ForumFinanzierung
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Finanzierung
  5. Finanzierung in der Ausbildung so machbar?

Finanzierung in der Ausbildung so machbar?

Themenstarteram 9. Mai 2021 um 0:30

Hallo zusammen,

habe eine Idee im Kopf und wollte gerade hier im Finanzierungs-Forum mal nachfragen, was ihr von meinem Vorhaben haltet. Vorab möchte ich nochmal deutlich darauf hinweisen, dass es hier ausschließlich um das Finanzieren geht und nicht um die Tatsache, dass die Azubi-Jahre keine Herrenjahre sind, dass man sich sowas vor zehn Jahren nicht erlauben durfte usw. - Es geht quasi einzig und allein um die finanzielle Situation.

Fangen wir mal an: Ich liebäugle gerade mit einem Fahrzeug. Dieses Fahrzeug kostet ~28.500€ und ist ein halbes Jahr alt. Meine aktuelle Situation sieht folgendermaßen aus: Ich wohne bei meinen Eltern und habe auch erstmal nicht vor, aus dem Haus auszuziehen (auch nicht während der geplanten Dauer der Finanzierung). Einen Job übe ich derzeit nicht aus, habe ein Ersparnis, was für die Anzahlung reicht. Die Anzahlung wären 7.000€, wobei man dies höher ansetzen kann, wenn man möchte. Monatlich wären dann 300€ für 36 Monate fällig. Die Schlussrate beläuft sich auf 12.000€ für die 37. Rate.

Ich fange erst im August mit einem Job (Ausbildung) im öffentlichen Dienst an und werde jeweils im ersten Jahr 1.150€, im zweiten 1.250€ und im dritten 1.350€ verdienen. Da habe ich mir eigentlich überlegt, dass andere Leute, die eine Ausbildung machen, eine eigene Wohnung haben und demnach auch Strom, Internet und Co. als Fixkosten haben, womit sie auch zurechtkommen. Bei mir wäre es dann ein Auto statt eine Wohnung, das mich monatlich etwas kosten würde.

Das Fahrzeug würde ich als Zweitwagen meines Vaters anmelden und käme so auch bisschen günstiger um die Runden, da ich bisher kein eigenes Fahrzeug besessen habe und es deshalb sonst teuer sein würde.

Dadurch, dass das Fahrzeug auch erst ein halbes Jahr alt ist, ist das Fahrzeug selbst nach drei Jahren erst 3,5 Jahre alt und vom Alter her relativ frisch. 24 Monate Fahrzeuggarantie, 12 Monate Mobilitätsgarantie + Wartungsfreiheit für 6 Monate sind inbegriffen.

Mein Ziel wäre es, die Ausbildung aufgrund von guten Leistungen auf 2-2,5 Jahre zu verkürzen und würde danach ein normales Gehalt verdienen.

Wollte mir nun mal eine erwachsene Meinung einholen. Ich bin sehr Auto affin und liebe Autos und das Fahren. Eigentlich wäre es sowas wie ein "Traum". Ist meine Vorgehensweise akzeptabel oder denke ich eventuell viel zu naiv?

Danke schonmal für die folgenden Antworten :)

Ähnliche Themen
54 Antworten
am 12. Mai 2021 um 7:43

Zitat:

@Steph666 schrieb am 12. Mai 2021 um 06:02:06 Uhr:

Einkommen und Fahrzeugpreis stehen hier in keinem Verhältnis zueinander.

Aber das ist ja mittlerweile fast zum Standard geworden.

Der TE hat sich Gedanken gemacht und zeigt sich hier alles andere als beratungsresistent. Wer ernsthaft einem jungen Menschen vorwirft, dass ihm bei seinen Wünschen noch das Maß fehlt, ist entweder alt geboren oder hat vergessen, wie es in der eigenen Jugend war.

Jeder mit etwas Begeisterung für Autos hat in den Jahren nach seinem Führerscheinerwerb von tollen Autos geträumt. Hätte man mir damals einen 911 oder einen 67/68er Mustang hingestellt, ich wäre ausgeflippt.

Gut, dass man es nicht getan hat. Wahrscheinlich hätte ich ein solches Auto um den nächsten Baum gewickelt. Ich möchte keines meiner Fahrzeuge in der Rückschau missen, ich habe mit allen viel über die Technik gelernt und allgemein tolle Erfahrungen gemacht. Ich habe mich mehr oder weniger mit jedem Auto ein wenig gesteigert und mich auf Grund von viel Eigenleistung (sowohl Erwerb als auch mechanische Instandhaltung) auch mit den Fahrzeugen identifiziert.

 

 

Zitat:

@ixtra schrieb am 12. Mai 2021 um 09:33:36 Uhr:

Zitat:

@cripwalk schrieb am 12. Mai 2021 um 00:06:37 Uhr:

Mit dem Ersparten werde ich dann - so wie es ausschaut - einfach eine lockere Ausbildung genießen, indem ich mal hier und da hinreise und einen gewissen Teil der eigentlich geplanten Anzahlung + gewisse % meines kommenden Gehalts in ETF stecken. Da bin ich besser aufgehoben.

Ich denke, dass Du damit besser fährst. Und tolle Autos gibt es auch später noch.

Zitat:

@ixtra schrieb am 12. Mai 2021 um 09:33:36 Uhr:

Zitat:

@cripwalk schrieb am 12. Mai 2021 um 00:06:37 Uhr:

 

Und, da hier mal die Frage aufgekommen ist, welches Fahrzeug ich derzeit fahre: Habe damals eine E Klasse bekommen (e280cdi w211 2006er BJ) und musste dafür wirklich "kämpfen",

W211 ist nun wahrlich "Leiden" auf hohem Niveau. Wenn der technisch in Ordnung ist, gibt es für den Einsatzweck "bequemes Reisen" nicht einmal wirklich soooo viel besseres. Klar gibt es Autos mit mehr Leistung, mit mehr technischen Gadgets oder mehr "bling"-Faktor. Aber bequem und sicher von A nach B mit ausreichender Fahrleistung bringt dich dein Auto fraglos. Und der Verbrauch ist auch im Rahmen.

+1

Boah, wie kann man nur auf die Idee kommen, sich so eine Finanzierung in der Ausbildung schon ans Bein zu klemmen. Gut gemeinter Rat: Laß es bleiben!

Ich spreche aus Erfahrung. Hab vor 20 Jahren auch gemeint, daß es bei 2.000 DM netto nach der Ausbildung schon aufgeht, wenn man monatlich 250 DM Rate hat, 10.000 DM anzahlt und nach 3 Jahren 10.000 DM Restrate mit dem dann zuteilungsreifen Bausparer deckt. Fahrzeugpreis lag bei 26.000 DM. Hab daheim gewohnt. Die Unterhaltskosten waren der Punkt, den ich total unterschätzt hatte.

Die 3 Jahre waren teilweise nicht schön und von massivem Sparen begleitet!

Zitat:

@ixtra schrieb am 11. Mai 2021 um 15:44:52 Uhr:

Ich muss nicht erwachsenen Menschen moralinsauer erklären, welche Entscheidungen sie treffen dürfen.

Dass sehen viele User hier aber ganz anders. :D

Zitat:

 

Das Fahrzeug wird nicht dazu dienen, um damit zur Arbeit zu fahren, da die öffentlichen Verkehrsmittel direkt vor dem Gebäude anhalten, ich keine Staugefahr habe und zudem auch die manchmal miserable Parksituation meiden kann.

ich würde dann gar kein auto kaufen, sondern steinhart sparen. nach der ausbildung haste dann so dick kohle, das das eigenheim ggf. schon möglich ist. das geld reicht natürlich nicht zum barkauf, aber die üblichen 10-20% können es schon werden. hast du eltern mit etwas geld, können sie die motivation erhöhen, indem sie zb jeden euro nach der ausbildung verdoppeln, den du gespart hast. oder ähnliches...

die werbung mit dem uncool hat schon seine waren seiten, auch wenn bausparer heute nicht mehr das produkt der wahl ist, außer man bekommt ne menge vermögenswirksame leistungen vom AG.

am 17. Mai 2021 um 7:46

Genau. Und wenn der TE bis 40 zu Hause wohnt und nie Geld ausgibt, kann er dann - spätestens mit dem Erbe - direkt in die luxuriöse Rente.

Lebensplanung und Gestaltung sind höchst persönlich. Der eine ist sparsam und vernünftig, der andere haut eben sein Geld raus. Und alles dazwischen existiert ja auch noch.

Bei aller Vernunft darf man eines nicht vergessen: Die Uhr dreht sich für keinen Rückwärts. Der Sportwagen mit 40 ist was Anderes als der Sportwagen mit 23. Und die Reisen mit 20 sind was Anderes als die Familienreisen mit Frau und zwei Kindern. Anders, nicht pauschal besser oder schlechter.

Aber zu denken, dass man alle Erlebnisse und Erwerbungen immer einfach ohne Haltbarkeitsdatum aufschieben könnte, ist gewagt.

Da hast Du vollkommen Recht.

Aber es kommt auch immer auf das richtige Maß an. Man sollte nicht als Azubi für ein Auto, das man eigentlich nicht braucht, finanziell so agieren, dass man in späteren Lebensabschnitten drunter leidet.

Man kann das Geld ja ausgeben, wenn man es hat. Bloß sich dermaßen zu verschulden, das ist nicht klug. Schulden sind immer ein Klotz am Bein.

Man stolpert von einem Kredit zum nächsten. Von den Kosten will ich da nicht reden, aber man ist vom Goodwill der Banken abhängig.

Mir hat die Hausbank den Dispo gekündigt, weil mal 2 Monate Arbeitslosengeld kam. Und das nach 25 Jahren Geschäftsbeziehung. Mein Vertrauen in das Bankwesen ist also so ziemlich dahin.

Übrigens muss man ja auf nichts verzichten. Es gibt ja auch coole Autos für wenig Geld. Man muss nur ein wenig flexibler sein.

Eigentlich kann man es auf einen einfachen Nenner bringen: wenn man fragen muss, ob man sich etwas leisten kann, kann man es sich tendenziell nicht leisten.

am 18. Mai 2021 um 9:01

Zitat:

@XF-Coupe schrieb am 17. Mai 2021 um 12:02:59 Uhr:

Da hast Du vollkommen Recht.

Aber es kommt auch immer auf das richtige Maß an. Man sollte nicht als Azubi für ein Auto, das man eigentlich nicht braucht, finanziell so agieren, dass man in späteren Lebensabschnitten drunter leidet.

Volle Zustimmung. Und genau diese Suche nach dem richtigen Maß war für den TE doch offensichtlich die Motivation für diesen Thread.

Und er ist auch noch den Ratschlägen gefolgt.

Natürlich ist es wirtschaftlich nicht sinnvoll, bei einem vorhandenen W211 - der nicht einmal für den Alltag benötigt wird - sich für ein anderes Fahrzeug zu verschulden.

Du wirst mit Sicherheit aber Menschen finden, die so einen wirtschaftlichen Unsinn gemacht haben und auch Jahre später den Kauf dieses Autos noch als gute Entscheidung bewerten würden.

Deine Antwort
Ähnliche Themen
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Finanzierung
  5. Finanzierung in der Ausbildung so machbar?