1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Reifen & Felgen
  5. Felge sitzt fest - und nun?

Felge sitzt fest - und nun?

Wollte heute von Winter- auf Sommerräder wechseln, schon die erste Felge bekomme ich überhaupt nicht gelöst.
Die Karre stand auf nem Rangierwagenheber und habe auch mit Hammer und Holzklotz drauf gekloppt.. sitzt fest..

Jemand noch ne Idee?

Sonst sollte ich mir mal ne Bühne suchen !?

Alternative Werkstatt: Aber da besteht immer die Gefahr dass die mit ihrem Akkord-Arbeiten und den Schlagschraubern und deren Nüssen die Löcher vermacken..

Beste Antwort im Thema

Nur weil man Jahrzehntelang etwas falsch gemacht hat wirds dadurch nicht richtig.
Es gibt auch Leute die jahrelang besoffen Auto gefahren sind, oder jahrzehntelang geraucht haben ohne Krebs zu bekommen.
Wie schon geschrieben wurde sollte man Schrauben nicht auf Scherung belasten, bei Belatungen quer zur Schraubenachse erzeugt das Gewinde eine Kerbwirkung und die Schraube ist weniger belastbar.
Deswegen wird bei solchen Verschraubungen immer die Reibung durch die Vorspannkraft der Verschraubung berechnet. Das ist auch der Grund warum überhaupt ein Anzugsdrehmoment angegeben wird das erreicht werden soll. Lernt ein Maschinenbauer im Grundstudium.

Im Fahrzeugbau gibt es aber auch den Begriff des "vorhersehbaren Fehlgebrauchs". In die heutige Zeit übersetzt: Was könnte ein superschlauer Motor-Talk Nutzer verbocken.

Da fällt dann bei der Radmontage auch das Thema Pannenfall auf, also wenn der Kunde nur mit einfachsten Mitteln am Straßenrand das Rad wechselt oder wenn ein Discounter Drehmomentschlüssel verwendet wird.

Deswegen sind dann zum einen die Schrauben massiv überdimensioniert, falls mal wieder jemand mit dem Rohr über dem Radkreuz 500Nm anlegt, aber auch das vorgegebene Anzugsdrehmoment deutlich höher als nötig falls jemand nicht richtig anzieht.

Weil diese Sicherheiten recht groß sind geht dir nicht gleich das Rad flöten weil du die Anagefläche des Rades an der Bremsscheibe einfettest. Problematisch wird es aber dann, wie so oft im Leben, wenn sich Fehler addieren. Wenn also das was du aus Dummheit mit Absicht falsch machst und das was ohne dein Wissen oder aus Unachtsamkeit passiert sich addiert. Das könnte in dem Fall z.B. nicht richtig angezogene Radschrauben sein, oder jemand klaut dir am Parkplatz 2 oder 3 davon weil er welche gebrauchen kann. Dann kanns dir ganz schnell passieren dass das Rad flöten geht.

Ich schreibe mit Absicht Dummheit, weil sich mir keinerlei Sinn dieses Vorgehens erschliesst.
Das Rad rostet nicht auf der Anlage fest sondern an der Mittenzentrierung, daher null Wirkung gegen festgammeln. Die Anlagefläche kann man i.d.R. nicht sehen daher sehe ich jetzt auch keine optischen Gründe das Rosten dort zu vermeiden. Bei den verwendeten Materialstärken und der üblichen Lebensdauer einer Bremsscheibe ist wohl auch ausgeschlossen dass diese an der Auflagefläche des Rades durchrostet, da sind wir uns hoffentlich einig.
Wieso macht man also sowas? Wieso investiert man Arbeit darin sein Auto unsicherer zu machen?

Zurück zum Thema:
Alufelgen sitzen i.d.R. nicht so übel auf der Nabe wie Stahlfelgen.
Die beste Methode ist es die Felge mit einem Gummihammer von Innen runterzukloppen.
Hier wie es richtig geht:
https://youtu.be/oG-AGeg4JqI?t=1049

Danach dann die Mittenzentrierung reinigen und dünn eine Schicht von z.B. Plastilube oder einer anderen Bremsenmontagepaste auftragen. Normales Fett geht auch, wäscht sich aber durch Wasser leicht ab.

Grüße
Alexander

103 weitere Antworten
103 Antworten

Zitat:

@Gummihoeker schrieb am 15. April 2019 um 20:45:21 Uhr:


Das Zeugs ist für diese Anwendung leider ungeeignet

Huch, ein sehr ähnliches Fett benutze ich seit langer Zeit für diesen Zweck. Was kann denn damit schiefgehen?

Zitat:

@Gummihoeker schrieb am 15. April 2019 um 20:45:21 Uhr:



Zitat:

@VauWehler schrieb am 15. April 2019 um 20:30:01 Uhr:


Ich schmiere beim Radwechsel immer das Addinol Mehrzweckfett drauf. Die Räder lassen sich seitdem immer super wechseln und das Fett reicht ewig.

Das Zeugs ist für diese Anwendung leider ungeeignet, weshalb es besser ist, den Link wieder zu entfernen.

Warum sollte es ungeeignet sein?
Ich benutze das seit Jahren. Natürlich wird das nicht ins Gewinde gemacht, sondern nur auf den Zentrierrand und die plane Fläche, wo die Felge anliegt.

Ihm fehlt die Hochtemperaturbeständigkeit.

Kupferpaste hat am Naben-Bremsbereich nichts verloren.
Das verträgt sich ggf mit anderen Metallen nicht und kann ABS Ringe/Sensoren an ihrer Arbeit hindern.
Keramikspray ist ideal oder wer gern schmiert nimmt Paste.

Zitat:

@Gummihoeker schrieb am 15. April 2019 um 22:04:16 Uhr:


Ihm fehlt die Hochtemperaturbeständigkeit.

Und wo ist jetzt das Problem? Es soll nicht schmieren, sondern nur dafür sorgen, dass sich kein Rost bildet. Bzw. soll es eine Trennung zwischen Alu und Stahl herstellen.

Es ist das falsche Produkt mit unzureichenden Eigenschaften, ebenso wie Penaten-Creme oder Schmierseife.

Eigentlich steht doch alles schon hier :
https://www.motor-talk.de/.../...-rad-von-radnabe-loesen-t6147233.html

Link zur Optimol/Castrol/BMW/Porsche-Hochtemperaturpaste (bis 1100°C, für die, die gern/ständig die Bremsscheiben glühen lassen ;-), ging im o.g.Link wohl nicht/nimmer):
https://www.ebay.de/sch/i.html?...
Mir taugt trotzdem ganz normales Fett, sooo'n Rennfahrer bin ich dann doch nicht ;-) Und im Radlager hat's mir in den letzten 30 Jahren auch noch nicht das Fett weggebrutzelt ;-)
Nur mal in einer 3-Gang-Fahrrad-Rücktrittbrems-Nabe bei/nach einer langen schnellen Bergabfahrt . . . das hat's echt gebrutzelt ! . . . puuuh . . .

Links habe ich entfernt.
Nur frag ich mich gerade, wie heiß bei euch die Radlager werden. Über 130°C ?

Wie heiß werden Bremscheiben ist die Frage.

Deine Bremsscheiben sitzen nicht auf dem Radlager?

Beim letzten Saisonwechsel hatten sie noch ihren Platz auf/an den Radnaben.

Okay, erwischt. ;-)
Wie warm wird deine Radnabe? Das Lager kann uns egal sein, das kommt gar nicht in die Nähe der Nabe...

Da an der Zentrierung wird es zum Glück nur heiß, wenn der Sattel klemmt und ein Belag schleift.

Zitat:

@VauWehler schrieb am 15. April 2019 um 22:03:03 Uhr:



Zitat:

@Gummihoeker schrieb am 15. April 2019 um 20:45:21 Uhr:


Das Zeugs ist für diese Anwendung leider ungeeignet, weshalb es besser ist, den Link wieder zu entfernen.

Warum sollte es ungeeignet sein?
Ich benutze das seit Jahren. Natürlich wird das nicht ins Gewinde gemacht, sondern nur auf den Zentrierrand und die plane Fläche, wo die Felge anliegt.

Auf die Anlagefläche der Felge auf Trommel oder Scheibe gehört überhaupt kein Schmiermittel. Das ganze System Nabe-Scheibe/Trommel-Felge basiert auf dem Prinzip der Flächenreibung. Die Radschrauben stellen dabei den nötigen Anpressdruck her. Ist die dadurch beabsichtigte Reibung an den Anlageflächen nicht mehr gegeben, werden die Radschrauben auf Scherung beansprucht.
Schmiermittel also nur an den dünnen Rand der Zentrierung!

Deine Antwort
Ähnliche Themen