Fliegende Fäuste im Stau

20. Oktober 2005

HILFSEINSATZ IM SCHNEECHAOS

Fliegende Fäuste im Stau

Wenn im Winter nichts mehr geht und Tausende Autofahrer auf der Autobahn festsitzen, dann rücken die Rettungsdienste mit heißen Getränken und Decken aus.

SPIEGEL ONLINE: Herr Leitner, welcher Stau war der Schlimmste in Ihrer Karriere als Rot-Kreuz-Helfer?

Leitner: Das war ein Stau auf der Autobahn A8 hier in Bayern, zur Grenze Richtung Salzburg, in der Nacht vom 3. auf den 4. Februar 2005. Da ging mehr als einen Tag lang gar nichts mehr, auf einer Länge von 30 Kilometern stauten sich die Autos wegen des starken Schneefalls. Es hat gestürmt wie am Nordpol.

...

SPIEGEL ONLINE: Als Autofahrer sieht man eigentlich nie den Beginn des Staus, in dem man steht. Verraten Sie uns doch mal: Gibt es einen Anfang? Und wer steht dort?

Leitner: Das sind im Winter meist Lkw aus südlichen Ländern, die mit Sommerreifen durchfahren und an der ersten verschneiten Steigung hängen bleiben und sich quer stellen. Und dann geht nichts mehr. Da können die Autos dahinter noch so gut mit Winterreifen und Schneeketten ausgerüstet sein, das nützt gar nichts.

SPIEGEL ONLINE: Die sind dann sicher gut gelaunt, wenn vor ihnen ein Laster aus Italien quer steht...

Leitner: Da liegen die Nerven schnell blank. Die weiter hinten, die sind ja unwissend, die wissen gar nicht, was überhaupt los ist. Aber die ganz vorne, die sehen ja den Schuldigen. Da gibt es schon mal handgreifliche Auseinandersetzungen. Deswegen ist auch schnell die Autobahnpolizei da, um die Situation zu schlichten. Das THW versucht dann, die Lkw den Hang hinauf zu schleppen. Und das dauert oft sehr viele Stunden.

...

Nachtrag von mir: Während das THW vorne die liegengebliebenen LKWs freischleppt, fahren hinten immer weiter die bekloppten LKW-Fahrer alle Spuren zu und bleiben auch hängen (selbst im Bayern-TV gesehen) (der zuständige THW-Mann war kurz davor, die LKW-Fahrer zu lynchen ...

Forderung von mir: Die Polizei soll die LKW-Fahrer nicht vor den wütenden PKW-Fahrern schützen, sondern sie vorab – präventiv - daran hindern, die Autobahnen bei Schnee zu blockieren – dann gibt’s auch keinen Ärger mit PKW-Fahrern, die im Winter mit Winterreifen unterwegs sind

10 Antworten

Ich hatte es ja in einem anderen Thread schonmal gesagt, ich bin dafür dass jeder ausländische LKW am Grenzübergang zu überprüfen ist.
Im Winter besonders ob auch das Fahrzeug Wintertauglich ist. Wenn nicht, sollte die Einreise untersagt werden.

Ich habe fast jedes Jahr auf meinem Heimweg mit dem Auto einen massiven Stau an der Saalburg (falls hier jemand die Strecke kennt).
LKW`s versuchen den Berg mit Sommerreifen zu erklimmen und bleiben stecken. Das geht bis zu einer Vollsperrung.
Hinzu kommt dannnoch, dass die Fahrbahndecke unter den Reifen zufriert und man dann selbst mit Winterreifen fast nicht mehr vom Fleck kommt.

Die geschlossene Strassedecke durch Schneefall ist nicht so das Probelm, solange Winterreifen aufgezogen wurden, aber leider wird dies meist zu spät gemacht und dann heist es wieder die Autofahrer wurden vom Schnee überrascht. Und das ende November.

Deshalb bin ich für Winterreifenpflicht und verstärkte Kontrollen an den Grenzübergängen für LKW`s.

Gruss
Ken

Bei LKWs ist die Winterreifenpflicht wohl am nötigsten. Immerhin schaffen nur die es, gleich zwei Fahrbahnen für sehr lange Zeit zu blockieren.

Müsste man das dann nicht mit der geforderten Gesetzesänderung forcieren können? Man bräuchte höchstens noch einen Paragraphen, der Kontrollen und Fahrverbot VOR den kritischen verschneiten Abschnitten erlaubt.

Zitat:

ich bin dafür dass jeder ausländische LKW am Grenzübergang zu überprüfen ist.

Oh ja! Besonders der Ostblock-Schrott ohne Bremsen, überladen und mit abgefahrenen Reifen.

Seltsamerweise wird sowas immer erst am Weinsberger Kreuz entdeckt, wenn diese rollenden Zeitbomben schon halb durch D gefahren sind.

Zitat:

Original geschrieben von kensmith


Ich habe fast jedes Jahr auf meinem Heimweg mit dem Auto einen massiven Stau an der Saalburg (falls hier jemand die Strecke kennt).

fahr doch übern feldberg oder köperner tälchen 😉

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@ ThaFUBU,

das sage ich mir jedes mal auch.
Das Ding ist nur, dass es meist nur beim ersten richtgien Schneefall der Fall ist.
Ich komme dann aus FFM in Richtung Usingen gefahren. Halt die Saalburg hoch. Und kurz nach der ersten Kurve (linkskurve), also ca. 100m steht alles.

Da dort aber auch Gegenverkehr kommt und die Fahrbahn zugeschneit ist, ist es äusserst schwierig zu wenden und über das Köpperner TZal oder Feldberg/Schmitten zu fahren.

Letztes Jahr war es ein LKW mit Sommerreifen. Ich habe für die ca. 500m von der Kurve bis zur Kuppe knappe 2,5std. gebaraucht. Kurz nach mir wurde die Saalburg voll gesperrt.
Das Jahr davor war es ein Unfall mit mehreren Fahrzeugen.
Die kamen noch nicht mal richtig dazu die geschrotteten Autos wegzuräumen.

Gruss
Ken

ja sowas hasse ich auch, mitten in der kurve gehts auch nen stück durch den wald richtung lochmühle, aber selbst ohne schnee würd ich da nicht ohne allrad fahren ;-)

Zitat:

Original geschrieben von kensmith


Ich hatte es ja in einem anderen Thread schonmal gesagt, ich bin dafür dass jeder ausländische LKW am Grenzübergang zu überprüfen ist.

Genau so sehe ich das auch, denn eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied.

Was bringte es uns, wenn alle deutschen Fahrzeuge zum TÜV müssen, um die Sicherheit auf unseren Straßen zu gewährleisten und ausländische Fahrzeuge ohne Prüfung durch Deutschland fahren dürfen.

Zitat:

Original geschrieben von Gurgeler



Oh ja! Besonders der Ostblock-Schrott ohne Bremsen, überladen und mit abgefahrenen Reifen.
Seltsamerweise wird sowas immer erst am Weinsberger Kreuz entdeckt, wenn diese rollenden Zeitbomben schon halb durch D gefahren sind.

hihi in welcher zeit lebst du denn?

Heutzutage fahren die aus dem Osten fast alle nagelneue Trucks und Auflieger. Den Schrott auf der Bahn lenken heut die Deutschen, die in einer Spedition sitzen die grade von den "grossen" verschuckt wird und mit letzter kraft versucht wettbewerbstauglich zu bleiben. Ein Ricö aus Polen der vor der Eu erweiterung noch mit 15 Jahre alten Actrosen zu uns kam fährt heute die Scania R Reihe mit allem Zubehör oder gleich den Longliner.
(gib die Begriffe in eine Suchmaschine ein wenn du nichts damit anfangen kannst)

Und es gibt genug deutsche die keine Winterreifen drauf haben. also hackt nicht alle auf dem Italiener rum. Ich bekomme im Schnitt jeden zweiten Winter neue Reifen. Und zwar ganz normale Mehrbereichsreifen. Einen Winter geht es gut und den Nächsten wenn das Profil weniger ist und evtl. schon nachgeschnitten wurde, bin ich auch unter den ersten, wenn ich nicht rechtzeitg rausfahre.

Bedenken sollte man auch dass LKW generell sehr viel weniger Traktion haben. Ein PKW hat etwa 50% seines Gewichts auf der Antriebsachse, ein LKW je nach Beladung nicht mal 20%. Da verteilt sich das auf im Schnitt 4-5 Achsen wovon gerade 1 angetrieben ist. Hatte selbst auf regennasser Strasse schonmal Probleme mit einer Steigung.

Mittlerweile siehts wirklich so aus dass die dt. meist die älteren Karren fahren müssen. Der grösste Ostblockschrott mit sichtbaren Mängeln bleibt schon an der Grenze hängen.

Gruß Meik

Ich Denke mal es geht nicht darum auf irgendwelche anderen Länder rumzhacken oder die schlecht zu machen.
Sicherlich sind auch genug Deutsche dabei, die keine passenden Reifen drauf haben und gerade bei einem LKW kostet der Reifenwechsel ein paar Euros mehr, als beim PKW.
Aber es wurde ja bereits gesagt, die deutschen LKW`s ünterliegen dem TÜV und dem vorgeschriebenen Bremsentest.
Welches andere Land schreibt solche Prüfunugen noch vor?
Mag ja sein, dass die LKW-Fahrer aus anderen Ländern neuere und modernere Zugmaschinen fahren, aber heist das auch gleich, dass die technisch in Ordnung sind? Ich sage mal nein, zumindest dann nicht, wenn sie keiner technischen Pflichtprüfung unterliegen, wie bei uns.
Man sieht doch immer wieder, wieviele ausländische LKW`s von der Polizei stillgelegt werden, weil die Bremsen komplett runter sind oder andere technische Defekte vorliegen.
Ich habe in meiner Lehre oft genug erlebt, dass die Polizei die Auflieger und Anhänger aus den Ostblockländern in die Werkstatt haben schleppen müssen, weil die Bremsen null funktioniert haben.
Von daher halte ich es für absolut korrekt, wenn alle LKW`s an den jeweiligen Grenzübergängen auf die Verkehrsicherheit hin überprüft werden. Dazu zählen dann auc passende Bereifung.

Sehr oft mag ja die Zugmaschine nagelneu sein, aber was ist mit dem Anhänger?

Gruss
Ken

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