Friedrich Indra Interview zum E-Antrieb
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Herr Indra ist Lobbyist und geblendet. Verbrennungsmotoren waren sein Leben. Aber er macht hier Lobbyarbeit vom Feinsten. Ich habe seine Kommentare einmal gelesen, seither sicher nicht mehr.
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Einen Punkt in der Diskussion habe ich noch nicht so ganz verstanden. Einerseits sagt Ihr, dass man für längere Fahrten einen Wagen mit Verbrennungsmotor mieten kann, andererseits sagt Ihr, dass es spätestens 2030 gar keine Verbrenner mehr geben wird. 😕
Was sollte ich also ab 2030 dann noch mieten? Oder meint Ihr, dass die Fahrzeughersteller eigens für die Mietwagenflotten noch Verbrenner entwickeln sollen? Und zu welchem Preis, bei den dann lächerlichen Stückzahlen??
Das war vermutlich für die Übergangszeit bis 2030 gemeint. Allerdings muss man heute schon keinen Verbrenner mehr für die Langstrecke nutzen. Lese Dich mal durch entsprechende Elektroauto-Foren. Da beschreiben die Leute präzise, wie sie ihre längeren Touren fahren, und die sind dabei nicht mal viel langsamer als ich, weil ich schon heute vernünftige Pausen mache. Wenn nun in der Pause zusätzlich ein Ladekabel dranhängt, soll mich das nicht stören.
Matthias
Gelesen habe ich schon viel. Und hier meinen Standpunkt dazu geäußert (und viel Kritik dafür einstecken müssen). Für mich bleibt es unakzeptabel, dass ich für eine Drei- oder Vier-Stundenfahrt zusätzlich noch 30 bis 60 Minuten Ladezeit in Kauf nehmen muss.
Als Gegenargumente werden dann immer wieder genannt der typische tägliche Arbeitsweg von 10 bis 40 km oder als anderem Extrem die x-Tausend km Urlaubsfahrt von Norwegen nach Portugal, bei der man ja sowieso Pausen machen muss. Insbesondere Letzteres kommt in meiner Fahrpraxis selten bis nie vor. Um so häufiger die Strecken im Bereich 300 bis 500 km. Und da trennen sich dann E-Fahrzeuge und Verbrenner.
Ja, ich bin in genau der gleichen Situation. Viele Fahrten innerhalb Berlins, da wäre Vollelektrik perfekt. Sogar bis Magdeburg oder Leipzig würde ich ohne Zwischenladen kommen, und im Hotel müsste es eine Lademöglichkeit geben. Schon bei Hamburg oder Rostock muss ich zwischenladen, und bei Köln oder München mehrmals zwischenladen.
Langstrecken kommen bei mir nicht jede Woche vor, aber dennoch ziemlich oft. Manchmal bin ich ganze Wochen in Deutschland unterwegs. Genau deshalb bin ich ja noch so zögerlich. Zwar mache ich heute schon regelmäßig Pausen und fahre meistens mit 135 km/h auf der Autobahn, sofern möglich, und natürlich muss man vollelektrische Fahrten etwas besser planen. Für total unmöglich halte ich es nicht, aber ich bin auch nicht vollständig begeistert.
Aber ich will eben auf ein Fahrzeug wechseln, was alle meine Anforderungen abdeckt. Und dazu gehört neben Reichweite, Platz und Fahrkomfort eben auch der Wunsch, weg vom Diesel zu gehen, und diesen auch nicht durch einen beliebigen Benzin-Direkteinspritzer zu ersetzen.
Bei Vollelektrik muss man übrigens auch noch sehr zwischen Sommer und Winter unterscheiden.
Matthias
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Zitat:
@Rael_Imperial schrieb am 20. April 2017 um 09:01:46 Uhr:
Gelesen habe ich schon viel. Und hier meinen Standpunkt dazu geäußert (und viel Kritik dafür einstecken müssen). Für mich bleibt es unakzeptabel, dass ich für eine Drei- oder Vier-Stundenfahrt zusätzlich noch 30 bis 60 Minuten Ladezeit in Kauf nehmen muss.
Was glaubst du denn?
Dass es 2030 immer noch Auto gibt, die "nur 400km" weit kommen und dass das Laden immer noch 60 Minuten dauert?
Wenn AUDI und Co. mit ihren 800V 350kW System wirklich kommen (was ich noch bezweifle), dann ist ein kompletter 100kW Akku in knapp 15 Minuten voll.
Zitat:
@KaJu74 schrieb am 20. April 2017 um 13:20:55 Uhr:
Dass es 2030 immer noch Auto gibt, die "nur 400km" weit kommen und dass das Laden immer noch 60 Minuten dauert?
Für die paar Langstreckenfahrer wird es sicher noch ein paar mehr Plug-Ins oder Range-Extener-Fahrzeuge geben.
Man muss aber auch die Kirche im Dorf lassen, das durchschnittliche Auto fährt um die 30km pro Tag und sieht vielleicht zweimal im Jahr im Urlaub wo man Zeit hat längere Strecken. Da muss nicht jedes Auto einen teuren Akku für 500km an Bord haben nur weil ein paar Langstreckenfahrer meinen ihr Fahrprofil wäre allgemeingültig.
Abgesehen davon dass die Ladeinfrastruktur bis dahin sich auch weiter anpassen wird. Wenn man auf Spritmonitor mal bei den E-Autos guckt liegen die meisten bei unter 20kWh/100km. Da braucht es keine mehrfach dreistelligen kW-Zahlen um in kurzer Zeit mal ein paar Hundert km nachzutanken.
Wichtiger ist dass auf Dauer an Autobahnparkplätzen und an großeren Bundesstraßen eine ausreichende Zahl Ladestationen steht. Schön ist dabei dass man die mit einfachen Mitteln an jeden BAB-Parkplatz aufstellen kann ohne sich nur auf die Tankhöfe zu beschränken. Strom für Beleuchtung etc.. liegt da eh überall.
Moin
Pianist
Zitat:
Ob man nun einen VW Passat GTE, einen BMW 225 xe oder eine Mercedes C-Klasse nimmt - man hat es immer mit Benzin-Direkteinspritzern zu tun
Ja, was kann die Welt dafür das es diese "Premiumhersteller" gibt....... Das werden die schon irgendwie vertuschen.
Gibt ja ausreichend andere Hersteller, welche Hybride oder PlugIns herstellen, welche keine DIs sind.
Omega
Zitat:
@Friesel, du hast eine recht merkwürdige Vorstellung vonm E-Auto, aber ich kreide dir das nicht an, es wird in 10 Jahren hier in etwa so aussehen, wie heute in Norwegen. Einige wenige "tanken" an Schnelladern, an vielen BAB-Parkplätzen gibt es auch Schnellader mit entsprechenden Plätzen für den "Zeitvertreib" also Cafe´s, Raststätten mit WLAN, keine "Schlangen" eher eine App 😉 Die weitaus meisten "tanken" zu Hause und fahren "zur Oma" am Wochenende mit dem Carsharing-Hybriden oder Verbrenner.
Welche Merkwürdige Einstellung zum E-Auto habe ich denn? Norwegen hat, wie fast alle skandinavischen Länder, gut 100% Luxussteuer auf PKWs. Diese wird nicht auf E-Fahrzeuge erhoben. Darum fahren da so viele E-Fahrzeuge rum. Dennoch gibt es dort zwar gehäuft Elektrofahrzeuge, die Mehrzahl wurde es bis heute dennoch nicht.
Nochmal die Frage. Warum soll ich einen 700 km Akku mit mir rumschleppen, wenn ich ihn nur alle Jubeljahre brauche? Carsharing ist in der Stadt eine feine Sache, dort funktionieren schon heute E-Fahrzeuge, wenns die Regierungen denn wollten. An Stckdosen sollte es nicht mangeln. Auf dem Land hingegen suche ich solche Sharingdinger vergebens.
Zitat:
Die Hybriden waren in den 90-ern der Hoffnungsträger vieler, ein technisches Highlight - keine Frage. Aber besonders durch das deutsche Bashing waren sie in einer Schmollecke geblieben, haben schon heute zudem relativ wenig technische Zukunft, aber das war abzusehen. Aber allein schon deshalb, weil das Auto immer weniger ein Statussymbol darstellt, ist das E-Auto aus reinen Kostengründen schon auf dem Vormarsch, also völlig emotionsarm. Es wird aber immer "Exoten" wie den TESLA-S geben.
Der Hybrid ist noch heute, insbesondere als PlugIn, allen normalen Benzinern gegenüber überlegen. Hinzu kommt das er AKTUELL auch noch allen E-Wagen überlegen ist. Denn er hat das was viele wollen, quasie unendlich Reichweite mit wenig Verbrauch, und dennoch kann er die meisten Fahrten elektrisch, und damit ohne Kaltstart und hohem Verbrauch des Verbrenners, erledigen.
Für mich war ein Auto noch nie ein Statussymbol. In der Stadt mag es tatsächlich Sinnvoller sein sich an Carsharing zu beteiligen. Zum einen stehen da oft genug von rum, zum anderen braucht man keinen Parkplatz mehr, und zu guter letzt ist der Weg zum nächsten Sharingcar oft nicht weiter als zum eigenen Wagen der mangels Parkplatz auch einen Block weiter steht. Alles richtig.
Mein nächster Nachbar wohnt 5 km weg. Wo sollen wir denn unsere Sharing AUtos hinstellen. Bei mir? Bei ihm? Dazwischen? Und wieviele sollen da stehen, wenn er und ich morgens, leider zu unterschiedlichen Zeiten, zur Arbeit müßen, 50 km entfernt. Und was machen dann die Frauen? (Oder Männer die eben zu Hause die Kinder passen?)
Mein Prius ist sicher kein Statussymbol. Aber er fährt mehr als 25000 km im Jahr. Damit bin ich hier nicht alleine. Mit Carsharing? Und was mache ich mit meinem Hund, der regelmäßig mitfährt? Was mit meinen regelmäßig das Auto vollkotzenden Kindern? Carsharing? Du freust dich sicher über den süßlichen Geruch.
In 30 Jahren sieht alles sicher ganz anders aus. Aber derzeit ist ein E-Auto, so toll und Sinnvoll ich die finde, nicht für jeden geeignet. Ein PlugIn hingegen, mitsamt einem NICHT DI, mitsammt einem extrem sparsamen Motor, OHNE unnötige Turbos, der passt derzeit perfekt in mein Profil.
In 5 Jahren kann alles anders aussehen. Derzeit aber nicht. Das ist nicht merkwürdig, das ist einfach nur real.
Und es ist doch so, wenn mein Auto 50 km rein elektrsich schafft. Dann komme ich genau zur Arbeit und kann dort laden. Alle Touren hier in der Umgebung schaffe ich damit eh. Fahre ich mal weiter, dann habe ich nen sparsamen Hybriden dabei. (Die Technik ist ja eh drin)
Dadurch benötige ich keinen 100 kW Akku, wiege nicht mehr wie ein 100 kW Akku habenden Wagen, verbrauche aber nur noch extrem wenig Sprit. (Mal durchgerechnet, irgendas um 1 Liter auf 100 km übers Jahr gerechnet)
Was ist daran DERZEIT merkwürdig?
Moin
Björn
Gar nichts, Du hast das ja alles korrekt beschrieben und die richtigen Schlüsse gezogen. Es kommt eben immer darauf an, ein für das eigene Nutzungsprofil passendes Fahrzeug zu finden. Beziehungsweise sein gesamtes Mobilitätsverhalten zu optimieren, und das wird auf dem Land anders gehen als in der Stadt.
Allerdings hast Du derzeit noch ein Problem, einen Plugin-Hybriden ohne Direkteinspritzung zu bekommen. Vor allem einen, der tatsächlich 50 echte Kilometer elektrisch schafft. Wobei: Wenn Du damit 95 Prozent Deiner Fahrten abdecken kannst, dürfte es besser sein, ein vollelektrisches Fahrzeug zu nehmen, um keinen Verbrenner und keinen Tank mitzuschleppen, und dann für 5 Prozent der Fahrten was zu mieten, sofern möglich.
Matthias
Moin
Toyotas Attkinson ist kein DI. So schwer ist das also nicht. Vermutlich ist die Technik nur wieder zu einfach für andere Hersteller.
Die 50 echten km sind da eher das Problem. Leider. Der Japaner entwickelt halt hauptsächlich für sich und den Ami. Europa ist so oder so nur ein Nischenmarkt. Und in Japan sind maximal 50 km sehr viel, in den USA fährt man eh extrem, entweder nur um den Block, oder eben 1000 km am Stück zum Kaffee bei den Eltern und dann wieder zurück.
Für mich wäre es nicht besser einen vollelektrischen zu nehmen. (Preislich kann man da eh raus lassen, Akku kostet einfach noch irre Geld) Ich fahre viel unterhalb deiner benannten 50 km am Tag, aber ebensoviel weite Strecken, wo ich mit 50 km auch nicht hin komme. Leider komme ich dann auch nicht mit den derzeit bezahlbaren gut 200 km (optimal) eines Leaf oder Renault aus.
Aber das gilt für mich. Wenn ich nur die Kurzstrecken abfangen könnte, das würde meinen Realbenzinverbrauch ja schon um gut einen Liter senken, da ich mir die ganzen Kaltstarts sparen könnte.
Das bedeutet nicht das ich gegen e-Autos bin. Wer in der STadt wohnt, und natürlich Lademöglichkeiten hat (Oh je, ja auch die gibt es, bevor wieder einige hier von den Millionen im 6. Stockohneeigenenparkplatzbewohnern schreiben) der wäre vermutlich schon heute mit einem E-Wagen, auch als Eigentum, gut beraten. (Carsharing ist in der Stadt definitiv eine gute Sache) Fürs Land, oder eben eine sehr unterschiedliche Nutzung was die Fahrstrecken angeht ist der E-Wagen heute noch nicht für jeden geeignet, geschweige denn erschwinglich. Das kann, und ich denke wird, sich aber in Zukunft dramatisch ändern.
Moin
Björn
Moin
Björn
Mal so ein Gedanke zum Mobilitaetsverhalten. Ich fahre heute noch einen BMW M3 und mit dem kann ich:
- unter 8:30 Minuten auf der Nordschleife (Hobbyfahrer)
- 1000km in Urlaub fahren
- Familie mitnehmen inklusive dem Hund
- zur Arbeit pendeln, einkaufen und andere Kurzstrecken unter 50km (was 90% aller Fahrten ausmacht)
Faktisch eine eierlegende Wollmilchsau. Kofferraum und Sitze sind meistens leer, auf dem Ring stoeren sie, viel zu schwer und scheiss Fahrwerk. In Zukunft sieht es vielleicht so aus:
Lotus Elise
- immer noch unter 9 Minuten auf der Nordschleife aber viel mehr Spass
- Semislicks
- Ausraeumen, auf <1000 kg
eAuto (Kleinwagen, 100km Reichweite genuegt)
- Familie mitnehmen inklusive dem Hund
- zur Arbeit pendeln, einkaufen und andere Kurzstrecken unter 50km (was 90% aller Fahrten ausmacht)
Car Sharing
- grosse Einkaeufe
- laengere Fahrten
Zug / Flugzeug + Leihwagen
- 1000 km in den Urlaub
Benzinautos gibt es immer noch. Aber die meisten Fahrten koennten problemlos elektrisch erfolgen. Das waere doch ein cooles Model.
Ja klar! Multimodale Mobilität. Umparken im Kopf. Genau das ist die Zukunft. Einfach flexibler sein.
(klappt aber auch eher für Leute in der Stadt, wo Infrastruktur vorhanden ist)
Matthias
Zitat:
@kartoffel911 schrieb am 21. April 2017 um 10:25:09 Uhr:
Lotus Elise
- Ausraeumen, auf <1000 kg
😕 Meine wiegt ab Werk schon nur 784 kg.
Zitat:
@kartoffel911 schrieb am 21. April 2017 um 10:25:09 Uhr:
Ich fahre heute noch einen BMW M3 und mit dem kann ich:
- unter 8:30 Minuten auf der Nordschleife (Hobbyfahrer)
- 1000km in Urlaub fahren
Ein Mann, der mit einer Tankfüllung 1.000km weit kommt?
Ich kann 1.200 km bieten. Noch. Werde mich extrem ungewöhnen müssen mit dem Ioniq electric.
Matthias