Fahrwerkproblem nach Umbau auf 18"

[PS-Schnecke31906]

Hallo zusammen

Ich habe eine Frage an alle, die ein 18" Vorderrad in ihre Night Train, Deuce, softail Standard oder Softail Custom einegebaut haben. Das ist ja ein sehr häufiger Umbau, da sollte es einiges an Erfahrungen geben:

Meine (130/70-18 VR, Originalfahrwerk, prog. Federn) fängt auf der Autobahn ab 120 leicht an zu pendeln, wenn rasch zug in den Lenker kommt, nicht schlim aber lästig. Mir ist klar, dass durch das Rad der Nachlauf etwas verringert ist. Das Lenkkopflager ist i.O., der Reifendruck auch.

Kennt Ihr die Probleme, wie habt ihr Besserung erreicht. Eine Gabel mit 0 Grad Reckung kommt für mich nicht in Frage.

Gruss swissandy

[HD-Moos]

Also ich habe an meiner NT ein 16" Rad mit 130/70 und orig. Gabel sowie breitem Lenker ohne Probleme gefahren. Zumindest bis 150. :D

Habe jetzt ein 17" Rad mit 130/17 und 5° Rake Müllergabel sowie 85 cm Lenker verbaut und ebenfalls keine Probleme. Solltest evt. doch mal dein Lenkkopflager checken, die Pendelbewegungen können auch von einer zu strammen Einstellung herrühren. Die Gabel muß aufgebockt zur Seite fallen und dabei beschleunigen. Ein breiter Lenker ist natürlich kontraproduktiv.

Moos

[Uli G.]

Hi Andy,

die Ursache ist mit Sicherheit nicht bei den geänderten Reifen-/Felgenabmessungen zu suchen. Wie kommst Du darauf, daß sich der Nachlauf verringert? Der rein rechnerische Unterschied im Reifendurchmesser ist wenig größer als 1mm und liegt damit weit innerhalb dessen, was sich an der Fahrwerksgeometrie durch Reifenverschleiß, unterschiedlichen Luftdruck, unterschiedliche Sitzposition o. gar die Beladung mit Sozius/Sozia als Änderung ergeben würde.

Lenkkopflager i.O? Mag sein (ist es wohl, weil eingeschlagene Lager nicht zu Pendeln, sondern zu schnellem Schlagen führen), ist aber auch daß Spiel i.O? Nicht etwa zu stramm?

Pendelt die Maschine auch bei einhändigem Fahren, o. nur dann, wenn beide Hände am Lenker sind (die häufigste Art der Anregung von "Hochgeschwindigkeitslenkerpendeln. Bomberjacke ausziehen, mit nackten Armen fahren, Problem weg :rolleyes: ).

 

Grüße

Uli

 

sehe grad, daß es HD-Moos schon geschrieben hat (kommt davon, wenn man sich zwischendrin Tomaten-Mozarella macht, ein Fläschchen Wein öffnet .... :D)

[heihen]

Naja, ich meine, eine bestimmte Art zu pendeln kann auch an defektem Lenkkopflager liegen. Aber nur, wenn es in Mittelstellung deutlich "einrastet". Damit fährst Du keine saubere Linie mehr. Aber das Lager hast Du ja gecheckt.

Wenn sonst alle Schrauben an Gabel und Rad fest angezogen sind und auch die Schwingenlager spielfrei sind tippe ich auch eher auf "Äußere Einflüsse". Fahr mal manchen Youngtimer oder ne Enduro, in dem Du Dich an der Lenkstange förmlich festhaelst, wie beschrieben womöglich mit flatternder Jacke, die fangen dann auch an zu pendeln. Manchmal liegt es auch schon an vorn und/oder hinten abgefahrenen Reifen. Teste mal zu fahren und dabei den Lenker nur gaaanz locker zu führen. Meist hilft das schon gewaltig.

Gruß

Heihen

[PS-Schnecke31906]

Ja das mit dem festhalten an der Lenkstange weiss ich, fahre aber immer in Leder und mit dem grossen VR war alles superstabil, da konntest du auch bewusst keine Unruhe provozieren. Irgendwie festhalten muss man sich ja auch. Doch, der Nachlauf verändert sich schon durch das 18 " Rad, das ist doch einiges kleiner als ein 21 ", weshalb ich ja auch bewusst nur die Maschinentypen mit 21 aufgerufen habe.

Mein Lenker hat 900mm mit flachen Risern. Das Lenkkoppflager wurde bereits überprüft.

[heihen]

Ok, Lenker lockerer zu halten wäre natürlich die angenehmste Lösung des Problems gewesen. Deine Kiste sieht ja noch relativ neu aus. Trotzdem würde ich das Schwingenlager noch mal vorsichtshalber checken, obwohl ich das eher auch ausschließen würde, da Du ja vorher das Problem nicht hattest. Fährst Du nun ein anderes Reifenfabrikat? Da gibt es ja gewaltige Unterschiede im Fahrverhalten. Wenn alles, was bei dem Umbau an Schrauben bewegt wurde wieder fest ist, dann bleibt außer dem Rad als solchem nicht mehr viel. :confused:

Gruß

Heihen

[PS-Schnecke31906]

Danke für die Tips

Ich fahre Metzeler ME Marathon, die Maschine ist eine 2000 war vor meinen Umbauten eine Deuce.

Ich war gerade auf der deutschen AB um zu testen, habe extra die Sportkombi meiner Duc (obwohls auf der HD unpasssend ist) angezogen, da sollte ja also gar nichts flatern. Und es war absolut fahrbar. Bis 180 unproblematisch, dabei möglichst den Lenker nicht belastet, nur geringfügig unruhiger als mit dem 21er. Also wars die Kombination: kleinrer Nachlauf durch s kleine Rad, breiter Lenker, weitere Lederjacke, zu verkrampfte Haltung. Das war mit dem 21er mit den hohen Kreiselkräften natürlich stoisch der Geradeauslauf.

Gruss Andy

[Brus]

Hallo Andy,

Ich bin da völlig Uli's Meinung, dass das Pendeln nichts mit dem kleineren Rad zu tun hat!!! Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass die Sitzhaltung (bedingt durch den Lenkertyp), die Griffhaltung und die Kleidung einen erheblichen Unterschied machen. Hatte ein Pendeln bei 140 km/h, dass dem Bobber-Willy Angst und Bang geworden ist und mit anderen Kleidung keinerlei Probleme bis 170 km/h.

Gruß Brus

[Uli G.]

Hi Andy,

muss mich korrigieren. Hab nur "Softail" gelesen und automatisch 16" Originalbereifung vorausgesetzt. Mit den angegebenen Mopeds gibt's dann die 21" Felge mit 90/90 Bereifung. Damit hast Du allerdings die Front durch den Umbau um ca. 1.1"/28mm tiefer gelegt, daß ist dann mglchrwse nicht mehr vernachlässigbar, abhängig von den Ausgangsdaten. Ich such die mal zusammen u. berechne die sich ergebenden Daten für Rake u. Nachlauf.

Um die Ursache eindeutig feststellen zu können, kannst Du aber auch fix mal die Geometrie wieder anpassen und hinten auch 1" tiefer legen (oder einfach mal so viel, wie die Stoßdämpfer im Original, ohne Tieferlegungskit, hergeben). Liegt's nur am jetzt ev. zu kurzen Nachlauf, sollte sich jede Änderung (Tieferlegung) hinten positiv auf das Verhalten auswirken und den Pendelbeginn nach oben schieben.

 

Grüße

Uli

[PS-Schnecke31906]

Hallo zusammen

Ich möchte euch nicht im Ungewissen lassen und meine Erfahrungen mit dem Pendeln, bzw. die Lokalisierung der Ursache berichten.

Nach einer Testfahrt in einer Rennlederkombi die gut verlief, hatte ich in normaler Fahrbekleidung (Lederjacke und Jeans oder Lederjeans) das Pendeln nach wie vor ab 120km/h.

Nach dem geringfügigen Absenken des Hecks per Vorspannung war es deutlich besser, aber ab 140km/h riss es mich immer noch fast vom Bock.

Ich vermutete die Summe folgender Umbauten als Ursache:

- Lenker 900 mm, flach, etwas zum Fahrer hin gebogen, mit flachen Risern

- Vorderrad 130/70-18 Big Spoke anstelle 21" (Nachlaufverlust von 127mm auf ca. 110mm, sollte aber noch im grünen Bereich liegen)

- Solo-Federsitz original Harley

Als nächstes habe ich probeweise einen Lenkungsdämpferkit aus den USA angebaut. Trotz Lenkungsdämpfer fings bei 160km/h wie wild an zu pendeln.

Als nächstes habe ich auf meine Badlandersitzbank zurückgerüstet. Damit liess sich meine Fat Deuce bis 180km/h ausfahren, praktisch keine Unruhe im Fahrwerk, obwohl ich gerade im Wind hing und mich kaum gebückt habe um die 180 km/h zu erreichen. Die Erklärung für mich: Auf dem Federsitz sitze ich näher am Tank und deutlich höher als auf der Badlander. Zudem habe ich kaum Halt nach Hinten, so hat es vom Winddruck das Pendeln über den Lenker ausgelöst.

Das Rad an sich ist also kein Problem, aber alles zusammen geht nur mit Einschränkungen in der V max.

Gruss Andy

Also