Florett K54 heult vermutlich Tachoantrieb

Kreidler

Hallo,
Florett K54 Eiertank fährt einwandfrei, macht aber vorne ein Geräusch (heulendes Geräusch - klingt wie wenn ein LKW vom Gas geht und in eine Ortschaft einfährt).
Nach wenigen KM ist vorne "alles" kalt aber Tachoantrieb ist handwarm.
Vielleicht ist zu wenig Fett drin.
Wenn das Mokick auf dem Hauptständer steht lässt sich das Vorderrad frei ohne Widerstand drehen und dreht einige Umdrehungen weiter bis zum Stillstand, ohne Geräusche.

Auch noch Frage zum richtigen Einbau, wie wird die schmale Mutter angezogen? Wie wird verhindert, dass der Tachoantrieb sich mitdrehen würde (würde ihn die Tachowelle nicht halten). Tacho funktioniert einwandfrei.

Danke und beste Grüße Peter

Vorderrad von vorne fotografiert
26 Antworten

Moin Moin !

Zitat:

Was ist hinter dem Tachoantrieb, in Richtung Nabe? Noch ne Mutter oder eine Hülse?

Richtig, davon hängt das nämlich ab. Wenn sich der Antrieb über eine Hülse gegen das Radlager innen abstützen kann, dann kann man den auch festschrauben.

mfG Volker

So sieht's aus! Aber anscheinend isses nimmer so wichtig.

Guten Abend, ich hatte nun Zeit, den Tachoantrieb zu reinigen und einzubauen. Leider habe ich vergessen Bilder zu machen. Testweise habe ich die schmale Mutter leicht angezogen und ja, es wurde der Drehwiderstand etwas höher, also wieder rückgängig. Der Tachoantrieb hat nun minimal Spiel und ist geschmiert wieder eingebaut.
Rad lässt sich einwandfrei drehen.

Bei der Probefahrt war aber das Geräusch wieder da und ich drehte gleich um. Erst jetzt fiel mir auf, dass das Rad sobald man draufsitzt am Kotflügel streift.
Bei meinen 80 kg geht es gerade so, aber sobald man Bergab fährt oder bremst streift es. Bei meinen 80 kg staucht sich die Federung beim draufsitzen um 2 cm.
Zur Dramatisierung für die Fotos habe ich einen 120 kg Mann platznehmen lassen.
Reifen ist 2 3/4 - 17 45D mit 2 bar gefüllt.

Beste Grüße Peter

Img-20240624
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+2

Das Rad/der Reifen schleift auf beiden Seiten? Ist das die originale Größe? Wie viel Spiel ist da in der Lagerung des Rades, bzw. in der Schwingenlagerung?

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Moin Moin !

Wenn ich das richtig erkenne, ist da rechts jede Menge aufgerostet, das muss erstmal in Ordnung gebracht werden. Die Reifengrösse ist richtig, das sollte so passen.
Wie sieht das denn links und rechts aus? Ich meine mich zu entsinnen, dass du mittels der flachen Muttern das Rad axial verschieben kannst und so den Abstand zum Kotflügel einstellen.

Zitat:

Bremsenseite habe ich keine schmale Mutter aber die Bundmutter lässt sich "richtig fest" anziehen

Komischerweise sehe ich die sehr deutlich im vorletzten Bild!

MfG Volker

Guten Abend,
richtig, da stand ich auf dem Schlauch, natürlich ist in Fahrtrichtung rechts auch eine schmale Mutter.
Ich habe nochmal das Rad weggeschraubt und festgestellt, dass der Reifen 78 mm breit ist aber der Kotflügel an der schmalsten Stelle nur 75 mm. Insgesamt ist es beidseitig verdammt eng. Wenn man beide Bundmuttern anzieht, zieht man den "Rahmen" zusätzlich noch zusammen.
Ich habe jetzt die nach innen gebördelten Stellen vom Kotflügel etwas nach außen gedrückt, etwa 2 mm.
Zusätzlich habe ich je 2 Scheiben zwischen gelegt, damit der Rahmen beim festschrauben nicht noch enger gezogen wird.
Ob das nun ausreicht, wird sich zeigen, wenn ich bei nächster Gelegenheit wieder jemand schwereren Probe sitzen lasse.
Warum das alles so eng beschaffen ist, weiß ich nicht.

Sind 2 cm Stauchung der vorderen Gabel normal wenn sich jemand mit 80 kg drauf sitzt?

Danke und Beste Grüße Peter

Rad ist gerade weg
So ist es jetzt
So ist es jetzt

Moin Moin !

Zitat:

Wenn man beide Bundmuttern anzieht, zieht man den "Rahmen" zusätzlich noch zusammen.

Genau das sollen ja die schmalen Muttern verhindern!

Jetzt habe ich mal eine andere Frage, im ersten Beitrag schreibst du "Mokick", aber die Gabel ist nicht vom Mokick, sondern vom damaligen "Kleinkraftrad" , also der unbegrenzten Version. Kleinkraftrad in Anführungsstrichen, weil seit etlichen Jahren der Begriff für die Fzge definiert ist, was damals eben Mokicks und Mopeds waren. (Jetzt gibt es die Fzge gar nicht mehr, was zu unglaublichen Zuständen u.a. bei der Zulassung führt, man hat diese Gruppe von Fzgen, die es nur in beiden Teilen D und Ö sowie der Schweiz gab, schlichtweg vergessen !!! ). Was hast du denn genau für ein Modell (Typschild) und welches BJ.?

MfG Volker

Hallo Volker,
ja, dass man für 50 ccm und etwas mehr als 50 kmh Zulassungspflicht und TÜV Pflicht hat, ist mMn völliger Blödsinn und Willkür. (Simsons genießen die Sonderregelung). Ich würde mir so ein BRD Moped das das muss auch nicht kaufen, obwohl ich den A habe.

Diese Florett ist tatsächlich die Mokick Version 1963 50 ccm 3 Gang 40 km/h Papiere und Rahmen/Typenschild.
Kann sein, dass da mal ein Vorbesitzer Teile wild kombiniert hat, sowas weiß man nie. Papiere sind die ersten original Kreidler.

Die schmale Mutter bestimmt aber auch das Spiel vom Tachoantrieb zwischen Nabe und Rahmen. Deshalb habe ich die Scheiben ergänzt.

Moin Moin !

Zitat:

ja, dass man für 50 ccm und etwas mehr als 50 kmh Zulassungspflicht und TÜV Pflicht hat, ist mMn völliger Blödsinn und Willkür

Nee, das geht völlig in Ordnung, wir reden hier schliesslich von Fzgen, die bereits ab 16 Jahren gefahren werden dürfen und die zuletzt um die 100 km/h liefen! Die Unfallzahlen waren damals irrsinnig hoch, die Versicherungsprämien unbezahlbar für Schüler wie mich, die konnten sich nur gut verdienende Lehrlinge oder Kinder reicher Eltern leisten.

Zitat:

Simsons genießen die Sonderregelung

Stimmt nicht, das gilt nur für Fzge, die vor der Wiedervereinigung gebaut wurden und auch nur, wenn diese mit höchstens 60 km/h angegeben sind. Es gab in der DDR auch sogenannte "Kleinkrafträder" (Sperber).

Zitat:

Kann sein, dass da mal ein Vorbesitzer Teile wild kombiniert hat, sowas weiß man nie

War früher völlig normal , gerade bei Kreidler passte alles zusammen. Normalerweise wurden die uralten Mopeds und Mokicks immer mit den Teilen geschlachteter KKR frisiert, KKR waren nach 3-4 Jahren nichts mehr wert und wurden ausgeschlachtet und verschrottet. Mein Gedanke war, da die Gabel nicht original ist, ob diese nun komplett vom KKR stammt (was zu vermuten ist) , oder jemand nur die Federbeine gegen die Stossdämpfer des KKR getauscht hat. (Wobei ich nicht weiss , ob das passt, aber ich vermute es ).

Möglicherweise wurde dafür die Gabel eines Mopeds oder Mortorrades von 61 oder früher genommen und in diese die Schwinge und Stossdämpfer vom etwas neueren KKR gesteckt, bis 61 hatten Motorrad und Moped noch einen um 2 Zoll grösseren Reifendurchmesser , aber nur 2,5 Zoll Breite. Da bin ich mir nicht sicher, ob bei diesen Modellen der Platz zwischen den Schutzblechen kleiner war. Ich hatte selber eine solche 61er, aber da hatte ich damals die Gabel gegen eine Tele getauscht und auf 17 Zoll Felgen mit 160er Bremse umgerüstet. Das sich die Schwingen vorne je nach Reifengrösse unterscheiden, habe ich erst vor wenigen Jahren gemerkt........ Bei der Gabel bin ich da aber nicht sicher , weil wohl die Schwingen deshalb geändert wurden, um die Gabel nicht ändern zu müssen und trotzdem nicht einen unpassenden Luftspalt zwischen Reifendecke und Schutzblech zu bekommen. Deshalb sind hinten auch kürzere Stossdämpfer drin, als Folge liegt die Florett Baureihe ab 62 wesentlich tiefer.

MfG Volker

Hallo Volker,
so tief in dem Thema bin ich nicht drin. Aber dann stimmt es, 100 kmh sind inakzeptabel ohne (kleinen) Motorradführerschein. Ich glaube so schnelle Kandidaten waren auch die wassergekühlten 50 ccm Zündapps.

Wie schnell die "offene" Version der 63 Florett ist, weiß ich jetzt nicht aber die "Super" mit 4 Gängen und ich glaube 4 PS ist für mich optisch zu meinem Mokick nicht zu unterscheiden.
Das klingt plausibel, dass bei meiner einiges von ähnlichen verbaut ist und es deshalb so knapp vorne ist mit dem 2,75" Reifen, wenn es auch Floretts mit schmaleren Reifen gab.

Mit so einem kleinen Zweirad hätte ich keine Lust auf HU Pflicht.
Das ist mittlerweile n Batzen Geld, bis alle meine Fahrzeuge wieder neue HU haben. Zumindest bei Oldtimern sollte das kurze 2-Jahres Intervall verlängert werden, so wie in unseren Nachbarländern!

Beste Grüße Peter

Moin Moin !

So , nun habe ich auch mal an einer Kreidler K54 geschraubt, die stand hier seit letztem Jahr ohne Gabel auf meiner Bühne........................

Und nachdem ich die Gabel eingebaut hatte (die musste ich mit neuen Bälgen versehen) , musste ich noch ein neues Lenkschloss bestellen, ich las Schauergeschichten von in Gold aufzuwiegenden Flora Schlössern, fand aber einen Anbieter, der exakt diese als billigste Nachbauten im Prgramm hatte, da schlug ich gleich 3-fach zu........
dann stellte ich fest,nachdem der Einbau gut klappte und ich es sogar geschaft hatte, das alte mit nur einem abgebrochenen Bohrer ohne Rahmenbeschädigung auszubohren, dass die Gabel gar keine Öffnung für den Schlosszapfen hatte! Es muss also in grauer Vorzeit mal Kreidler ohne Lenkschloss gegeben haben, mir ist noch nie eine begegnet. Also ein passendes Loch gebohrt, und schon konnte ich mich über ein wieder funktionierendes Lenkschloss freuen.

Um das Teil endlich von der Bühne zu kriegen , wollte ich dann noch schnell das Vorderrad einbauen..........
Also mal gesehen , was ich damals so alles ausgebaut hatte. Der Vorbesitzer hatte das Gerät "restauriert" , in der Tat war frische Farbe in nicht ganz richtigem Farbton überall drauf, und es war so gearbeitet worden, wie der Ahnungslose Besitzer sich das vorstellt und glaubt, jeder Lackierer ist ein Betrüger, der mit 2 Stunden Arbeit im Monat seine Yacht im Hafen von St.Tropez finanziert. Wers nicht glaubt, dem sei hier nochmal ,gesagt: Durch das blosse Überduschen mit Farbe verschwinden keine Beulen , Dellen und unsaubere Schweissnähte an eingerissenen und verzogenen Blechteilen. Die Arbeit beim Lackieren ist nicht das Aufbringen der Farbe, sondern die Vorarbeiten! Auch sonst war alles, was irgend möglich war, falsch zusammengebaut. ( Die geniale Mechanik des Kupplungszuges hat schon vor 50 Jahren so mancher nicht verstanden. Die Schaltung beim Panhard PL 17 funktioniert ähnlich, ein Bekannter, dem ich das zeigte, sagte damals_: "Das sind ja keine Bowdenzüge, sondern Hüllendrücker!" )
Auch einen Tachoantrieb fand ich! Allerdings steckte noch ein Rest der abgebrochenen Tachowelle drin.
glücklicherweise soviel, dass ich diesen mit dem Schweissbrenner erhitzen konnte, und dann wieder mit Rostlöser abschrecken. nach ca. 1,5 Stunden hatte ich den draussen, das ganze gereinigt und gefettet.
Um dann festzustellen, dass der gar nicht passte! Der war im Übrigen aus ALU mit einer Abstützhülse, alles aus einem Guss! In meiner Kramkiste fand ich den nächsten Antrieb, der machte einen guten Eindruck und war auch der richtige, das war dann die Version wie hier in den Bildern gezeigt. Aber auch hier steckte ein Rest Tachowelle drin, nur war da kaum ein Rankommen, nach etlichen Versuchen mit Erhitzen und Anbohren gab ich auf, weil ich keine Idee hatte, wie ich das viereckige Loch für den Antrieb nach dem Ausbohren da reinbekommen sollte. Trotz längerer Suche fand ich in meiner bestimmt nicht armseligen Bohrersammlung einfach keinen viereckigen Bohrer.

Dann fiel mir ein ,dass ich ja etliche ausgebaute Räder in meiner Teilelager stehen hatte, vielleicht war da ja..... glück gehabt. Gleich das erste Vorderrad war ein Volltreffer! Völlig gammelig und mindestens genauso vollkommen original!
also mit viel Rostlöser und Muskelkraft das ganze auseinandergebaut, und jetzt weiss ich , dass es nicht nur (mindestens) 2 unterschiedliche Tachoantriebe gibt (es muss also auch mindestens 2 unterschiedliche Radnaben geben), sondern vor allem auch, wie jetzt genau der Antrieb des TE aufgebaut ist.
Der Antrieb wurde dann auch gereinigt und geschmiert, alles schien perfekt, nur noch die Blechzungen gerichtet....... und weg waren diese. Mein Schutzgasgerät ist zur Zeit an meinem anderen Wohnsitz, also das ganze vertagt, und einfach den Antrieb erstmal eingebaut, um das Ding von der Bühne zu bekommen, weil ich die für andere Motorräder dringend brauche. nun lässt sich das teil ja ohne Lneker schlecht bewegen , also den Lenker eingebaut , in der Lenkerverkleidung sitzt der Tacho, den neu bebirnt und die Welle... äh , stimmt, die gabs nie. Bevor ich die nun versuchte , zu bestellen, ein paar Tage später erstmal den Teilefundus gesichtet , der sich so mal die letzten 10-20 jahre angesammelt hatte.
Ha, da ist doch eine Tachowelle...und an einem Ende ein perfekter Antrieb.......... Man kann ja auch mal Glück haben! Also zum Moppett , um jetzt endgültig Nägel mit Köpfen zu machen, aber dann dachte ich mir, bevor ich da jetzt wieder das rad ausbaue und den tachoantrieb tausche, dann mache ich nur noch einmal diese Aktion, dann sehen ich gleich nach der Bremse und ziehe vor allem neue Reifen auf , denn bei den alten guckt schon die Luft raus. 23 Zoll habe ich natürlich nicht da , also im I.Net geforscht und gezaudert und überlegt, und dann doch die teuren Weisswandreifen bestellt.
Also steht das vermaledeite Ding immer noch auf der Bühne!
Aber ich kann jetzt sagen, wie der Aufbau so ganz original ist!!!!!
Alsooooo: Es gibt tatsächlich eine Stützhülse ! Und die ist so lang, dass zwischen dem Blech des Antriebes mit den Zungen und der Nabe etwa 2 mm Platz bleiben!
https://www.motor-talk.de/.../img-20240624-i210969753.html
Hier ist deutlich zu sehen, dass die Stützhülse fehlt! Der schmale helle Ring zwischen dem Aluantrieb und der Nabe ist dieses Blech mit den 2 Zungen , und das liegt hier an der Nabe an! Fällt dem Schrauber erst nicht auf, weil ja das Blech mit der Nabe mitdreht, aber beim Anziehen der schmalen Mutter klemmt das Blech dann am feststehenden Alugehäuse des Antriebes.
Es müsste also ein deutlicher Spalt zwischen diesem Blech und der Nabe zu sehen sein. Im Original wurde dieser mit einem Schaumstoffring abgedichtet, der aber nach über 60 Jahren zwischen den Fingern zerbröselt.
Was mir noch aufgefallen ist und ich nicht mehr wusste (möglicherweise habe ich es nie gewusst) Die flache Mutter auf der Tachantriebsseite ist nochmal deutlich flacher als die flache Mutter auf der Bremsseite! Wenn man das jetzt zusammenschraubt, kann man beide Muttern fest anziehen , der Tachoantrieb bleibt dabei fest , aber dreht völlig frei , und man braucht schon leichten Druck, um die Achse zwischen die Aufnahmen der Schwinge zu bekommen, d.h. beim Anziehen der Achsmuttern zieht sich die Schwinge kein bischen zusammen!
Wenn es von Interesse ist , kann ich die Länge der Stützhülse mal ausmessen.
die hatte ich absolut nicht mehr auf dem Schirm , vermutlich haben die schon vor 50 jahren die Vorbesitzer meiner damalgen Kreidler die weggelassen und den Antrieb frei drehbar gelassen , weil ein Problem immer die abbrechenden Zungen waren. Und wenn die Hälfte der Zunge fehlt , und oft war auch davon nur noch eine da, dann muss man eben den Antrieb näher an die Nabe bekommen, also weg mit der Hülse.
mfG Volker

Toller Beitrag, @schreyhalz !
Dafür ein Danke!

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