrer habe u.U. nie eine Fahrschule besucht, erst recht keine, die auf die Spezifika ihres Fahrzeuges eingeht, Motorradfahrer schon
Und wenn man dann noch berücksichtigt, das - unabhängig vom Straßenverkehr - die negativen Auswirkungen auf die Gesundheit durch Alkohol und Zigaretten wesentlich größer sind, als durch das Motorradfahren, dann wird die Kritik am motorisierten Zweiradfahren meines Erachtens erst recht absurd. Gerade wenn die gleichen Leute, die die Todesgefahr des Motorrads heraufbeschwören, selber ordentlich saufen und rauchen. Und das auch am Kinderwagen.
Allerdings regt sich kein Schwein über diese Gefahren auf. Nur wenn ich mit nem 100 km/h Roller unterwegs bin, soll das tödlich sein.
So, irgendwo musste ich es mal aufschreiben und mich aufregen. Wens nicht interessiert, muss ja nicht antworten.
Beste Grüße,
henry
Beste Antwort im Thema
Wenn du auf Motorradfahrer, die teilweise auf jahrzehte lange Erfahrungen zurückgreifen, nich hören magst...
..dann laß es halt.
125 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von kandidatnr2
Mein Freund fährt seinen Sohn auch hin und wieder auf dem Motorrad zur Kita. Der ist sechs. Aber das sind 1,2 km innerhalb einer 30er Zone und dauert vielleicht drei Minuten.
Mit kompletter Schutzkleidung und Integralhelm?
Du warst zu dem Zeitpunkt sicherlich ein erwachsender Mann, ich wäre mir nicht so sicher ob ein Kind so einen Abflug auch so wegsteckt. Unstrittig ist natürlich, dass es ohne Schutzkleidung in jedem Fall schlimmer ausgeht.
Allein die Kalkulation mit eventuellen Unfallfolgen finde ich .....
... na sagen wir mal "geschmacklos".
Zitat:
Original geschrieben von CalleGSXF
Ach du scheiße.Zitat:
Original geschrieben von shnoopix
Ich möchte auch nochmal drauf hinweisen, dass ein Abflug auch mit Schutzkleidung noch ordentlich weh tut. Habe ich Mittwoch selbst erlebt, bei 50 km/h den Asphalt geküsst. Ich fühle mich auch heute noch wie gerädert und das wird sich auch wenigstens am Wochenende eher die ganze nächste Woche nicht großartig ändern.
Bist wieder hingeflogen? Hast dir doll wehgetan? Was macht das Moped?
Ja hat ziemlich dolle weh getan, aber es ist noch alles an mir dran und soweit heil, wenn du das meinst. Das Moppet sieht jetzt relativ scheiße aus, aber mehr dazu in der pn.
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Zitat:
Original geschrieben von henryBiker
Da fand ich den Sturz mit dem Motorrad mit 50 km/h "angenehmer".
Das du hier in andere Bereiche kommst, wenn du unbedingt die BAB benutzen willst, ist dir aber bewußt, oder? 😰
Zitat:
Original geschrieben von Drahkke
Das du hier in andere Bereiche kommst, wenn du unbedingt die BAB benutzen willst, ist dir aber bewußt, oder? 😰Zitat:
Original geschrieben von henryBiker
Da fand ich den Sturz mit dem Motorrad mit 50 km/h "angenehmer".
Ja. Aber das ändert nichts daran, dass auf der Autobahn auch Kinder in Autos sterben.
Nichtsdestotrotz ist die Autobahn die deutlich sicherere Straße - gerade im Vergleich zur Landstraße, die hier ja gerne empfohlen wird.
http://www.zeit.de/politik/deutschland/2013-05/tempolimit-faktencheck
Zitat:
Insgesamt geht die Zahl der Verkehrstoten in Deutschland zurück und hat vergangenes Jahr einen neuen Tiefststand erreicht. Schon jetzt gilt die Autobahn als die sicherste aller Straßenarten in Deutschland: Auf Autobahnen entfallen 30 Prozent der Kilometer, die jährlich auf deutschen Straßen gefahren werden, aber nur sechs Prozent der Unfälle mit Personenschaden und elf Prozent der Verkehrstoten.
Die Wahrscheinlichkeit, auf einer Autobahn in einen Unfall mit Personenschaden verwickelt zu werden, ist siebenmal so niedrig wie auf anderen Straßen. Fachleute sehen eine deutlich größere Unfallgefahr auf Landstraßen.
Beste Grüße,
henry
Is übriges egal, ob ihr drei Minuten oder drei Stunden unterwegs seid - Unfälle ereignen sich in Sekundenschnelle.
Ganz ehrlich.... Was sollen die Zeitungsartikel mit Motorradfahrer und Kind gestürtzt?
Was kommt als nächstes? Zeitungsartikel mit Autounfall und Kinder? Heißt dann das man auch keine Kinder mehr im auto fahren darf?
Zitat:
Original geschrieben von It.
Is übriges egal, ob ihr drei Minuten oder drei Stunden unterwegs seid - Unfälle ereignen sich in Sekundenschnelle.
Das einzige wirkliche Problem, was ich sehe, ist das die Belastung für das Kind bei längeren Fahrten halt deutlich größer ist als bei kurzen Fahrten oder bei langen Fahrten im Auto. Auf dem Roller kann er eben nicht schlafen, und die Sitzposition ist halt auch nicht so bequem. Dank Rückenlehne zwar bequemer als für mich, aber immer noch nicht perfekt.
Das Beispiel, was oben gezeigt wurde, kann daher bei uns halt auch wieder nicht zutreffen. Weder will ich mit Vollgas irgendwem imponieren, noch gibt unser Roller eine extreme Beschleunigung her, noch könnte er hinten runterfallen, da ja die Rückenlehne da ist.
Zitat:
Original geschrieben von gullof
Ganz ehrlich.... Was sollen die Zeitungsartikel mit Motorradfahrer und Kind gestürtzt?
Was kommt als nächstes? Zeitungsartikel mit Autounfall und Kinder? Heißt dann das man auch keine Kinder mehr im auto fahren darf?
Ich glaube, das hat er gemacht, weil ich gefragt habe, wie man denn als Sozius vom Motorrad fallen kann.
War mein Fehler, nicht gleich auf die Rückenlehne hinzuweisen.
Aber grundsätzlich ist das ja mein Punkt. Von 4000 Verkehrstoten in Deutschland kommt "nur" ein Kind auf dem Motorrad ums Leben. Ansonsten sterben viele als Fußgänger, als Fahrradfahrer oder eben im Auto.
Und unter dem Aspekt komme ich halt zu dem Schluss, dass Motorradfahren zwar gefährlich, aber in Relation zum Auto - und Fahrradfahren durchaus vertretbar ist.
Gerade wenn man nicht alkoholisiert fährt oder irgendwem imponieren will.
Zitat:
Original geschrieben von henryBiker
Ich glaube, das hat er gemacht, weil ich gefragt habe, wie man denn als Sozius vom Motorrad fallen kann.Zitat:
Original geschrieben von gullof
Ganz ehrlich.... Was sollen die Zeitungsartikel mit Motorradfahrer und Kind gestürtzt?
Was kommt als nächstes? Zeitungsartikel mit Autounfall und Kinder? Heißt dann das man auch keine Kinder mehrWar mein Fehler, nicht gleich auf die Rückenlehne hinzuweisen.
So isses.
Alle Schutzmaßnahmen und deine sicher vorbildliche Fahrweise schützen euch vor einer Sache nicht:
Der Dummheit anderer Verkehrsteilnehmer und des Rollers Knautschzone ist eben Null.
Zitat:
Original geschrieben von henryBiker
Ich glaube, das hat er gemacht, weil ich gefragt habe, wie man denn als Sozius vom Motorrad fallen kann.Zitat:
Original geschrieben von gullof
Ganz ehrlich.... Was sollen die Zeitungsartikel mit Motorradfahrer und Kind gestürtzt?
Was kommt als nächstes? Zeitungsartikel mit Autounfall und Kinder? Heißt dann das man auch keine Kinder mehr im auto fahren darf?War mein Fehler, nicht gleich auf die Rückenlehne hinzuweisen.
Aber grundsätzlich ist das ja mein Punkt. Von 4000 Verkehrstoten in Deutschland kommt "nur" ein Kind auf dem Motorrad ums Leben. Ansonsten sterben viele als Fußgänger, als Fahrradfahrer oder eben im Auto.
Und unter dem Aspekt komme ich halt zu dem Schluss, dass Motorradfahren zwar gefährlich, aber in Relation zum Auto - und Fahrradfahren durchaus vertretbar ist.
Gerade wenn man nicht alkoholisiert fährt oder irgendwem imponieren will.
Achso