Früher war alles besser, (oder?)!
Jeder der mich kennt, fragt sich jetzt: ist der Schrader denn jetzt total bekloppt? Sonst hat der doch mit "alten" Autos nix am Hut und jetzt das!
Dank meiner OHL, die letzte Woche meinte, mein Arbeitszimmer renovieren zu müssen, bin ich in den (wieder-) Besitz längst vergessener Dokumente gekommen. Eines dieser kostbaren Schätze war eine Werkstattrechnung für meinen seligen Golf II Diesel, vom 25.11.1989. EZ war 03.05.85, also war der Wagen damals 4 Jahre (und ein bischen) alt und hatte die 105.000km-Inspektion.
Inspektionsintervall: 7500KM!!!
Nun gut: der Preis von 213,78DM ist ja wohl sensationell!!!! Das bezahle ich jetzt mit Muss in Euronen!!! (kann mal ein mathematisch begabter die Steigerungsrate berechnen, allerdings war MWST 13%. Und nur 3,5 Liter Öl, jetzt sind es ja runde 5,5.
Was mich aber verdammt stutzig macht, ist folgender Text: "Batterie geprüft, muss geladen werden, Vorglührelais probeweise ersetzt, Auspufftopf defekt, Ausgleichsbehälter ersetzen lassen".
Hmm... an solche Defekte konnte ich mich ja gar nicht mehr erinnern! Der Golf II war doch ein Muster an Zuverlässigkeit und Pannenfreiheit für mich! Da wurde doch nie ein Teil ausserplanmässig ersetzt! Und jetzt gleich der Rundumschlag mit Ausgleichsbehälter, Vorglührelais, batterei und Auspufftopf!!!!!!!!
Ist es vielleicht dann wieder doch so, dass wir negatives aus der Vergangenheit verdrängen und nur das Gute bleibt über? Ich jedenfalls kann mich nicht erinnern, danach wieder bei einem Auto bei 100.000km einen Ausgleichsbehälter, Vorglührelais und Ausgleichsbehälter ersetzt zu haben....
Anyway und damit komme ich zum Schluss: ich bleibe dabei: nur in der Erinenrung waren unsere "guten, alten zuverlässigen Autos" Zuverlässig und gut. Die Realität sah -wenn man sie mal wieder schlaglichtartig gezeigt bekommt- anders aus.
Jürgen
40 Antworten
oder doch mit einem ordentlichen fahrgestell?
😎
Hm - ja - früher war so einges besser .. !!?? 😁
ich glaube, man sollte das relativ sehen.
Die Autos waren so, wie sie waren, jeder hatte irgendwelche Probleme, aber das wurde als normal empfunden.
Der technische Fortschritt suggeriert eine Perfektion des Produkts und generiert einen Perfektionswahn/glaube/fetischismus/wunsch (nach Belieben zu ergänzen), der uns in 20Jahren wiederum auf die gute alte Zeit zurückblicken läßt.
Damals wars:
Ich fuhr einen Renault 20 (von meinem Vater übernommen), der nach 10 jahren und 150.000 km schrottreif war (alles durchgerostet, jede Menge technische Mängel). Das hat keinen gewundert, schließlich war es ja ein "Franzose", die könnens nicht besser.
Zumindest glaube ich, da die hier erkennbare Arroganz der Deutschen bezüglich ausländischer Autobauer, schon damals da war.
Zitat:
Original geschrieben von dsawn
oder doch mit einem ordentlichen fahrgestell?
Aus dem 78er Spind- und Werkstattkalender eingescannt???
😉
Gruß
Martin
Nie Caprifan gewesen, wahrscheinlich haftet da zu sehr die Geschichte meines Onkels im Hinterkopf, der so´n Teil in Holland in ´ne Gracht gesetzt hat... 😉
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von hjp xc70
Zumindest glaube ich, da die hier erkennbare Arroganz der Deutschen bezüglich ausländischer Autobauer, schon damals da war.
Falsch, sie rührt aus dieser Zeit, da früher die Franzosen und Italiener wirklich nur Rostbeulen waren!
Gruß
Martin
Zitat:
Original geschrieben von XC70D5
Falsch, sie rührt aus dieser Zeit, da früher die Franzosen und Italiener wirklich nur Rostbeulen waren!
Gruß
Martin
Ja, stimmt auch wieder:
oh Mann, Fiat 124 vom Nachbarn, war schon bei der Auslieferung angerostet und bald danach statt weiß braun
Zitat:
Original geschrieben von hjp xc70
oh Mann, Fiat 124 vom Nachbarn, war schon bei der Auslieferung angerostet und bald danach statt weiß braun
Da fällt mir ein:
IAA 19hundertweissichnicht, Vorstellung des neuen Fiat Ritmo.
Kofferraum geöffnet, Reserveradabdeckung hoch: ROST!!!
Und das bei einem fabrikneuen Ausstellungs-Messe-Fahrzeug!!! 😰
Gruß
Martin
Das kommt daher, dass die im gesamten Italien verfügbare wachsartige Masse, die man für die Versielgelung solcher Hohlräume verwenden könnte, für die Versiegelung der Korken auf Weinflaschen verwendet wird... 😁
Gruss,
Dirk
Der mal den Spruch "Baltrumfahrräder rosten doch schon im Katalog" gehört hat
Nicht umsonst hat man früher bei ALFA & Co gefrotzelt: Die rosten schon im Prospekt!! Allerdings hat sich da einiges geändert. Heute darf man sowas zu Recht über Mercedes sagen (neue E-Klasse!!). Wie sich die Zeiten ändern!! Zum Grundthema: man ist wirklich super anspruchsvoll geworden!! Vor 30 jahren habe ich mit meinen alten Schwalbenschwanz-Benz oder 2000 oder 2002er BMW auf Urlaubsfahrten von Frankfurt nach Noordwijk aan Zee (ca 450 km) immer mit Pannen rechnen müssen...völlig normal für ein gebrauchtes Auto!! Im Kofferraum hat man eben neben dem Gepäck und den Pampers noch ne Kiste mit dem "Nötigsten" dabei gehabt: Kerzen, Zündstecker, Kontakte, Verteilerkappe, Keilriemen, Gun-Gum-Auspuff-Reparaturset und natürlich die Flasche Caramba!! 😉 🙂
Und schön war's doch!! Nur mein Ford 20M TS mit 90-PS V6 und fast 200.000 kms auf der Uhr, gekauft für 400 Mark, hat NIE was gehabt!! Hab' ihn deshalb auch ganze 6 Monate behalten, was für meine Verhältnisse früher lange war!! 😁
Schönes WE! Gruss Michael (schöner Thread!!)
Zitat:
Original geschrieben von XC70D5
Da fällt mir ein:
IAA 19hundertweissichnicht, Vorstellung des neuen Fiat Ritmo.
Kofferraum geöffnet, Reserveradabdeckung hoch: ROST!!!
Und das bei einem fabrikneuen Ausstellungs-Messe-Fahrzeug!!! 😰
Gruß
Martin
das war bestimmt der Fiat Ritmo R(ost) 🙂
Zitat:
Original geschrieben von BILDCHEF
Hab' ihn deshalb auch ganze 6 Monate behalten, was für meine Verhältnisse früher lange war!! 😁
Schönes WE! Gruss Michael (schöner Thread!!)
DAs gilt auch noch für heute, fürchte ich. Ist den der neue GC schon bestellt? 😉
Jürgen
Im „Früher“ schwelge auch ich gern. Autos habe ich quasi nach Lust und Laune (und mit sehr dünner Finanzsituation) gekauft – dabei galt der Grundsatz: „Pro Jahr TÜV, 1000 DM“. Meine Autos waren also nie teurer als 1500 DM. Damals – um 1980.
Fuhren auch (besser aber nur innerorts, nicht zuuu weit weg), haben viel Spaß gemacht (auch das „Schrauben“; dort ging es überhaupt noch) und waren auch wieder zu verkaufen (wenn es sein musste auch nach einem Monat schon – an andere Studenten).
Ich glaub´ so etwas gibt es wirklich nicht mehr. Seufz!
Zitat:
Original geschrieben von BILDCHEF
Hab' ihn deshalb auch ganze 6 Monate behalten, was für meine Verhältnisse früher lange war!!
Hat sich also kaum was geändert bei Dir 😉 😁
Gruß
Martin
@Jürgen + @Martin
Da hatten 2 den gleichen Gedanken!! 😉 🙂
Früher habe ich manchmal ein Auto nur 3 Wochen gehabt. System: alten Benz (220 SE, 250SE, 219, 230S etc) für 700 DM von 'nem Opi gekauft, gefahren, genossen,dann gewaschen...poliert...die serienmässigen Schonbezüge abgezogen und ihn dann auf dem Automarkt für 2200-2700 verscheuert...."Notverkauf", "weil mein Opi altershalber nicht mehr so kann"...hab' die teilweise nicht mal umgemeldet...
🙁...Jugendsünden...sowas würd' ich heute nicht mehr bringen...bin so aber seit meinem 18.Lebensjahr auf annähernd 100 Autos gekommen....hab' alles gefahren, was es damals gab!! 😉
Mittlerweile hatte ich doch schon ein paar Autos bis 3 Jahre..aber nur parallel und mit grossen Schmerzen... 😉 Man wird eben älter!
Gruss Michael (behält seinen V8!!) (Glaub' ich!)
mein senf dazu:
die heutigen autos sind in der tat zuverlässiger. vor allem in relation an die vielzahl der bauteile und die unglaublichen menge an elektronik die dahinter steckt.
fakt ist: klassische motorschäden etc gibt es doch fast gar nicht mehr ( mit ausnahme einiger zu schnell zu hochgezüchteten power-diesel einiger hersteller...)
wenns probs gibt dann sind die doch immer irgendwie elektronischer art. egal bei welcher marke. aber es ist in der tat bewundernswert wie gut diese masse an know-how in den heutigen autos funktioniert.
fairerweise muss ich ein gegnbeispiel nennen: die alte 123 baureihe bei mercedes. die dinger gingen einfach wirklich nicht kaputt, selbst bei null pflege. hatten in der famiel zwei 230E. der eine mit 100000 km gebraucht gekauft, weiter 100000 draufgefahren und abgegeben. reparaturen NULL!!
der zweite mit 70000 km gekauft und von meinem wahnsinnigen Onkel bis 230000 km OHNE JEGLICHEN KUNDENDIENST / ÖLWECHSEL ETC !!! gefahren. Keine Reparatur, nur wegen Unfall verschrottet.
Das geht heute nicht mehr. Aber ansonsten haben wir doch prima Autos und sind zum Teil selber schuld an der ganzen Elektronik die drin steckt, wir fordern ja als Kunde auch immer mehr. Der Wagen muss kulitviert sein, alles schön elektrisch rundum sorglos natürlich.
Dafür hat man halt nicht mehr den Firlefanz wie ständig Vergaser einstellen lassen, im Winter Choke ziehen usw.
Ich find die heutigen Zeiten besser ( in bezug auf autos) .
gruss an alle
bildeve