Frust auf der BAB

Hallo zusammen!

Da ich Vielfahrer bin (zw. 60.000 - 150.000 km p.a.), muß ich mit Erschrecken einen Trend feststellen:

1. Viele halten es nicht mehr für notwenig, beim Spurwechsel den Blinker zu setzen!
Gut - ich könnte es verstehen, wenn man vorausschauend fährt und weit und breit kein anderes Fahrzeug zu sehen ist. Aber da kommt man von hinten angerauscht und plötzlich ziehen diese A... vor einem in die Spur. Gäben sie einem die Chance durch das Anzeigen der Überholabsicht, könnte man immernoch rechtzeitig die eigene Geschwindigkeit verringern.

2. Sehr viele haben scheinbar Angst, das Rechtsfahrgebot zu beachten!
Kann man denn nicht die Lücken rechts nutzen, wenn von hinten mehrere Autos mit weitaus höherer Geschwindigkeit ankommen? Ich verlange ja nicht, daß einer sich ausbremsen lässt, nur damit ich noch schneller vorankomme - aber oft ist es so, daß die rechte Spur frei ist und ein Schneller von einem noch Schnelleren ausgebremst wird, nur weil der Mittelspurfahrer meint, er müsse in aller Ruhe seine Kreise ziehen...

3. Einge meinen, ihren Geschwindigkeitsüberschuss von ca. 6 km/h durchdrücken zu müssen!
... dabei wird man selbst ausgebremst, weil der Andere es natürlich nicht rechtzeitig an einem vorbeischafft (dabei blinkt der eigene Blinker sich schon heiß). Kann man da nicht etwas dezent vom Gas gehen, um dem anderen Verkehrsteilnehmer das gefahrlose Überholen zu ermöglichen?

Es ist echt traurig zu sehen, wie viele mit Scheuklappen herumzufahren scheinen. Vorausschauendes, partnerschaftliches Verhalten ist besonders auf der BAB überlebenswichtig!
Ich bin überwiegend sehr flott unterwegs - habe jedoch keinerlei Probleme, auch einen LKW überholen zu lassen, wenn er es rechtzeitig anzeigt, so daß ich nicht wie wild in die Eisen gehen muß.
Aber warum funktioniert das bei manchen Leuten nicht? Gedankenlosigkeit? Furcht? Neid? Mangelndes fahrerisches Können? Unsicherheit? Unwissen? Nichteinschätzenkönnen von Entfernung und Geschwindigkeit? Resignation? Egomanie?

Dabei macht es so viel Spaß, zügig unterwegs zu sein und dabei auch partnerschaftlich zu fahren. Das Motto sollte lauten: Leben und leben lassen (oder besser fahren und fahren lassen)! 🙂

481 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von golf_v_tdi_66kw


Vielleicht sollte man auf solchen Steigungen, an denen es sich meist staut, einfach ein weitere Spur bereitstellen für Fzg. die die 80 nicht halten können?

Auf der 8%-Steigung südlich Guxhagen (A7 Kassel - Würzburg) hat man das ja gemacht: Zusätzlich zu den drei regulären Spuren eine solche Kriechspur für Lkws, dafür die beiden linken Spuren für Lkws gesperrt --- und das Ganze funktioniert ganz gut.

Konstruktiv wäre so etwas wohl fast überall möglich --- es scheitert halt (wie viele andere Ausbaumaßnahmen auch) am lieben Geld...

Zitat:

Sowas kenn ich nur aus Urlaubsfahrten, Steigungen auf Autobahnen gibt es hier nicht

Wirklich starke Steigungen (>5%) gibt es in Deutschland auch nur auf den Reichsautobahnen, die vor 1945 gebaut wurden --- zu einer Zeit, als in anderen Ländern eben noch KEINE Autobahnen gebaut wurden (Ausnahmen: Italien und das an Deutschland "angeschlossene" Österreich).

Die Reichsautobahnen waren ja auch gar nicht für Lkws gedacht --- nach dem Krieg merkte man schnell, welchem Denkfehler man da aufgesessen war, und baute die neuen Autobahnen sehr viel "flacher". (Bzw. entschärfte besonders extreme Altbaustücke durch Neutrassierung, wie etwa am erwähnten Aichelberg).

Zitat:

Original geschrieben von ubc


Das Beispiel mit dem VW-Bus zeigt, daß dieses Leistungsgewicht dann konsequenterweise auch für Pkws gelten müßte.

Ja, ganz klar.

Zitat:

Original geschrieben von ubc


Trotzdem, irgendwie erscheint mir das zu kompliziert, um in eine gesetzliche Regelung "gegossen" zu werden --- bzw. mag ich mir lieber nicht vorstellen, was für ein "Regelmonstrum" dabei herauskommen könnte...

Ooch manno, ubc...

Ich hab´ grad angefangen, meine Idee toll zu finden. Und jetzt kommt so´n Korbjäger und legt mir ´n Ei ins Netz.

Ehrlich gesagt habe ich meine Idee so konsequent noch gar nicht durchdacht. Aber vielleicht lohnt es sich, intensiver einzusteigen.

Eines ist immerhin schon gewährleistet: In den neuen Fahrzeugscheinen existiert schon mal ein Feld "Q"=Leistungsgewicht, was den Entwicklungsprozess gleich mal um Jahre verkürzt.
Wer auf die BAB will, sollte ein Leistungsgewicht von X KW pro kg Gesamtmasse (zGG inkl. Anhängelast) vorweisen können.
Wer Ware von A nach B zügig und damit auf der BAB (😉 ja, das war eigentlich Zweck der AB) transportieren will, wird vorausssichtlich mitziehen und auf die (bisher evtl. praktizierte) Anschaffung untermotorisierter LKW, SZM, etc., verzichten.

Zitat:

Original geschrieben von ubc


Und noch ein weiterer Aspekt: Sollen die betr. Lkws (und auch Pkws), die dann nicht mehr auf der Autobahn fahren dürften, stattdessen auf der Landstraße fahren? Da stellen sie dann ein noch größeres Hindernis dar (Überholmöglichkeiten!).

Das, so scheint´s mir, ist das größte Problem. HILFE, ich will meine Idee noch nicht begraben... 😁

Naja, aber von Deiner Idee, die Vmax anzuheben, ist auch nimmer viel übrig... 😁

Zitat:

Original geschrieben von Elk_EN


Eines ist immerhin schon gewährleistet: In den neuen Fahrzeugscheinen existiert schon mal ein Feld "Q"=Leistungsgewicht, was den Entwicklungsprozess gleich mal um Jahre verkürzt.

Und, noch besser, dieser neue Fahrzeugschein ist ja EU-einheitlich --- bleiben dann "nur" noch die Lkws aus Weißrußland, Ukraine oder Moldawien, bei denen nichts in den Papieren steht. (Und, davon ab, das Problem der Überladung.)

Zitat:

Wer auf die BAB will, sollte ein Leistungsgewicht von X KW pro kg Gesamtmasse (zGG inkl. Anhängelast) vorweisen können.

Aber ist dies wirklich ein Garant für eine bestimmte Geschwindigkeit an der Steigung?

Zitat:

Wer Ware von A nach B zügig und damit auf der BAB (😉 ja, das war eigentlich Zweck der AB) transportieren will, wird vorausssichtlich mitziehen und auf die (bisher evtl. praktizierte) Anschaffung untermotorisierter LKW, SZM, etc., verzichten.

In der Praxis wird es dafür wohl auf die Bußgelder und die Kontrolldichte ankommen --- so wie heute schon beim Sonntagsfahrverbot.

Zitat:

Naja, aber von Deiner Idee, die Vmax anzuheben, ist auch nimmer viel übrig...

Diese Idee war auch nicht sehr gut. Deine Idee mit dem Leistungsgewicht ist besser.

Hallo,

speziell in de Kasseler Bergen hat man das Gefühl das die LKW so langsam sind als ob man sie zu Fuss überholen könnte...ausgereizt bis zum zulässigen Gesamtgewicht sind die Kasseler Berge für jeden Truck weit weg von den idealerweise möglichen 80km/h.....😉

Grüße Andy

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Zitat:

Original geschrieben von ubc


Deine Idee mit dem Leistungsgewicht ist besser.

Kritisieren können viele, Lob aussprechen immer weniger, obwohl es jeder gerne hat. Danke.🙂

Zitat:

Original geschrieben von ubc


Aber ist dies wirklich ein Garant für eine bestimmte Geschwindigkeit an der Steigung?

Nein. Aber es hilft, Geschwindigkeiten aufrecht zu erhalten oder zumindest näher an Geschwindigkeiten heranzukommen, die den Verkehrsfluss nicht behindern. Unnötig starke Geschwindigkeitsdifferenzen werden damit abgebaut.

btw:
Ist schon interessant, dass im Fahrzeugschein die gewichtsbezogene Leistung als Leistungsgewicht bezeichnet wird. Wer hat das zu verantworten? Er/Sie möge vortreten! 😁

Zitat:

Original geschrieben von ubc


Sollen die betr. Lkws (und auch Pkws), die dann nicht mehr auf der Autobahn fahren dürften, stattdessen auf der Landstraße fahren?

Man könnte es ihnen ja freistellen, das geforderte Leistungsgewicht - wenn nicht durch geeignet hohe Motorisierung - durch Reduktion der Tonnage sicher zu stellen. Wenn dann immer noch einer nicht aus dem Quark kommt, dann stimmt was nicht, dann fällt er auf, dann kann man ihn btw herausfiltern 😁, und ihm mit einem dicken Edding

"ICH BIN ZU LANGSAM"

auf die Werbeplane schreiben.

Zitat:

Original geschrieben von Elk_EN


btw:
Ist schon interessant, dass im Fahrzeugschein die gewichtsbezogene Leistung als Leistungsgewicht bezeichnet wird. Wer hat das zu verantworten? Er/Sie möge vortreten! 😁

Mag mit der 100km/h-Zulassung für Reisebusse zusammenhängen - die brauchen dafür IIRC mindestens 11kW/to. Was allerdings ein Wert ist, mit dem man die Kasseler Berge noch lange nicht bequem hochkommt.

MfG, HeRo

Zitat:

Original geschrieben von andyrx


speziell in de Kasseler Bergen hat man das Gefühl das die LKW so langsam sind als ob man sie zu Fuss überholen könnte...ausgereizt bis zum zulässigen Gesamtgewicht sind die Kasseler Berge für jeden Truck weit weg von den idealerweise möglichen 80km/h...

Aber nur in den Steigungen --- in den Gefällen müssen sie dagegen auf 60 km/h limitiert werden...😉

Im Ernst: Die Kasseler Berge sind ja quasi meine Hausstrecke, und ich kenne das von dir beschriebene Problem nur zu gut. Noch schlimmer geworden ist es, seitdem die Bundesstraßen für Lkws gesperrt sind, die dann also über die A7 fahren müssen.

Die Kasseler Berge waren denn auch die letzte RAB, die ohne wesentliche Neutrassierungen ausgebaut wurde --- seitdem bemüht man sich bei vergleichbaren Strecken (z.B. A4; 8; 9) um "Entschärfung".

Zitat:

Original geschrieben von Elk_EN


Kritisieren können viele, Lob aussprechen immer weniger, obwohl es jeder gerne hat. Danke.🙂

Man sollte wohl generell weniger kritisieren, dafür öfter mal ein Lob aussprechen. (Meine große Stärke ist das leider auch nicht, wie ich zugeben muß...) 🙂

Zitat:

Man könnte es ihnen ja freistellen, das geforderte Leistungsgewicht - wenn nicht durch geeignet hohe Motorisierung - durch Reduktion der Tonnage sicher zu stellen.

D.h. also, daß schwächere Fahrzeuge auch nicht mehr so viel laden bzw. ziehen dürften? Das dürfte relativ einfach machbar sein.

Ich stelle fest: Allmählich nimmt die Sache Konturen an...🙂

Zitat:

Original geschrieben von ubc


Ich stelle fest: Allmählich nimmt die Sache Konturen an...🙂

Da müssen wir nur noch ein paar Minister ins Forum zerren die das lesen und dann auch beschließen und in Gesetzestexte packen (lassen).

Zitat:

D.h. also, daß schwächere Fahrzeuge auch nicht mehr so viel laden bzw. ziehen dürften? Das dürfte relativ einfach machbar sein.

Ich stelle fest: Allmählich nimmt die Sache Konturen an...🙂

Naja, ihr wollt tatsächlich weil euch langsame LKWs nerven (mich kein Stück weniger, trotzdem) ein Gesetz dass ein Leistungsgewicht vorschreibt, damit der Laster weniger stört da er damit schneller fahren kann? Juristisch wohl ohne Verfassungsänderung nicht vorstellbar, zudem wären in konsequenter Umsetzung (Gleichheitsgrundsatz der dann herhalten würde) viele Nebeneffekte sichtbar. Der SUV nimmt mir die Sicht, muss weg. Das Mofa verlangsamt mich auch, in der Stadt schwer zu überholen (LKW auf der Autobahn nichts dagegen), muss erst recht weg. Fahrradfahrer auch, also dürfen nur Sportler aufs Fahrrad, Rentner sind mir zu langsam.

Also mich stören viele Sachen, aber dann bin ich doch froh dass nicht alles was kurz stört verboten oder reglementiert wird.

Wie gesagt ich hasse es auch jmd. hinterher zu schleichen, aber ein Recht auf Mindestgeschwindigkeit gibt es nicht, sonst müssten Staus verboten werden 😉

Zitat:

Original geschrieben von Opelowski


Wie gesagt ich hasse es auch jmd. hinterher zu schleichen, aber ein Recht auf Mindestgeschwindigkeit gibt es nicht, sonst müssten Staus verboten werden 😉

mir würde ein Überholverbot für LKW auf 2 Spurigen Autobahnen zu den Hauptverkehrzeiten reichen😉

alles andere erscheint mir kaum umsetzbar solange Deutschland ein Transitland für die LKW aus ganz Europa ist.

Grüße Andy

Zitat:

Original geschrieben von Opelowski


ihr wollt tatsächlich weil euch langsame LKWs nerven (mich kein Stück weniger, trotzdem) ein Gesetz dass ein Leistungsgewicht vorschreibt, damit der Laster weniger stört da er damit schneller fahren kann?

Ja.

Zitat:

Juristisch wohl ohne Verfassungsänderung nicht vorstellbar,

Eine einfache Änderung der StVO sollte ausreichen.

Zitat:

zudem wären in konsequenter Umsetzung (Gleichheitsgrundsatz der dann herhalten würde) viele Nebeneffekte sichtbar.

Was hat das mit dem Gleichheitsgrundsatz zu tun?

Zitat:

Das Mofa verlangsamt mich auch, in der Stadt schwer zu überholen (LKW auf der Autobahn nichts dagegen), muss erst recht weg. Fahrradfahrer auch, also dürfen nur Sportler aufs Fahrrad, Rentner sind mir zu langsam.

Mofas und Fahrräder dürfen auf Autobahnen und Kraftfahrstraßen nicht fahren, und für Pkws gilt auf Autobahnen eine Mindestgeschwindigkeit von 80 km/h (Richterrecht).

Zitat:

ein Recht auf Mindestgeschwindigkeit gibt es nicht,

Doch, es gibt ja bereits die bauartbedingte MG, daneben die MG für Pkws (s.o.) --- da wäre die Idee mit dem Leistungsgewicht nur die konsequente Fortführung.

Zitat:

sonst müssten Staus verboten werden

Verbieten kann man sie nicht --- aber so gut es geht vermeiden.

Zitat:

Original geschrieben von ubc


...
...
...

Ja. Das sehe ich auch so.

In allen Punkten auf den Punkt gebracht. Knapper und präziser geht´s nicht.

Zitat:

Orginal geschrieben von Opelowski


Naja, ihr wollt tatsächlich weil euch langsame LKWs nerven (mich kein Stück weniger, trotzdem) ein Gesetz dass ein Leistungsgewicht vorschreibt, damit der Laster weniger stört da er damit schneller fahren kann?
§35 STVO Motorleistung

Ja, da konntest Du dir jetzt in der Tat jeglichen Kommentar ersparen. 😁

Dann werf´ich mal die Frage auf, ob 5KW/to zeitgemäss sind?

Man stelle sich nur einmal die geforderte Motorleistung eines 7,5to vor! 😰

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