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Firmenwagen und zugrunde liegendes Leasingmodell

Themenstarteram 2. August 2017 um 19:46

Hi,

ich bekomme bald einen Firmenwagen und habe inzwischen auch die Rahmenbedingungen dafür erfahren. Um ehrlich zu sein hatte ich das so nicht erwartet was die Frage aufgeworfen hat ob das Modell "normal" ist, bzw. ob es überhaupt ein "normales" Modell bei Firmenwagen gibt.

Kurz zu meiner Situation: Es ist so, dass die Firma das Auto für 3 Jahre least mit der Option für mich als Fahrer das Auto nach 3 Jahren zu 25% des Listenpreis aus dem Leasingvertrag rauszukaufen. Hier ist die Rate zwar (deutlich) höher, aber sofern man das Auto danach privat nutzen möchte oder aber es nur kauft und wieder verkauft zu deutlich mehr als 25% steht jedem frei... Nun ist es aber so, dass neben der eigentlichen Leasingrate fürs Auto eben sämtliche Betriebskosten (Kraftstoff, Wartung, Steuer, Versicherung) auf mich umgelegt werden. D.h. ich habe eine erwartete jährliche KM-Leistung genannt auf deren Basis Kraftstoff und Wartung hoch gerechnet wurden. Diese Beträge plus Steuer und Versicherung auf den Monat umgerechnet werden auf die Leasingrate aufgeschlagen und von diesem Betrag wiederum der Zuschuss durch die Firma abgezogen. Das was übrig bleibt soll dann von meinem Bruttogehalt abgezogen werden.

Wo hier jetzt die 1%-Versteuerung ins Spiel kommt ist mir ehrlich gesagt nicht transparent. Bevor ich aber meine Erwartungen an ein Leasingmodell nenne vielleicht erst mal die Chance an euch zu sagen wie das in euren Firmen so gehandhabt wird, bzw. welche Erfahrung ihr gemacht habt.

Danke im Voraus.

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23 Antworten

Wenn wir über einen reinen Gehaltsverzicht sprechen und direkt das Brutto um 800€ gekürzt wird ohne eine entsprechend aufgelistete Zuzahlung, ja, das wäre eher "dämlich" ;-)

Wir sprechen hier ja aber nicht über einen Verzicht, sondern über eine Zuzahlung/Eigenbeteiligung oder wie auch immer, die so auch ausgewiesen wird.

@snegel: Habe meinen Beitrag geschrieben, als dein Post noch nicht da stand.

Der TE hat ja selbst geschrieben, dass sein Brutto-Gehalt gekürzt wird, und darauf habe ich mich bezogen.

Also alles in Ordnung! :)

Themenstarteram 3. August 2017 um 10:44

Zitat:

@snegel schrieb am 3. August 2017 um 09:39:12 Uhr:

Wenn wir über einen reinen Gehaltsverzicht sprechen und direkt das Brutto um 800€ gekürzt wird ohne eine entsprechend aufgelistete Zuzahlung, ja, das wäre eher "dämlich" ;-)

Wir sprechen hier ja aber nicht über einen Verzicht, sondern über eine Zuzahlung/Eigenbeteiligung oder wie auch immer, die so auch ausgewiesen wird.

Sorry, ich bekomm noch keinen Griff ans Thema. Offensichtlich seid ihr da deutlich tiefer in der Materie als ich und vieles ist für euch selbstverständlich.

Mein Modell ist genau wie oben beschrieben, dass der entsprechende Betrag (ungeachtet welches Auto, wie hoch die Leasingrate und die Betriebkosten sind) am Ende von meinem Bruttogehalt abgezogen werden sollen. Bzw. wird hier von Lohnverzicht gesprochen was nach meinem Verständnis ja nix anderes ist.

Kann mir jetzt bitte noch einmal jemand erklären warum dieses Modell dämlich ist? Dass es sich so anfühlt finde ich auch, kann es aber eben nicht erklären.

Und mein zweiter Punkt: Das eher gängigere Leasing-/Firmenwagenmodell wäre doch, dass man als Arbeitgeber einen Betrag X genannt bekommt der für die Leasingrate als Rahmen gilt und alles andere übernimmt die Firma (Kraftstoff, Versicherung, Überführung, Steuer, Wartung). "Mein" Modell scheint doch eher die Ausnahme zu sein, richtig?

Für die meisten Arbeitnehmer ist der Firmenwagen eben ein Nebenprodukt, weil der AG sowieso ein Fahrzeug für Firmenfahrten angeschafft hat. Alle Kosten trägt dann der AG, und der Arbeitnehmer versteuert seinen Anteil.

Der Sinn deines Modells steht und fällt mit der Höhe des Zuschusses, den dein AG zu leisten bereit ist.

Themenstarteram 3. August 2017 um 11:13

Grundsätzlich habe ich zwei Modelle wie am Anfang mal geschrieben - entweder mit Kaufoption nach 3 Jahren zu 25% LP oder ohne.

Ich bekomme ca. 550€ Zuschuss seitens des AG. Habe beim Leasingauto erst mal nach "oben" ins Regal gegriffen und mir ein Auto für 630€, bzw. 950€ (mit Kaufoption) monatliche Leasingrate konfiguriert. Mit den Betriebskosten steigt dieser Betrag aber auf knapp 950€, bzw. 1250€ monatlich an. Und die Differenz aus diesen Kosten und dem AG Zuschuss wäre eben der beschriebene Lohnverzicht.

Bei der Kaufoption in meinem Fall glaube ich nicht, dass es sich lohnt, weil man über drei Jahre ca. 11500€ mehr bezahlt, dass Auto nach 3 Jahren aber nicht mit einem plus zum Rückkaufwert (25% des LP) von 11500€ wiederverkauft. Bei einem LP von sagen wir 60k€ könnte ich das Auto für 15k kaufen, müsste es aber für min. 26500k verkaufen um ne schwarze Null zuschreiben. Da wäre der einzige Anreiz wenn man überlegt das Auto im Anschluss auch privat weiter nutzen zu wollen weil man z.B. ohnehin immer 2 Autos braucht und so alle 3 Jahre das Zweitauto "ersetzen" kann.

Na, und was passiert wenn du nach zwei Jahren die Firma verlässt?

 

Zudem müsstest du die Differenz versteuern wenn dir dein Arbeitgeber ein Auto im Wert von 25k für 15k verkauft...

am 3. August 2017 um 12:21

Ich als Unbewanderter schlage folgende Interpretation vor:

Die Firma stellt das Fahrzeug an sich. Die Leasingrate 630 € wird mit 550 € bezuschusst, d.h. du zahlst 80 € von deinem Gehalt Brutto zu bzw. reduzierst dein Brutto um diese Summe. Dann kommt die 1% Regelung + Entfernungspauschale.

Die eigentlichen Betriebskosten bestreitest du ausschließlich aus deinem Netto, so meine Lesart.

Insgesamt klingt das alles ziemlich merkwürdig. Vorteilhaft kann das nur sein, wenn du wirklich exakt eines der verfügbaren Fahrzeuge fahren willst und die Kostenrechnung nach Besteuerung (auch der Entfernung!) und der evtl. Zuschüsse günstiger ausfällt als die Leasingrate des gleichen Fahrzeugs am freien Markt als Privatperson.

Anders ist es, wenn auch die Betriebskosten über die Firma abgerechnet werden und damit letztlich von deinem Brutto abfließen. Das kann die Rechnung positiv beeinflussen. Wenn ich so drüber nachdenke wäre das irgendwie auch der plausiblere Weg und es bleibt die Anomalie der Kaufoption...derart lesen sich ja auch die ersten Antworten.

Steht es dir eigentlich frei, diese 550,- für ein Leasing mit Wartungspaket zu nehmen?

Ich sage mal so, wir kennen die Regeln nicht genau. Ich würde mal 2 Fahrzeug aussuchen, eines für zb. 28.000,- Euro Listenpreis und eines für 50.000,-. Und damit zum Ansprechpartner, damit die dir ausrechnen, wie dein Gehalt dann aussieht.

Und wenn es sich nicht rechnet würde ich eher verzichten und eine Gehaltserhöhung fordern.

Unterm Strich ist das Modell doch gar nicht so "undurchsichtig", es ist halt nur kein klassisches Firmenwagenmodell, sondern Firmenwagenleasing durch Gehaltsumwandlung.

Er hat eine Full-Service-Leasingrate für eine bestimmte maximale Laufleistung (gibt es in diversen Firmen), die halt nur gegenüber dem Arbeitnehmer etwas "zu" dezidiert aufgedröselt ist (die einzelnen Bestandteile interessieren eigentlich keinen).

Als Ausgleich für die dienstliche Nutzung beteiligt sich der Arbeitgeber durch seinen Anteil.

Etwas merkwürdig ist nur die Kaufoption... aber auch da dürf e sich das rechnen. Die 320 Euro Mehrkosten pro Monat sind brutto, je nach Steuersatz müsste ich am Ende im genannten Beispiel des TE rund 21-22 TEU erlösen, um einen "Gewinn" zu erzielen...

Für den Arbeitgeber dürfte das Modell auch ein paar Vorteile haben... insbesondere kann die recht hohe Leasingrate den ein oder anderen abschrecken, zu kündigen. Bei laufendem Vertrag könnte das echt teuer werden....

Daneben tippe ich, dass die Kaufoption für die Gewährleistung interessant ist. Erwirbt die Firma den Wagen selber, muss sie ihn doch mit Gewährleistung verkaufen. Wenn mein Käufer aber diejenige Person ist, die den Wagen alleine in den letzten drei Jahren gefahren ist....könnte das bei Streit nicht positiv sein (für das Unternehmen)?

In unserer Firma (>10.000 Mitarbeitern) gibt es keine klassischen Firmenwagenmodelle, nur Leasing durch Gehaltsumwandlung. Interessant wird das, wie bereits jemand schrieb bei wenigen Entfernungskilometern und vielen privaten KM. Und auch der TE scheint nicht viele dienstliche Fahrten zu haben...

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