Frontantrieb - Heckantrieb

Ich bin ein wenig verwirrt über die unterschiedlichen Eigenschaften von Frontantrieb und Heckantrieb. Evtl. durch meine Eltern hat sich die Vorstellung eingeprägt, dass der Frontantrieb ein gutmütiger, zeitgemäßer Antrieb ist, während der Heckantrieb aufgrund Ausbrechen am Heck insbesonders im Winter veraltet ist. BMW und Mercedes verbauen diesen ja ausschließlich, insbesonders in den hohen PS Klassen. Wie sehen also heutzutage die Unterschiede aus?

47 Antworten

Front und Heckantrieb haben immer noch ihre Prinzipbedingten Eigenschaften, die werdes sie auch nie verlieren.
Bei hohen PS-Leistungen bekommst du ein Problem die Kraft mit dem Frontantrieb auf die Straße zu bekommen, da sich der Schwerpunkt des Autos beim Beschleunigen nach hinten "verschiebt".
Der Frontantrieb ist für kleinere Fahrezueg jedoch die Wahl da er weniger Platz benötigt (keine Kardanwelle) und günstiger in der Produktion ist.

Bei den Fahreigenschaften ist der Heckantrieb durch eine meist ausgewogener Gewichtsvorteil besser, der Frontantrieb ist im Grenzbereich aber gutmütiger. Ganz allgemein gesehen, aber da gibts Spezialisten die können dir des noch genauer erklären.

Zu dem Thema müsstest du in der Suche unzählige und sehr ausführliche Threads finden. Das Thema gibt es jedes Jahr im Winter wieder.

Grundsätzlich haben beide ihre Vor- und Nachteile. Wenn man die Eigenarten der Antriebsarten kennt ist man mit beiden sicher unterwegs.

Wenn du Gelegenheit hast: Fahrsicherheitstraining oder ein verschneiter leerer Parkplatz im Winter und die Unterschiede einfach selber mal erfahren! Gerade als Anfänger ist ein Fahrsicherheitstraining sehr empfehlenswert um das Verhalten der Autos im Grenzbereich mal kennenzulernen.

Gruß Meik

grundsätzlich haben front- und heckantrieb unterschiedliche vor- und nachteile aufgrund ihrer physikalischen grundlage

allerdings muss man ganz klar sagen, dass die unterschiede dank moderner elektronik, reifen, fahrwerkegeometrie etc. mehr und mehr verschwinden.

die bekannten gleichungen "heckantrieb = heckschleudern" und "frontantrieb = frontkratzer" sind nur mehr vorurteile...

Um nochmal schnell zusammenzufassen und zu ergänzen:

HECKANTRIEB
+ Antrieb & Lenkung an verschiedenen Achsen
+ bessere Gewichtsverteilung (also näher an 50:50)
+ Bei viel Leistung - besser im Anzug (wegen Gewichtsverlagerung nach hinten)
+ gut im Anhängerbetrieb
o neigt zum Übersteuern (Heck bricht in Kurven richtung Kurvenäußeres aus)
- höherer Platzverbrauch (Motor vorne, Antriebsachse hinten --> Kardanwelle)
- höheres Gewicht
- etwas schwerer zu "kontrollieren" wg. plötzlichem Übersteuern

FRONTANTRIEB (im Prinzip andersrum)
+ leichter
+ platzsparender
+ gutmütig, weil untersteuernd (Fahrzeugfront "schiebt" beim schnellen Kurvenfahren über die Vorderräder Richtung Kurvenäußeres)
+ im Winter leichter zu beherrschen (da das Fzg. zieht statt zu schieben)
- ungünstige Gewichtsverteilung nach vorne
- angetriebene Achse ist gelenkt --> starke Antriebseinflüsse auf die Lenkung (gerade bei stärkeren Fzg)
- schlechter im Anhägerbetrieb

so, das mal ganz grob.

Sofern irgendwo noch Klärungsbedarf besteht, helfen wir gerne 🙂

Gruß
Ralle

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Zitat:

Original geschrieben von rallediebuerste


FRONTANTRIEB (im Prinzip andersrum)
+ gutmütig, weil untersteuernd (Fahrzeugfront "schiebt" beim schnellen Kurvenfahren über die Vorderräder Richtung Kurvenäußeres)
+ im Winter leichter zu beherrschen (da das Fzg. zieht statt zu schieben)

Dazu noch ergänzend, das ein Fronttriebler auch übersteuern kann, in extrem Situationen (Ausweichmanöver)!

Genauso kann ein Hecktriebler Untersteuern. Aber es geht um die unterschiedlichen Eigenschaften und da ist der Hecktreibler eher der Übersteuernde udn den Fronttriebler der Untersteurnde!

Ich habe mal einen Vergleich im Fernsehen gesehen, war es bei
Top Gear? Jedenfalls hatten sie Front-, Heck- und Allradantrieb
in die gleiche Situation geschickt: in einer schnell gefahrenen
Kurve musste einem Hindernis ausgewichen werden.

Der Fronttriebler ist gnadenlos in die Hütchen reingerutscht,
der Allrad ist auch ein bisschen über die Vorderachse gerutscht,
hat es aber glaub ich geschafft.
Nur der Heckttriebler liess sich fabelhaft um das Hindernis herumsteuern.

Denke mal, dass unter anderem der Gewichtsvorteil auf der
Vorderachse ausschlaggebend war.

Fronttriebler sind vorn wirklich arg schwer, meist 60% des Gewichtes, manchesmal auch 70% des Gewichtes auf der Vorderachse, was natürlich nicht wirklich vorteilhaft fürs Fahrverhalten ist, noch dazu ist die eine Achse doppelt belastet...

Allerdings gibsts auch ein paar Autobauer, die Hecktriebler mit 70/30 Gewichtsverteilung bauen (der grichische Buchstabe von diesem Blitz zum Bleistift)...

Ein Allradler ist natürlich ein Misch aus beiden und auch hier ist die Gewichtsverteilung...

Für fahrspaß würd ich auf jeden Fall 'nen Hecktriebler mit 50/50 nehmen, wenn Sicherheit oben steht (und man noch nicht so erfahren ist und ev. a bisserl ängstlich) einen Frontkratzer.

@anselm80
Welche Fahrzeuge warens denn?
War da 'zufällig' ein Skyline dabei??

Weiss nimmer genau, aber ich glaub, es war ziemlich sicher ein
BMW dabei und (vielleicht) ein Audi quattro.

Moin,

Mal nur ein kleiner Hinweis ...

Frontantrieb bedeutet : Frontmotor, Frontantrieb
Heckantrieb bedeutet : HECKMOTOR, Heckantrieb
Das was wir Umgangssprachlich als Heckantrieb bezeichnen ist technisch richtig ein sogenannter KARDANANTRIEB.

Deshalb gibt man heutzutage auch gerne diese schönen "Kürzel", wie FF, FA, FH, MH, HH, MA, HA an ... da dies die Sache wesentlich effizienter ausdrückt.

Wenn wir nicht gerade von Autos VOR GROB 1985 reden ... ist es im Grunde beinahe egal, welches Antriebskonzept das Fahrzeug hat. Die meisten Autos, die derzeit Neu und Gebraucht auf dem Markt sind, sind im wesentlichen sehr gutmütige Gesellen. Selbst ein E30 BMW ist auch bei widrigen Umständen von einem unerfahrenen Fahrer mit ETWAS Verstand sicher zu bewegen. Da seit längerer Zeit die überwiegende Zahl an Fahrzeugen untersteuernd ausgelegt ist. Man muss als Fahrer das Übersteuern meistens provozieren, gut es geht bei einem Kardangetriebenen Fahrzeug einfacher, als bei anderen Fahrzeugen. Aber wie gesagt ... mit Verstand gefahren und es kann eigentlich NICHT die Welt passieren.

Die letzten wirklich latent bösartigen Hecktriebler, die es in größeren Stückzahlen gab waren meiner Meinung nach der BMW E21 und der Ford Capri III mit den "Bigblock" V6 Motoren (3.0 und 2.8i), die durchaus schonmal schlagartig übersteuern konnten. Die Mittelmotorfahrzeuge und die Heckzicken aus dem Hause Porsche mal aussen vor gelassen, wobei bei diesen Fahrzeugen weniger das Problem ist, das sie "böse" wären, sondern das sie das Erreichen des Grenzbereiches NICHT ankündigen, wie sonst beinahe jedes andere Auto. Aber wenn alle Autos lieb wären ... hätte Ich ja weniger Spaß 😉

MFG Kester

Zitat:

Zu dem Thema müsstest du in der Suche unzählige und sehr ausführliche Threads finden. Das Thema gibt es jedes Jahr im Winter wieder.

Und deswegen sollte man hier mal zumachen, bevor der Glaubenskrieg ausbricht.

Wieso - bisher hat noch niemand versucht, anderen auf Teufel komm raus seine Meinung aufzudrücken oder andere dafür verurteilt, dass sie Hecktriebler fahren.

Nich immer alles dichtmachen, was kontrovers diskutiert wird... aus so was lernt man am meisten (auch zwischenmenschlich & rhetorisch) 😁

ciao
Ralle

@Rotherbach: Interessante Begriffsdefinitionen, meine ganzen Bücher benutzen diese aber anders. 😉

Die Motoranordnung ist nur eine Zusatzinformation. Und Heckantrieb mit Frontmotor wird meist als "Standartantrieb" bezeichnet.

Gruß Meik

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er


@Rotherbach: Interessante Begriffsdefinitionen, meine ganzen Bücher benutzen diese aber anders. 😉

Die Motoranordnung ist nur eine Zusatzinformation. Und Heckantrieb mit Frontmotor wird meist als "Standartantrieb" bezeichnet.

Gruß Meik

Naa, eher als

Standardantrieb 😉

Meine Standard Standart ist btw beidbeinig 😉

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