Gasverbrauch laut Bordcomputer geringer als mit Benzin?!
Hallo,bin gestern mal wieder mit Benzin gefahren und laut Bc war der Verbrauch bei 10 Liter.Heute die selbe Strecke mit Gas Tempomat und gleicher Geschwindigkeit und der Bc zeigte 8 Liter an.Hat jemand eine Erklärung?
Beste Antwort im Thema
Ja Gas läuft zu fett, erreicht kein Lambda 1 und magert ab, indem die Einspritzzeiten verkürzt werden.
40 Antworten
Zitat:
@Gascharly schrieb am 17. April 2015 um 08:56:36 Uhr:
Der angezeigte Gasverbrauch ist immer ein errechneter Wert aus MAP, Benzin TI, eingelegter Gang, Außenttemperatur, Ansauglufttemp. etc, das sind nie reale Werte, denn die lassen sich nicht erfassen.
Warum nicht, der Verbrauch ist doch nur abhängig von der Einspritzzeit (daß die Werte nicht 100% stimmen ist klar, aber was für einen Einfluß hat die Temperatur oder Druck?).
Gruß Metalhead
Ein laufender Klimakompressor oder ein stromzehrender elektrischer Verbraucher fällt mir da noch als bedeutende Einflussgröße auf den Momentanverbrauch ein. Sowie ein "kalter" vs. betriebswarmer Motor. Oder der Windschatten eines vorausfahrenden Lkw, oder, oder, oder ...
Das ist alles nicht relevant. Wenn der Klimakompressor läuft, dann hat das einen Einfluss auf den Momentanverbrauch, weil mehr Leistung abgefragt wird und die Einspritzzeiten entsprechend geregelt werden. Der Druck und die Temperatur haben Einfluss auf die Einspritzzeiten. Im Endeffekt müssen für den Verbrauch die Einspritzzeiten reichen (man erhält dann einen Verbrauch in l/h). Zusammen mit der Geschwindigkeit (in km/h) erechnet sich dann der Verbrauch in der üblichen Einheit l/km. Mit 100 Multipliziert dann eben l/100km. Drücke, Temperaturen, kalter/warmer Motor, Windschatten... alles wichtig für den Verbrauch, aber durch die Einspritzzeiten bereits alles brücksichtigt. Da muss der BC nichts davon wissen.
Wenn man Verbräuche auf 100ml/100km messen möchte, dann muss all das möglichst konstant sein für Vergleichswerte. Aber mehr als 0.5l/100km dürfen bei "konstanten Bedingungen" (was man in der Realität eben so nennt) nicht herauskommen, so empfindlich dürfte das System nicht sein. Als konstante Bedingungen in der Realität würde man üblicherweise ansehen: gleiche Außentemperatur laut BC, gleiche Strecke, gleiche Verkehrsbedingung (darum nicht in der Stadt fahren, da gibt es keine gleichen Bedingungen), gleiches Gewicht (also nicht Abends noch schnell 10kg abnehmen, das wäre schlecht), gleiche Beladungsbedingungen (also nicht einmal leer und einmal mit 200kg Zement im Kofferraum), gleiche Reifen,.... Es kommen noch genug nicht vorhersehbare variablen hinzu, darum muss alles was konstant gehalten werden kann auch konstant gehalten werden.
Zitat:
@dirki1600 schrieb am 17. April 2015 um 07:52:23 Uhr:
Das ist bei mir auch so und sollte auch so sein, wenns nicht zu arg ist mit der Abweichung.
Meine Longterm Werte auf Gas liegen auch bei ca. -3 bis -4% max., was etwas zu fett bedeutet und etwas ist ja gut.
Nicht vergessen, dass einzelne Tanken 95/5 Heizgas verkaufen. Die angesaugte Masse an Luft braucht aber bei einem propanhaltigeren Sprit mehr Gas, also mehr Einspritzdauer um das Lambda=1 zu bekommen. Im Sommer mit 40/60er Gas bei den Trims 3-4% im Minus zu sein ist somit vollkommen ok, das nivelliert sich im Winter aus.
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Zitat:
@GaryK schrieb am 17. April 2015 um 09:53:41 Uhr:
Nicht vergessen, dass einzelne Tanken 95/5 Heizgas verkaufen. Die angesaugte Masse an Luft braucht aber bei einem propanhaltigeren Sprit mehr Gas, also mehr Einspritzdauer um das Lambda=1 zu bekommen. Im Sommer mit 40/60er Gas bei den Trims 3-4% im Minus zu sein ist somit vollkommen ok, das nivelliert sich im Winter aus.Zitat:
@dirki1600 schrieb am 17. April 2015 um 07:52:23 Uhr:
Das ist bei mir auch so und sollte auch so sein, wenns nicht zu arg ist mit der Abweichung.
Meine Longterm Werte auf Gas liegen auch bei ca. -3 bis -4% max., was etwas zu fett bedeutet und etwas ist ja gut.
Genau...das kommt auch noch hinzu. Denn was wirklich drin ist, weißte (bei einigen zumindest) nie so genau. Fahre aber auch Mischbetrieb hier im Sauerland. Berge, Stadt und Landstrasse. Deshalb sind die auch nicht 200%ig stabil. Bin jetzt kein Langstreckenpendler auf der Bahn etc., aber meist pendelt es sich bei den -3-4% ca. ein.
Zitat:
@Wumba schrieb am 17. April 2015 um 09:28:34 Uhr:
Das ist alles nicht relevant. Wenn der Klimakompressor läuft, dann hat das einen Einfluss auf den Momentanverbrauch, weil mehr Leistung abgefragt wird und die Einspritzzeiten entsprechend geregelt werden. Der Druck und die Temperatur haben Einfluss auf die Einspritzzeiten. Im Endeffekt müssen für den Verbrauch die Einspritzzeiten reichen (man erhält dann einen Verbrauch in l/h).
Eben, das Steuergerät kennt die Einspritzzeiten natürlich.
Die einzige Abweichung dürfte vom Soll-/Ist-Unterschied (Verzögerun beim öffnen/schließen, Unterschiede in der Durchflußmenge pro Öffnungszeit) der Einspritzventile kommen.
Gruß Metalhead
Die Eingangsfrage wurde schon ganz am Anfang ganz klar beantwortet: Ein so stark differierender BC-Wert zeigt an, daß die Anlage einen starken Trim in Richtung magerer erfordert. Somit läuft die Anlage zu fett (also mit zu hohen Neigungsfaktoren in der Map). Punkt.
Was man ansonsten als Ungenauigkeit im BC so alles mutmaßt, ist akademisch, da so ein spontaner Mehrverbrauch infolge Klima oder Belastung bei Gas ebenso auftritt wie bei Benzinfahrt. Gibt's da also längerfrisitg Abweichungen, kommen die einzig und allein aus dem Nachregeln des Motor-ECU nach den zu weit ab liegenden Gaseinspritzzeiten infolge schlechter Anpassung.
Da beißt die Maus keinen Faden ab, und so bleibt nur der gang zum Umrüster oder das Selbsteinstellen. Ein Trim ständig an der Regelgrenze (egal an welcher) ist einfach Mist und deutet auf mangelhafte Arbeit beim Einstellen hin.
Gruß
Roman
PS: Wer sich mal die Einspritzzeiten im Kaltstart auf Benzin anschaut, dem wird wohl kaum der Gedanke kommen, der Wagen liefe dort irgendwann wirklich gefährlich "zu mager" ;-) Es gibt schon Gute Gründe, warum ein Motor erst bei höheren Drehzahlen Magerlauf erkennen und in den Notlauf gehen kann... Aber das ist ein anderes Thema...
Zitat:
@RomanL schrieb am 17. April 2015 um 14:26:09 Uhr:
PS: Wer sich mal die Einspritzzeiten im Kaltstart auf Benzin anschaut, dem wird wohl kaum der Gedanke kommen, der Wagen liefe dort irgendwann wirklich gefährlich "zu mager" ;-) Es gibt schon Gute Gründe, warum ein Motor erst bei höheren Drehzahlen Magerlauf erkennen und in den Notlauf gehen kann... Aber das ist ein anderes Thema...
Hm nun gut, die Kaltstartanfettung könnte da natürlich entgegenwirken.
Die Gemischaufbereitung wird erst geändert, wenn die Lambdasonde warm genug ist. IMHO dürfte das aber der Fall sein bevor die Umschalttemperatur erreicht ist (also regelt der auf Benzin gegen und dann bei Gas wieder).
Wie du schon gesagt hast: Einstellung ist stark suboptimal, Frage geklärt.
Gruß Metalhead
danke für die schnellen Antworten scheint aber falscher Alarm gewesen zu sein habe heute voll getankt und der Gasverbrauch war bei etwas über 12 Liter.warum der bc solche fabelwerte anzeigt.schoenes Wochenende
Zitat:
@banditos on tour schrieb am 19. April 2015 um 13:07:32 Uhr:
danke für die schnellen Antworten scheint aber falscher Alarm gewesen zu sein habe heute voll getankt und der Gasverbrauch war bei etwas über 12 Liter.warum der bc solche fabelwerte anzeigt.schoenes Wochenende
Du hast das Problem nicht verstanden. Natürlich ist dein tatsächlicher Verbrauch normal (im Soll), aber auch nur, weil die Motorsteuerung das Ausregelt. Wenn sie es nicht tun würde, würde dein tatsächlicher Verbrauch bei 16l (oder so) liegen und der wagen würde zu fett laufen.
Das ändert aber nichts daran, dass die Gasanlage zu fett eingestellt ist und die Einstellung korrigiert werden sollte, da die Motorsteuerung nur in einem begrenzten Maß regeln kann.
Richtig!
Gruß Metalhead
naja....ich verstehe das so:
Da die Anlage regelt, passiert ja in der Praxis erst mal nichts negatives. Erst wenn das System an die Regelgrenze kommt, läuft der Motor zu fett/zu mager, aber das wird ja dann durch die MIL angezeigt.
Ist ungefähr so, als ob der Torwart nicht in der Mitte steht, sondern 2m auf der einen und 5m auf der anderen Seite.....wenn er jetzt nur einen Aktionsradius von 4m hat, wird es auf der einen Seite eng. Wäre er in der Mitte gestanden, würde er alle Bälle bekommen (das ist auch der Grund, warum betrunkene gerne in der Mitte der Fahrbahn fahren.....).
Einstellung nicht optimal, Ok. Aber das Steuergerät regelt doch komplett aus (im Rahmen der Möglichkeit)?
Einzig in der Umschaltphase kommt das Steuergerät durcheinander und versteht nicht, warum plötzlich alles anders ist. Wäre also ein Problem, wenn man bei hohen Geschwindigkeiten (um den Motor nicht zu beanspruchen) auf Benzin umschaltet.....
Gruß Wensi
So einfach "die regelt es aus" ist es leider nicht. Wenn die Anlage in jedem Lastbereich konstant zu fett oder zu mager laufen würde, dann könnte sich die Steuerung prima drauf einstellen und hätte von der Last unabhängige Korrekturwerte, nur beim Umschalten auf Benzin wäre noch ein (kleiner) Sprung
Ist die Anlage aber z.B. unten zu fett und oben zu mager eingestellt, dann passiert im Extremfall folgendes:
Du fährst gemütlich los, untere Lastbereiche, die Abstimmung ist zu fett, die Korrekturwerte laufen Richtung "weniger Kraftstoff bitte damit es passt". Nun kommst du in höhere Lastbereiche herein, dort werden aber zunächst die deutlich negativen Korrekturwerte des unteren Lastbereichs auf das eh zu magere Gemisch angewendet. Also noch magerer, die Anlage muss erst im Rahmen der Lambdaregelung dagegen anfetten. Scheissgeschichte, das dauert halt ein paar Zyklen bis das wieder passt. Um dann mit deutlich positiven Trims von der Autobahn zu kommen und in die eh zu fette untere Lastregion zurückzukehren.
Und deswegen sollten Abtimmungen einfach passen. Du kannst diese Thematik nun noch für einzelne (billig)Düsen und den Einfluss von deren Streuung auf die Gemischzusammensetzung durchgehen. Vor allem im Kontext "beschissene Grundabstimmung" kann das in Summe sehr hässlich werden.
Zitat:
@GaryK schrieb am 20. April 2015 um 11:53:34 Uhr:
Nun kommst du in höhere Lastbereiche herein, dort werden aber zunächst die deutlich negativen Korrekturwerte des unteren Lastbereichs auf das eh zu magere Gemisch angewendet. Also noch magerer, die Anlage muss erst im Rahmen der Lambdaregelung dagegen anfetten. Scheissgeschichte, das dauert halt ein paar Zyklen bis das wieder passt.
Richtig interessant wirds dann wenn dann im Open-Loop gefahren wird. 😁
Gruß Metalhead
Oh man, jetzt habt ihr mich ziemlich nervös gemacht und ich kann nachher sicher nicht pennen.
Ich hab nen 5er BMW E60 mit dem 525i N52B25 und ner Prins VSI 2 aus 2013.
Laut Spritmonitor verbraucht er 11,98 l/100 km Gas. Der BC zeigt allerdings 9,6 l/100 km an.