Gebrauchtwagen in einer Werkstatt oder beim TÜV überprüfen lassen?
Guten Morgen,
wäre es vorteilhafter, einen Gebrauchtwagen vor dem Kauf in einer Werkstatt oder beim TÜV überprüfen zu lassen? Vielen Dank
26 Antworten
Zitat:
@schaumkrone schrieb am 29. September 2022 um 09:58:32 Uhr:
Guten Morgen,
wäre es vorteilhafter, einen Gebrauchtwagen vor dem Kauf in einer Werkstatt oder beim TÜV überprüfen zu lassen? Vielen Dank
Ich habe meinen Fiat für 700 EUR gekauft gehabt, direkt beim Markenhändler abgestellt und "alles machen" lassen (wenn zu teuer, dann wegschmeißen). Waren 800 EUR (Ölwanne,, Batterie Zahnriemen/Wasserpumpe, Bremsen hinten). Fiat bei uns nimmt Bauteile aus dem Zubehör, wenn der Kunde einverstanden ist. Bei Batterie und Ölwanne war ich einverstanden.
Später kamen noch im Verlauf von bald 3 Jahren ca. 2300 EUR an Reparaturen dazu, wobei 1400 der Ausbau der Gasanlage war. Ohne Gasanlage wären es "nur" 900 EUR Folgekosten gewesen (Bremsen vorne, Lambdasonde, Zylinderkopfdichtung - nicht alles auf einmal).
Heißt aus meiner Sicht: günstige Gebrauchtwagen in die Markenwerkstatt, teure Gebrauchtwagen mit Herstellergarantie (Premium Selection, Junge Sterne, Weltauto, usw.) und ohne extra Prüfung kaufen.
Ich kenne Menschen, die fast jedes Jahr ihr Auto tauschen und keine Reparaturen sowie kaum Wertverlust haben (ich meine keine Werksangehörigen).
Mir ist das zu stressig…
Wo genau liegen die Unterschiede und Schnittmengen hinsichtlich der Untersuchungsgenauigkeit zwischen TÜV und KFZ-Gutachter?
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Der technische Überraschungsverein prüft die Verkehrssicherheit (genau wie Dekra, Küs und wie sie alle heißen), es ist eine Momentaufnahme.
Ein Gutachten gibt je nach Auftrag den Zustand und weitere Prognose her. Wobei zu beachten ist, dass sich jeder Depp Gutachter nennen kann; amtlich anerkannt sollte er also schon sein.
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 02. Okt. 2022 um 12:45:21 Uhr:
Der technische Überraschungsverein prüft die Verkehrssicherheit
Genau, und es gibt viele Mängel, die da nicht relevant sind, aber einen Gebrauchtwagenkäufer trotzdem interessieren könnten.
Defekte Klimaanlage, undichtes Schiebedach, kaputtes Zweimassen Schwungrad, Fensterheber, Geräusche von Getriebe und Differenzial...
Ebenso Verschleißteile, die gerade noch in Ordnung sind wie Bremsbeläge und Bremsscheiben.
Die Liste ist endlos
Zitat:
@Adalbert_Dorsten schrieb am 2. Oktober 2022 um 10:51:16 Uhr:
@xis
wie viele Kilometer hast Du in der Zeit mit dem Fiat gemacht?
Jetzt geht es langsam auf die 20.000 zu.
Er ist pro km nicht billiger als mein BMW, aber mein BMW fährt im Alltag keinen Stadtverkehr mehr und hat 20.000 km weniger auf dem Tacho (wobei ich die Fahrten mit Anhänger dem BMW nicht zurechnen darf, aber ich hätte oft einen Transporter mieten müssen - statt eines Anhängers, den ich zwischen gratis und 20 EUR pro Nutzung bekomme).
Fairerweise muss ich erwähnen, dass ich auch den Transporter oft bei meinem Anbieter miete, deswegen bekomme ich kleine Anhänger oft gratis.
Unterm Strich ist ein billiger Wagen ein finanziell zinsloser Kredit. Die Zinsen sind die Zeiten, die man bei Reparaturen verliert. Dass ich Geld spare, glaube ich nicht. Es kann aber sein, dass ich mit den km des BMW unter die aktuelle Versicherungsstufe (Ü40K km) komme, und etwas Geld zurückbekomme (ca. 400 EUR). Damit wäre dann die Versicherung des Fiat bezahlt....
@xis
Danke für die Info.
Das bedeutet ca. 10 Cent pro Km an Kosten außerhalb der „Normalkosten“ (Versicherung, Steuer, TÜV und Sprit).
Das ist mit dem BMW m.W. nicht machbar.
Beim FIAT ist auch Vieles alleine machbar, wenn die Möglichkeit und Lust besteht.
@Adalbert_Dorsten Moment - Sprit, TÜV, Kundendienste, Steuern, Versicherung, neue Ganzjahresreifen kommen noch dazu.
Ich habe oben nur die Beschaffungs- und Instandsetzungskosten aufgeführt.
Ich komme in etwa auf 38 ct/km, wie mit dem BMW. Aber jeder km des Fiat, den er ohne Probleme abspult, reduziert die Kosten pro km. Das letzte Dreivierteljahr lief sehr gut.
Für Kurzstrecken und "no frills" ist so eine Mühle super. Ich würde mich auch trauen, damit nach Szeged zu fahren. Nach drei Jahren in meiner Hand weiß ich schon, was ich "habe". Schön wäre die Fahrt aber nicht.
Aber um zum Topic zurückzukommen: das Auto steht und fährt durch den Einsatz der FIAT Markenwerkstatt. Ohne dem wäre es nur ein Stück Schrott. Heißt auch für den Fahrzeugcheck: nur beim Markenhändler, nicht beim TÜV, nicht in der Bastelbude.
Die sind zwar keine Hellseher, aber mein Auto fanden die gut. Und deswegen habe ich es (immer noch).
Zitat:
@schaumkrone schrieb am 30. September 2022 um 15:40:13 Uhr:
Danke für Eure Antworten. Es geht bei mir eher um Alltagsautos, da ich jeden übrigen Cent in den Vermögensaufbau stecke und nicht für geldfressende Fahrzeuge verplempern möchte. Wenn ich aber für ca. 100 € sicher sein kann, dass
das Fahrzeug keine gravierenden Mängel hat, dann wäre das Geld gut investiert.
Sicher sein kannst du dadurch nicht.
Der TÜV oder die Werkstatt kann auch nicht hellsehen.
Beispiel: Steuerkette macht bei kaltem Motor auffällige Geräusche. Tüvler bekommt das bei hergefahrenem warmen Fahrzeug dann nicht mit.
Trotzdem würde ich es machen, wenn ich die techhnischen Möglichkeiten nicht habe.
Theoretisch am kompetentesten sollte eine Vertragswerkstatt sein, weil sie am meisten solcher Autos sieht und alle Defekte kennt, auch die nicht TÜV-relevanten.
Die können auch gleich die Historie checken.
Den kommenden Zylinderkopfdichtungsausfall hat die FIAT-Niederlassung auch nicht erkannt.
Aber bei einem 2003er Punto können da ganze andere Kosten zustande als bei einem A6 Sechszylinder. Von daher ist das Risiko überschaubar.
Am sichersten fährt man mit Werksgarantie. Bei wenig km pro Jahr (max.15.000, aber besser nur 7.000-10.000) kommt man an Toyota nicht vorbei "Geprüfte Gebrauchtwagen" auch nach 10 Jahren mit Toyota-Garantie.
#2 für wenige km Jahr wären bis zu 3-4 Jahre alte Hyundai mit wenig km, sofern noch 2-3-Jahre Garantie (oder war Kia mit 7 Jahren?) noch gültig sind.
Für viele km im Jahr und maximaler Sicherheit bei RELATIV geringen Kosten ist BMW "Premium Selection" mit unter 50.000 km beim Kauf.
Und das Ganze ist völlig für'n A..., wenn die bessere Entscheidung gegen Verbrenner fällt, z.B. weil der Arbeitgeber Auto gratis lädt. Dann Leasing übernehmen oder günstiges Angebot abstauben, Marke egal, Rückgabebedingungen müssen sozialverträglich sein. Wahlweise solide auf Tesla setzen. Ist zwar eine schwache Karre (Tesla kann kein Auto), hat aber bei vorhandener Garantie einen phänomenalen Werterhalt (Tesla kann Effizienz), sonst aber auch noch in etwa den besten Werterhalt von allen Elektrikern. Man hat zwar einen hohen Einstandspreis, der aber bei geschickten Tauschzeitpunkten halbwegs erhalten bleibt.