Fast eine Halbe Million Escort KM

Ford Escort Mk7 (GAA, GAL, GAL 4, ALL, AVL)

Hallo,

Nach 444519 km ist unsere Escort Ära zuende gegangen. Ich will euch unsere Escort Geschichte erzählen. Es wäre schön, wenn ihr die auch zu Ende lesen würdet!

Unseren ersten Escort hatten wir ca 1990 gebraucht gekauft. Es war ein weißer 2 Türiger aus der MK3 Reihe mit 54 Diesel-PS und einem sportlichen Heckspoiler. Der war so schwer, daß die Heckklappe nicht mehr alleine oben blieb. Diesen Wagen fuhren wir ohne größere Probleme 166000. Ich weiß heute nicht mehr, ob der außer normalen Wartungsarbeiten Zahnriemenwechsel, Ventile einstellen, Ölewechsel etc noch einen Mangel hatte. Der einzige Punkt, der mich mächtig gestört hat, war das Schütteln im Lenkrad. Das war irgendwie nicht weg zu bekommen. Die Fahrleistungen waren aus meiner Sicht völlig ausreichend und mit den eingetragenen 146km gabs auch keine Probleme: 160 lief die Kiste auf 155 Reifen. Im normalen Fahrbetrieb begnügte sich der Essie mit 5L Dieselöl, ohne jetzt besonders auf Sparsamkeit zu achten. Das Ende kam 1998. Da stand der KM-Zähler auf 210000. Der TÜV war fällig und die Steuer belief sich auf 900 DM im Jahr. Karosserietechnisch sind mir keine gravierenden Roststellen im Gedächtnis. Er machte Platz für einen Escort Kombi (mehr dazu später).

Unser zweiter Escort wurde am 13.10.1994 von uns als Erstbesitzer angemeldet. Es war ein roter Zweitürer mit ABS und Airbags und hatte saubere 88PS. Anfangs mußten einige Garantiearbeiten gemavht werden. In weiser Voraussicht hatten wir ihm noch eine Komplettbehandlung von Dinol spendiert. Das war für dieses Fahrzeug genau richtig, wenn man liest, was der Rost gegen die Essies hat.
Das Auto war praktisch und für eine zweiköpfige Familie ausreichend groß. Wir waren mit der Motorisierung, den Fahrleistungen und dem Spritverbrauch zufrieden. Durch die verbrauchsgünstigeren Diesel kam der Essie auf keine hohe Laufleistung: Bis Juli 1999 hatte er 44206 auf dem Tacho. Im Oktober 2005 waren es erst 56390, weil er seit Herbst 1999 unser Winter-Auto war und nur noch ein Saisonkennzeichen hatte.
Ich habe seit Oktober 2005 die Verbräuche dokumentiert: Mit 10/40 und 5/30 Öl lagen die Verbräuche bei 7,62 - 7,64 im Durchschnitt pro Wintersaison. Mit der Umstellung auf 5/40 Synthetiköl sank der Verbauch sofort auf 7,28-7,38.
Technische Mängel: Neben den Garantiearbeiten wurde noch ein Öldruckschalter auf Kulanz eingebaut, weil die Zetec-Motoren das vorgeschrieben 10/40er Öl nicht so mochten. Der Endtopf wurde 2x ausgetauscht. Die Bremsscheiben waren mangels Forderung etwas verrostet und der TÜV-Mensch hat mich dann zu einem Austauch "überredet" obwohl er ein ausgezeichnetes Bremsverhalten bescheinigt hatte. Bei 62650km bekam er ein neues Zündschloß.
Bei 76164km war ein Querlenkergummi für 10.- Materialkosten ausgetauscht worden. Die letzten 25000 waren absolut mängelfrei. Zum Schluß konnte ich die Heckklappe nicht mehr mit dem Schlüssel aufschließen. Dafür gabs die Fernentriegelung. Der Essie wurde dann am 5.Dezember mit 101000 KM Opfer der Abwrackprämie.
Fazit: Ein problemloses im Unterhalt günstiges Auto mit ausreichend Platz für 2 Personen und großem Kofferraum, bei gleichzeitig kleinem Platzbedarf. Der Rost hielt sich Dank der Dinolkonservierung in Grenzen. Lediglich am Scheibenrahmen war ein häßliche Roststelle. Ich denke, daß wir unter normalen Bedingungen die 20 Jahre geschafft hätten.

Unser 3. und letzter Escort wurde ebenfalls als Neuwagen angeschafft und zwar war die Erstzulassung 10.Juni 1998. Es war ein Turnier mit 90 Turbodieselpferdchen in Blaumetallic. Es war der Nachfolger von unserem ersten Essie. Hier gönnten wir uns mal so richtig viel Schnick-Schnack: Leichtmetallfelgen, Klimaanlage, elektr. FH vorne und CD-Radio. Bei einer Gesamtlänge von 4,30m war hier auch jede Menge Platz vor allem im Kofferraum zu finden. Das Auto war für die wachsende Familie genau richtig und wir sind sehr gerne damit gefahren. Es war natürlich auch wesentlich moderner als der rote Benziner. Schließlich war es die letzte und ausgereifteste Version der Escortbaureihe. Die Ernüchterung kam 2004 oder 2005. Ich entdeckte da ordentlichen Rostfraß im Heck. Da haben die das Auto nicht anständig gegen Rost geschützt. 30cm vorm Ende hörte der Unterbodenschutz auf!!. Mit dem Ärger darüber bin ich auf dieses Forum hier gestoßen.
Technische Mängel: Die hielten sich erstaunlicher Weise in Grenzen. Original Auspuffanlage; bei ca 162000 waren die Querlenker vorne und die Bremsbeläge hinten fertig. Die Klimaanlage tats schon länger nicht mehr, was wahrscheinlich auch unsere Schuld war, weil wir die nicht oft genutzt hatten. Die haben wir nicht instandsetzen lassen.
Im Herbst 2005 gingen dann bei 172000 die Synchronringe vom 3.Gang flöten. Das war natürlich ein ordentlicher Schock und setzte den Trennungsvorgang in Gang. Neben Rost am Unterboden gab es welchen unter Den Blenden der Seitenscheiben und um den Heckscheibenwischer. Als krönender Abschluß fielen im Januar 2006 noch alle Glühkerzen nacheinander aus. 2 konnte ich ersetzen und damit ließ er sich auch starten. War aber nicht mehr so prickelnd.
Mit 177000 machte der Essie im Feruar 2006 Platz für unseren C-Max.
Fazit: Ein geräumiges und praktisches Auto mit überschaubaren Ausmaßen und mit 6,5L Diesel im Durchschnitt akzeptablen Verbrauch.
Technisch war das Auto schon sehr ausgereift, die Fahrleistungen und die Fahrfreunde war für uns in der damaligen Zeit sehr hoch. Wenn nur der Rost nicht gewesen wäre. Aus heutiger Sicht kommt noch die Einrichtung der Umweltzonen hinzu. Mit diesem Auto sind wir die meisten KM gefahren. Wenn man dies den überschaubaren Mängeln entgegensetzt, dann sieht das Ganze wieder etwas freundlicher für den Essie aus.

So bevor ich das Kapitel Escort endgültig abschließe möchte ich euch noch auf eine Sache hinweisen:
4 Michelin Winterreifen auf Escort-Felgen
Habe ich noch übrig.

So jetzt hoffe ich, daß es ein paar Leser bis zum Schluß geschafft haben und ich euch mitteilen konnte, daß die Essies in Wirklichkeit doch nicht so schlechte Autos sind. Sie blieben niemals liegen und wir haben eine Distanz mit ihnen zurückgelegt, die uns 11x um die Erde gebracht hätte.

Ich wünsche allen Escortfahrern und -innen alles Gute, hört ein bisschen, was eure Autos euch zu sagen haben und kümmert euch ein bißchen um Sie, dann werden sie euch auch immer zuverlässig ans Ziel bringen.

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Hallo,

Nach 444519 km ist unsere Escort Ära zuende gegangen. Ich will euch unsere Escort Geschichte erzählen. Es wäre schön, wenn ihr die auch zu Ende lesen würdet!

Unseren ersten Escort hatten wir ca 1990 gebraucht gekauft. Es war ein weißer 2 Türiger aus der MK3 Reihe mit 54 Diesel-PS und einem sportlichen Heckspoiler. Der war so schwer, daß die Heckklappe nicht mehr alleine oben blieb. Diesen Wagen fuhren wir ohne größere Probleme 166000. Ich weiß heute nicht mehr, ob der außer normalen Wartungsarbeiten Zahnriemenwechsel, Ventile einstellen, Ölewechsel etc noch einen Mangel hatte. Der einzige Punkt, der mich mächtig gestört hat, war das Schütteln im Lenkrad. Das war irgendwie nicht weg zu bekommen. Die Fahrleistungen waren aus meiner Sicht völlig ausreichend und mit den eingetragenen 146km gabs auch keine Probleme: 160 lief die Kiste auf 155 Reifen. Im normalen Fahrbetrieb begnügte sich der Essie mit 5L Dieselöl, ohne jetzt besonders auf Sparsamkeit zu achten. Das Ende kam 1998. Da stand der KM-Zähler auf 210000. Der TÜV war fällig und die Steuer belief sich auf 900 DM im Jahr. Karosserietechnisch sind mir keine gravierenden Roststellen im Gedächtnis. Er machte Platz für einen Escort Kombi (mehr dazu später).

Unser zweiter Escort wurde am 13.10.1994 von uns als Erstbesitzer angemeldet. Es war ein roter Zweitürer mit ABS und Airbags und hatte saubere 88PS. Anfangs mußten einige Garantiearbeiten gemavht werden. In weiser Voraussicht hatten wir ihm noch eine Komplettbehandlung von Dinol spendiert. Das war für dieses Fahrzeug genau richtig, wenn man liest, was der Rost gegen die Essies hat.
Das Auto war praktisch und für eine zweiköpfige Familie ausreichend groß. Wir waren mit der Motorisierung, den Fahrleistungen und dem Spritverbrauch zufrieden. Durch die verbrauchsgünstigeren Diesel kam der Essie auf keine hohe Laufleistung: Bis Juli 1999 hatte er 44206 auf dem Tacho. Im Oktober 2005 waren es erst 56390, weil er seit Herbst 1999 unser Winter-Auto war und nur noch ein Saisonkennzeichen hatte.
Ich habe seit Oktober 2005 die Verbräuche dokumentiert: Mit 10/40 und 5/30 Öl lagen die Verbräuche bei 7,62 - 7,64 im Durchschnitt pro Wintersaison. Mit der Umstellung auf 5/40 Synthetiköl sank der Verbauch sofort auf 7,28-7,38.
Technische Mängel: Neben den Garantiearbeiten wurde noch ein Öldruckschalter auf Kulanz eingebaut, weil die Zetec-Motoren das vorgeschrieben 10/40er Öl nicht so mochten. Der Endtopf wurde 2x ausgetauscht. Die Bremsscheiben waren mangels Forderung etwas verrostet und der TÜV-Mensch hat mich dann zu einem Austauch "überredet" obwohl er ein ausgezeichnetes Bremsverhalten bescheinigt hatte. Bei 62650km bekam er ein neues Zündschloß.
Bei 76164km war ein Querlenkergummi für 10.- Materialkosten ausgetauscht worden. Die letzten 25000 waren absolut mängelfrei. Zum Schluß konnte ich die Heckklappe nicht mehr mit dem Schlüssel aufschließen. Dafür gabs die Fernentriegelung. Der Essie wurde dann am 5.Dezember mit 101000 KM Opfer der Abwrackprämie.
Fazit: Ein problemloses im Unterhalt günstiges Auto mit ausreichend Platz für 2 Personen und großem Kofferraum, bei gleichzeitig kleinem Platzbedarf. Der Rost hielt sich Dank der Dinolkonservierung in Grenzen. Lediglich am Scheibenrahmen war ein häßliche Roststelle. Ich denke, daß wir unter normalen Bedingungen die 20 Jahre geschafft hätten.

Unser 3. und letzter Escort wurde ebenfalls als Neuwagen angeschafft und zwar war die Erstzulassung 10.Juni 1998. Es war ein Turnier mit 90 Turbodieselpferdchen in Blaumetallic. Es war der Nachfolger von unserem ersten Essie. Hier gönnten wir uns mal so richtig viel Schnick-Schnack: Leichtmetallfelgen, Klimaanlage, elektr. FH vorne und CD-Radio. Bei einer Gesamtlänge von 4,30m war hier auch jede Menge Platz vor allem im Kofferraum zu finden. Das Auto war für die wachsende Familie genau richtig und wir sind sehr gerne damit gefahren. Es war natürlich auch wesentlich moderner als der rote Benziner. Schließlich war es die letzte und ausgereifteste Version der Escortbaureihe. Die Ernüchterung kam 2004 oder 2005. Ich entdeckte da ordentlichen Rostfraß im Heck. Da haben die das Auto nicht anständig gegen Rost geschützt. 30cm vorm Ende hörte der Unterbodenschutz auf!!. Mit dem Ärger darüber bin ich auf dieses Forum hier gestoßen.
Technische Mängel: Die hielten sich erstaunlicher Weise in Grenzen. Original Auspuffanlage; bei ca 162000 waren die Querlenker vorne und die Bremsbeläge hinten fertig. Die Klimaanlage tats schon länger nicht mehr, was wahrscheinlich auch unsere Schuld war, weil wir die nicht oft genutzt hatten. Die haben wir nicht instandsetzen lassen.
Im Herbst 2005 gingen dann bei 172000 die Synchronringe vom 3.Gang flöten. Das war natürlich ein ordentlicher Schock und setzte den Trennungsvorgang in Gang. Neben Rost am Unterboden gab es welchen unter Den Blenden der Seitenscheiben und um den Heckscheibenwischer. Als krönender Abschluß fielen im Januar 2006 noch alle Glühkerzen nacheinander aus. 2 konnte ich ersetzen und damit ließ er sich auch starten. War aber nicht mehr so prickelnd.
Mit 177000 machte der Essie im Feruar 2006 Platz für unseren C-Max.
Fazit: Ein geräumiges und praktisches Auto mit überschaubaren Ausmaßen und mit 6,5L Diesel im Durchschnitt akzeptablen Verbrauch.
Technisch war das Auto schon sehr ausgereift, die Fahrleistungen und die Fahrfreunde war für uns in der damaligen Zeit sehr hoch. Wenn nur der Rost nicht gewesen wäre. Aus heutiger Sicht kommt noch die Einrichtung der Umweltzonen hinzu. Mit diesem Auto sind wir die meisten KM gefahren. Wenn man dies den überschaubaren Mängeln entgegensetzt, dann sieht das Ganze wieder etwas freundlicher für den Essie aus.

So bevor ich das Kapitel Escort endgültig abschließe möchte ich euch noch auf eine Sache hinweisen:
4 Michelin Winterreifen auf Escort-Felgen
Habe ich noch übrig.

So jetzt hoffe ich, daß es ein paar Leser bis zum Schluß geschafft haben und ich euch mitteilen konnte, daß die Essies in Wirklichkeit doch nicht so schlechte Autos sind. Sie blieben niemals liegen und wir haben eine Distanz mit ihnen zurückgelegt, die uns 11x um die Erde gebracht hätte.

Ich wünsche allen Escortfahrern und -innen alles Gute, hört ein bisschen, was eure Autos euch zu sagen haben und kümmert euch ein bißchen um Sie, dann werden sie euch auch immer zuverlässig ans Ziel bringen.

6 weitere Antworten
6 Antworten

...nach 180tkm im c-max ghia und jetzt akut 12tkm im 97'er essi ziehe ich den escort absolut vor.

Der Escort ist wirklich ein tolles Auto ! Wir hatten NIE probleme mit dem Auto (abgesehen von 2 Unfällen an denen wir keine Schuld hatten.)
Wir mussten unseren leider abgeben, da nun mehrere Reparaturen anfielen, die nicht gerade billig wären. Also wurde er verschrottet und nun fahren wir einen Pug 207SW.
Früher oder später wird aber wieder ein Escort kommen. Das steht fest 🙂

Der Escort war auch mein erstes Auto. Damals noch OHNE Servolenkung gebraucht gekauft (MK5), habe ich ihn einige Jahre später mit 332tkm (!) wieder verkauft! Und der ist dann hier im Ort noch über ein Jahr gefahren. Solange habe ich ihn zumindest gesehen. An Reparaturen habe ich bei dem Auto gehabt (neben Verschleiß von Bremsen usw.):

ZEB
Dieser konische Dichtring zw. Krümmer und Kat
Lenkstockschalter

Sonst in 3,5 Jahren Vielfahrerbesitz absolut NIX.

Danach kam ein MK7 Cabrio Xr3i, selbe Motorieseirung und ENDLICH Servolenkung! 😁
Der hat mich auch 3 Jahre begleitet, habe ihn dann aber nach 3 Jahre wieder verkauft, weil ich dann in Besitz eines Firmenwagens kam.

Jetzt, mit Frau und Hund musste ein Zweitwagen her. Und was hab ich jetzt? Natürlich ein Escort Kombi!

Für mich persönlich ist der Escort eins der besten Autos die gebaut wurden. Und meine Frau fährt den Escort auch viel lieber als den Audi.
Der Escort ist einfach der beste Kompromiss zwischen Günstig und Gut Auto fahren!

Servus
bin auch sehr traurig🙁. Mein Escort geht kommentes Jahr in Rente, der Zahn der Zeit frisst mein Escort auf. 6 Jahre hatt er mich durch Land getragen, hin und wieder hab ich Ihn gerichtet. Der gute Herr von der DEKRA hatt Ihn das letzte mal die zwei Plaketten ( im August ) für 2 Jahre geben und sagete : Ohne Grundsanierung wird das nächtemal nichts mehr. Möcht nicht schreiben was alles gemacht werden muß, nur eins. Das der Motor noch viele Jahre seinen dienst machen möcht, aber der Rest hatt sich aufgegeben 😠
mecdoc

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Mit meinem ists auch nicht anders.Motor ist Top aber Schweller und Radkästen bröseln dahin,Ich will aber versuchen es im Frühjahr mit neuen Blechen auf das er mich noch ne ganze Weile fährt.

Bin auch stolzer eines MK5 noch OHNE Servo..seit Mai 09 den ich mir zum 18ten geschenkt habe😛
der wird gehegt und gepflegt,aber er rostet leider auch langsam(darf man mit 18ja auch)
er kommt auch min. einmal im Monat ma auf die Bühne und wird gecheckt und immer schö Hohlraumschutz drauf😁.....

bis jetzt noch nie probleme mit dem Auto gehabt,hoffe es bleibt so...

Gruß

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