Frankreich treibt den Ausbau von Erdgas nach deutschem Vorbild voran

Der französische Staat, die Gaz de France, Total und Carrefour sowie Renault Trucks, Renault und PSA wollen endlich Erdgas als Kraftstoff in Frankreich bis 2010 zum Erfolg führen...

Auch in Frankreich gibt es das Henne- Ei-Problem: "ohne Fahrzeuge keine Tankstellen und ohne Tankstellen keine Fahrzeuge". Dagegen soll - dem Beispiel Deutschland folgend - etwas getan werden: Das am 4. Juli 2005 in Paris vom französischen Industrieminister Francois Loss und den Gründungsmitgliedern der AFGNV (Association Francaise pour le Gaz Naturel Véhicules) unterzeichnete Protokoll hat deshalb zum Ziel diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Die beteiligten Fahrzeughersteller verpflichten sich in den nächsten Jahren neue Erdgasfahrzeuge auf den Markt zu bringen und die beiden Kraftstoffverteiler Carrefour und Total für die nötigen öffentlichen Tankstellen zu sorgen:

+ Carrefour beginnt noch Ende dieses Jahr mit einem Test an den Tankstellen zweier seiner Groß-Supermärkte im Großraum Toulouse
+ Total wird in den nächsten 2 Jahren an mindestens 20 bis 30 seiner Tankstellen Erdgas als Kraftstoff anbieten

Darüber hinaus wird Gaz de France sein eigens dafür entwickeltes Heimbetankungssystem in den nächsten Tagen auf den Markt bringen. Der französische Staat wird hingegen den Gebrauch des neuen Kraftstoffes mit mehreren Maßnahmen unterstützen.

Steuerliche Maßnahmen werden die Mehrkosten decken
Während der Pressekonferenz dieses 3. (nach den beiden in 1994 und 1999 unterzeichneten Protokollen), auf die nächsten 5 Jahre ausgerichteten Protokolls, haben alle Beteiligten darauf hingewiesen, dass diese Initiative sich in die Diversifizierung der Energieressourcen und der Reduktion der Klimagase einreihen soll. Für eine Platzierung in der breiten Öffentlichkeit sind jedoch der finanzielle Anreiz wie auch das Umweltinteresse entscheidend. Die bisher angekündigten Hilfen sind: eine Einkommenssteuerermäßigung von 1.525 € (auch für Flüssiggas und Hybridfahrzeuge), die auf 2.300 wächst, wenn gleichzeitig ein Fahrzeug verschrottet wird, das vor 1992 erstmals zugelassen wurde, eine Mineralölsteuerermäßigung auf den Kraftstoff Erdgas, die Möglichkeit für Unternehmen die verbleibende Steuer vom Staat rückerstattet zu bekommen, eine Befreiung von der Steuer für sogenannte "voiture de société" = als 2-Sitzer genutzte Flottenfahrzeuge und eine Amortisation der Anschaffungskosten der Fahrzeuge für Unternehmen innerhalb der ersten 12 Monate nach deren Kauf.

Bis 2010 soll der Status des Kraftstoffes Erdgas soweit verbessert werden, dass er für jeden Käufer attraktiv ist und flächendeckend angeboten werden kann.

Die quantitativen Ziele bis 2010 sind:
+ den Fahrzeugbestand der heutigen 1.600 Erdgasbusse zu verdoppeln,
+ den Fahrzeugbestand der heutigen
300 Erdgas-Müllfahrzeugen zu verdreifachen,
+ einen Fahrzeugbestand von 100.000 Erdgas - Kraftfahrzeugen (5.500 sind es aktuell) zu erreichen und
+ 300 öffentlich zugängliche Erdgastankstellen (zusätzlich zu den heutigen 100 privaten Betriebshoftankstellen) zu bauen.
Quellen AFGNV,

38 Antworten

Zitat:

Original geschrieben von berggeist03


Wo hat man in der DDR die Gasanlagen herbekommen? Westimporte? Oder eigene russische Technik ab Werk?

Wenn Wolga-Taxis auf Gas unterwegs waren: wie ists mit den GAZ-LKW liefen die auch auf Gas? Oder sind in der DDR nur die UAZ und IFA gelaufen (daran erinner ich mich noch)?

Hi,

mit LPG ist man schon vor dem Krieg gefahren. Es gab da "Treibgasanlagen" von Solex. Insbesondere in der Nachkriegszeit waren sie auch im Osten verbreitet. Neulich wurde mal bei ebay ein Oktavia Kombi aus den 60er Jahren mit einer eingetragenen Solex-Anlage versteigert.

In den 80er Jahren hat man vor allem Wolga-Taxen umgerüstet, erkennbar an einem roten Punkt an der Scheibe. Die Gasflasche wurde im Kofferraum montiert, es durften wegen Mehrgewicht nur max. 3 Fahrgäste transportiert werden. Allerdings hat man sehr schnell festgestellt, daß die Flüssiggasproduktion der DDR gar nicht ausreicht, alle zu versorgen ...

Weiterhin gab es Versuche, den W50 mit Erdgas zu betreiben. Es bleib aber wohl bei Versuchsmustern und Einzelstücken.

In Kriegszeiten hat man auch komprimiertes Stadtgas als Kraftstoff verwendet.

Gruß
Stefan

weiß den jemand schon, was in frankreich das Kg CNG Kostet, ist das wieder eutschland der spitzenreiter??? wie ja auch im benzin

Zitat:

Original geschrieben von veccar1816v


@daimler4ever
Was erzählst du den da für´n Mist? Das glaubst du so doch nicht wirklich, oder?

dann nenn bitte einen vernünftigen, nachvollziehbar anderen grund, warum nur erdgas, und nicht auch lpg gleichermaßen, gefördert wird.

daß die mineralölgesellschaften und energieversorger in D erhebliche parteispenden machen, und diverse land- und bundestagsabgeordnete ohne erwartung von gegenleistungen bezahlen, steht ja wohl ausser frage. da laknn man in diversen veröffentlichungen nachlesen.

wieviele "arbeitgeber" hast du, die dich bezahlen, und keine gegenleistung von dir erwarten?

ganz einfach, schau mal hier:
BMU
Oh je, jetzt geht die Diskussion wieder los 🙂

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deine unwissenheit überrascht mich doch etwas.

so heißt es dort, der co2-ausstoss von flüssiggas sei grösser.

mag sein, aber das zeug (lpg) wird so oder so abgefackelt, daher kommen KEINE zusätzlichen belastungen für die umwelt zustande, wenn es statt auf der ölbohrinsel oder in der raffinerie, in einem auto "verheizt" wird.

die "unwissenheit" der politker ist in schon vorher von mir erwähnten gründen zu suchen.

Zitat:

mag sein, aber das zeug (lpg) wird so oder so abgefackelt, daher kommen KEINE zusätzlichen belastungen für die umwelt zustande, wenn es statt auf der ölbohrinsel oder in der raffinerie, in einem auto "verheizt" wird.

Soweit schon Richtig, die Umweltbilanz wird aber leicht schlechter, dadurch dass LPG noch von der Förderstelle oder Raffinerie zum Kunden gefahren werden muß. CNG-Leitungen liegen

so oder so

(um deine Worte aufzugreifen) in jeder Straße und muß nur abgezwackt werden.

Schöne Grüße

das bezog sich auch auf den von erdgasdaimler geposteten link, wo ja stehen sollte, warum die förderung unterschiedlich ist.

die haben einfach falsche vorraussetzungen genommen(mehr CO2), die garnicht der realität entsprechen, da das gas eh verbrannt wird.

insofern ist der link sinnlos, bzw. begründet eben nicht die unterschiedliche behandlung.

einzig die unwissenheit und verwirrtheit unserer regierung wird da klar, es sei denn, ich hab recht und die sind alle zum grossteil bestochen beworden.

Zitat:

Original geschrieben von daimler4ever


insofern ist der link sinnlos, bzw. begründet eben nicht die unterschiedliche behandlung.

Tach auch !

Tja, wenn du dir das alles mal richtig durchgelesen hättest 😉 was
in den PDFs steht u.a. :

"Der Verband der Flüssiggashandels geht davon aus das die bei einer echten Markteinführung von Flüssiggas als Kraftstoff notwendigen Mengen nur durch eine Umsteuerung der bisher in der chemischen Industrie stofflich genutzten Mengen verfügbar gemacht werden können."

Was bedeutet das nun:

-Flüssiggas in Mengen (nicht als Abfallprodukt) und dann auch noch billig - > wirds nicht geben können. CO2 hin oder her...

Erdgas gibts es dagegen vorerst in Mengen (eventuel in Zukunft zusätzlich mit Biogas)

Sofern die Wasserstoff/Brennstoffzellentechnik in KFZs tatsächlich eingesetzt werden soll, könnte der Energielieferant ebenfalls zunächst das Erdgas sein,. Vermutlich wird man dann die CNG-Tanke auch dafür benutzten wollen.

Es ist klar das die Energielieferanten (Erdgas) diesen Kuchen gern für sich haben wollen. Mich wundert nur das die Mineralölindustrie da nicht gegensteuert. Aber eventuell sieht man noch nicht, bzw. kommt wohl noch.

cu

JAG-4

Zitat:

Original geschrieben von JAG-4


Was bedeutet das nun:

-Flüssiggas in Mengen (nicht als Abfallprodukt) und dann auch noch billig - > wirds nicht geben können.

Das bezweifle ich einfach mal:

A)Was ist billig?

Alles was unter dem Dieselpreis liegt ist langfristig doch ok.

Diesel hat sich auch nur deshalb durchgesetzt weil es 10-20 Cent günstiger ist.

B) Die Frage ist ab welcher Menge ist Flüssiggas kein Abfallprodukt mehr?

Es werden nie alle PKW mit Flüssiggas fahren. Wenn in D 10% der Autos damit fahren (wie in Holland) sollte man noch mit dem Abfallprodukt-Flüssiggas fahren können, oder?

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