Gebrauchtwagencheck
Hallo,
keine Ahnung, ob das hier das richtige Unterforum ist, hab aber kein besseres gefunden.
Ich wollte mir demnächst einen neuen Gebrauchten kaufen, und da ich nicht so viel Ahnung von der Autotechnik habe, wollte ich sicherheitshalber einen Gebrauchtwagencheck machen lassen. Hab jetzt gesehen, dass z.B. Dekra, Tüv, ATU und ADAC sowas anbieten. Zu ATU hab ich kein Vertrauen, also fallen die schonmal raus.
Bei Dekra kostet die ganze Sache 67 Euro, beim TÜV (Vertrauenscheck) 35 Euro und beim ADAC für Nichtmitglieder zwischen 75 und 125 Euro.
Hat hier jemand Erfahrungen mit den verschiedenen Anbietern gemacht? Die Preisunterschiede sind ja schon erheblich.
Gruß
Benni
Beste Antwort im Thema
"Nur" normal TÜV drauf machen würde ich nie als eine Art Garantie oder Sicherheit nehmen, dass das Fahrzeug OK ist. Wenn ich natürlich an einen super motivierten TÜV-Prüfer gerate, der sich das Fahrzeug wirklich intensiv anschaut und mich auch auf diverse Mängel und Schäden hinweist, dann ist das ja schon sehr viel wert und könnte empfohlen werden bei älteren Fahrzeugen, wo es mir als Käufer hauptsächlich um die Sicherheit (Bremsen, Rost, usw.) geht. Wenn mir nach der Prüfung der Prüfer sagt, dass alles Top in Schuss ist an den sicherheitsrelevanten Teilen, dann hätte ich sicher ein gutes Gefühl bei einer alten Schrottlaube.
Es wurde aber auch schon das Gegenteil getestet im Fernsehen und das ist das Problem. Gerade wenn der "Zaunhändler" um die Ecke neu TÜV als Siegel für guten technischen Zustand ausgewiesen hat, haben reporter Totalschäden entlarft, wo man sich gefragt hat, ob die Fahrzeuge tatsächlich von einem Prüfer gesehen wurden oder ob der Prüfer "seinem Kumpel" die Plakette da gelassen hat. Nachweisen kann man es nicht und unterstellen will man es auch nicht.
Bei etwas neueren Fahrzeugen will man auch Dinge getestet haben, wie der TÜV nicht anschaut weil es ihn nicht interessiert. Der TüV interessiert die Lackstärke nicht oder ob das Fahrzeug schon 15 Unfälle hatte und so gut wie alles mehr schlecht als recht am und unter dem Fahrzeug ausgewechselt wurde. Hauptsache es ist da und funktioniert.
31 Antworten
Nun, so unterschiedlich sind die beiden Urteile gar nicht. Im Grunde sagen beide das gleiche:
Macht der Prüfer einen Fehler, gibt es Amtshaftungsansprüche. Macht der Prüfer keinen Fehler, kann ein sog. Anspruch "aus enteignendem Eingriff/Sonderopfer" in Betracht kommen. Voraussetzung ist, dass "die Abgasuntersuchung und damit die extrem hohe Motordrehzahl während des Meßvorgangs für den Schaden ursächlich war, also keine gravierenden Vorschäden vorlagen. "(Landgericht Bremen, Urteil vom 13.3.1998 - 3 O 6 851/97).
Das ist rechtlich gesehen das gleiche wie "Ein derartiges Sonderopfer, also die Überschreitung des enteignungsrechtlich Zumutbaren, ist jedoch dann nicht anzunehmen, wenn der Schaden lediglich auf einen Defekt eines Verschleißteils zurückzuführen
ist." (OLG Frankfurt/Main, Urt. v. 31.01.2003, - 2 U 35/02)
Also, enteignungsgleicher Eingriff = Sonderopfer liegt vor, wenn der Schaden nur auf die AU zurückzuführen ist. War der Motor jedoch davor bereits beschädigt (gravierender Vorschaden = Defekt eines Verschleißteils), gibts keinen Schadenersatz.
Was nun im Einzelfall als Vorschaden und Verschleißteildefekt angesehen wird, hängt im wesentlichen auch vom gerichtlich bestellten Gutachter ab. Richter sind zu 99 Prozent eben technische Laien.
Hallo,
grundsätzlich sind die vorangegangenen Beiträge sehr wichtige Informationen. Aber grundsätzlich kann man jedem der nicht unbedingt ein Autoexperte ist und nicht täglich damit zu tun hat(ausser fahren) nur empfehlen vor dem Kauf einen Check machen zu lassen.
Sorry aber da kann ich jegliche Diskussion nicht verstehen.Beim Gebrauchtwagenkauf denkt plötzlich fast jeder Mann er ist der absolute Spezialist, bewaffnet sich mit Checklisten und jeder Menge guter Tipps, zieht los und versucht kritisch zu tun , und evtl. noch ein paar Scheine zu verhandeln,bei dem Objekt dass er gar zu gerne haben möchte. Autokauf ist und bleibt nun mal auch eine emotionale Sache, und wer kein absoluter Profi ist sollte immer so einen dabei haben oder ihn konsultieren. Sicherlich gab und gibt es hier und da Gefälligkeitsgutachten..mit Sicherheit(aber die Sache deswegen komplett nicht zu empfehlen??),deswegen ist es ja wichtig dass man den Profi selbst beauftragt und nicht der Verkäufer.
Zur Haftung bleibt an der Stelle nur zu sagen : Wie dreist sind manche Leute eigentlich? Lesen diese mal die AGB von den SV? Oder wenigstens die Leistungsbeschreibungen? Was erwarten die für 40-100€ ?? einen allwissenden Röntgenblickcheck der bei einem paar Jahre alten Auto alles entlarvt was dran ist und kommen wird? Man sollte sich die Punkte anschauen an denen geprüft wird und wie, dann weiß jeder was er von einem Prüfer erwarten kann. Eine objektive Einschätzung zu dem Fahrzeug an diesen Punkten. Meistens ist so ein Bericht dann auch eine Verhandlungsgrundlage wo mann sich über den finanziellen Aspekt noch einmal unterhalten kann. Bei manchen hier beschriebenen Haftungen stände ja Tür und Tor offen bei Privat zu kaufen, dann zum Check und wenn irgendetwas in Zukunft kommt ...immer ran an den Sachverständigen!!?? Hallo aufwachen , wer Garantie haben will ab zum Händler , alle anderen Risiko minimieren und Wagen anschauen lassen.Solange der Gutachter sich alles anschaut,wird es ein langer Rechtsweg irgendwas zu erreichen.(wie war noch mal der Fall von dem T4 der nach Österreich ging, mit Dekrasiegel und dann doch komplett im A...war?? Die Dekra hat nur ein Teil und das auch nur als Goodwill gezahlt! - laut den Aussagen hier hätte dass ja ganz einfach reguliert werden müssen!)
Absolut unverständlich die Leute kaufen Autos für tausende Euros , aber für hundert Euro den Check braucht man nicht. Falscher sparen kann man nicht!!!