Frage zu Golf 2 Metallplättchen Bremsklötze
Hey...Ich möchte am Wochenende die Bremsklötze bei meinem Golf 2 wechseln...Habe gesehen, dass dort so Metallplätchen sind...Wie werden die montiert??Habt ihr vielleicht Bilder???Ich habe bei den alten geguckt, aber rechts sitzen die anders als links und das kann ja eigentlich nicht sein oder?!
Die eine Seite der Plättchen ist ja flach und die andere Seite so 90grad gebogen also wie so ne Kante
16 Antworten
Hallo
Die Einbaulage der Federbleche ist an und für sich logisch und es gibt nur eine sinnvolle Einbaulage.
Falsch aufgesetzt passt der Belag nicht auf den Träger und die Lasche falsch positioniert kann man denn Belag nicht bis zur Bremscheibe schieben und bekommt den Sattel nicht zusammen. Aber in meiner Praxis habe ich schon gesehen das jemand einfach die Laschen abgezwickt hat und im Internet gibts Bilder wo jemand den Belagträger und Faustsattel "passend" ausgeflext hat (Glaube dass war auf Vortex bei einem Golf Cabrio).
Wenn man etwas clever und/oder praktiker ist muss man nicht mal jemanden finden der die Teile ranhält.
Der Arbeitsablauf ist in etwa so das man das untere Federblech auflegt dann den äusseren Bremsbelag schräg aufsetzt damit das Federblech niederhält dann das obere Blech einlegt und den Belag oben reinschwenkt dann schiebt man denn Belag innerhalb der Gleitnut bis zur Bremsscheibe worauf man bequem denn innern Belag aufsetzen kann und bis zur Bremsscheibe schiebt, dann checkt nochmal die Federblechlage und schwenkt das Satteloberteil zurück und schraubt fest, dann legt man die Beläge an checkt nochmal ob die Federblechlaschen zentriert zur Bremsscheibe stehen falls nein prüft man ob die Federblechenden korrekt sitzen und nimmt man eine Spitzzange und prüft ob das Federblech "schwimmt" oder "klemmt".
Beim Rückschwenken und aufsetzen des Oberteils muss man etwas aufpassen sonst verbiegt man sich das Federblech der äussere Belag hat meist eine Spreizfeder die verhindert dass man das Federblech bei der Montage verschiebt oder verbiegt weil die Tampen vom Federblech das Satteloberteil zwangszentrieren.
Aus meiner Sicht ist der Belagwechsel relativ Prozesssicher selbst Amateure kommen nur dann zum Ziel wenn die Teile korrekt montiert sind. Wenn Profi/Amateuer natürlich mit dem Hammer und Sichel (Flex) arbeiten dann kann alles passend gemacht werden 😉
Die Federbleche sind absichtlich einen Tick zu gross will sagen zu "lang".
Feststoffpasten gehören nur sparsam eingestzt auf die Führung, das Federblech hat leichte Hubbel auf dennen die Bremsbeläge und die Sattelfaust gleiten.
Der Trick des Federblech ist dass es eben nicht leicht gleitet sondern bei jeder Bremsung wenn die Beläge zusammengdrückt werden dann drückt man die Belag-Träger auf das Blech und nehmen dann das Blech mit bis die überstehenden äusseren Federblechenden anliegen. In der Mitte zwischen den Belägen bekommt das Federblech einen kleinen Bauch der Federkraft zum aufspreizen der Beläge "Speichert" die überstehende Lasche steht dann innen am Fausattel an und verstärkt denn Federdruck.
Daher ist Feststoffpaste nur auf der Unterseite des Führungsprismas sinnvoll wird also vor der Federblechmontage appliziert und das Federblech danach draufgesteckt.
Andererseits wenn man Paste auf das Federblech klatscht dann wird das in die Taschen zwischen den Hubbeln gearbeitet und damit wird irgendwann das geschmierte Federblech wie mal geplant funktionieren. Wenn es Geräusche macht dann kommen aber "Profis" und hauen noch mehr Feststoffpaste zum Ruhigstellen drauf....
Alufeststoffpaste hat weniger Temperaturreserve als Kupfer, Nickel oder Kermikpaste.
Kupferpaste darf eigentlich eh nicht auf die Bremse und speziel bei Autos mit ABS ist Kupfer und Nickel unbedingt zu vermeiden aber es gibt speziele "neutrale" Kupferpaste auch für Bremsanwendungen von OKS, Klüber, Würth, Molykote, Tunap,,,,.
Der Vorteil von Kupferpaste ist das es die optimale Geräusch und Schmierstoffkombination für Bremsen ist und im Langzeitverhalten stabil bleibt wo andere Feststoffe austrocknen und dass man mit Kupferpaste mit wenig Herstellungskosten genau dass oder mehr erreicht was mit Keramikpaste nur teuer erzielt werden kann.
Seit etwa 2008 sind alle "normalen" Kupferpasten ohne Bleizusatz und damit chemisch und elektrisch aggresiver als die Altpasten womit Bremstaugliche Kupferpasten vermutlich so teuer werden wie Keramikpasten.
Es gibt einige Autohersteller und Bremsenhersteller die noch nie Kupferpasste zugelassen haben und auch immer wieder deren Anwendung untersagen (und es im Beipackzettel oft in FETTSCHRIFFT gedruckt haben) trotzdem scheint Kupferpaste immer noch das übliche Mittel zu sein und dass ist auch gut so als KFZ Mechaniker freue ich mich über jeden der Kupferpaste draufschmiert am besten noch das billigste Zeug und Fett und Dick auf die Gummistaubschutzmanschetten der Bremskolben.
Optimale Methode den Umsatz mit Reperatur und/oder Verkauf von Bremsätteln anzukurbeln. Speziel bei Alusätteln, die sind oft unrettbar korrodiert und ein Fall für EPAY wo jeder Schrott verkauft werden kann.
Bis auf einige "Spielverderber"wie VW oder Porsche halten sich die meisten Autohersteller mit der Kupferpastenverdammniss zurück schliesslich hat man damit weniger Teile-Umsatz und auch weniger Werkstättenauslastung. Bei VW war dei Kupferpastenverdamniss wohl nötig weil man als VW Mechaniker eh schon mehr als genug Probleme abzuarbeiten hat. Bei Porsche mit nun fast 25 Jahre angwandert 100% Alusattelausrüstungsqoute war das problem dass man den Kunden die mit Kupferpaste versauten Sättel oft noch während der Garantiezeit meist nach der ersten Winterperiode ersetzen musste. Bei BMW, Daimler & Co sind Alusättel bis heute nur bei den Spitzenmodellen in der Anwendung und die mit Kupferpaste versauten Gummiteile halten meist 2-3 Winterperioden danach sind die Autos aus der grantie und das Problem ist dass der meist dann Zweitbesutzer, beim Ersthandkunden wird man da etwas Kulanz zugstehen und auf einen Bremsattel der um 25€ in der Herstellung kostet grösszügige 25% Rabatt geben. Kunde ist happy und zahlt für etwas dass ohne Kupferpaste wahrscheinlich erst Jahre später eingetroffen wäre.
Um es nochmal einfach zu sagen wer Kupferpaste dosiert also sehr sparsam anwenden will soll dann nachsehen ob genau die Kupferpaste definitiv für Anwendung an der Bremse zugelassen ist (Beim Hersteller Datenblatt anfordern die Verkäufer wissen oft nicht was Sache ist geschweige denn das Kupferpasten in der Sorte Billigwein aus Aldi und Rotwein aus Edellagen gekauft werden kann. Beide enthalten Alkahol und machen bei Übderdosis blau beim Fusselwein hat man am nächsten Tag einen Kater beim Edelstoff wacht man am nächsten Tag toppfit auf).
Ich habe an einigen Gölfen die Werksbelagbestückung erneuert und nie war ab Werk Paste auf den Federblechen verwendet worden die haben das komplett trocken montiert (Geizkrägen?) oder einen unsichtbaren Gleitfilm appliziert, bei Girling Sätteln und Audi gabs mal weisse Pastenrückstände die nach meiner Einschätzung von Keramikpaste stammten sah eher aus wie Makra Kerabrake als das Textar Ceratec, könnte auch Alupaste gewesen sein. Wir hatten halt viele Makra Produkte weil der Herr Kraft einen Teil seiner Autos bei uns warten/reparieren lässt und der gerne Feedback aus der Praxis hat. (und zwar ungeschminkt und am besten Monate bevor es die anderen Anwender betrifft)
Natürlich brauch ich bei einem 100% Neuteil das in einem Produktionsprozess optimiert ist keine Paste während es bei einem gelaufenen/verschlissenen Teil mit einer unbekannten Güte der Zuliefererteile wohl nötig ist. Das macht man dann präventiv drauf weil man lieber in 90% der Fällen unötig die Paste draufklatsch als in 10% der Fälle nach der Probefahrt den Sattel nochmal abbauen und Paste appliziern muss. Die Paste kostet pro Auto nur wenige Cent und der Kunde bezahlt mir nicht das ich wegen Geräuschen stundenlang rumdoktore der will einfach neue Beläge und Ruhe im Kartoon und wenns geht manchmal mit Teilen die man eigentlich am besten in die Mülltonne tritt.
Grüsse
Hallo
schriftliche Arbeitsanweissung aus Etzhold, die Piktograme sind zwar stark vereinfacht aber aus meiner Sicht verständlich.
Wenn nicht, nochmal das Bild von Frosch619 ansehen un vergleichen.
www.motor-talk.de/.../...an-bremsbelaegen-gefahr-bei-abs-t2453711.html
Grüsse