Gab es jemals einen lauffähigen Attkinson-Motor?
Hallo zusammen,
das hier sagt Wiki:
https://de.wikipedia.org/wiki/Atkinson-Kreisprozess
Gab es jemals einen lauffähigen Motor, der exakt nach dieser Patentschrift ein paar Umdrehungen selbst gemacht hat?
Ich schreibe nicht von Miller oder 5-Takt Motor.
Ein "echter" Attkinson mit dieser wahnwitzigen Kurbelschwinge.
Ich kann mir keinen Reim drauß machen, wie das im laufenden Betrieb einigermaßen funktionieren sollte. Wie sollte die Kraftübertragung funktionieren?
Danke und Gruß
der "Stevie"
Beste Antwort im Thema
Das System ist genial, da der Wirkungsgrad durch eine bessere Ausnutzung der Verbrennungenergie und die bessere Füllung des Verbrennungsraums durch den 5.Takt erhöht wird gegenüber dem herkömmlichen Verbrennunsmotor. Außerdem könnte mit leichter Modifikation das Verdichtungsverhältnis während des Betriebes variabel gestaltet werden. Ich glaube Toyota hat sich mal an so etwas Ähnlichem versucht.
Nachteil ist natürlich der enorme Platzbedarf durch die doppelte Pleuel-Mimik am Schwungrad. Daher könnte so ein Prinzip wohl kaum in einem PKW verbaut werden.
Die Kraftübertragung erfolgt ganz einfach mittels der Welle, auf der sich sich, wie beim herkömmlichen Motor, das Schwungrad dreht. Da ist alles allerdings kompakter.
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78 Antworten
Nur um das mal richtig zu stellen. Der Prius Motor ist leicht und läuft schön weich und ruhig (für einen 4-Zylinder).
Hat ja auch ne normale Otto Kurbellwelle wie jeder andere auch.
Nur kräftig ist er nicht, aber das muss er ja auch nicht.
War ja auch scherzhaft gemeint.
Moin
Das der Attkinson pro Umdrehung alle Zyklen macht, halte ich auch für ein Gerücht. Er muß den Kolben genau so oft auf und ab bewegen wie ein normaler Otto, hat also nichts von einem Zweitakter. Das er die Kurbelwelle dabei nur einmal bewegen muß, ja, das würde man an jedem anderen Motor mit einer 1:2 Überetzung doch auch realisiert bekommen.
Vom Grundprinzip her kommt der Prius dem Attkinson schon recht nahe.
Moin
Björn
Was man beim ExLink gut sieht ist, dass der Expansionshub deutlich größer ist als der Kompressionhub. Dadurch ergibt sich der Effizienzvorteil. Das ist doch der Atkinson Prozess. An den 4 Takten ändert sich nichts.
Toyota simuliert das im Prius Motor, indem sie einfach den Kompressionhub verkürzen durch zu lange geöffnete Einlasventile. Dadurch geht aber Drehmoment verloren.
Beim ExLink müsste das Atkinsonprinzip ohne Drehmomentverlust funktionieren, da dort der Kompressionshub ja normal ist.
Zitat:
@kev300 schrieb am 15. April 2016 um 12:34:36 Uhr:
Toyota simuliert das im Prius Motor, indem sie einfach den Kompressionhub verkürzen durch zu lange geöffnete Einlasventile. Dadurch geht aber Drehmoment verloren.
Richtig. Darum findet man diese Motoren auch ausschließlich in den
Hybrid-Modellen, denn dort wird der Drehmoment-Nachteil durch das Zusammenwirken mit den beiden
Elektromotorenausgeglichen, so dass die Bude sich dann doch ganz brauchbar bewegt. In Fahrzeugen mit gewöhnlicher Automatik oder Handschalt-Klapperatismus ist so ein Motor dann eher nicht zu gebrauchen.
Es hat eben alles immer Vor- und Nachteile....
"simuliert" ist gut. das ist das millerprinzip, also atkinson abgewandelt auf normale mechanik. der 5-taktmotor.
Zitat:
@kev300 schrieb am 15. April 2016 um 12:34:36 Uhr:
Was man beim ExLink gut sieht ist, dass der Expansionshub deutlich größer ist als der Kompressionhub. Dadurch ergibt sich der Effizienzvorteil. Das ist doch der Atkinson Prozess. An den 4 Takten ändert sich nichts.
Das ist falsch! Es ändert sich sehr wohl an der Anzahl der Takte etwas. Ein Zweitakter hat pro Kurbelwellenumdrehung zwei Takte und jeder zweite davon ist ein Arbeitstakt. Ein Viertakter hat pro Kurbelwellenumdrehung ebenfalls zwei Takte aber erst jeder vierte Takt ist ein Arbeitstakt. Ein Atkinsonmotor hat pro Kurbelwellenumdrehung vier Takte und jeder vierte Takt ist ein Arbeitstakt. Damit wird der Atkinson nicht zum Zweitakter, hat aber doppelt so viele Arbeitstakte pro Kurbelwellenumdrehung, gegenüber einem normalen Viertakter. Ergo zündet er doppelt so oft und hat damit theoretisch doppelt so viel Leistung bei gleicher Drehzahl. Praktisch wird sein Drehvermögen aber durch die Kolbenbewegung begrenzt, wie bei allen Hubkolbenmotoren und nicht durch die Drehzahl der Kurbelwelle. Das heißt, die Vibrationen und die Kolbenoszillation sind beim Atkinson schon bei halber Kurbelwellendrehzahl so hoch, wie beim normalen Viertakter. Er fühlt sich also bei halber Drehzahl genau so an, wie der Viertakter bei der entsprechend höheren Kurbelwellendrehzahl.
Interessanter Beitrag. Während alle anderen User her spekulieren, ob es wirklich einen lauffähigen Atkinson gegeben hat, weißt du sogar, wie er sich anfühlt. Respekt! Würde ich an deiner Stelle im Segelboot einbauen.
mfg
Zitat:
@Go}][{esZorN schrieb am 15. April 2016 um 17:07:09 Uhr:
Interessanter Beitrag. Während alle anderen User her spekulieren, ob es wirklich einen lauffähigen Atkinson gegeben hat, weißt du sogar, wie er sich anfühlt. Respekt! Würde ich an deiner Stelle im Segelboot einbauen.![]()
mfg
Wolltest Du jetzt was beitragen oder nur provozieren? Was meinst Du denn, ist die Kurbelwellendrehzahl oder das Auf und Ab der Kolben wichtiger für das Empfinden einer Motordrehzahl?
Was haben denn die 4 Takte mit der Kurbelwellenumdrehung zu tun?
Absolut garnichts.
Die 4 Takte heißen:
1.Takt = Ansaugen
2.Takt = Verdichten
3.Takt = Verbrennen
4.Takt = Ausstoßen
Dazu muss sich der Kolben zweimal runter- und wieder hochbewegen. Und ob nun die eine konstruktive Lösung dazu zwei Kurbelwellenumdrehungen benötigt und eine andere konstruktive Lösung dafür nur eine Kurbelwellenumdrehung braucht, ändert nichts daran, das vier aufeinanderfolgente Takte vollführt werden.
Der Zweitakter heißt nicht deshalb Zweitakter, weil er pro Zündung/Verbrennung nur eine Kurbelwellenumdrehung benötigt, sondern weil er zwei Takte in einem vereinigt.
1. Takt = Ansaugen + Verdichten
2. Takt = Verbrennen + Ausstoßen
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 15. April 2016 um 17:14:10 Uhr:
Was haben denn die 4 Takte mit der Kurbelwellenumdrehung zu tun?
Absolut garnichts.
Die 4 Takte heißen:
1.Takt = Ansaugen
2.Takt = Verdichten
3.Takt = Verbrennen
4.Takt = Ausstoßen
Dazu muss sich der Kolben zweimal runter- und wieder hochbewegen. Und ob nun die eine konstruktive Lösung dazu zwei Kurbelwellenumdrehungen benötigt und eine andere konstruktive Lösung dafür nur eine Kurbelwellenumdrehung braucht, ändert nichts daran, das vier aufeinanderfolgente Takte vollführt werden.
Der Zweitakter heißt nicht deshalb Zweitakter, weil er pro Zündung/Verbrennung nur eine Kurbelwellenumdrehung benötigt, sondern weil er zwei Takte in einem vereinigt.
1. Takt = Ansaugen + Verdichten
2. Takt = Verbrennen + Ausstoßen
Danke, daß Du wiederholt hast, was ich zwei Posts weiter oben gerade geschrieben hatte. Und? Kommt noch etwas Erhellendes dazu?
Der Witz bei der Sache ist, daß der Atkinsonmotor deshalb bei gleich schneller Kolbenbewegung eine sich nur halb so schnell drehende Kurbelwelle hat, was ihn durch die dazu nötige längere Übersetzung deutlich leistungsschwächer macht. Bei ähnlich hohem Drehmoment kommt nur die halbe Leistung (PS) raus.
Zitat:
@flat_D schrieb am 15. April 2016 um 16:37:27 Uhr:
Zitat:
@kev300 schrieb am 15. April 2016 um 12:34:36 Uhr:
An den 4 Takten ändert sich nichts.
Das ist falsch! Es ändert sich sehr wohl an der Anzahl der Takte etwas.
Ich hab nur mal klar gestellt, das sich an den vier Takten ebend nichts ändert.
Zitat:
Der Witz bei der Sache ist, daß der Atkinsonmotor deshalb bei gleich schneller Kolbenbewegung eine sich nur halb so schnell drehende Kurbelwelle hat, was ihn durch die dazu nötige längere Übersetzung deutlich leistungsschwächer macht. Bei ähnlich hohem Drehmoment kommt nur die halbe Leistung (PS) raus.
Da wiedersopreche ich mal.
Da ja pro Kurbelwellenumdrehung die doppelte Anzahl an Verbrennungstakten, gegenüber eines konservertiven Viertakters mit identischem Hubraum und Hub/Bohrungsverhältnis, inkl. identischer Anzahl der Zylinder, anstehen, hat er also (rein theoretisch) das doppelte Dreh-(Kraft-)moment bei identischer Drehzahl, bzw. halt das gleiche Kraftpotential bei halber Drehzahl.
Letztendlich resultiert ja die Kraft des Motors aus der Verbrennung des Kraftstoffes.
Da irrst Du Dich aber, weil hier die Kolbengeschwindigkeit die Motordrehzahl begrenzt. Der Atkinsonmotor kann gar nicht die gleiche Kurbelwellendrehzahl erreichen, weil dann seine Kolben, wie Du schon sagst, doppelt so oft auf und ab gehen. Und das hält der Motor nicht aus und die Ventile kommen nicht hinterher. Daher bewegen sich die Kolben nur genau so oft, wie beim herkömmlichen Viertakter, womit sich die Kurbelwelle nur halb so schnell dreht, weshalb die Übersetzung (für die gleiche Endgeschwidigkeit) halbiert werden muß, womit er nur halb so viel Leistung erzeugen kann, denn Leistung ist das Produkt aus Drehmoment und Drehzahl.
Zitat:
@Rainer_EHST schrieb am 15. April 2016 um 17:37:03 Uhr:
Zitat:
@flat_D schrieb am 15. April 2016 um 16:37:27 Uhr:
Das ist falsch! Es ändert sich sehr wohl an der Anzahl der Takte etwas.Ich hab nur mal klar gestellt, das sich an den vier Takten ebend nichts ändert.
OK, jetzt hab ich's Verstanden. Ich habe mich unvollständig ausgedrückt. Es ändert sich etwas an der Anzahl der Takte pro Kurbelwellenumdrehung. Das habe ich gemeint (aber nicht richtig geschrieben). Mercie.