Fast-Unfall gebaut und Ungewissheit vor den Konsequenzen

Hallo liebe Gemeinde,

mir ist gestern etwas ziemlich dummes passiert, weshalb ich deshalb auch nur noch daran denken kann. Ich bin einem Mann fast mit dem Auto meiner Mutter reingefahren.

Und zwar kam ich von einer Stopstraße und wollte auf die Vorfahrtsstraße links biegen, habe auch brav an der Linie gehalten, mich nach links und rechts mehrfach umgeschaut und bin dann losgefahren und dann habe ich im letzten Moment realisiert, dass da noch von rechts ein Auto kam, den ich wirklich nicht gesehen habe. Der Schockmoment war da, der Mann vor mir hielt an und machte sein Warnblinker an und stieg aus, was ich ihm gleich tat. Ich begrüßte ihn und entschuldigte mich und sagte, dass ich ihn nicht gesehen habe. Er schaute sich sein Auto an, wo es hätte fast geknallt und dann stieg (vermutlich) sein Sohn aus und begrüßte mich auch. Ich sagte, dass mir das alles wahnsinnig Leid tut und mir das jetzt das erste Mal passiert ist und ich ihn wirklich nicht gesehen habe. Wir guckten uns beide unsere Autos an, wo es wenn hätte knallen müssen (bei ihm hinten links, bei mir vorne rechts) und konnten keine sichtbaren Schäden erkennen. Sein Beifahrer sagte, dass ich etwas hätte, was sich letztendlich nur als Dreck entpuppte.
Ich entschuldigte mich erneut und der Mann sagte "Da haben Sie aber nochmal Glück gehabt". Wir schüttelten uns die Hände, ich wünschte noch ein schönes Wochenende und bekundete, dass das nie wieder vorkommen würde. Er fuhr als erstes Weg, ich folgte ihm ein kurzes Stück und fuhr auf einen nahegelegenen Parkplatz, um meine Mutter telefonisch darüber zu berichten. Sein Kennzeichen habe ich mir vorsichtshalber trotzdem notiert, ebenfalls wie Ort und Zeit.

Da ich gerade auf dem Weg zur Arbeit war, ließ mir das keine Ruhe. Ich rief bei der örtlichen Leitstelle der Polizei an und schilderte der Beamtin das Szenario und erwähnte auch, dass keinerlei Daten, Namen, Adressen oder ähnliches ausgetauscht wurden und es kein sichtbarer Schaden gab und ob ich hätte da die Polizei schon kontaktieren müssen. Da mir das das erste Mal passiert ist und ich mir leider grundsätzlich zuviel Gedanken um eine Sache mache, wollte ich von der Polizistin erfahren, ob es nun zu rechtlichen Folgen kommen könnte, wenn er sich für eine Anzeige entscheiden würde wegen Gefährdung im Straßenverkehr/Vorfahrt genommen o.ä.
Ihre Antwort: Eigentlich nicht, da es ja zu keinem Crash gekommen ist und es gut ist, dass immer zwei Autofahrer beteiligt sind und er in dem Falle besser aufgepasst hat als ich. Ich hätte Glück gehabt.

Jetzt bitte ich euch um eure Einschätzung: Glaubt ihr, dass da noch was kommt? Der Mann und sein Sohn waren freundlich, nicht sonderlich gesprächig aber eben nicht unhöflich. Ich habe mich oft entschuldigt und mir tat/tut das wirklich unfassbar Leid, weil ich nicht nachvollziehen kann, wie ich das Auto nicht sehen konnte.
Wenn man nach ähnlichen Fällen im Internet sucht, kommt häufig als Antwort quasi die Todesstrafe raus, weshalb ich hier gerne eine Einschätzung hätte. Ich denke, die beiden haben sich bestimmt ebenfalls mein Kennzeichen gemerkt ..
Ich bin aus der Probezeit raus, fahre jedoch nur gelegentlich mit dem Auto. Mir ist immernoch so schlecht von der gestrigen Tatsache, dass ich nichts essen kann, weil ich vor möglichen Folgen Angst habe.
Was sagt ihr dazu?

Einen schönen Sonntag noch und danke für die Antworten vorab!

Beste Antwort im Thema

Da kommt nix....ist mir auch schon mal passiert. Genau das, aber mit Rennradler von rechts.
Unter ungünstigen Bedingungen (v.a. Eigenbewegung und Fremdbewegung sind leidlich syncron) bleibt ein sich nähernde Fahrzeug hinter der A-Säule verborgen. Ich bewege seitdem in solchen Situationen den Kopf etwas vor und zurück, um die Perspektive zu verändern.

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Mach dir keine Gedanken, lerne daraus und pass nächstes mal besser auf. Kommen wird da nichts.

Alles gut gegangen, nichts passiert, da kommt nichts mehr. Nächstes mal besser aufpassen.

Da kommt nichts. Ihr wart euch beide einig, dass nichts passiert ist. Hätte es die Polizei beobachtet, wäre das ein Fall von "Vorfahrt miss­achtet mit Gefähr­dung", was 70Euro plus 1Punkt kostet. Theoretisch könnte dich der andere anzeigen. Das macht ein normaler Mensch höchstens, wenn du dich gegen über ihm nach dem Vorfall ausfallend benimmst, statt dich höflich zu entschuldigen. Du musst dich aber auch nicht total unterwürfig machen.

Das wichtigste ist, dir zu überlegen, wie und warum du den anderen übersehen konntest und was du zur Vermeidung des Fehlers unternehmen kannst, z.B. statt hecktisch ständig links und rechts zu schauen, lieber länger den Verkehr auf den Seiten beobachten, damit du dir von weitem eine passende Lücke suchen kannst.

Da wird zu 99% nichts kommen. Es ist ja auch nicht wirklich was passiert. Das hat ja auch die Polizei bestätigt, denn wenn du es bei ihnen schon zugegeben hast, würden sie als erstes eine Strafe verhängen, nicht der potenzielle Unfallgegner. Diese sind im Grunde nur an der Schadensregulierung interessiert, die ja in diesem Fall nicht zur Anwendung kommt.

Steigere dich da nicht hinein und entwickle deswegen jetzt auch keine Angst oder sowas. Solche Situation kommen zuhauf vor. Ich zähle mich auch als zügigen, aber umsichtigen Fahrer und habe trotzdem dann und wann Fehler gemacht. Wichtig ist, daraus zu lernen und gerade an bekannten Stellen, mögliche Gefahren zu kennen und zu vermeiden.

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Da kommt nix....ist mir auch schon mal passiert. Genau das, aber mit Rennradler von rechts.
Unter ungünstigen Bedingungen (v.a. Eigenbewegung und Fremdbewegung sind leidlich syncron) bleibt ein sich nähernde Fahrzeug hinter der A-Säule verborgen. Ich bewege seitdem in solchen Situationen den Kopf etwas vor und zurück, um die Perspektive zu verändern.

Zitat:

@Anselm-M schrieb am 12. Mai 2019 um 10:10:30 Uhr:


Das wichtigste ist, dir zu überlegen, wie und warum du den anderen übersehen konntest

Vielleicht so eine Farbe wie der Untergrund und ohne Tagfahrlicht unterwegs?

Zitat:

und was du zur Vermeidung des Fehlers unternehmen kannst, z.B. statt hecktisch ständig links und rechts zu schauen,

In dem Falle wohl nur "noch besser gucken".

Man könnte sich aber auch die Umgebung anschauen, also den Straßenverlauf, ob da u. U. eine nicht einsehbare Kurve ist, aus der ein vorfahrtberechtigtes Fahrzeug kommen könnte und das bei der Straßenbehörde mal vorbringen. Wir haben da hier einige solcher "Ecken" , manche sind deswegen mit Spiegel ausgerüstet und einige nicht, obwohl es gerade da wegen der dicht an beiden Seiten der Straße stehenden Häuser nötig wäre.

Zitat:

@der_Nordmann schrieb am 12. Mai 2019 um 10:16:47 Uhr:



Zitat:

@berlin-paul schrieb am 12. Mai 2019 um 10:09:30 Uhr:


42

Ich kenn da ein Restaurant, am anderen Ende ......

Welches andere Ende?[Weder zur 42 noch dem dazu passenden Ende der Galaxie braucht hier noch etwas geschrieben zu werden, Moorteufelchen]

@ TE: nix passiert = alles gut. Die nachfolgenden Aktionen hätten schlafende Hunde wecken können. Also auch in diesem Fall: weniger ist mehr. 😉

Vielen Dank für eure netten Worte!
Mir ist das auch wirklich, wirklich unangenehm und ich denke mir auch, dass wenn ich eine Sekunde vorher losgefahren bin, es wirklich definitiv gekracht hätte.
Mit meinem Anruf bei der Polizei wollte ich mich vergewissern, ob ich mich "Regelkonform" verhalten habe.

Ich habe mir bereits alles nötige dazu notiert, weil die Polizistin auch sagte, dass das nicht schlecht sein könnte, solche Informationen bis zu vier Wochen ggf. schriftlich irgendwo bei sich zu haben, falls sich der andere dann doch noch melden sollte. Denn hinterher heißt es: "ach, da ist bei mir doch noch was gewesen."

Ich werde definitiv in Zukunft aufpassen, vor allem an solchen Ecken, wo die Leute gerne mal etwas schneller fahren als die erlaubten 70km/h.

Vielen Dank!

Auch hier hat der Edit-Teufel zugeschlagen

Moorteufelchen

Zitat:

@pivili schrieb am 12. Mai 2019 um 11:11:30 Uhr:


Da kommt nix....ist mir auch schon mal passiert. Genau das, aber mit Rennradler von rechts.
Unter ungünstigen Bedingungen (v.a. Eigenbewegung und Fremdbewegung sind leidlich syncron) bleibt ein sich nähernde Fahrzeug hinter der A-Säule verborgen. Ich bewege seitdem in solchen Situationen den Kopf etwas vor und zurück, um die Perspektive zu verändern.

Gib mir Fünf!🙂 Das mache ich auch, nachdem bei mir ein Radfahrer von rechts "unsichtbar" war und erst direkt vor der Haube wieder auftauchte. Konnte aber noch bremsen und entschuldigte mich.

Bei dieser Dame im dunklen PKW war sogar ein von rechts kommender Transporter hinter ihrem A-Säulen-Dreieck unsichtbar, bei besten Sicht- und Lichtverhältnissen. Hat ordentlich gescheppert:

Crash
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