Federungskomfort E200 Elegance
Guten Abend,
da mir mein C200CGI vom Fahrwerk her wesentlich zu straff ist, überlege ich, mir einen 2008er E200 Kompressor Elegance zu kaufen. Ist dieses Fahrzeug weicher gefedert als mein C? Über Erfahrungen hierzu würde ich mich freuen.
Grüße
Oliver
Beste Antwort im Thema
So bin jetzt wieder da. Ihr seid ja fließig am lesen. Jetzt zum Drehstab. Also aufgepasst :-)
So einen Drehstab braucht man ja damit sich die Karosserie in den Kurven weniger neigt (fliehkrafterregtes Wanken). Er wirkt dabei wie eine zusätzliche Feder aber vorteilhafter Weise nur auf der kurvenäußeren Seite. Der Drehstab stützt sich dabei an der Karosserie ab. Bei Geradeausfahrt und gleichsinniger Anregung wenn also beide Räder gleichzeitig einfedern, wird der Drehstab nicht verdreht und somit ergibt sich auch keine zusätzliche Federsteifigkeit. Wie steif so ein Drehstab sein muß hängt von mehreren Faktoren ab. Einmal von der wechselseitigen Steifigkeit der Radfederung aber auch vom Übersetzungsverhältnis des Drehstabes. Bei dem Übersetzungsverhältnis spielt dann auch das Achsprinzip eine Rolle. Der 211 hat ja wie gesagt eine 4 Lenker Vorderachse. Deshalb so genannt, weil sie aus einem oberen Querlenker und einer aufgelösten unteren Lenkerebene der Zugstrebe vorn und dem Federlenker hinten besteht. Die Spurstange zählt dann Achskinematisch als vierter Lenker. Der 204 hat ebenso wie sein Vorgänger der 203 eine 3- Lenker Vorderachse nach dem sogn. Mc Pherson Prinzip mit radführendem Federbein und ebenfalls aufgelöster unterer Lenkerebene. Bei der Dreilenkerachse wird der Drehstab entweder am Achsschenkel oder am Federbein mit einer sogn. Pendelstütze angebracht und hat damit das Übersetzungsverhältnis 1:1. Das heißt ,daß der Radhub 1:1 auch in eine Torsion ds Drehstabs umgesetzt wird. Bei den 4- Lenkerachsen kann der Drehstab aber oft nicht am Achsschenkel angebracht werden, weil das eingeschlagene eingefederte Rad im Weg ist. daher wird dann auf den Federlenker ausgewichen was aber zu schlechteren Übersetzungsverhältnissen führt z.B. 2:1 was dann heißt daß der Radhub nur noch zur Hälfte in eine Drehstabtorsion umgesetzt wird. Das Übersetzungsverhltnis ist dann grob der Abstand zwischen dem Kugelgelenk des Federlenkers und dem Befestigungspunkt des Drehstabs in Bezug zur Gesamtlänge des Lenkers (bis Mitte Lager). Um in Kurven die gleiche stabilisierende Federkraft zu stellen muß dann der Drehtab steifer ausgführt werden. Das hat dann bei Geradeausfahrt und wechselseitiger Anregung auch höhere Abstützkräfte an der Karosserie zur Folge. Was bedeutet, daß diese mehr zum wanken/ werfen (das sind rotatorische Bewegungen um die Fahrzeuglängsachse) angeregt wird. Dieses Bauprinzip kommt übrigens bei den meisten dieser Achskonstruktionen zum Einsatz auch beim Audi A4- A8 und BMW 5er- 7er den Lexus GS und LS u.s.w. Eine Ausnahme ist hier die aktuelle Mercedes S- Klasse. Hier verläuft der Drehstab hinter dem Motor und ist direkt am Achsschenkel festgemacht. Ich glaube damit man das so machen konnte kommt es auch darauf an, wie der Motor zu Mitte Vorderachse im Auto positioniert ist.
Wie der geneigte Leser jetzt bereits gemerkt hat, sind Achsen mein Steckenpferd.
Es ist eine sehr interessante Materie bei deren tiefen Verständnis das Autofahren noch mehr Spass macht. Geht aber auch gut ohne (das Verständis meine ich).
47 Antworten
Dank auch von mir - sowas ist tatsächlich mal was interessantes.
Wie du schon schreibst: für einen interessierten Autofahrer
macht der Umgang mit dem Auto so noch mehr Freude!
Bitte mehr davon zu gegebenem Anlass! 😁
Wie kommst du zu dem Wissen - beruflich/Student?
Mir persönlich erscheint dieses Fachgebiet nicht unschwierig,
auch wenn mal versucht sich zum Thema Achsgeometrie
einzulesen (Sturz, Spreizung, Nachlauf usw.) ...
Hier http://www.kfz-tech.de/Stabilisator.htm
gibts jede Menge darüber zu erfahren.
Zitat:
Original geschrieben von Dirk E.
Hallo Wolplu234,Zitat:
Original geschrieben von wolplu234
Insgesamt stelle ich für mich immer wieder fest, daß es beim Thema "Federungskomfort" in DE kein ausgeprägtes Anspruchsdenken gibt, im Gegensatz z.B. zum "Sportlichkeitswahn".Aber jeder so wie er mag.
Gruß
Du sprichst mir aus dem Herzen. Finde die Fahrwerkabstimmungen seit gut 10 Jahren auch total schrecklich. Kannst Du denn mal ein paar Fahrzeuge nennen, die nach Deiner eigenen Erfahrung komfortabler federn als die besten deutschen Modell? Würde mich sehr interessieren, denn ich weiß ehrlich gesagt nicht, was irgendwann mal meinen 210 ersetzen soll. Gefällt mir alles nicht mehr und mit jedem Jahr weniger.
Grüße Dirk
Hallo Dirk,
da kann ich Dir wohl auch nicht wirklich helfen, bin ja selber auf die E-Klasse "reingefallen"............
Innerhalb der Modellreihe scheint es aber leichte Unterschiede im Federungs/Dämpfungskomfort zu geben, die nichts mit der Reifenbreite oder Elegance/Avangarde zu tun haben.
Ich habe bei dem Thema Federungs/Dämpfungskomfort sicher ein höheres Anspruchsdenken als die breite Masse.
Darum habe ich auch kein Auto gefunden, das mich zufrieden stellt - einschl. S-Klasse + Citroen.
Kleine Lichtblicke waren vielleicht:
Land Rover Freelander
ML 320 ca. Bj. 2005/2006 - ein später gefahrenes Modell 2009 mit Airmatic war erstaunlicherweise schlecht abgestimmt.
BMW E39 - recht ordentlich abgestimmt
Amerikaner (in Amerika, nicht in Europa) sollen gut gefedert sein
Ich hatte die Dämpfer getauscht gegen eine US-Version, die weicher ansprechen sollten. Ein Griff ins Klo, es blieb hart............
Gruß
PS: Viele sind der irrigen Ansicht, daß eine Luftfederung ein Garant für einen guten Federungskomfort ist. Das ist natürlich nicht der Fall, auch hier gilt: alles eine Sache der Abstimmung........
Lexus LS 430 wäre was für uns, wenn wir mal keinen Kombi mehr brauchen. Die sollen ja leise wie ne Bibliothek sein, und der Federungskomfort wohl auch sehr gut (es sei denn man glaubt deutscher Autopresse). Muß ich beizeiten mal probefahren.
Grüße Dirk