Fragen zum Gebrauchtkauf: 220 CDI, 150 tkm
Hallo Forum!
Habe die letzten Wochen damit verbracht mich in die Thematik W211 einzulesen und habe nun ein paar Fragen dazu. Ich will mir nächste Woche einen gebrauchten W211 220CDI Automatik, Mopf Bj. 03/2007 kaufen. Das Fahrzeug hat ca. 150k km und aktuell zwei Fahrzeughalter. Das Fahrzeug wird/ist immer über Winter abgemeldet und steht in einer Garage.
Mit welcher Inspektion ist als nächstes zu rechnen, mit welchen Kosten ohne größere Probleme und wie bekomme ich das am Fahrzeug angezeigt? Letztes Frühjahr wurde beim TÜV gebrochene Hinterachsfedern festgestellt und getauscht. Mein letzter Benz waren /8 und W123. Beruflich hatte ich eine Zeitlang mit W124, W126 und W201 zu tun.
Was ist Eure Meinung zum Thema: Probefahrt. Gleich zu einer Werkstatt und das Auto auf die Hebebühne nehmen und checken? Wenn ja, was kostet so was?
Ich wollte per ELM327 und Torque während der Probefahrt die Fehler auslesen, auch wenn ich weiß, dass jeder durchschnittlich begabte das ebenso tun und die Fehler löschen kann.
Gibt es Dinge bezüglich Schaltung, Lenkung, Motorgeräusche auf die sich "lohnt" besonders zu achten? Kann ich als "versierter" Laie eine defekte Vorderachse überhaupt erkennen?
Danke schon mal für Eure Antworten.
Algarvio
Beste Antwort im Thema
Die vorderen wären mühseliger zu tauschen gewesen! 😉
Bei Privatverkauf gibt es keine Gewährleistung, hab mir das Angebot jetzt angesehen. Da muss schon ein wenig was nach unten gehen, guter Zustand hin oder her.
Übrigens hat der Wandler ab MOPF mit großer Wahrscheinlichkeit eine Ölablassschraube. Und die weiter vorn angemerkten Rücklichter sind so ziemlich das letzte, was kaputtgeht (sind Longlife-Lämpchen, alle gemeinsam auf einer Platine aufgelötet um Wackelkontakten vorzubeugen -- genial!).
Das 5G-Automatikgetriebe ist an sich robust und für 400.000 km gut, allerdings geht die "Elektroplatine" mit den Drehzahlsensoren schon mal kaputt, meist ruckt es dann beim Schalten. Zum Glück nicht das teuerste Teil. Ein Ölwechsel alle 60-80.000 km ist sehr zu empfehlen, kann man auch nachholen. Manchmal ist auch die Führungshülse, eine Art Tunnelrohr für die elektrischen Anschlüsse undicht, dann kann das Getriebeöl bis zum Steuergerät vordringen und dieses mit Kriechströmen "irritieren". Auch keine große Geschichte.
Auch die Injektoren halten nicht ewig, meist aber schon gegen 300.000 km. Defekte können hier durchaus recht kritisch sein!
Ansonsten alles was man haben ... von ausgeschlagener Kardanwelle (Hardyscheiben, Mittellager, Längenausgleich), defekten Motorlagern (die Gummidinger, auf denen der Motor liegt), blinde Scheinwerfer (von innen trüb und blinder Reflektor, da hilft nur austauschen) ... es gilt ganz allgemein: was nicht da ist kann nicht kaputtgehen.
42 Antworten
Zitat:
@Otako schrieb am 13. Januar 2018 um 10:56:58 Uhr:
Carly liest bei mir 34 von 60 möglichen Steuergeräten aus. Also die App kann schon einiges.
Geht das nur mit dem Carly Adapter oder mit jedem ELM327 Adapter?
cu termi0815
Es ist keine Elegance-Ausstattung, das ist die Classic-Variante (günstigste Ausstattung). Da es ein Privatkauf ist, würde ich einen Gebrauchtwagencheck machen lassen (bei einer Prüforganisation) oder (meiner Meinung nach noch besser) bei der Werkstatt MEINES Vertrauens. Den nächsten Service kannst Du im Bordcomputer über die Lenkradbedientasten anzeigen lassen (das ist ein Buchstabe mit Angabe der KM wann der fällig ist), den Umfang der anstehenden Arbeiten steht dann in der Bedienungsanleitung bzw. dem Serviceheft.
Zitat:
@Algarvio schrieb am 13. Januar 2018 um 10:17:32 Uhr:
Zitat:
@termi0815 schrieb am 13. Jan. 2018 um 08:20:14 Uhr:
denn eine handgerührte 211er Diesel-Nacktschnecke hat ein extrem hohes Standuhrpotential.
Was meinst du damit? Ich glaube ich habe es verstanden: Schalter!
Ja genau, einen handgeschalteten 211er mt Nullaustattung.
Zitat:
@Algarvio schrieb am 13. Januar 2018 um 10:17:32 Uhr:
Es ist der hier.
Das ist ja schon mal kein Handschalter. Aber auch kein Elegance, sondern ein Classic. Memorysitze hat er auch nicht. Und da er von Privat ohne Gewährleistung verkauft wird, ist diesmal der DAT Wert der Zielpreis, mit einem kleinen Aufschlag für AHK, Heckdeckelfernschließung, Parktronic und Sitzheizung. Also sollte am Ende eine 6 vorne stehen.
cu termi0815
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@termi0815
Also wenn ich mir den Markt auf ebay Kleinanzeigen, Autoscout und Mobile anschaue, dann sehe ich keine Fahrzeuge von Privat und gepflegt die auch nur annähernd dieses Preisniveau besitzen. Wie soll ich denn da eine 6 hinbekommen?
Zitat:
@Algarvio schrieb am 13. Januar 2018 um 19:56:22 Uhr:
Wie soll ich denn da eine 6 hinbekommen?
Indem du im das sagst.😁
Wie schon gesagt ich habe nie über DAT bezahlt, wen er nicht will, einfach warten.
Hier wird immer getan, als ob man "Nacktschnecken" nicht kaufen könnte. Tatsächlich ist eine E-Klasse immer leidlich ausgestattet. Und so manches Extra fehlt einem nicht, wenn er es noch nie hatte ... (bzw. sind sie zu nichts nütze wie Memorysitze, wenn man immer selber fährt).
Wichtig ist, dass der Wagen gut läuft, kalt wie warm gut schaltet und nicht übermäßig klapperig wirkt. Selbst wenn er perfekt wirkt und eine fachkundige Werkstatt dies bestätigt kann es ein Jahr später schon wieder ganz anders sein! Ein hohes Überraschungspotenzial ist älteren Gebrauchtfahrzeugen mitgegeben und der Rest ist Glück.
Ein paar Tausender Reserve sollte man bei einem Mercedes immer im Talon haben, besonders die Automatik kann -- wenn's blöd läuft -- schon schmerzhaft teure Reparaturen verlangen.
Verschleiß ist nunmal normal. Der 211er neigt gegen 200.000 km allgemein zu Geräuschen an der Vorderachse, nicht alles ist ganz billig zu beheben (Federlenker, Zugstreben), Federbrüche kommen auch schon mal vor. Der kleine CDI ist eine gute Wahl, Probleme sind eher Einzelfall als die Regel, hohe Laufleistungen bei guter Wartung möglich. Rost ist beim 211er spätestens ab der MOPF (Modellpflege) kein Thema mehr.
Wichtig ist eine glaubwürdige Laufstrecke, sehr viele CDIs sind angeblich "gedreht".
Beim Kauf einen kompletten Service, einen Getriebe- und Differenzialölwechsel vereinbaren und gut ist's. Gewährleistung besteht ja wohl.
Zitat:
@Austro-Diesel schrieb am 13. Jan. 2018 um 19:14:09 Uhr:
Federbrüche kommen auch schon mal vor
Puuh, da hätte ich dann Glück, die HA Federn wurden beim TÜV 2017 getauscht.
Die vorderen wären mühseliger zu tauschen gewesen! 😉
Bei Privatverkauf gibt es keine Gewährleistung, hab mir das Angebot jetzt angesehen. Da muss schon ein wenig was nach unten gehen, guter Zustand hin oder her.
Übrigens hat der Wandler ab MOPF mit großer Wahrscheinlichkeit eine Ölablassschraube. Und die weiter vorn angemerkten Rücklichter sind so ziemlich das letzte, was kaputtgeht (sind Longlife-Lämpchen, alle gemeinsam auf einer Platine aufgelötet um Wackelkontakten vorzubeugen -- genial!).
Das 5G-Automatikgetriebe ist an sich robust und für 400.000 km gut, allerdings geht die "Elektroplatine" mit den Drehzahlsensoren schon mal kaputt, meist ruckt es dann beim Schalten. Zum Glück nicht das teuerste Teil. Ein Ölwechsel alle 60-80.000 km ist sehr zu empfehlen, kann man auch nachholen. Manchmal ist auch die Führungshülse, eine Art Tunnelrohr für die elektrischen Anschlüsse undicht, dann kann das Getriebeöl bis zum Steuergerät vordringen und dieses mit Kriechströmen "irritieren". Auch keine große Geschichte.
Auch die Injektoren halten nicht ewig, meist aber schon gegen 300.000 km. Defekte können hier durchaus recht kritisch sein!
Ansonsten alles was man haben ... von ausgeschlagener Kardanwelle (Hardyscheiben, Mittellager, Längenausgleich), defekten Motorlagern (die Gummidinger, auf denen der Motor liegt), blinde Scheinwerfer (von innen trüb und blinder Reflektor, da hilft nur austauschen) ... es gilt ganz allgemein: was nicht da ist kann nicht kaputtgehen.
Zitat:
@Austro-Diesel schrieb am 13. Jan. 2018 um 19:22:26 Uhr:
... es gilt ganz allgemein: was nicht da ist kann nicht kaputtgehen.
Ich finde die Ausstattung bis auf das fehlende Comand für mich okay. Da muß ich schauen was ich da nachrüsten kann; siehe China Böller.
Das Thema hat sich nach einem (weiteren) Anruf heute Mittag erledigt:
- Das Fahrzeug verfügt nur über Reifen für den Sommerbetrieb und ist somit nicht fahrbereit. Der Verkäufer ist bereit mich bei der Auswahl meiner neuer Reifen zu helfen und ein wenig preislich nachzugeben. Dafür musste ich eine Woche lang schreiben und nach haken um zu erfahren, dass es Sommerreifen sind!
- Der letzte Service, im Serviceheft, ist mehr als 5 (fünf) Jahre zurück. Das ist für Suchparamter in den Portalen "checkheftgepflegt" inakzeptabel. Ein Freund konnte ein Mercedes e-Serviceheft lediglich bis 2010 nachweisen.
Ich fühle mich vom Verkäufer mit seiner Salami-Informtionspolitik gelinde gesagt unter-informiert.
@termi Beim ersten lesen "... Diesel-Nacktschnecke" fand ich das unangebracht, aber Du hast Recht, das Auto hat mir zu Anfang gut gefallen aber die Ausstattung ist mau und dafür viel zu teuer.
Und als letzter Punkt ist ein fehlendes Comand, welches ich von Anfang an wollte, doch nicht so leicht zu ersetzen: China Radio und mit weiteren Kosten versehen.
Nein, jetzt wird es ein anderes Fahrzeug. Danke Euch allen für Eure Zeit mir zu helfen.
PS: Auch der Tipp mit DAT werde ich ich mehr berücksichtigen.
Nimm's nicht schwer. Und du wirst wenige perfekt Markenwerkstatt-gepflegte und 10 Jahre alte Autos finden. Achte auch auf das Deutsch der Angebote. Bei diesem hier war schon nicht alles "glatt". Die Welt ist voller bauernschlauer Anbieter, die ihre Phantasiezahlen in die Portale schreiben ... 😉
Moin,
tja wieder ein Anbieter, der nicht verkaufen muss. Ich finde daran ist auch nichts verwerflich. Ich kann mir lebhaft vorstellen, wer sich auf so ein Inserat alles meldet.
Da darf man sich nicht wundern, wenn wortkarg reagiert wird. Will ich ernsthaft einen Wagen kaufen ruf ich da an und stelle in Ruhe alle meine Fragen.
Winterreifen auf Felge gibt es gebraucht ab 200€, dass sollte nun wirklich kein Ausschlußkriterium sein. Und Werksnavi ist allenfalls „nice to have“, ich finde die Bedienung umständlich, nutze dafür das IPhone.
Viel Erfolg bei der weiteren Suche.
Grüße Christian
Zitat:
@Christian_HH schrieb am 15. Januar 2018 um 11:32:04 Uhr:
... Ich kann mir lebhaft vorstellen, wer sich auf so ein Inserat alles meldet.
Da darf man sich nicht wundern, wenn wortkarg reagiert wird. Will ich ernsthaft einen Wagen kaufen ruf ich da an und stelle in Ruhe alle meine Fragen.Winterreifen auf Felge gibt es gebraucht ab 200€, dass sollte nun wirklich kein Ausschlußkriterium sein. Und Werksnavi ist allenfalls „nice to have“, ich finde die Bedienung umständlich, nutze dafür das IPhone.
Hallo Christian,
ich hatte vor mehr als einer Woche den ersten Kontakt mit dem Anbieter. Basisdaten abgefragt, mit einen Eindruck vom Verkäufer verschafft... Bei diesem Gespräch bat ich um: Service-Heft und die Angabe zu den montierten Reifen. Ich wurde hin gehalten und eine Woche verging. So war das! Da standen keine Pseudo-Käufer Schlange, mit "isch gebb dia".
Bei einem hohen Preis erwarte ich trotz allem ein fahrbereites Fahrzeug, ansonsten muss sich das im Preis widerspiegeln. Ich bin geschäftlich viel unterwegs und wäre mit der bahn angereist, da kann ich nicht noch Spielchen mit Reifen erledigen. "Zu Hause" ist das etwas anderes, da kann man sich entsprechend vorbereiten.
Na ja, Wintereifen 200,-, ein Android Navi 300,- ... da sind wir dann schnell bei 500,- Euro und mehr. Und wie es maxtester so schön formulierte, ist es eine "Nacktschnecke". Mir ist der Appetit vergangen und ich bin bereits am weiter suchen.